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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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8614 Börsenblatt f. v. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ./K 168, 23. Juli 1909. schienenen Bänden ist jetzt ein neuer gefolgt, der »Vom Ems-und Weserland zum Elbestrand« in Lied, Spruch und Prosa-Schilde rung berichtet. Es sind Namen von bestem Klang, die sich in Dichtung und Prosa mit der Schilderung vonMarsch, Moor und Heide Heinrich Seidel, Paul Heyse und Annette von Droste-Hülshoff. Die illustrierten Beigaben von Ewald Manz, dem Sohne des ange sehenen Höllischen Buchhändlers, bieten ausschließlich Landschafts bilder aus der Marsch, dem Moor und der Heide, die in ihrer Schlicht heit und Wahrheit, den Charakter dieses deutschen Landstrichs mit feinem Empfinden wiedergeben. Die Bilder zeichnen sich durchgehend durch klare, einheitliche Linienführung aus. Einen eigenen Reiz erhalten sie dadurch, daß sie als Freilichtprobleme in die Schwarz-Weiß-Technik übertragen worden sind. Der junge, aus der Weimarer Schule hervorgegangene Künstler hat nach dieser Richtung hin oft überraschende malerische Wirkung zu erzielen gewußt, so daß seine Bilder ganz dazu angetan sind, den Ein druck der textlichen Landschaftsschilderungen wesentlich zu erhöhen. Ernst Kiesling. * Neue Bücher, Kataloge usw. sür Buchhändler. in 6u886l. 8°. 34 8. 583 I§ro. PersonalnachrichLen. Aus Amerika. — Am 15. Juni starb in Glendale, einer Vorstadt von Los Angeles, auf dem Wege zur Seattle-Ausstellung Herr Louis Prang, einer der angesehensten Vertreter des typographischen und Verleger-Gewerbes im westlichen Amerika. Louis Prang, ein geborener Deutscher, hatte in Breslau am 12. März 1824 das Licht der Welt erblickt und war zuerst als Reisender für eine böhmische Baumwollfabrik tätig. Wegen seiner Beteiligung an der Freiheitsbewegung von 1848 floh er zunächst nach der Schweiz und dann nach Amerika, wo er im April 1850 fast völlig mittellos landete. Er vereinigte sich zuerst in Boston mit einem Architekten zur Herausgabe von Werken über Amerika noch fast unbekannt war, und überhaupt seine zeichne rischen Kräfte geübt, die er nunmehr als Holzschneider für Ol6U8on8 üietorial unter Frank Leslie betätigte. Nach fünf Jahren brach indessen unter dieser Tätigkeit seine Gesundheit zusammen, und er mußte sich nach einem andern Beruf umsehen. Er verband sich deshalb im Jahre 1856 mit einem Steindrucker zur Heraus gabe von künstlerischen, insbesondere farbigen Steindrucken. Ihr Kapital bestand aus einigen Steinen und einer Handpresse, dem Grundstock, auf dem sich später die weltbekannte Firma Prang <L Co. erhob. In den ersten Jahren war die neue Firma noch keineswegs vom Glück begünstigt, und es bedurfte der ganzen Hingebung und Ausdauer Prangs, um endlich das Ziel seines Strebens zu erreichen und das Beste zu schaffen, was damals an lithographierten farbigen Repro duktionen in Amerika hervorgebracht werden konnte. Ein Viertel jahrhundert lang stand nun die Firma an führender Stelle unter den graphischen Anstalten der Vereinigten Staaten, ihre Erzeug nisse wurden als gleichwertig mit den besten europäischen an erkannt. Die Wettbewerbe, die Prang für die besten Originale in Aquarellmalerei für Weihnachtskarten ausschrieb, fanden die größte Beachtung der Künstler und wurden der Ursprung der heutigen Sitte der farbigen Weihuachts- und sonstigen Festkarten. Im Jahre 1897 verbanden sich die Firma L. Prang L Co. und die luder 6ompuv)' von Bedford, Mass., zu der »luder ^rt. 6ompun7«. Im Jahre 1899 zog sich Prang vom geschäftlichen Leben zurück. Seine Witwe, Mary Dana Hicks-Prang, ist eine bekannte