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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1909
- Sprache
- Deutsch
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9030 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 180. 6 August 1909. heute überhaupt noch in Städten wie Buffalo, Rochester, Cleve land, Cincinnati, Columbus, St. Louis und anderen das Deutsche als Lehrgegenstand in den Volksschulen erhalten geblieben ist, so ist das lediglich eine Frucht des tatkräftigen Strebens deutscher Männer und Frauen, die immer wieder gegen den mehr oder minder offenen Widerstand der Schulverwaltungen gewahrt und oft scharf verteidigt werden muß. Dieser Unterricht ist natürlich nach Wert und Erfolg sehr verschieden und leidet vor allem darunter, daß gerade für den deutschen Elementarunterricht viel fach die geeigneten Lehrkräfte fehlen. Auch die Privatschulen der deutschen Kirchengemeinden, die bis in die letzten Jahre einen fühlbaren Einfluß auf die Erhaltung der deutschen Sprache in Amerika ausgeübt haben, lassen im allgemeinen ein Schwinden der Besuchszahlen erkennen, mit Ausnahme allerdings der luthe rischen Kirche (Missouri-Synode), die wenigstens in der Zahl der Schüler, wenn auch nicht der Schulen, eine Vermehrung — von 92042 im Jahre 1900 auf 96035 im Jahre 1908 — aufweisen kann. Ist so die Entwicklung des deutschen Unterrichts an den Volksschulen der Vereinigten Staaten im allgemeinen vom deut schen Standpunkt aus nicht als sehr günstig zu bezeichnen, so steht es damit erfreulicherweise an den, etwa unseren höheren Mittel schulen entsprechenden »di^b setrools« und ebenso an den eigent lichen Hochschulen (eoUsZez) erheblich besser. Im Lehrplan jeder amerikanischen bi^b gebool, der etwa dem eines deutschen Gymnasiums von Untertertia bis Unterprima entspricht, hat sich heute das Deutsche eine feste Stellung zum mindesten als wählbares Fach erobert, und die Teilnahme an diesem Unterricht ist in deutlicher Zunahme begriffen. Von 1890 bis 1905 ist die Zahl der an diesem Unterricht teilnehmenden Schüler von 11,48 U auf 21,04A gestiegen, während der Besuch des französischen Sprach unterrichts nur von 9,41 A auf 11,12H» stieg, und bei dem wachsenden Interesse der Amerikaner für deutsche Kultur darf wohl in Zukunft eher ein Steigen als ein Fallen dieser Zahlen erwartet werden. Im allgemeinen zeigt sich dabei die bemerkens werte Erscheinung,daß in den Neu-England-Staaten außer NewPork, wie z. B. Maine und Massachusetts, das Deutsche gegenüber dem Französischen und Lateinischen nur geringe Beachtung findet, während im Westen das Französische zurück- und das Deutsche entsprechend vortritt; in dem am stärksten von Deutschen bewohnten Staat, Wisconsin, übertrifft die Schülerzahl im Deutschen bei weitem die in jedem anderen Sprachunterricht. Beispielsweise beträgt die Zahl der Schüler, die in Volks- und Mittelschulen zusammen am deutschen Sprachunterricht teilnehmen, in Cleveland 56 U, in Cinncinati 37,1 A, in Columbus 13,03 A, in Dayton 13,02in Buffalo 46,7 in Milwaukee, der deutschesten Stadt Amerikas«, nehmen in den Volksschulen 45,2A, in den Mittelschulen 86,8A der Schüler am deutschen Sprachunterricht teil. Um die Heran bildung tüchtiger Lehrkräfte für diesen Unterricht hat sich außer den amerikanischen Universitäten, an denen wissenschaftlich und prak tisch die deutsche Sprache in der erfreulichsten Weise gepflegt wird, besonders das deutschamerikanische Lehrerseminar in Milwaukee verdient gemacht, das seit Jahren lediglich aus deutsch amerikanischen Kreisen erhalten wird. An Lehrmitteln fehlt es dank dem Eifer großer Verlagshäuser nicht, ebenso nicht an Aus gaben deutscher Schriftsteller, die dem Bedürfnis der Lernenden angepaßt sind. Von großer Bedeutung für den Zusammenschluß aller am deutschen Unterricht in den Vereinigten Staaten be teiligten Lehrkräfte ist der »Nationale deutschamerikanische Lehrer bund«, dessen amtliche Zeitschrift die in Milwaukee von Seminar direktor M. Griebsch und Prof. vr. Rödder herausgegebenen »Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik« sind. K. Schneider. * Weis; vorm. L. Gerastorfer in Burghausen. — Wie uns mitgeteilt wird, ist das Geschäft der vorgenannten Firma seit dem 1. Mai d. I. geschlossen. Uber die Kommissionsware kann (vorbehaltlich der Lagerspesen) seitens der Verleger verfügt werden. Der frühere Teilhaber L. Gerastorfer soll seit Anfang 