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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 147, 2g, Juni 1SV» Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7729 Nichtamtlicher Teil. Aus Rußland. Unter dem Titel »Organisation des Buchwesens« erschien soeben in den »8t. keterdurKZkija, ^Vjeäomosti« ein mit 9. N. Unter zeichneter Artikel, der in knapper Darstellung die jetzige Lage des russischen Buchhandels, namentlich vom Standpunkt des Verlegers aus, schildert und mit einem Vorhaben bekannt macht, das die Moskauer Buchhändler auszuführen gedenken. Sie wollen nämlich in Moskau eine Art jährlicher Büchermesse einrichten. Diese Aus führungen werden auch für weitere Kreise nicht ohne Interesse sein, weshalb sie hier in Übersetzung folgen. Die Buchhändler in Moskau gedenken etwas ins Werk zu setzen, was schon längst hätte in Angriff genommen werden sollen. Um das Publikum und die Händler in der Provinz mit der Bewegung auf dem Büchermärkte näher bekannt zu machen, be absichtigen sie, in Moskau alljährlich Märkte und Auktionen der Bücherware zu veranstalten. In der Tat, es ist schon längst an der Zeit, dem Buchverlag und dem Buchhandel, die sich bei uns bisher in einem Zustande primitiver Einfachheit, Unbeholfenheit und Dürftigkeit befanden, einen Anstoß zu geben. Es ist an der Zeit, eine gewisse Organisation in eine Sache von außerordentlicher Wichtigkeit zu bringen, mit der die Interessen der Aufklärung und der Kultur so nahe verbunden sind. Der bekannte Finanzmann Graf Cancrin sprach sich vor länger als einem halben Jahrhundert dahin aus: »Das Buch ist keine Ware«. Diese Erklärung herrscht noch heute auf dem Büchermärkte und hält ihn im Zustande einer chronischen Blut armut. Für die Buchware besteht nur ein beschränkter Kredit, der vorwiegend bedingt wird entweder durch persönliche Beziehungen oder durch eine hinzukommende Tätigkeit auf anderm Gebiet. Buchverlag und Buchhandel gelten in der Handelswelt für eine sehr belanglose Spezialität, und Erfolge darin werden nur dann geachtet, wenn sie in der Anlage der Gewinne in Häusern, Grund stücken oder irgend welchen Nebenunternehmungen zum Ausdruck kommen. Dennoch werden auf diesem speziellen Gebiet große Erfolge erzielt, beträchtliche Kapitalien erworben; aber das wird nur zu fällig erreicht, ohne jede Organisation, und gewöhnlich in ge ringerem Maße, als es bei einer guten Organisation sein könnte. Das Fehlen einer praktischen kommerziellen Organisation spricht sich in allem aus. Vor allem ist die Art und Weise unge nügend, wie man das Publikum mit den auf dem Markte be findlichen Erzeugnissen der Presse bekannt macht. Gewöhnlich geschieht dies mit Hülfe von Anzeigen in den Zeitungen, durch die Verlagskataloge und durch die bibliographischen Zeitschriften. Aber die Anzeigen in den Zeitungen kommen sehr teuer zu stehen, und da in Rußland die große Menge der Bücher in nicht mehr als ein bis zwei Tausend Exemplaren abgesetzt wird, so ist es begreiflich, daß die Kosten der Anzeigen das Werk schwer be lasten. Die Buchhändlerkataloge erscheinen selten und finden nur langsam Verbreitung; die bibliographischen Journale bezieht selten jemand. Sonach gelangen die Nachrichten über die Bücher — und das nur über die neuen — ins Publikum mehr aus den Rezensionen, aus Gesprächen und persönlichen Urteilen, die nicht immer begründet sind. Mehr noch zeigt sich der Mangel einer Organisation bei Unterbringung von sogenannten Restauflagen von Werken. Sie werden gewöhnlich an einen Kleinhändler zu einem Griwennik (— 5 Kopeken) für den Rubel verkauft. Nachdem dieser für seine Griwenniks ebensoviele Griwenniks verdient, wirft er gewöhnlich den ganzen übrigen Vorrat in die Makulatur oder schafft ihn als unverwertbaren Kram in die Niederlage. Häufig finden sich aber in diesem »Kram« wertvolle und brauchbare Werke, die sich im Publikum verbreiten ließen, wenn ein richtig organisierter Handel mit Büchern zu Herabgesetzen Preisen bestände. Der Vorschlag der Moskauer Buchhändler ist in dem Sinne zu verstehen, daß es ihnen darum zu tun ist, etwas in der Art einer Zentral-Büchermesse zu schaffen, auf der die gesamte vor- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. handene gedruckte Ware, die alte und die neue, in Bewegung käme. Eine solche Messe würde zweifellos dem Buchwesen einen merklichen Stoß nach vorwärts geben, indem sie Bewegung in die ungeheuren Büchervorräte brächte, die in den Läden und Niederlagen aufgespeichert liegen. Auf der Messe könnte ein regelrechter Verkauf der Reste eingerichtet werden, die jetzt den Büchermarkt anfüllen ohne Nutzen für die Autoren, für die Verleger, für die Händler und selbst für das Publikum. In Deutschland ist die berühmte Leipziger Büchermesse nämlich auch dadurch nützlich, daß sie den ganzen Bücherbestand in Bewegung bringt, indem sie die Verlagszentren mit den abgelegensten Winkeln des Landes verbindet.*) Das Buch ist vielleicht eine schlechte Ware vom Standpunkt einer Finanzoperation aus, aber eine sehr beträchtliche Größe im Kulturleben des Landes. Wir wollen das Buch nicht ver achten: möchte es den Menschen zugänglicher werden als den Mäusen! k. Peter Halm und sein graphisches Werk. Von Adalbert Roeper. (Schluß zu Nr. 146 d. Bl.) v»8 IVork kelsr llalm8. II. OriFiual-^rdvitvii ^0 1878. 12:9,5 em. ^ ° ^ kapier 1 ^ 60 91. Lmile 2oIa. korträt-kaclierunA kür »^orck und 8ück« 1880. Lbeneo. »I^orck rmä 8ück« 1881. Lden8o. OriAinal-kackierull^. 1887. 36:24 ew 30 .F. bellten. 12,60 stellten. 10 0 ^887. ^ 1?^11,6 o " ^ t k Ic '^1 3 ^ ^ *) Das bewirkt in Leipzig nicht die Messe, sondern der Kom missionsbuchhandel und die gesamte Organisation des deutschen Buchhandels. Der Übersetzer. 1002
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