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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1923
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- Deutsch
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^ 47, 24. Februar 1923. Redaktioneller Teil. Von -den übrigen für den Buchhandel wichtigen Veranstaltungen auf der Leipziger Frühjahrsmesse wird im Börsenblatt immer in den -Kleinen Mitteilungen« Kenntnis gegeben, so daß jeder Messebesucher über alles unterrichtet wird, was ihm zu wissen nötig ist. Belastet auch heutzutage eine Neise nach Leipzig das Spesenkonto bedeutend mehr als früher, so ist doch zu hoffen, daß auch diesmal die Leip ziger Frühjahrsmesse ihre alte Anziehungskraft auf -den Buch-, Kunst- uud Musikalicnhandel ausüben wird und daß die Buchhändler in Hellen Scharen nach ihrer Hauptstadt eilen, um ihre notwendigen Einkäufe zu erledigen. VcrmöMNssteuer und Zwangsanleihe. Der Steuer aus- j ch u ß des Reichstags nahm die Vorschläge des Unterausschusses über die Bewertungsvorschriften für Vermögenssteuer und Zwangs>- anleihe an. Danach werden sämtliche Grenzzahlen in dem Vcrmögens- sleuergesctz gegenüber der Regierungsvorlage verdoppelt, so daß die steuerfreie Grenze von 200 000 auf 400 000 Mark erhöht wird. Ter Tarif für die Vermögenssteuer für -die natürlichen Personen bewegt sich von eins vom Tausend für die erste angesangene oder volle eine Million Mark bis zehn vom Tausend bei Vermögen über hundert Millionen Mark. Der Zeichnungspreis für die im Juli 1922 ge zeichnete Zwaiigsanleihe beträgt 94 Prozent und steigt bis 100 Prozent des Nennwertes. Für die vom 1. Oktober 1922 bis 31. März 1923 gezeichnete Zwangsanleihe, soweit sie nicht bis zum 31. März 1923 gezahlt ist, erhöht sich der Zeichnungsplan für jeden ange fangenen auf den März 1923 folgenden Monat um 10 Prozent des Nennwertes. Zwangsanleihebeträge, die bis zum 31. August 1922 unter Barzahlung des Zeichnungspreises gezeichnet worden sind, wer den auf den endgültig zu zeichnenden Zwangsanleihebctrag zum doppelten Nennwert angerechnet. Der Tarif für -die natürlichen Per sonen bewegt sich von 1 Prozent von den ersten 400 009 Mark des Ver mögens bis 10 Prozent von den 4 Millionen überschreitenden Ver mögen. — Ferner faßte der Ausschuß Beschlüsse iiber die Bemessung der Zuschläge zur Vermögenssteuer und zur Erbschaftssteuer. Verpflichtung des Steuerpflichtigen zur Abgabe von WertiMciten. Dem Steuerpflichtigen können im allgemeinen nur Angaben über tatsächliche Verhältnisse, nicht Werturteile zugem.utet werden, außer wo Wertangaben ausdrücklich vorgeschricben sind. Davon geht auch die Neichsabgabenordnung in 8 171 aus, wenn sic vorschaeibt, daß, wenn sich die Steuererklärungen auf Wertangaben zu erstrecken haben, und fick) der Wert nicht aus dem Nennbeträge, dem Kurswerte oder aus Zahlungen ergibt, der Steuerpflichtige, soweit er nicht den Wert zu schätze» hat, die Tatsachen anzugcben hat, die er zur Ermittelung des Wertes beizubringen vermag. Bei der Grunderwerbsteuer z. B. ist die Ermittlung des gemeinen Wertes Sache der Grunderwerbsteuer- stelle, und die Steuerbehörde hat nur das Recht, wenn sie zur Er mittlung des gemeinen Wertes die Kenntnis von Tatsachen braucht, die der Steuerpflichtige kennen muß, die Angaben dieser Tatsachen von' chm zu fordern. (Uretil des Neichsfinanzhofes vom 1. Dezember 1922, II ^ 228/22.) »Lrinteck in Oarinan)'« — Buchausfuhr nach Amerika. (Vgl. Bbl. 1922, Nr. 275; 1923, Nr. 1). — In Nr. 1 des Börsenblattes von diesem Jahre haben wir die Nachricht einer Leipziger Antiquariatsbuchhand lung unter Vorbehalt mitgeteilt, daß der Aufdruck auf dem Titelblatt nackt Amerika gelieferter Bücher »?rinteck in 6ermav^« nicht mehr erforderlich sei. Wie uns jetzt berichtet wird, trifft das nicht zu. Nur bei Werken, die aus Deutschland direkt an ameri kanische Bibliotheken geliefert werden, kann der Aufdruck ent fallen, alle anderen Bücher müssen den Aufdruck tragen: »?rinteck in derman^«, oder besser, wie Herr Gustav Ruprecht in Nr. 42 des Börsenblattes vorgeschlagen hat: Macke in Oernran^«. 2 200 000 Kronen für ein Mannskriptfragment! (Vgl. auch Bbl. Nr. 8.) — Die Wiener »Gesellschaft der Musikfreunde« erwarb für den genannten Preis ein Stück des Schubertschen Liedes »Ter Tod und das Mädchen«, und zwar wurde diese Summe auf -dem Wege der Ver steigerung erreicht. Es handelt sich um zwei Notenzeilen, welche die ersten Takte des Vorspiels enthalten. Mit diesem Tcilstück ist die Gesellschaft der Musikfreunde nunmehr im Besitz von sechs Frag menten des Lie-des. Dieses wurde bekanntlich seinerzeit von dem Stief bruder Schuberts, von Hermann Schubert, stückweise an »Liebhaber« verschenkt. Endgültige Liquidation der deutschen Güter in Italien. Da das zwischen Italien und Deutschland geschlossene Abkommen über den Rückkauf der deutschen Güter von der Wiedergutmachungskommission nicht ratifiziert und dadurch hinfällig wurde, hat nunmehr der italienische Handels- und Jndustrieminister ihre endgültige Liqui dation angeordnet. Nur in wenigen Fällen werden die Güter den Erben der ehemaligen deutschen Besitzer, wenn sie Italiener geworden sind, zurückerstattet. Postscheckverkchr. Im Postscheckverkchr treten mit Wirkung vom 1. März folgende Änderungen ein: 1. Der Betrag der Stammeinlage wird auf 1000 Mark erhöht. 