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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1909
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- Deutsch
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9582 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 194, 23. August 1909. Für die Veröffentlichungen der Gegenwart über Buch haltung wird einigermaßen gesorgt Belohlaweks »Zeitschrift sür Buchhaltung» gibt seit längerer Zeit Monatsbibliographien heraus, und auch die .Zeuschrist für Handelswissenschast und Handelspraxis» bietet ja solche Zusammenstellungen. Für beide handelt es sich aber nur um einen nebensäch lichen Beitrag, der nicht immer aus Vollständigkeit Anspruch erheben will. So liegen die Dinge in Deutschland. Wie steht es nun im Auslände mit der Bibliographie der Buchhaltung? Mehr oder minder vollständige bibliographische Zu sammenstellungen für die eigene Buchhaltungsliteratur be stehen nur in folgenden Staaten: Für England in Richard Browns Uistor^ ok Looountiog »aä Locouutauts. Edinburg 1905. In Italien hat Cerboni, der Erfinder der Logismo- graphie, 1882 einen Katalog in Rom veröffentlicht. Für Holland finden sich diesbezügliche Angaben bei Volmer und bei Hager (Material zur Geschichte der Buch haltung in den Niederlanden 1903). Endlich ist in Frankreich dem Bedürfnis nach einer Bibliographie sämtlicher, auch außerhalb Frankreichs in fran zösischer Sprache erschienenen Werke über die Buchhaltung neuerdings in glänzender Weise durch das kürzlich erschienene, umfassende Werk von 6. kisxwonäiv, »UiblioxrLpbie mstboäiguo äss ouvra^os ou languo kravykrisv parus 1909 (Preis 5 Frcs.), entsprochen worden. Das Werk wurde von der 8oviöts Leuäsiingus äo Oowptabilitö veröffentlicht. Diese 1881 gegründete Gesell schaft ist eine freie Vereinigung zur Förderung der Handels- iviffenschaften, des kaufmännischen Untcrrichtswesens und der Interessen der Buchhalter und der Bücherrevisoren. Sie be treibt Handelsfachschulen, veranstaltet Prüfungen, verteilt ähnlich wie die englischen Obartvreä Lceouni-rnts-Gescllschaften Diplome an Buchhalter, Rechnungsprüfer und Bücher revisoren und gibt wissenschaftliche Werke, wie die vor liegende UibliogrLpbiö oowptablö, heraus. Es dürfte daher von Interesse sein — nicht zuletzt im Hinblick aus die Möglichkeit der Herausgabe einer ähnlichen Bibliographie in Deutschland festzustcllen, wie der fran zösische Autor seine Aufgabe gelöst hat. Das Buch erstreckt sich über alle in französischer Sprache, also auch von Nichtsranzoscn verfaßten, ins sranzöstswe über setzten oder im Ausland gedruckten Bücher, Broschüren, Manuskripte, Zeitschriften und Aussätze, in welch letzteren bekanntlich oft mehr Weisheit steckt als in dickleibigen Bänden. So sind denn auch die ältesten in der Bibliographie erwähnten und bekannten Buchhaltungsschriststeller keine Franzosen, sondern Vlämen. Das älteste West ist das 1543 zuerst vlämifch erschienene Buch von Christoffels Umpyn, einem Antwerpener Kaufmann, das im selben Jahr von seiner Witwe ins Französische übertragen wurde. Übrigens ist dieses Buch, wie Kheil sestgestellt hat, lediglich eine Über setzung von Pacciolis Tractatus. Es folgt das 1550 erschienene Werl Mennhcr de Kemptens, ebenfalls einem Antwerpeners, und erst 1567 wird in Lyon das Buch von Savanne, eines Franzosen, gedruckt. Auch sonstige bekannte Nichtfranzosen erscheinen mit französischen Schriften in dieser Bibliographie, so die Italiener Cotrugli-Rangeo (1582) und Cerboni (1882), der Vläme Simon Stevin (1608), der Engländer Jones (1808) und der Deutsche