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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1909
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. ^ 186. 13 August 1909. welche Fächer bis dahin keine Nachfrage vorgekommen war. Der Bücherbestand der Stadtbibliothek betrug am 1. April d. I. 102 293 Bände (89 510 Bände im Vorjahre). — Die vierzehn städtischen Lesehallen wurden im abgelaufenen Verwaltungs jahr von 163 994 Lesern und Leserinnen besucht (darunter 9567 Frauen). Die zurzeit bestehenden 28 Volksbibliotheken ver liehen 1661 621 Bände (gegen 1 524 876 im Vorjahre); davon entfielen auch hier die meisten (680 789) auf deutsche Literatur, während ausländische Literatur in 178 233 Fällen verlangt wurde. Sehr oft (236 054) werden Jugendschriften gefordert. Der Bücherbestand der Volksbibliotheken beträgt 193 366 Bände. — Ab gesehen von den Gehältern der in der Stadtbitliothek beschäf tigten Beamten (des Bibliothekars, zweier Bureaubeamten und 5 Diener) betrug die Gesamtausgabe für die Stadtbibliothek und die Volksbibliotheken und Lesehallen im Jahre 1908 224 555 ^ gegen 230 447 --ü im Jahre 1907. (Norddeutsche Allg. Ztg.) Vom dänischen Verlagsbnchhandcl. — Alexander Brandts Forlag in Kopenhagen (vorm. Andr. Schou's Verlag) wurde vom Verlagsbuchhändler I. L. Ly kecker, der kürzlich auch Th. Linds Schulbücherverlag angekauft hat, erworben und wird zunächst un- Waller, Frühling k Co., Bcrlagsgesellschaft m. b. .H. in Berlin. — Handelsregistereintrag: Im Handelsregister L des Unterzeichneten Gerichts ist am 31. Juli 1909 folgendes eingetragen worden: Nr. 6799. Walter, Frühling L Co., Verlagsgesell- Sitz: Berlin. Verlagsbuchhandels, insbesondere der Erwerb der im Verlag von Hans Walter zu Berlin vorbereiteten Deutschen Waren-Ein- kaufsliste«. Das Stammkapital beträgt 160 000 Geschäftsführer: Major a. D. August Frühling zu Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 17. März 1909 errichtet. Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: In die Gesellschaft bringen ein die Gesellschafter Hans Walter und Adolf Eduard Fornaxon ihr gemeinsames Eigentums-, Ur heber- und Verlagsrecht an der »Deutschen Waren - Einkaufsliste« zum festgesetzten Gesamtwerte von 100 000 ^ unter Anrechnung dieses Betrages auf ihre Stammeinlagen in Höhe von je 50 000^. . Öffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. Berlin, den 31. Juli 1909. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 188 vom 11. August 1909.) * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Ro 15 10. 1909. 4". Lp. 521—552 u. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Se. Majestät der Kaiser von Oster- reich hat dem Herausgeber der »Gegenwart«, Herrn Verlagsbuch händler Hermann Hillger in Berlin, das Ritterkreuz des Franz-Jofeph-Ordens verliehen. * Adolf Nast -s-, Stuttgart. — Der Aufmerksamkeit eines Kollegen verdanken wir die uns leider sehr verspätet ge wordene Kenntnis vom Hinscheiden unseres lieben Kollegen Herrn Adolf Nast in Stuttgart. Er starb am 13. Mai d. I. in seiner auf der Höhe von Degerloch über Stuttgart gelegenen schönen Besitzung, wo er schwer leidend und entsagend seit Jahren zurückgezogen gelebt hat. Wir entnehmen die Nachricht einem Nachruf im »Schwäbischen Merkur« vom 22. Mai d. I., der uns soeben zukam, und geben in Der am 13. Mai 1909 zu Degerloch verstorbene Privatier Adolf Nast wird nicht nur im Andenken derer, die ihm menschlich nahe standen, fortleben. Er hat auch in seiner früheren beruflichen Tätigkeit seinen Platz in so würdiger und erfolgreicher Tätigkeit ausgefüllt, daß auch in dieser Beziehung seiner mit Ehren gedacht werden muß und ein kurzer Rückblick auf sein Wirken auch der Öffentlichkeit gegeben werden darf — mit um so größerem Recht, als sein Beruf, der Buchhandel, im geistigen Leben Stuttgarts eine so wichtige Stelle einnimmt. 