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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1909
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- Deutsch
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- Saxonica
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8142 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 156, S. Juli 1909. Werken eine »kritische Gesamtausgabe- veranstaltet wird. Das bringt die natürliche Entwicklung der Dinge mit sich. Und es ist auch ganz in der Ordnung. Denn selbst ein Schriftsteller, der für die höhere Pedanterie kaum mehr als ein Lächeln übrig hatte, läßt es sich gern gefallen, wenn sie bei ihm selbst Anwendung findet. Mit Recht i das Verständnis für ihn kann dadurch immer nur verbessert, bereichert werden. — Diese literarische Ironie ist häufig und unvermeidlich. Das Archiv soll auch bibliographischen Zwecken dienen. Es wird dort die in- und ausländische Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsliteratur über Nietzsche nach Möglichkeit vollständig gesammelt. Die großen Vorteile exakter und unermüdlicher Arbeit gerade auf diesem Gebiet werden sich erst nach dreißig, fünfzig Jahren deutlich Herausstellen. Es dürfte manchem Forscher viel Zeit, Mühe und Geld aufwand erspart bleiben, wenn er an einer Stelle un gefähr alles beisammen findet, was über Nietzsche ge schrieben worden ist. Frau Förster-Nietzsche hat für die Unterbringung und Bearbeitung der Nietzsche-Literatur ein besonderes Zimmer zur Verfügung gestellt und Her richten lassen. Dort sind die bis jetzt bereits vorhandenen Einzeldruckschristen nach alphabetischer Anordnung ausgestellt, die periodische Literatur und die Zeitungsausschnitte nach sachlichen Gesichtspunkten auseinandergelegt und ein Zettel katalog über das gesamte Material unter fachmännischer Anleitung angefertigt worden. Noch sind das nur Ansänge; die dauernde systematische Durchführung dieser Arbeiten ist wegen der beschränkten Mittel des Archivs zurzeit noch nicht möglich. Daß im übrigen das Nietzsche-Archiv ein »Zentrum für alle geistig-schöpferischen, künstlerischen und wissenschaft lichen Bestrebungen im Sinne Friedrich Nietzsches- darstellen soll, kann nur vage von der Zukunft erhofft werden. Kon krete Ausführungen darüber zu geben, wäre müßig. Es wird immer von den jeweilig an der Spitze stehenden Persön lichkeiten abhängen, ob diese Kulturziele in der von Frau Förster-Nietzsche eingeschlagenen Richtung weiter verfolgt werden oder nicht. Friedenau-Berlin. vr. Richard Oehler. Handlexikon für die Papierindustrie und das Buchgeiverde. Herausgegeben unter Mit- Wirkung hervorragender Fachleute von Gustav Schacht. Erscheint in etwa 75 Lieferungen zum Abonnementspreis von je 1 Lieferung 1 (Seite 1 —48). 1909. Gustav Schacht Verlag, Leipzig. Die guten Mönche, die in der Stille ihrer Klosterzellen die ersten Bücher herstellten, hätten es sich nicht träumen lassen, daß ihre edle und schöne Tätigkeit dereinst im Fabrikbetrieb aus geübt werden könne und daß Wissenschaft und Kunst sich mit dem Gewerbe und der Industrie vermählen werden, um den Worten der Weisheit Verbreitung zu schaffen. Ein rastloser Er findergeist hat sich nicht zum wenigsten auch der Herstellung der Sammlung und eines Kommentars bedarf. Da ist es nun in unserer Zeit, in der Bedürfnisse zuweilen gedeckt werden, lange bevor sie vorhanden sind, verwunderlich, daß für die mit dem Buche so eng verknüpfte Papierindustrie bisher noch keine lexikalische Bearbeitung dieser Fachausdrücke erschienen ist, und auch für die grapbischen Gebiete bleibt Alexander Waldows Illustriertes Wörterbuch der graphischen Künste und der ver wandten Zweige, das letztmalig 1886 aufgelegt wurde, der erste und einzige Versuch in dieser Richtung. Und so ver körperte sich das fachliche Wissen in einer Reihe von Autoritäten und Betriebsfachmännern, die, wenn sie ihre Kenntnis nicht der mündlichen Überlieferung anvertrauten, sie für sich behielten, nicht ohne manchmal noch den Schleier düsteren Geheimnisses darüber zu breiten. Aber wenn auch in jedem buchgewerblich Tätigen ein Stück solider