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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 174, 30. Juli 1909. stischen Werken ihrer Frühzeit. Die Aufgabe also war, durch be deutende Werke die Bestrebungen der Sezession als Ganzes zu geschlossenem künstlerischen Ausdruck zu bringen, gleichzeitig aber den Werdegang der Einzelindividualitäten aufzudecken. Schenkungen von Uhde, Habermann, Keller, Diez, Becker- Gundahl und besonders von Lina Bolz, der Schwester des ver storbenen Wilhelm Bolz, bildeten den Grundstock der neuen Galerie, die durch Ankäufe und Depvsita noch weiter ausgebaut werden sollte. Von den Toten der Sezession waren von An beginn in der Sammlung vertreten der bereits genannte Wilhelm Volz mit eigenartigen religiösen Kompositionen, monumentalen Entwürfen, zahlreichen delikaten Radierungen und farbigen Litho graphien; dann Bolzens Freund Arthur Langhammer mit drei ausgezeichneten Gemälden, darunter das im Fleische so wunder volle Bild »Nausikaa«; ferner der Landschafter und Tiermaler Viktor Weishaupt und der ebenfalls 1905 verstorbene Moritz Weinhold, von dem die Galerie eine monumentale Kohlezeich nung »Schiffzieher« besitzt. Durch die Aufnahme von Werken wurden später von den Toten der farbenfrohe Philipp Klein, die verdienstvollen Bruno Piglhein, Hugo König und Sion L. Wenban ausgezeichnet, ferner der Helldunkelzeichner Hermann Braun und endlich Adolf Menzel. Neben den Toten haben aber auch die Lebenden in reichem Maße Berücksichtigung gefunden. Als Dokumente ersten Ranges seien hier nur die Arbeiten von Habermann, Becker-Gundahl Uhde, Keller, Pietsch, Herterich, Samberger und Corinth genannt. Von Habermann finden wir einen prächtigen Frauenkopf aus der ersten Schaffensperiode des Künstlers; von Becker-Gundhal die herrlichen Entwürfe zur Ausmalung der Seitenapsis in der Maximilianskirche in München; von Albert von Keller die interessanten Entwürfe und Studien zu seinem Hauptwerk »Jairi Töchterlein«; von Herterich dekorative Arbeiten und von Lovis Corinth endlich das berühmte Bildnis des Musikers Ansorge. Von Graphikern sind vertreten Julius Diez, Graf, H. von Heyden und Hänisch und von Plastikern Hahn und Hudler. In diesem Sinne soll die Sezessionsgalerie weiter ausgebaut werden. In erster Linie ist es die Absicht der Galeriekommission, neben den eigentlichen Galeriebildern ausgesuchte Skizzen und Studien zu sammeln, wie sie den meisten Staatssammlungen fehlen, obwohl gerade sie den frischen Reiz der Unmittelbarkeit besitzen. Wenn sich die Leitung auch künftig alles mittelmäßige Durchschnittszeug vom Halse zu halten weiß, so wird die Galerie bald in die Reihe der anderen bedeutungsvollen Kunstinstitute Münchens vorrücken können. vr. R. Leitungen und Zeitschriften in der Schweiz. — Nach der Statistik des kürzlich in Genf herausgegebenen »Jahrbuchs der Schweizer Presse« erscheinen gegenwärtig in der Schweiz 1332 Zeitungen und Zeitschriften. An der Spitze stehen die Kantone Zürich mit 255 und Bern mit 253 Publikationen. Es folgen Waadt mit 141 und Genf mit 129 Zeitungen und Zeitschriften. Baselstadt weist deren 71 auf, St. Gallen 69, Aargau 56, Neuen burg 53, Luzern 47, Tessin 39, Freiburg und Graubünden je 34, Thurgau 33, Solothurn 28, Schwyz 16, Schaffhausen und Basel land je 15, Wallis 14. Weniger als 10 Zeitungen und Zeit schriften haben die Kantone Appenzell, Glarus, Unterwalden, Uri und Zug. (Anzeiger für den Schweizerischen Buchhandel.) Personalnachrichten. * Ordensauszeichnungen. — Seine Majestät der König von Sachsen hat anläßlich der Fünfhundertjahrfeier der Uni versität Leipzig folgende Ordensauszeichnungen an Leipziger Buchhändler verliehen: das Offizierskreuz des Albrechtsordens: Herrn Geheimen Hofrat Professor Di-. Hans Meyer (in Firma Bibliographisches Institut (Meyers; das Ritterkreuz l. Klasse des Albrechtsordens: Herrn Universitäts-Buchhändler Victor Edelmann (in Firma Alexander Edelmann), Herrn Verlagsbuchhändler Georg Hirzel (in Firma S. Hirzel), Herrn Verlagsbuchhändler Emanuel Reinicke (in Firma Wilhelm Engelmann). Sprechsaal. Mißbrauch buchhändlerischer Berlangzettel. <VgI. Rr, 168 d. Bl.