Verfasserin künstlerischer Lehrbücher. — Am 16. Juni starb in Brookline, Mass., Dana Estes, einer der Begründer der großen Firma Estes L Lauriat und seit 1898 Chef der Firma Dana Estes L- Company. Die Firma Estes L Lauriat, die im Jahre 1872 errichtet wurde, verdankte ihren Aufschwung ihrem ersten größeren Verlagswerk, der Übersetzung von Guizots »Ui8toi^ ok Id-uuoe«; später, namentlich nach dem Tode des Spezialisten auf diesem Felde Samuel Walker, pflegte die Firma das Gebiet der Subskriptions-Ausgaben und gab in dieser Form außer der französischen und englischen Geschichte von Guizot auch Martins französische Geschichte und Duruys griechische und römische Geschichte heraus. Eine weitere von Estes gepflegte Be sonderheit waren Prachtausgaben beliebter Nomandicbter, darunter Scott, Dickens, Thackeray, Bulwer, George Eliot, Victor Hugo, Dumas u. a. — Am 8. Juni wurde im Kunstmuseum in Detroit, Michigan, die Hundertjahrfeier der ersten Verpflanzung der Buchdruckerkunst nach dem alten Nordwesten der Vereinigten Staaten festlich be gangen Es war ein französischer Priester, Pater Gabriel Richard, der damals die erste Presse nach Detroit brachte und damit nicht nur die erste in diesem Teil der Vereinigten Staaten Sprechsaal. Aus dem Geschäftsverkehr. Die Firma Anders L Bufleb, Berlin, die im März d. I. den Kommissionär gewechselt hat, ist am 18. Mai d. I. aus dem Be sitze des Herrn Hugo Wiegand in den Besitz von Fräulein Paula Wiegand, bei dem Herr Hugo Wiegand als Gehilfe be schäftigt ist, ohne die im Betriebe des Geschäftes begründeten Verbindlichkeiten übergegangen. Dem Buchhandel ist dieser Besitz wechsel nur durch die redaktionelle Mitteilung in der Übersicht über geschäftliche Einrichtungen im Börsenblatt vom 9. Juni bekannt geworden. Eine von uns am 24. Juni wegen des rück ständigen Saldos beantragte Pfändung bei der Firma Anders L- Bufleb ist fruchtlos verlaufen. Es wird uns mitgeteilt, daß Herr Wiegand vor einigen Wochen den Offenbarungseid geleistet hat. Statt eines Besitzwechsels wäre wohl unter diesen Verhält nissen Konkursanmeldung seitens des Herrn Hugo Wiegand das einzig Zulässige gewesen. Leipzig, 13. Juli 1909. Veit L Comp. Erwiderung. Zu der Veröffentlichung der Firma Veit L Comp, in Leipzig habe ich folgendes zu bemerken: Durch eine Bürgschaft wurde ich im Jahre 1908 um größere Summen gebracht. Anfang März d. I. trat ich mit der Firma Rudolph Hartmann in Leipzig in Verbindung, welche meine Vertretung übernahm und mir einen größeren Betrag zur Be friedigung meiner Gläubiger gab. Das Geld wurde auch nur zu diesem Zwecke benutzt. Durch rechtsgültigen Vertrag verkaufte ich mein gesamtes festes Lager und Inventar an die Firma Rudolph Hartmann unter Vorbehalt des Rückkaufs rechts. Nach Beendigung der Remission stellte sich heraus, daß meine Verpflichtungen höber waren, als vorher angenommen wurde. Da mir nichts mehr gehörte, war eine Konkursanmeldung nicht mehr angebracht. Eine Benachteiligung meiner Gläubiger lag sowohl mir wie auch der Firma Rudolph Hartmann fern. Wenn meine Gläubiger abwarten, werden ihnen Vergleichs vorschläge gemacht werden, um sie zu befriedigen. Die Firma Veit L Comp, hat 25 ^ 76zu fordern, die sie in den 18 Jahren meiner Selbständigkeit wohl reichlich an mir verdient hat. Berlin, 21. Juli 1909. Hugo Wiegand. Mißbrauch biichhnndlerischer Verlangzettel. In Berlin hat eine Firma festgestellt, daß ein Privatmann, Herr Kleinau, Abteilungschef bei der »Victoria« in Berlin, Lindenstraße 21/22, auf Bestellzettel der Firma Gustav Liersch L Co., Berlin 8^V. 48, Friedrichstraße 16, wiederholt Bücher zum Buchhändlerpreis von ihr bezogen hat. Red.
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