Thaer (.842) mit seiner Landwirtschaftlichen Buch haltung, und unter den neueren Autoren der Schweizer Hügli, der Niederländer Volmer und der Österreicher Kheil. Im ganzen werden ca. 800 Buchhaltungsschriststeller nachgewiesen. Bezüglich der Angaben über die einzelnen Werke hat sich der Verfasser im allgemeinen darauf beschränkt, außer den wesentlichen Angaben noch die in Frankreich beliebten langatmigen Untertitel auszunehmen, die zwar oft etwas marktschreierisch anmuten, aber doch meistens eine gedrängte Inhaltsangabe bieten. Bei älteren Werken wurde eine kurze historische Notiz beigefügt und eventuell auf neuere Publi kationen, die diese kritisch beleuchten, hingewiesen. Bei be kannteren Werken wurde eine kurze Inhaltsangabe gegeben und auf etwaige Eigentümlichkeiten hingewiescn, zuweilen wurden auch markante Stellen abgedruckt. Solche Zusätze geben dem Leser wertvolle Fingerzeige und machen das Buch lebendiger und interessanter als eine trockene Aufzählung, dürfen aber nicht zu weit gehen, denn die Kritik gehört nicht in den Rahmen einer Bibliographie, die vor allem objektiv sein muß. Das gesamte bibliographische Material wurde dem Stoffe nach in vier Abteilungen gegliedert: 1. Werke allgemeinen Inhalts. 2. Inventur und Bilanzen; Abschreibungen und Reserven; Prüfungen und Revisionen. 3. Verschiedenes. 4. Monographien über Spezialbuchfühcungen: Privat-, Landwirtschaft-, Fabrik-, Bank-, Verkehrs-, Gesellschafts-, Sparkassen-, Versicherungs-,Partizipations-,Kommisstons-, Filial- und Staats-Buchhaltung. Dazu ein Anhang, umfassend: 1. Buchsührungsrecht. 2. Berufsstellung der Buchhalter. 3. Kaufmännisches Unterrichtswesen. 4. Zeitschriften. Endlich noch ein chronologisches und ein alphabetisches Autorenregister. Mit dieser Bibliographie ist die französische Literatur der Buchhaltung um ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk be reichert worden, dessen Bedeutung vielleicht am besten dadurch illustriert wird, daß, während in unserem zurzeit besten Literaturverzeichnis von Z eger die Buchhaltung 8 Seiten einuimmt, die Angaben Reymondins sich auf 250 Seiten erstrecken. Es wäre daher sehr zu wünschen, daß auch in Deutsch land eine Bibliographie der Buchhaltung in Angriff ge nommen würde. Es liegt auf der Hand, daß ein derartiges Buch nur mit der Unterstützung einer wissenschaftlichen Inter essen dienenden Körperschaft oder Instituts geschaffen und veröffentlicht werden kann. Es wäre denkbar, daß der Deutsche Verband für das kaufmännische Unterrichtswesen, der schon so manches Gute geschaffen und bereits die Heraus gabe von Ziegers Literaturnachweis in die Hand genommen hat, auch den Ausbau dieses ersten Versuches nach wissen schaftlichen Gesichtspunkten übernehmen würde. Aber es scheint mir, daß noch eher als der Deutsche Verband für das kaufmännische Unterrichtswesen, dessen Tätigkeit sich über das gesamte Handelsschulwesen, von der Fortbildungsschule bis zur Hochschule erstreckt, diejenigen Institute zur Lösung dieser Aufgabe berufen wären, die innerhalb des kaufmännischen Unterrichts wissenschaftlichen Zwecken zu dienen haben: die Handelshochschulen. Während in der neueren Zeit die Stimmen aus den Kreisen der kaufmännischen Praxis, die sich gegen den Wert der Handelshochschulen für die Praxis aussprechen, immer mehr verstummen, ist von einer Abnahme derjenigen, die den wissenschaftlichen Leistungen der Handelshochschulen skeptisch begegnen, nichts zu merken. Mit der Herausgabe eines solchen, wissenschaftlichen Zwecken dienenden Werkes hätten
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