Fachkenntnis steckt, so beherrscht doch niemand das ganze Gebiet, und selbst in dieser Gruppe der Spezialisten mußte einer beim andern sich Rats erholen. Gustav Schacht unternimmt es nun in seinem neuen »Hand lexikon für die Papierindustrie und das Buchgewerbe«, dieses Wissen zum Allgemeingut derer zu machen, die nach Belehrung verlangen — und er darf da auf sehr viele rechnen —, sowie einen zuverlässigen, allzeit zur Verfügung stehenden Ratgeber für die Herstellungsbureaus der Verlagsbuchhandlungen und die Kontore der buchgewerblichen Anstalten zu schaffen. Wir begrüßen dieses großangelegte Werk mit besonderer Be friedigung, denn es erscheint innerlich wie äußerlich von langer Hand vorbereitet und tritt gleich so reif und vollendet vor uns hin, daß der Kritik nicht viel auszusetzen bleibt. Jeder Artikel ist ja auch von dem zuständigen Fachmann bearbeitet, und aus dem Mitarbeiterverzeichnis blinken uns die besten Namen auf den verschiedenen Gebieten entgegen. Auf die bei einem Fach- Lieferungen bestehen, von denen die soeben erschienene erste den Buchstaben ^ nur bis zum Worte »abreißen« bringt. Der Rahmen des Schachtschen Wörterbuches ist eben reichlich weit gesteckt. Folgende Gebiete werden behandelt: Papierfabrikation (Pappe, Holzstoff, Zellulose, Strohstoff, Buntpapier, Tapeten), Papierver arbeitung (Kartonnagen-Fabrikation und Pappzieherei, Prägerei, Etuis- und Wellpappenfabrikation), Buchbinderei (Album- und Geschäftsbücherfabrikation), Druckerei ,Buch- und Akzidenzdruck, Notenstecherei und -druckerei, Reproduktionstechnik: Radierung, Stich, Gravüre, Holzschnitt, Zinkätzung, Autotypie, Lithographie Photolithographie, Algraphie, Lichtdruck, — Schriftgießerei Galvanoplastik und Stereotypie), Photographie (mit ihren Unter abteilungen), Handel (Papier-, Buch- und Kunsthandel). Außerdem ist noch ein reichhaltiger Anhang mit einer Anleitung zur Papier prüfung und mit zahlreichen für das Papier- und Druckgewerbe unentbehrlichen Tabellen in Aussicht gestellt. Den größten Wert aber messen wir den Beilagen bei, von denen sich schon einige von hoher Schönheit im ersten Hefte be finden, und die uns Originalmuster der hauptsächlichsten vorführen werden. Diese Sondertafeln versetzen den Benutzer des Werkes direkt in die Praxis, und sie sind wohl in keinem Fache so notwendig wie im Buchgewerbe, in dem fortwährend mit Mustern gearbeitet wird. Der Verleger erhält damit bequeme Orientierungsmittel, die ihm Zeit sparen und ihn vor Mißgriffen bewahren, während die jüngeren Kräfte im Buchhandel, die bisher Mitarbeiterstab international gewählt ist, so erhält das Lexikon noch einen internationalen Charakter dadurch, daß jedes deutsche Stichwort mit seinem Äquivalent in der englischen, französischen italienischen und schwedischen Sprache erscheint, — warum auch in der letzteren, darüber zerbreche ich mir weiter nicht den Kopf; wahrscheinlich ist der Grund dazu in der allerdings sehr hochentwickelten Papier- und Druckindustrie der nordischen Länder zu suchen. Von der gewissenhaften Durchführung dieses reichhaltigen Programms legt die vor uns liegende erste Lieferung des Schachtschen Handlexikons, die, wie erwähnt, von »ab« bis »ab reißen« reicht, Zeugnis ab, und wir zweifeln nicht, daß die ferneren Hefte ebenfalls halten, was versprochen wird. Dem Thema des Werkes angemessen, präsentiert sich die Lieferung in einer mustergültigen typographischen Ausstattung; Satz und Anlage des Ganzen zeigen eine vornehme Struktur, und zum Druck wird sogar ein diskret gestrichenes, daher nur schwach spiegelndes Kunstdruckpapier verwendet, auf dem die zahl reichen den einzelnen Artikeln beigegebenen Illustrationen in schärfster Wiedergabe zur Geltung kommen. Was diese in lexika lischer Ordnung auftretenden Artikel anbelangt, so versteht es sich bei der Mitarbeiterschaft der hervorragendsten Fachleute von selbst, daß sie eine unbedingt zuverlässige Belehrung vermitteln. Die Darlegung der technischen Vorgänge ist trotz der bei dem knappen Raum gebotenen präzisen Zuspitzung klar, faßlich und erschöpfend-
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