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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090708
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- Jahr1909
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^ ISS, 8 Juli isos. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 8103 In den Ausführungen des Herrn Vertreters des Ausschusses habe ich etwas gehört, was mich interessiert hat; allerdings hat der Herr Vertreter ziemlich leise gesprochen, sodaß ich ihn nicht gut verstanden habe. — (Zuruf: Das ist persönlich!) — Nein, das ist gar nicht persönlich; ich beurteile das immer selbst, was persönlich ist und was es nicht ist. Wenn ich nicht irre — ich habe es wenigstens so verstanden —, so hat es geheißen, daß bei Wiederholungen der Börsenvercin einen etwaigen Rabatt aus seiner Tasche bezahlen müßte, da bei der Abmachung mit der Druckerei darüber nichts verabredet wäre. Da nun aber Wieder holungen doch sehr häufig Vorkommen und derartiger Satz stehen zu bleiben pflegt, es auch nicht üblich ist, solche Wiederholungen einem Besteller doppelt zu berechnen, sondern höchstens für stehenden Satz etwas in Rechnung zu stellen, so möchte ich doch darüber Aufklärung haben, wie der Vertrag in dieser Hinsicht des Börsen vereins mit der Druckerei lautet. Ich glaube, es wird keinen Anstand haben, diese Aufklärung zu geben, und Herr Or. Ru precht wird mir zugestehen, daß es im Interesse aller Mitglieder des Börsenvereins ist, wenn diese Angelegenheit einmal erörtert wird. Herr Ol. Wilhelm Ruprecht: Meine Herren, ich will es Ihnen ganz kurz sagen. Nach dem mit der Druckerei aus eine gewisse Zeit abgeschlossenen Vertrage ist der Satz aufs neue zu bezahle», wenn eine Anzeige zum zweiten Male ausgenommen wird. Nun würde ja die Sache natürlich abzuändern sein, jedoch sofort ist das nicht möglich. Das ist der Grund gewesen, wes halb Herr Lomnitz gesagt hat, der Börsenverein müsse es be zahlen. Der Vertrag läßt sich natürlich kündigen; aber da der Antrag doch nicht angenommen wird, liegt kein Grund dazu vor. (Zuruf des Herrn Prager: Das hat mit dem Vertrag nichts zu tun; ich möchte bitten, daß es geändert wird!) Herr Staar: In ähnlicher Weise, wie Herr Pape vorhin einen dankenswerten Vorschlag gemacht hat, möchte ich bei dieser Gelegenheit auch einen Mißstand zur Sprache bringen, der darin besteht, daß einzelne Verleger es verstehen, durch geschickte An zeigen die Sortimenter zu veranlassen, vor Jahren erschienene Bücher von neuem zu bestellen. Wenn z. B. aus Anlaß der bosnischen Frage ein Krieg in Aussicht steht, so heißt es im Börsenblatt: In meinem Verlag erschien das und das Buch. Der Sortimenter denkt, es handele sich um eine neue Erscheinung, und er bestellt das Buch. In Wirklichkeit ist es ein alles Buch, das schon vor drei Jahren erschienen ist. — (Heiterkeit.) — Der gleichen kommt sehr häufig vor, und ich möchte bitten, dem entgegenzutreten. Es liegt darin eine gewisse Hinterhältigkeit, daß man den Sortimenter veranlaßt, alte Bücher, deren Absatzfeld längst abgeackert ist, auf Lager zu nehmen. Es wäre vielleicht ganz gut, einen Zusatz in den Börsenblatt-Bestimmungen zu machen, wonach der Verleger gezwungen ist, in solchen Fällen zu sagen: In meinem Verlage erschien vor zwei Jahren — oder: vor drei Jahren — das und das Buch. — Ich bitte, das zu erwägen. Es wird manchem schon so gegangen sein, wie es mir gegangen ist: man läßt sich in der irrigen Annahme, das Buch sei neu erschienen, ein altes Buch kommen und verliert Zeit und Geld. Herr Heinrich Boysen: Meine Herren, ich kann das, was Herr Staar eben gesagt hat, nur unterstützen; es ist faktisch so. Aber ich möchte Vorschlägen, so zu Verfahren, wie es in der französischen Bibliographie Sitte ist. Da steht bei derartigen Anzeigen der Vermerk »rappe!