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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1909
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- Deutsch
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192. 20. AuffUst 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dltchn. Buchhandel. 9499 an den verschiedensten Stellen besprochenen oder auch nur erwähnten Buchdrucker. Da sie in ältester Zeit ein sehr wanderlustiges Volk bildeten, so läßt sich aus diesen Verzeichnissen der einzelnen Bände, die nach Erscheinen des letzten durch ein Gesamt register ersetzt werden sollen. leicht Nachweisen, wo und wie lange an einem Orte oder an verschiedenen Orten der einzelne Buchdrucker sich niedergelassen hatte. Ein Ver zeichnis der angeführten Buchdruckerzeichen oder Signete lE-ngru-s) und ein systematisches Inhaltsverzeichnis bilden den Schluß des Bandes. P. E. Richter. Wissenschaftliche, literarische und buchhändlerische Mitteilungen aus Rußland. Von W. Äenckel. (Vgl. Nr. 33, 34, 74, 76 d. Bl.) Im Reichsrate wurde beantragt, einen Teil der bisherigen Feiertage je auf den nächsten Sonn- oder Festtag zu verlegen. Der Minister der Volksaufklärung erklärte, daß die Zahl der Feiertage von 200 (!) auf 150 verringert werden könnte und daß diese Maßnahme namentlich wegen der ausländischen Konkurrenz und mit Rücksicht auf Handel und Industrie notwendig sei, um die Zahl der Arbeitstage in Rußland zu vermehren. Der Adlatus des Oberprokurors des heiligen Synods konnte sich vorläufig über diese Frage nicht äußern. Der Minister des Innern meinte, es sei nicht wünschenswert, die Geburts- und Namensfeste von Mitgliedern des Kaiserhauses zu verlegen. Jermolow schlug vor, Halbfeiertage zu schaffen, um den Gläubigen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen. Gegen die Verringerung der Zahl der Feiertage stimmten zwei Bischöfe, der ehemalige Adlatus von Pobedonoszew, Sadler, und der jetzige Oberprokuror des heiligen Synods, Lukjanow. Es wurde beschlossen, diese nament lich für Lehranstalten, Fabriken und Handel wichtige Frage zu vertagen. Eine Kommission des Reichsrats hat sich für die fünfzig jährige Dauer des Urheberrechts für Werke der Wissenschaft und Literatur nach dem Tode des Autors erklärt. — Der vom Mini sterium des Innern ausgearbeitete Entwurf eines neuen Preß- gesetzes wurde vom Ministerpräsidenten Stolypin als unbefriedigend bezeichnet. — Die Reichsduma hat einen Gesetzentwurf genehmigt, wonach im nächsten Herbst in Ssaratow eine Universität errichtet werden soll. — Das Konseil des heiligen Synods beantragte, den Unglauben und die zerstörenden Einflüsse der zeitgenössischen Literatur, die pornographische und atheistische Richtung, zu be kämpfen. Es wurde beschlossen, den Entwurf eines Gesetzes über die Beaufsichtigung der literarischen Erscheinungen auszuarbeiten. — Der Erzbischof von Charkow beantragte, die Aufführung des Theaterstücks »Das Menschenleben« von Leonid Andrejew zu ver bieten, weil es Gott und das Göttliche im Menschen pervers schildere, roh und gottlos sei. In Warschau sollen höhere weibliche Lehrkurse, in Kostroma ein Lehrerinnenseminar und in Mosdok eine Realschule eröffnet werden. In Wassilkow (Gouvernement Kiew) werden zwei Handelsschulen, je für Männer und Frauen, und in Smolensk eine zweite Realschule ins Leben gerufen. Zur Feier des hundertsten Geburtstags des Dichters A. Kolzow wird die Akademie der Wissenschaften eine Ausstellung veranstalten und eine vollständige, künstlerisch reichhaltige Gesamt ausgabe seiner Dichtungen zum Preise von 50 Kopeken veröffent lichen. — Die Akademie der Wissenschaften hat der St. Petersburger Universitätsbibliothek das Archiv des Zensurkomitees mit den Akten von 1804 bis 1847 übergeben. — Zur Feier des hundert sten Geburtstags von Gogol wurde im Moskauer Magistrat der Antrag gestellt, das Haus, in dem dieser Dichter seine letzten Tage verlebte, anzukaufen, um ein Museum und einen Lesezimmer darin einzurichten. An die Schüler der städtischen Lehranstalten wurden am Tage der Enthüllung des Gogol-Denkmals die Werke dieses Schriftstellers als Geschenk verteilt. — Dem in Ufa gebildeten Komitee zur Verewigung des And-enkens an S. T. Aksakow wurde von Seiner Majestät dem Kaiser die Erlaubnis erteilt, im ganzen Reiche freiwillige Sammlungen zu veranstalten, um in Ufa ein »Aksakowsches Volkshaus« zu errichten. Folgende Personen erhielten die Strvgonowsche Prämie für Schriften, die hauptsächlich für die Matrosen der Marine