1908 flüchtig sein. Der Name Weiß ist uns in Verbindung mit der Firma L. Gerastorfer nicht bekannt. Letztere ist laut Offiziellem Adreß buch des deutschen Buchhandels (Jahrgang 1909) erloschen. (Großbritannien und Bereinigte Staaten von Amerika. — Kündigung des Handelsabkommens zwischen beiden Ländern vom 17. November 1907 — Die Regierung der Ver einigten Staaten von Amerika hat unterm I. Mai d. I. der britischen Regierung mitgeteilt, daß sie mit Rücksicht darauf, daß das bisherige Zolltarifgesetz in absehbarer Zeit durch ein neues ersetzt wird, das Abkommen zwischen beiden Ländern, betreffend die Zollbehandlung der durch Handlungsreisende der Vereinigten Staaten nach Großbritannien eingeführten Muster zollpflichtiger Waren und die Einfuhrzölle für britische Kunstwerke bei der Ein- !r nach den Vereinigten Staaten, vom 17. November 1907 auf- >eben gedenkt. (Irerrt,^ Leries Nr. 13.) (Aus den im Reichsamt des Innern zusammen gestellten »Nachrichten für Handel und Industrie «) * Studierende an reichsdcutschen Universitäten. — Die Zahl der Studierenden an reichsdeutschen Universitäten zeigt im laufenden Sommerhalbjahr die bisher nicht erreichte Höhe von insgesamt 51 700. Im Winterhalbjahr 1908/09 betrug sie 48 730, im Sommer halbjahr 1908: 47799. Die Besucherziffern verteilen sich auf die einzelnen Universitäten wie folgt: Berlin 7194, — Bonn 3801, — Breslau 2347 — Göttingen 2239 — Greifswald 967 — Halle 2310 — Kiel 1593 — Königsberg 1293 — Marburg 2l34 — Münster 1760 — Erlangen 1158 — München 6547 — Würzburg 1369 — Freiburg 2760 — Heidelberg 2171 — Straßburg 1935 — Leipzig 4681 — Gießen 1271 — Rostock 743 — Jena 1606 — Tübingen 1921. Buch Händlerverein Insel« in Tübingen. — Der Buch händlerverein »Insel« in Tübingen feiert am Sonntag den 8. August sein 36. Stiftungsfest mit einer Wagenfahrt nach Böblingen. Festmahl mittags 1 Uhr im Hotel »Post« dort. Kollegen von nah und fern sind herzlich willkommen. 2. Personalnachrichten. * Geschäftsjubiläum. — Am bevorstehenden 7. August seinem einundsiebzigsten Geburtstage, begeht der Buchhändler Herr Anton Blaiek in Freiwaldau den Gedenktag der vor fünfzig Jahren erfolgten Gründung seiner geachteten Handlung. Sie wurde im Jahre 1859 als Papier- und Schreibmaterialien handlung, Buchbinderei und Liuier-Anstalt von ihm eröffnet. Mit dem Aufblühen seiner Vaterstadt Freiwaldau, begünstigt durch die wachsende Industrie und den Einfluß der nahegelegenen Kur anstalten Gräfenberg und Lindewiese, erweiterte Herr Blaiek im Jahre 1870 seine Handlung durch eine Sortimentsbuchhandlung, nachdem er neben der eigenen Handlung bis dahin auch die dortige Buchhandlungsfiliale von Hermann Kvlck (Troppau) geleitet hatte. In treuer, ehrender Arbeit hat er seine Handlung geführt und ge fördert und dem Namen seiner Firma Ansehen gegeben. — Zum ehrenvollen geschäftlichen und persönlichen Gedenktage sprechen wir ihm unsere aufrichtigen guten Wünsche aus. Red. ^ Ordensauszeichnung. — Der Verlagsbuchhändler Herr Bernhard Tepelmann in Braunschweig (in Firma Friedr. Vieweg L Sohn) ist von Seiner Majestät dem König von Preußen durch Verleihung des Noten Adlerordens dritter Klasse mit der Schleife ausgezeichnet worden. * Professor vr. Karl Sachs -f. — Am 4. August ist in Berlin der hervorragende Sprachgelehrte und Lexikograph Pro fessor vr. Karl Sachs gestorben. Geboren in Magdeburg am 31. März 1829, hat er das achtzigste Lebensjahr überschritten. Seine Studien machte er in Berlin und wirkte darauf als Gymnasiallehrer in Stettin, Berlin, wo er auch am Kadettenkorps lehrte, und von 1858 bis 1894 in Brandenburg a/H. Von seinen Schriften und Werken seien hier folgende angeführt: Beiträge zur Kunde altfranzösischer, englischer und proven- «Mischer Literatur aus französischen und englischen Bibliotheken. — Über den heutigen Stand der romanischen Dialektforschung — Friedrich Diez und die romanische Philologie. — 1,6 tresor cls ?ierrs üe Oorbiae en ver8 provoneaux. — Wissenschaftliche Gram matik der englischen Sprache (mit Ed. Fiedler). — Encyklopädisches französisch-deutsches und deutsch-französisches Wörterbuch (mit C. Villatte) Große Ausgabe mit Supplement und Hand- und Schul ausgabe.— Außer romanistischen Studien gab er zahlreiche Schul ausgaben französischer und englischer Autoren (unter andern Shakespeare mit englischen Einleitungen zu jedem Werk) heraus.
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