«. Jeder, der das liest, weiß ganz genau: das ist eine Wiederholung, es handelt sich um ein in früheren Jahren erschienenes Buch. Ich meine, es wäre gut, wenn wir ähnlich verführen und in solchen Fällen ein gutes deutsches Wort hinzufügten, daß jedes Mißverständnis ausschließt. Herr Johannes Hirschfeld (Leipzig): Mit Bezug aus das, was Herr Staar ausgeführt hat, möchte ich bemerken, daß mir seine Darlegungen nicht recht verständlich gewesen sind. Meines Wissens muß bei einem Buche, das nach drei Jahren noch einmal angezeigt und wenn ein Verlangzettel beigegeben wird, ein roter, nicht ein weißer beigegeben werden, außer wenn das Buch als neue Titelauflage bezeichnet ist. Unter diesen Umständen ist es mir nicht verständlich, wie ein Mißverständnis möglich war. Sodann möchte ich zu den Anträgen des Herrn Speher als langjähriger Vorsitzender des Börsenblattausschusses noch einige Worte sagen. Es sind seinerzeit unter meiner Leitung die Be stimmungen über die Verwaltung des Börsenblattes neu geschaffen worden, und ich kann nur sagen, daß diese Bestimmungen auf das eingehendste beraten und nach den ernstesten Erwägungen seitens des Ausschusses von dem damaligen Vorstand des Börsen vereins genehmigt worden sind. Ich verstehe von diesen Anträgen des Herrn Speyer tatsächlich auch nicht einen, wenigstens kann ich nicht zugeben, daß durch irgend einen eine Verbesserung her beigeführt würde. Es fehlt mir z. B. völlig das Verständnis dafür, was Herr Speyer damit bezweckt, daß er die künftig er scheinenden Bücher vor die fertigen gesetzt wissen will. Ähnlich ist es bei allen übrigen Punkten. Meine Herren, ich betrachte den Anzeigcteil unseres Börsenblattes wie einen empfindlichen, feingegliedcrten Baum, und man nmß sich davor hüten, immer fort daran herumzuokulicren oder gar ihn jedes Frühjahr in ein anderes Beet zu verpflanzen. Ich betrachte ein derartiges Blatt wie unser Börsenblatt als eine konservative Erscheinung. Das Auge gewöhnt sich au die Einteilung des Stoffes, es sucht alles an einer bestimmten Stelle, und es ist in einem großen Fachblatte durchaus unangebracht, die herkömmliche Stoffeinteilung ohne zwingende Gründe zu verändern. Wenn man etwas Plötz lich an eine ganz andere Stelle versetzt, so entsteht die Gefahr, daß es der Leser später nicht finden wird. Das gilt namentlich für die Herren Sortimenter, für die das Börsenblatt in der Hauptsache bestimmt ist. Ich möchte Sie deshalb dringend warnen, den Anträgen Folge zu geben, und Sie bitten, diese Anträge bezüglich des Herrn Speyer abzulehnen. Vorsitzender: Meine Herren, die Rednerliste ist erschöpft; wir können also wohl weiter gehen. Wir kommen zu Punkt 7 der Tagesordnung des Börsenvereins: 7. Ehrung zweier um den deutschen Buchhandel hochverdienter Männer. Meine Herren, dazu darf ich bemerken, daß ich schon in Hamburg befragt worden bin: wer sind denn die zur Ehrung vorgeschlagcncn hochverdienten Männer? und ich mußte sagen: ich weiß es nicht! und auf der Fahrt hierher, auf der Eisenbahn, bin ich wiederum von einem Kollegen, der zu mir ins Kupce ein- stieg, danach gefragt worden, und ich mußte wieder sagen: ich weiß nichts. Ich bin auch darüber im Zweifel, ob wir nicht vielleicht eine Taktlosigkeit — oder wie soll ich mich ausdrücken — begehen, wenn wir den Börsenvereinsvorstand überhaupt fragen, ob die Sache heute hier erörtert werden darf. Aber es würde ja ein Wort genügen: Mögen sich die Herren bis morgen gedulden! dann sind wir ja auch zufrieden. — Ich weiß nicht, ob vielleicht der Börsenvcreinsvorstand die Güte haben wird, sich mit einem Ja oder Nein kurz darüber zu äußern. Erster Vorsteher des Börsenvereins Herr l)r. Ernst Vollert: Vielleicht lassen Sie uns bis morgen warten. — (Lebhafte Zu stimmung.) Vorsitzender: Daun kommen wir zum letzten Punkt der Tagesordnung der Hauptversammlung des Börsenvereins: 8. Neuwahlen. Es sind zu wählen: Vorstand: Der erste Schatzmeister an Stelle des Herrn Alfred Boerster-Leipzig; der zweite Schatzmeister an Stelle des Herrn Bernhard Hartmann-Eiberseld; der zweite Schriftführer an Stelle des Herrn Arthur Sellier-Mnnchen. Rechnungs-Ausschuß: Zwei Mitglieder an Stelle der Herren Max Kretfchmann-Magdeburg und Hermann Bauhof-Regens burg. lOSI»
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