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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1923
- Strukturtyp
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- 1923-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. gH 4ö, 22. Februar 1923. In der Versammlung der Kreis« und Ortsvereine in Königs« berg war Dresden durch sechs Mitglieder vertreten. Als eine für Verlag wie Sortiment gleich wichtige Errungenschaft darf der dort aus Betreiben des Börsenoereinsvorstattdes gesagte Be« schluß gewertet werden, der uns das System der Grund- und Schlüsselzahl bracht«. Es hat sich gut bewährt und den ins Schwanken geratenen Ladenpreis zrmt großen Teil wieder hcrgeslellt. Möchten doch alle Verleger immer mehr dahin ge langen. sich den Festsetzungen des Börsenvereins anzuschließen. und damit der außerordentlich erschwerend wirkenden Bunt- scheckigkeit der Preisermittlung ein Ende machen. Gelegentlich dieser Versammlung betonten wir gemeinsam mit den Vorständen der Ortsvereine Alünchen und Frankfurt unsere Absicht, die Organeigenschaft zum Börsenverein. auf die zu verzichten uns nahegelegt worden war. nicht aufzugeben. Und nun sei des Dresdner Buchhandels im besonderen gedacht. Der Verlag ist in Dresden nicht von so großer Bedeutung wie in den Hauptpiätzen des Buchhandels, und was vom Verlag im allgemeinen gesagt wurde, dürste auch für Dresden im lvesent« tichen zutrefsen. Leider haben sich die Dresdner Verleger-Mit glieder seit langen Jahren unserm Vereinsleben mit wenigen Ausnahmen ferngehalten. So ist Dresden denn die Stadt der Sortimenter, die in festem Zusammenschluß cs verstanden haben, ihre Betriebe durch planvollen Ausbau ihrer Einrichtungen — Arbeitsgemeinschaft, Zeitschriftenstelle und einheitliche Leipziger Vertretung — möglichst wirtschaftlich zu gestalten und damit gute Ergebnisse zu erzielen. Trotzdem machen sich auch im Sorti- ment SckUvierigkeitcn geltend; die Zahl der Käufer geht zurück, und damit der Büchcrumsatz; es wird unter den Schwankungen des veränderlichen Ladenpreises nicht leicht, der möglicherweise durch beginnenden Kapitalmangel hervorgerusenen Neigung zu Schleuderei entgegenzutreten, die sich bei einzelnen Firmen neuerdings zu zeigen beginnt. War der Geschäftsgang im Laufe des Jahres, begünstigt durch regen Fremdenverkehr und damit verbundene Valutagewinne, befriedigend, so entsprach bas Weih- iiachtsgeschäst doch leider durchaus nicht den gehegten Erwar- tungen. Einen wesentlichen Anteil an dieser Erscheinung mißt man dem Warenhausbuchhandel bei, der nicht zu bewegen war, seine Vorräte dem jeweils geltenden Ladenpreise anzupassen, so wie den vorgeschriebenen TeuerungSzuschlag zu erheben, und so gerade die Käufer gangbarer Geschenkliteratur dem regelrechten Vollsortiment in beträchtlichem Umfange entzogen hat. Der Dresdner Verein erhebt gegen den Börsenverein den schweren Vorwurf; daß er sich gescheut hat, die ihm zu Gebote stehenden Machtmittel durchgreifend zur Anwendung zr> bringen, und will nötigenfalls durch festen Zusammenschluß auf eigene Faust eine Klärung darüber herbeiführen, welch« Verleger ihren Laden preisen auch beim Warenhaus Achtung verschossen oder auf den Vertrieb ihrer Bücher durch das Sortiment verzichten wollen*). Erwähnt sei noch, daß auch in diesem Jahre mittels einer besonderen Umlage und unter dankenswerter Beteiligung eines Teiles des Verlags beträchtliche Mittel aufgewendet wurden, um in der Dresdner Tagespresse Anzeigen erscheinen zu lassen, die auf das Buch als würdiges Weihnachtsgeschenk hinwiesen. Er folge lassen sich natürlich ziffernmäßig nicht erfassen, um so mehr sei des Gemeinsinns der Beteiligten dankbar gedacht. Es hat den Anschein, als ob in den Nöten der Zeit das Antiquariat am besten abgeschnitten habe; gute alte Ausgaben wurden ständig stark begehrt und demgemäß ein lohnender Ab satz erzielt. Die Anpassungsfähigkeit an die heutigen Verhält nisse ist bei diesem Geschäftszweige eben größer als bei den anderen Gruppen. Wenn das ständige Wachsen als ein Wertmesser für die Be deutung eines Vereins angesehen werden darf, so können wir mit der im Berichtsjahr erreichten Ziffer von genau lOO Mil ch Bestimmungsgemäß ist diese Stelle der Geschäftsstelle des B.