1851 in Athen geboren, verbrachte Nast seine Lehrjahre in Stuttgart und Düsseldorf und war dann von 1872 bis 1878 im Ausland, zuerst in Wien (bei Gerold L Co.), dann in Rom (bei Loescher L Co.) tätig. Wenn die außerberuslichen Eindrücke, die er in Nom empfing, durch sein ganzes Leben in ihm rege blieben und sein schönheitsfreudiger Sinn ihn oft und oft wieder in das clolee pa.ö86 ckove il Lisuonu führte, so kamen die geschäftlichen Er fahrungen und Kenntnisse, die er bei jenen altberühmten Firmen gesammelt, ihm in reichem Maße zugute, als er in die Heimat — denn das war ihm Schwaben und Stuttgart, obwohl er in Athen das Licht der Welt erblickt hatte — zurückkehrte und die Metzler'sche Sortimentsbuchhandlung, in der er einst die erste Lehrzeit verbracht hatte, zum Eigentum erwarb (1878). In mehr als zehnjähriger Tätigkeit brachte er die alte Metzler'sche Buch handlung zu neuer Blüte; dann trat er (1889) in die Reihe der deutschen Verleger ein, indem er den Göschen'schen Verlag über nahm. Sein reger, praktischer Sinn und Arbeitseifer, sein lebhaftes Interesse für schöngeistige und wissenschaftliche Lite ratur fanden hier ein Feld zur Betätigung, wo er sich sofort heimisch und glücklich fühte. Er verstand es, mit geschäftlicher Tüchtigkeit die ideale Auffassung seines Berufes harmonisch zu vereinigen; ihm war der Buchhandel nicht nur ein Erwerbszweig wie jeder andere, sondern ein bedeutsamer Faktor in der nationalen Produktion geistiger Werte. Den großen Erinnerungen, die sich an den Namen »Göschen« knüpfen, wurde er gerecht, indem er seine volle Energie einsetzte, um dem besten unter den neueren Autoren des Verlags, Mörike, den gebührenden Platz in der deutschen Literaturgemeinde, wo er zwei Jahrzehnte lang halb vergessen war, erobern zu helfen, indem er Isolde Kurz für seinen Verlag gewann, indem er eine neue (die 3.) Auflage der großen Lachmannschen Lessing-Ausgabe, deren Besorgung er Franz Muncker übertrug, veranstaltete. Michael Bernays' »Schriften zur Kritik und Literaturgeschichte«, das große Unternehmen der Jahresberichte für deutsche Literaturgeschichte, die Übernahme der »Deutschen Literaturdenkmale des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts« seien als weitere Beispiele ge nannt für die Regsamkeit, mit der er den literaturgeschichtlichen Teil seines Verlags pflegte. Seine eigenste Schöpfung aber und ein lebendiges Zeugnis für seine vielseitige Bildung und für die feine »Witterung«, mit der er den geistigen Bedürfnissen des Publikums entgegenkam, ist die »Sammlung Göschen«, deren kleine handliche Bändchen, jetzt auf etwa 400 Nummern heran gewachsen, eine solche Popularität genießen, daß hier zu ihrer Charakteristik nichts gesagt zu werden braucht. Die Organisierung den angesehensten Gelehrten anknüpfte, bereiteten ihm eine wahre Lebensfreude. Desto schmerzlicher war es für ihn, als schwere Erkrankung ihn Ende 1896 zwang, seine Berufstätigkeit aufzugeben und den Verlag zu verkaufen. Er ist dann nur noch einmal und für kurze Zeit (1902—1903) ins Berufsleben zurückgekehrt, indem er in den Ver waltungsausschuß der Deutschen Verlagsanstalt eintrat und an deren Unternehmungen, besonders den damals ihr Erscheinen beginnenden »Klassikern der Kunst«, mit der alten Energie und Arbeitsfreude mitarbeitete. Die letzten sechs Jahre hat er dann in seinem herrlich gelegenen Degerlocher Landhaus an der Seite der treuen Lebensgefährtin und in einem weiten, von geistigen Interessen reich belebten Freundeskreis in der Ruhe verbracht, die seine schwankende Gesundheit ihm auferlegte, — ein harmo nisch ausgestattetes, schönes Dasein, das denen, die daran teil- hatten, unvergeßlich bleiben wird.
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