2.,Die Einzahlungen mit Zahltarte, die Überweisungen und die Auszahlungen durch Postscheck müssen aus volle Mark lauten. Im März werden noch Pfennigbeträge zugelassen, wenn sie zur Abrundung des Postscheckguthabens auf volle Mark dienen. 3. Der Einlieserer hat die Z a h l k a r t e n g e b ü h r bar zu ent richten. 4. Sa m m e l a u f t r ä g e werden nur noch zugelassen, wenn die Zahl der Empfänger mindestens 10 beträgt. 5. Die M e i st b e t r ä g e werden für einen Postscheck auf 1000 000 Mark, für telegraphische Zahlkarten, Überweisungen und Zahlungsanweisungen auf 200 000 Mark erhöht. Mehr Barfreimachung. (Vgl. Bbl. Nr. 45.) — Da das Verfahren der Barfreimachung durch Stempelmaschinen noch nicht die wünschens werte Ausdehnung erfahren hat, macht die Postverwaltung darauf auf merksam, daß eine regere Beteiligung von Behörden und Firmen mit lebhaftem Briefverkehr dringend erwünscht ist. Die Vorteile für den Absender bestehen in einer Ersparnis an Arbeitskräften und Bereit stellung der Mittel für die Freimachung erst bei Einlieferung der Sendungen. Englisch als Haupt-Fremdsprache. — Der amtliche preußische Pressedienst teilt mit: »Das preußische Kultusministerium hat die Pro- vinzialschulkollegien ermächtigt, die Einführung des Englischen als erster lebender Fremdsprache da, wo sie gewünscht wird, noch zu Ostern zu genehmigen. Die neuen Formen der deutschen Oberschule und Auf bauschule sehen ebenso wie die Mittelschule bereits die Möglichkeit vor. Englisch als erste Fremdsprache zu wählen. In solchen Fällen tritt das Französische merklich zurück. An den Nealanstalten bleibt die Möglichkeit bestehen, die Schüler auch in der französischen Sprache zu einer genügenden Beherrschung heranzubilden und die französische Kul tur als Gegenbild der durch das Deutsche und Englische (unter Berück sichtigung auch seiner amerikanischen Ausprägung) vermittelten ger manischen Kultur deutlich zu machen. Am Gymnasium, an dem bei dieser Regelung das Französische wahlfrei lediglich in der Oberstufe betrieben wird, muß es sich mit überwiegend praktischen Zielen be gnügen; hier ist jedoch das Lateinische der Ausgangspunkt für die Be trachtung der romanischen Kultur«. Das Schicksal des Schillerpreiscs. — Das preußische Staatsmini- sterium hat, wie amtlich gemeldet wird, beschlossen, die Verteilung des Schillerpreises auszusctzen. Gleichzeitig hat es dem Antrag des preußi schen Kultusministeriums auf Verdoppelung des Preises für den nächsten Termin zugestimmt. Die für die diesmalige Verteilung des Schiller preises gebildete Kommission hat sich in ihren Vorschlägen nicht einigen können. Während der engere Ausschuß die Tragödie »Seeschlacht« vou Reinhard Goering krönen wollte, ist von mehreren Mitgliedern des Gesamtausschusses der Dramatiker Burte für das Schauspiel »Katte« in Vorschlag gebracht worden. Vier von den sieben Mit gliedern der Kommission sprachen sich auch für eine Teilung des Preises zwischen Fritz v. Unruh und Goering aus. Spende. — Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Uni versität Frankfurt a. M. hat von ihrem Ehrendoktor Di. Eduard Marke! in London zwei Zuwendungen von je l00 Pfund Sterling erhallen. Die erste Sendung war für wissen schaftliche Zwecke bestimmt: die zweite soll nach dem Willen des Spenders ein Zeichen der Entrüstung sein über den Einbruch der Franzosen in das Ruhrgebiet und dazu dienen, Gelehrten und Stu denten, deren Not durch diesen Gewaltakt noch gesteigert ist, Hilfe zu bringen. Die Chigi-Bibliothek im Vatikan. — Die Bibliothek des Vatikans hat einen großartigen Zuwachs erhalten, da durch einen Beschluß des italienischen Kabinetts die berühmte Chigi-Bibliothek mit ihr ver einigt wird. Diese Büchersammlung befand sich bis jetzt in dem vou Papst Alexander VII. erbauten Palazzo Chigi und wurde von dieser bekannten Patrizierfamilie gesammelt. Zu den kostbarsten Manu skripten gehören Sonette vou Tasso, 20 Bände mit Dokumenten über den Westfälischen Frieden, ein Missale von 1450 und die Chroniken des hl. Benedikt und hl. Andreas. Diese Schenkung, die der großen 235
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