9600 Börsenblatt f. d. Dtschn. Bucht,anbei. Künftig erscheinende Bücher. .1? 194. 23. August 1909. v Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst München Nur hier angezeigt! Demnächst erscheint in meinem Verlage und wird nur auf Bestellung versendet Zules Huret Berlin (In Deutschland. :: Dritter Teil) Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Französischen von N. Knoblich Amschlagzeichnung von Walter Tiemann Preis geheftet 4 Mark, in Leinen gebunden 5 Mark Von den Büchern, die Jules Luret bisher über Deutschland veröffentlicht hat, wird der vorliegende Band, der von Berlin handelt, das stärkste Interesse wecken. Denn es liegt in der Natur der Dinge, daß der französische Schriftsteller bei seiner Schilderung der Verhältnisse in der Hauptstadt des deutschen Reiches Fragen politischer und sozialer Natur berührt, die, über den lokalen Rahmen hinausgehend, für das sozialpolitische Leben des ganzen deutschen Reiches charakteristisch sind. So wird dieser Band Berlin zum Brennpunkt aller seiner Eindrücke, die er bei uns gesammelt hat, und stellt somit das Werk eines Franzosen über Deutschland dar, das zu lesen wir Deutsche uns wohl angelegen sein lassen sollten. Denn es kann uns manches lehren. Wir sehen uns und unsere Verhältnisse in dem Spiegel eines Fremden. And das fremde Auge mag sich ja manchmal täuschen — in vielen Dingen sieht es sicherlich schärfer und klarer als unsere eigenen. Es erblickt dort charakteristische Symptome, wo wir selbst achtlos vorübergehen. Luret ist ein scharfer Beobachter, ein klarer offener Kopf, der sich bemüht, den Dingen auf den Grund zu sehen. Sein Buch über Deutschland muß jedem Vorurteilsfreien als ein wertvolles Dokument über «ns selbst willkommen sein, ganz abgesehen davon, daß man sich kaum ein unterhaltenderes Buch denken kann. Luret bewährt darin wieder glänzend den alten Ruf der Franzosen, daß kein andres Volk der Welt es so gut versteht, selbst Materien, die auf den ersten Blick trocken erscheinen könnten, in graziösem Plauderton so zu behandeln, daß die Lektüre zu dem kurzweiligsten Vergnügen wird. München, im August 1909