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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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9068 Börsenblatt f. v. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 181, 7. August 1909. lich großen Mengen eingckauft. Diesem Vorgehen scheint ein Irrtum über die gesetzliche Verpflichtung zur Nachversteuerung der am 1. Oktober d. I. bei den Konsumenten vorhandenen Vorräte zugrunde zu liegen. Wenn nach dem Wortlaute des Gesetzes diejenigen Vorräte von der Nachversteuerung befreit sind, welche dem eigenen Haushalte des Besitzers dienen, so sind darunter doch zweifellos nur die Vorräte für den Bedarf pri vater Haushaltungen zu verstehen. Dagegen werden nicht nur die bei Händlern vorhandenen, zur Veräußerung bestimmten, sondern auch andere Vorräte von Beleuchtungsmitteln, also z. B. die zu gewerblichen, Verwaltungs- und öffentlichen Zwecken dienenden Beleuchtungskörper der Nachsteuer unterworfen. Sie müssen daher zur Vermeidung der gesetzlichen Strafen zur Nach steuer angemeldet und versteuert werden. Bei einer Vorver- wegs der erhoffte finanzielle Gewinn, sondern, wegen der Not wendigkeit, den gesamten Vorrat auf einmal versteuern zu müssen, nur ein Nachteil erwachsen. (Nationalzg.) * Vorschläge zur Gcschiiftsvereinsachung. — Der Rat und das Polizeiamt der Stadt Leipzig sind fortgesetzt bestrebt, nach Möglichkeit Vereinfachungen bei Erledigung der gesamten Verwaltungsgeschäfte vorzunehmen, um eine Beschleunigung und Verbilligung der Gesamtverwaltung herbeizuführen. In An betracht, daß jeder einzelne Beamte oder Angestellte in der Lage ist, innerhalb seiner Tätigkeit Erfahrungen nach dieser Richtung hin zu sammeln, wenden sich diese behördlichen Stellen in einem Um laufe an alle Beamten und Hilfsarbeiter der einzelnen Ressorts mit dem Ersuchen, auch ihrerseits auf Grund ihrer Kenntnis der besonderen Verhältnisse geeignete Vorschläge zur Geschäfts vereinfachung zu machen. Damit möglichst viele Beamte und Angestellte sich beteiligen und keiner sich scheue, seine Ansicht offen auszusprechen, ist folgendes bestimmt worden: Die Vorschläge sind ohne Namensnennung in einem mit einem Kennwort versehenen Briefumschlag bei der Haupt kanzlei, Neues Rathaus, Hauptgeschoß, einzureichen, ein zweiter mit demselben Kennwort versehener verschlossener Briefumschlag, der die Angabe des Namens des Einsenders enthält, ist beizu fügen. Für die zweckmäßigsten Vorschläge wird den Urhebern eine dem Werte der Vorschläge angemessene Vergütung verabfolgt werden. Für die besten Vorschläge sind Vergütungen von 20 bis 100 insgesamt 500 bestimmt worden. Die genannten städtischen Behörden beschreiten hiermit einen Weg, auf dem mit einiger Sicherheit brauchbare Verbesserungsvorschläge er wartet werden können. Dasselbe Verfahren dürfte sich auch für Handelsgeschäfte größeren Umfangs empfehlen. * Universität Berlin. — Zum Rektor der Universität Berlin, die im nächsten Jahre das Jubiläum ihres hundert jährigen Bestehens feiern wird, wurde für die am 15. Oktober beginnende Amtsperiode 1909/10 der Geheime Regierungsrat Professor vr. Erich Schmidt gewählt. Personalnachrichten. » Achtzinstcr Gebnristag. <Vgl. Nr. I7S d. Bl,> — Dem Ehrenmitgliede des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, unserm hochverehrten Herrn vr. Eduard Brockhaus in Leipzig zu seinem heutigen achtzigsten Geburtstage unsere innigsten Glückwünsche auszusprechen, ist uns Bedürfnis und willkommene Pflicht. Mit der weit in der Welt zerstreuten Kollegenschaft verehren wir in dem greisen Haupt des berühmten Leipziger Hauses den unermüdlich für das Gemeinwohl des Buchhandels tätigen Mann, der mit streng gerechtem Urteil und unermüdlicher Arbeit jahrzehntelang die Wohlfahrt des Berufs zu fördern sich zur schönen und — wie wir hinzufügen und betonen dürfen — erfolgreich durchgeführten Aufgabe gestellt hat. Lange Jahre hat er als Vorsteher des Vereins der Buch händler zu Leipzig diesem wichtigen Verein die Richtung gegeben, lange Jahre als I. Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buch händler diesen großen Verband der Berufskollegen nach aufgeregter Zeit in neuen Bahnen zu ruhiger Weiterentwicklung geführt. Wie er in musterhafter Sachlichkeit die Geschichte seines weltberühmten Hauses geschrieben, wie er, fern von persönlicher Vorein genommenheit, das Lebensbild seines großen Vorfahren Friedrich Arnold Brockhaus gezeichnet hat, so hat er auch der Geschicht schreibung des deutschen Buchhandels jederzeit seine ernste Teil nahme und Mitarbeit gewidmet. Noch heute betätigt er sich in dieser Aufgabe als Vorsitzender der Historischen Kommission des Börsenvereins, der er seit 1876 angehört. Unablässig ist Or. Eduard Brockhaus um Schaffung und Ver besserung des deutschen und des internationalen Schutzes der Urheberrechte bemüht gewesen: als Redakteur der im Brock- hausschen Verlage erschienenen »Deutschen Allgemeinen Zeitung«, die er von 1857 bis 1863 verantwortlich geleitet hat, als Schrift führer im Vorstande des Börsenvereins und Mitglied von dessen Ausschuß für Schaffung eines deutschen Urheberrechtsgesetzes (1857 und folgende Jahre), im »Deutschen Nationalverein« (1859 gegründet), als Mitglied des Deutschen Reichstags (1871 bis 1878), Wort und Schrift eingetreten für den vollen Schutz ehrlicher Arbeit, für Befreiung vom obrigkeitlichen Zwange, für unbe hinderte Entwickelung des gesamten geistigen Lebens, eine grund legende Bedingung auch für das Gedeihen des Buchhandels. Nicht minder hat er auch als Buchdrucker dem Gemeinwohl dieses wichtigen Berufes gedient. 1872 durch das Vertrauen der Kollegen zum Vorsitzenden des 1869 in Mainz gegründeten Deutschen Buchdruckervereins erwählt, hat er dieses Ehrenamt bis 1886 in arbeitsvollen, kampfreichen Jahren verwaltet. Zur Zeit einer schwierigen allgemeinen Geschäftslage, alsbald nachdem sein Vater Heinrich Brockhaus allein an die Spitze des Geschäfts getreten war (1. Januar 1860), trat I)r. Eduard Brockhaus am 2. September 1860 in das Geschäft ein, zunächst zur Lehre und Einarbeitung. Bald fand er Gelegenheit, sich an der Leitung zu beteiligen. Seine wissenschaftliche Vorbildung befähigte ihn, sich schnell über die Eigenart der verschiedenen Zweige des umfang reichen Geschäftsbetriebs klar zu werden; am 1. März 1852 wurde er zum Prokuristen, am 1. Juli 1854 zum Teilhaber der Firma ernannt. Als solcher hat er mit seinem Bruder Rudolf Brockhaus dem Vater zwanzig Jahre lang, bis zu dessen Tode (15. November 1874) zur Seite gestanden. Mit seinem Bruder Rudolf hat er von da bis 1895 in umsichtiger, erfolgreicher Arbeit das große Geschäft persönlich geleitet, in späteren Jahren wirksam unterstützt von den Söhnen und Nachfolgern Albert und Rudolf Brockhaus jun. Am 30. Juni 1896 zogen sich beide zum wohlverdienten Ruhe stände zurück. Auf einundvierzig Jahre arbeitsreicher verantwortlicher Leitung seines großen Hauses darf der Achtzigjährige heute be friedigt zurückblicken. Nicht minder darf ihn der Rückblick auf sein selbstloses gemeinnütziges Wirken befriedigen, auf seine großen Verdienste, insbesondere um den deutschen Buchhandel. Am heutigen ehrenvollen Gedenktage seines Lebens sei ihm herzlicher Dank gesagt für alle seine hingebende Mühe und Sorge, seine Aufopferung im Dienste des Berufs. Möchten dem greisen Herrn noch recht viele Jahre beschieden sein in derselben beglückenden Gesundheit und Frische, die bis heute sein Leben treu begleitet haben! Red. Sprechsaal. Zur Beachtung. Ich sehe mich genötigt, den verehrlichen Buchhandel vor einem gewissen Otto Erich North zu warnen. Der Betreffende, ein kleiner, schlanker, hochintelligenter Mann mit Hakennase, scharfem Blick und gewandtem Wesen, wußte mich Ende vorigen Jahres so für sich einzunehmen, daß ich ihm meine Vertretung anvertraute. Da mir aber schon nach kurzer Zeit zu Ohren kam, daß er trotz seiner sehr guten Einkünfte aus Diäten und Pro visionen überall auf meinen Namen Schulden machte und über seine Stellung bei mir falsche Angaben machte, entließ ich ihn wieder. Seitdem beruft sich der p. North, wie aus vielen An fragen hervorgeht, auf die »Freundschaft« mit mir, auf Guthaben, die er bei mir habe, usw. Diese Behauptungen beruhen sämtlich auf Unwahrheit. Ich bin weder mit ihm befreundet, noch bin ich ihm etwas schuldig. Aus einem mir heute zugehenden Briefe einer Wiener Firma geht hervor, daß er sich zurzeit in Wien aufzuhalten scheint. Dieser Brief liegt der Redaktion des Börsenblattes vor. München, 4. August 1909. Hans von Weber.
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