bestimmt sind: Leutnant Renngarten, für seine Erinnerungen eines Ver teidigers von Port Arthur (700 Rubel), Leutnant Ssitkow für seine »Geschichte der russischen Flotte zur Zeit Peters I. (500 Rubel), Baron Kaulbars für sein Buch »Wahre Helden« (160 Rubel), Kapitän Weinert für sein Buch »Regatta« (150 Rubel). — Das Komitee zur Erteilung der Ssolowjew-Prämie im Betrage von 1726 Rubel hat das Thema »Die deutsche Kolonisation Mecklen burgs im Xlll. Jahrhundert« ausgeschrieben. Es können auch Prämien von zwei und einem Drittel der Summe verteilt werden; Termin: das Jahr 1912. — In Rußland war das Gerücht ver breitet, daß Leo Tolstojs Werke in Japan verboten worden seien; dagegen wird jetzt gemeldet, daß der japanische Thronfolger eine Übersetzung von Tolstojs »Krieg und Frieden« veröffentlicht und einige tausend Exemplare dieses Werks an die Offiziere des Heeres und der Marine verteilt habe. Von der Gesellschaft für Bibliothekswissenschaft wird berichtet, daß sie sich mit der Frage über die Lage der russischen Universitäts bibliotheken beschäftigt habe. K. Rubinskij, Bibliothekar der Char- kower Universitätsbibliothek, ein Kenner der westeuropäischen Bibliotheken, hat einen Bericht über dieses Thema erstattet, worin er die berufliche Vorbildung des Personals der Bibliotheken erwähnte, über die russischen akademischen Bibliotheken berichtete und hervorhob, daß die russischen Bibliothekare für ihren Beruf ungenügend vorbereitet seien, daß diese Tatsache auf die Nutz barkeit und den Charakter ihrer Arbeiten schädigend einwirke. Es sei daher notwendig, das russische Bibliothekswesen auf eine höhere Stufe zu heben und die Lage der Bibliothekare materiell und rechtlich zu verbessern, damit diese Bibliotheken technische Schulen für solche Personen werden können, die sich diesem Be rufe widmen wollen. Sie müssen nicht nur eine encyklopädische, sondern auch eine spezielle Vorbereitung erhalten. An der St. Petersburger und Charkower Universität sollen Lehrstühle für Bibliothekswissenschaft errichtet werden. Die Akademie der Wissenschaften hat Herrn Schachmatow beauftragt, einen Bericht darüber zu erstatten. Auch soll die Akademie der Wissenschaften jährliche Subsidien bewilligen, um eine Zeitschrift herausgebeu zu können. — Eine von der Gesellschaft für Bibliothekswissenschaft ver anstaltete Umfrage über die städtischen und Volksbibliotheken in ganz Rußland ergab die völlige Unzulänglichkeit dieser Bibliotheken. Es wurde festgestellt, daß sie durch finanzielle, polizeiliche und zensurelle Ursachen eingeengt werden. Man will nun einen Plan entwerfen, um das Bibliothekswesen zu reorga nisieren, auch ein Bureau einrichten, das alle Mitteilungen über diesen Gegenstand sammeln soll. Auch soll eine Zeitschrift er scheinen, um darin die betreffenden Fragen erörtern zu können. Herr Plotnikow konstatierte, daß auf die erwähnte Rundfrage 438 Antworten eingegangen seien und daß man allgemein über die Unzulänglichkeit der Räume für die Volksbibliotheken klage. Sie besitzen durchschnittlich nur 400 bis 1000 Bände und Broschüren, und der vierte Teil von ihnen hat im letztverflossenen Jahre kein einziges neues Buch angeschafft, manche sogar seit sechs Jahren keins. Die Leiter dieser Volksbibliotheken sind meistens Lehrer und Lehrerinnen, die für ihre Arbeit durchschnittlich sechzig Rubel jährlich bekommen. In den städtischen Bibliotheken sind die Verhältnisse etwas besser, sie haben durchschnittlich drei- bis sünf- tausend Bände und Broschüren. Der Chef der Hauptverwaltung für das Gefängniswesen fordert, daß in allen Gefängnissen Biblio theken geschaffen werden sollen, und namentlich daß Summen zur Anschaffung von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften angewiesen werden. — Die Liga für Volksbildung beschloß, das Andenken an Gogol durch Errichtung von hundert Volksbibliotheken zu ehren, die als Kulturherde für ihre Umgebung dienen und die im Volke herrschende Finsternis erhellen sollen. In der Reichsduma wurde der Antrag gestellt, den Selbstverwaltungsbehörden und der Ge sellschaft für Volksbildung eine halbe Million Rubel zur Errichtung von Volksbibliotheken und Lesehallen für Erwachsene zu bewilligen. — Die Regierung hat beschlossen, in 160 Kreisen 600 neue Volks bibliotheken zum Andenken an Gogol zu gründen, die unentgeltlich zu benutzen sind. Für jede derselben sollen 200 Rubel bewilligt werden. — Die Charkower Gesellschaft zur Verbreitung von 1234*
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