-V. oorgelcgt worden, die dazu folgendes bemerkt; »Hier liegt ein Mißver ständnis vor, insofern es sich nicht um den Schutz des Ladenpreises, sondern den des Teuerunoszuschlogs handelt. Im übrigen ist es mit Vorwürfen nicht getan. Es gilt, Mittel und Wege zu zeigen, wie der Schutz dnirchgeführt werden könnte. Hieran hat es trotz wiederholter Aufforderung des Vorstandes des B.-V. bisher immer gefehlt.« Red. 222 gliedern zufrieden sein, und das um so mehr, als wir uns bei der Ausnahme solcher manchmal Zurückhaltung auserlegt haben. Es sind ausgeschieden durch Tod zwei, sreiwiliig vier Mitglieder; dem stehen gegenüber l6 Neuausnahmen im Jahre 1922, die die oben genannte Gesamtzahl 100 ergeben. Gesuche um Aufnahme in das Adreßbuch gingen in großer Zahl ein; auch hier haben wir uns bemüht, den Zugang wesensfremder Elemente möglichst sernzuhalten. Der Tod entriß uns unfern Nestor, Herrn Hosrat R. v. Za h n, eine den älteren Kollegen auch außerhalb Dresdens wohlbe kannte Erscheinung, der bis in sein 80. Lebensjahr hinein uner- müdlich tätig war, und Herrn R. Bertling, der als Antiquar, namentlich im Kunst« und Autographenhandel, außerordentlich geschätzt war. Als freudigen Ereignisses möge der Jubelfeier des 2ö0jähri- gen Bestehens der Hosbuchhandlung H. Bur dach gedacht sein. Ihre Inhaber, die Herren Hofrat G. Lehmann und Hofbuch händler F. Schädel, haben es verstanden, diese der Bedeutung ihrer Firma gemäß in einer Form zu begehen, wie sie schöner und vornehmer karun je zuvor in Dresden in die Erscheinung getreten ist. Allen Teilnehmern wird das Fest unvergeßlich bleiben. Den Tag seiner 2öjährigcn Selbständigkeit feierte unser Mitglied Herr A. Die der ich, der als Vorsitzender des Säch sischen Buchhändlerverbandes und Vorstandsmitglied der Gilde wohl auch den meisten auswärtigen Kollegen recht bekannt ist. Allen drei Jubilaren wurden die Glückwünsche des Vereins unter Überreichung von Erinnerungsgaben durch persönliche Abord nungen ausgesprochen. Wie allerorts, so haben auch in Dresden im letzten Jahre fast ständig neue Verhandlungen in Tariffragen stattfinden müssen. Dank der großen Sachkenntnis und der aufopfernden Tätigkeit des-Leiters unserer Ortsgruppe des Arbeitgeberver bandes der Deutschen Buchhändler in Leipzig, Herrn B. Sturm, ist es bisher immer zu gütlichen Vereinbarungen mit den Gehilfenorganisationen gekommen. Wir haben, nachdem Herr Sturm Dresden verlassen hat, auch zu dem neuen Vorsitzenden der Ortsgruppe, Herrn H. F. Abshagen, das Vertrauen, daß es ihm gelingen wird, auch für die Folge die berechtigten Forderungen beider Teile in Einklang zu bringen. Die kommende Kantate-Versammlung wirft ihre Schalten voraus; vermutlich wird es nicht leicht sein, die bestehenden Spannungen und Gegensätze, deren Erörterung hier zu weit füh ren würde, auszugleichen. Möge der Geist des gegenseitigen Ver- siändnisses sllr die Nöte und Sorgen der einzelnen Berussgruppen den Weg finden lassen, der zur Einigkeit führt! Ebenso wie das deutsche Volk gerade heutzutage besondere Veranlassung hat, alles Trennend« beiseitezustcllen und zu überwinden, so ge ziemt es auch dem Buchhandel, Opfer zu bringen, auch große Opfer zu bringen, wenn die Einheitsfront erhalten bleiben soll. Gesetzliche Bestimmungen tiber den Privalvcrlag in Sowjetruhland. In Verfolg der Veröffentlichungen im Bbl. 89. Jg., Nr. 280, 90. Jahrg., Nr. 9 u. 24 bringt das nachfolgend« Dekret als Ab schluß zuin Ganzen di« Bestimmungen über die -Gründung von Privatverlagen-, di« seit Ende 1921 neben den »Staatsveilagen- zugelassen sind. Diese »Verordnung« und der Inhalt der dazu von mir gemachten Anmerkungen ist der Neuerscheinung: »Die neue Sowjet gesetzgebung«, ein« Gesetzsamm lung. <224 S.) »Kniga« Verlag G.m. b. H., Berlin 1922, entnommen. Die in den Anmerkungen Verzeichnelen Seitenzahlen beziehen sich auf dies Werk. Die Sammlung enthält insgesamt 83 Dekrete, Bestimmungen, Verordnungen und Dienstanweisungen aus dem Bereich der -Wirtschaft», »Finanz«, »Justiz« und »Ver waltung-, die vom März 1921 bis zum Oktober 1922 erlassen worden sind. Bei der grundlegenden Änderung, die die Wirt schaftspolitik Sowjetrußlands in dieser Zeit gegenüber 1917/1920 erfahren hat, bildet die Kenntnis dieser Beiordnungen für alle, di« mit Rußland Handelsbeziehungen suchen, «ine Notwendigkeit. Natürlich ergänzen viele dieser neuen Verordnungen nur frühere
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