> Die kleine Sprechsaal-Notiz im Börsenblatt Nr. 168 hat mal wieder einen Krebsschaden beleuchtet, unter dem in erster Linie das Leipziger und Berliner Sortiment, in zweiter Linie aber auch das Provinzsortiment sehr zu leiden hat. Es ist geradezu un glaublich, in welchem Umfang der Unfug eingerissen ist, daß sich Private durch Vermittlung eines befreundeten Verlegers oder Besitzers eines dem Buchhandel »verwandten« Betriebes Bücher zum Nettopreise besorgen lassen. Nachstehend einige Proben von Fällen, die in letzter Zeit zu meiner Kenntnis gelangt sind: Ein Gymnasialoberlehrer erklärte mir gelegentlich, daß er alle teuren Werke durch einen befreundeten Verleger zum Einkaufspreise erhielte. Ein Angestellter in einer hiesigen Großbuchbinderei be zieht seinen Bedarf für sich und seine Verwandten in der Provinz auf Verlangzetteln eines befreundeten Berliner Verlegers. Ein Inhaber eines Klischeegeschäfts besorgt Bücher zum Nettopreise für seine Verwandtschaft und teure medizinische Werke für feinen Freund, der Arzt im Auslande ist. In einem hiesigen, sehr großen Verlagsgeschäft hatte der Bezug der Angestellten solche Dimensionen angenommen, daß der betreffende Geschäftsführer dem dann ein Ende machte. Es stellte sich nämlich heraus, daß Damen, die mit der buchhändle rischen Abteilung des Geschäfts gar nichts zu tun hatten, teure wissenschaftliche technische Bücher sich bestellt hatten und auf Befragen erklärten, die Bücher wären für einen Verwandten. Kurz und gut — dieser Unfug hat eine Ausbreitung, daß er anfängt, eine Gefahr zu werden. Jedenfalls ist es in keiner anderen Branche so leicht, sich Waren zum Engrospreise zu be- schaffen, wie im lieben Buchhandel. Es sind sehr große Summen, die auf diese Weise dem Sortiment verloren gehen. Hoffentlich achten nun endlich die Herren Verleger und Bar sortimenter auf dreierlei: 1. daß sie selbst nicht Freunden, Bekannten und Verwandten Bücher zum Nettopreise liefern; 2. daß ihre Angestellten nicht Bücher über den persönlichen Bedarf hinaus zum Nettopreise beziehen; 3. daß nicht Bestellungen von Firmen, die mit dem Buch handel als solchem gar nichts zu tun haben, zum Netto preise ausgeführt werden, lediglich deshalb, »veil die be treffende Firma in Leipzig einen Kommissionär hat oder im Buchhändler-Adreßbuch steht. Ich selbst beabsichtige diese Mißstände auf der diesjährigen Hauptversammlung des Vereins der Deutschen Sortimenter am 15. August in Berlin zur Sprache zu bringen, und bitte die Kollegen, mir noch eventuell Material zur Verfügung zu stellen. Berlin, den 26. Juli 1909. Bernhard Staar. Zur Beachtung für das Sortiment »An alle Leser der Umschau: Bei Bedarf von Büchern (Wissenschaft!. Büchern, Klassikern, Lexika usw.), Musikalien, Kunst blättern irgendwelcher Art, hier oder sonstwo angezeigt, wenden Sie sich am vorteilhaftesten nach der Bücherstadt Stuttgart, und zwar an die Firma H. O. Sperling, Hofbuchhandlung in Stuttgart 3, die Ihnen mit Katalogen und Prospekten dient« rc. Der Verlag der Umschau pflegt auch fortwährend Prospekte von Verfandbuchhandlungen ihrer Zeitschrift beizufügen; während letztere sich entfernen lassen, kann die redaktionelle Empfehlung nicht entfernt werden. Reichenbach i. Schles. P. Wiese. Erwiderung. Bei feiner Mitteilung an das Sortiment ist Herrn Wiese insofern ein Irrtum unterlaufen, als er eine Anzeige für eine redaktionelle Empfehlung angesehen hat. Der betreffende Platz im Anzeigenteil der »Umschau« ist von mir in der üblichen Weise belegt worden, und ich entrichte dafür die Gebühr wie jeder andere Benutzer dieses Blattes. Stuttgart. H. O. Sperling.
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