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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 1S5, 24. August 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9621 Gennadi und anderen Bibliographen an Vollständigkeit über treffen. — Von einem der bedeutendsten polnischen Schriftsteller, Gustav Danilowskij, soll ein Werk über das Leben Jesu erscheinen, dessen Mittelpunkt Judas Jscharioth sein wird; es betitelt sich Magdalena von Bethanien. — Von Feldmanns Geschichte der gegenwärtigen polnischen Literatur erschien die fünfte Auflage. — In Krakau ist ein neuer Roman von Kasimir Tetmayer »König Andreas«. erschienen. Er schildert die soziale Revolution im südslawischen Reiche, wo die Volksmassen diesen König entthronten. Die Hauptfigur ist eine Nichte des Königs, die Geliebte des Anführers der Volksmassen. — Oskar Norweshskij hat ein »Literarisches Jahrbuch für 1909« heraus gegeben, das für Rußland die Bedeutung von Kürschners Literatur-Kalender beansprucht. Es enthält 231 Seiten mit Porträts, eine ausführliche literarische Chronologie, Mitteilungen über Auszeichnungen, Prämiierungen der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Honorare der dramatischen Autoren usw. Hervorzuheben sind Artikel von W. Wodowosow und von F. Batjuschkow über das Autorrecht; von denen der erstere die llbersetzungsfreiheit fordert, der andere das Gegenteil befürwortet. Ettinger berichtet über den internationalen Verlegerkongreß in Madrid. Ferner finden sich darin die Satzungen des Literatur fonds und anderer schriftstellerischer Vereinigungen, auch des russischen Buchhändler- und Verlegervereins, ein Artikel von Lemke über Verträge zwischen Verleger, Herausgeber und Schrift steller, Materialien zur Geschichte russischer Schriftsteller von Librowicz, Aphorismen von Schriftstellern über Schriftsteller. Den Schluß bildet ein Verzeichnis der lebenden russischen Schrift steller. Dieser Teil ist jedoch noch recht mangelhaft. Eine Liste von Verlagsfirmen und ein Verzeichnis von Zeitungen und Zeitschriften vervollständigt dieses trotz seiner Mängel nützliche Buch. — Ein Unglücksstern waltet über den russischen kritischen und bibliographischen Zeitschriften. In den letzten drei Jahren ent standen und verschwanden ihrer drei: »Das Buch«, »Das neue Buch« und »Die neueste Literatur«. Jetzt ist auch die kaum be gonnene Zeitschrift »Unter Büchern« nach dem Erscheinen von zwei Nummern eingegangen. — Eine der Dichtkunst gewidmete neue Zeitschrift »Die Insel« soll unter Mitwirkung von K. Bal- mont, M. Kusmin, Potjemkin und A. Tolstoj erscheinen. Vom nächsten Herbst an soll auch eine Zeitschrift »Apollo« erscheinen, als deren Hauptmitarbeiter S. Makowskij, M. Woloschin, I. Annenskij und A. Wolynskij genannt werden. L. Tolstojs ältester Sohn beschäftigt sich gegenwärtig mit der Vergleichung der gedruckten Werke seines Vaters mit den Original manuskripten. Dabei haben sich große Differenzen herausgestellt, namentlich bei den unter Kaiser Nikolaus I. veröffentlichten Schriften. Es wird nun eine neue Ansgabe veranstaltet, worin alle Lücken ausgefüllt und die ursprünglichen Fassungen wieder hergestellt werden sollen. Vom Ministerium des Innern wurde die Erlaubnis zur Ab haltung des ersten russischen Buchhändler- und Verlegerkongresses erteilt. Die feierliche Eröffnung desselben fand im Juli d. I. im Saale der St. Peterburger Stadtduma statt, die Sitzungen wurden im Saale der reformierten Schule abgehalten. Uber den Verlauf des Kongresses ist hier bereits kurz berichtet worden (vgl. Nr. 189 d. Bl.). In der russischen St. Petersburger Zeitung vom 2./15. Juli findet sich ein Artikel »Die Ausstellung von Erzeugnissen der Buchdruckerkunst und der Kredit für Verleger« nach Materialien, die N. G. Martynow dem Verfasser geliefert hat. Es wird hier der Beweis geführt, daß es notwendig sei, den soliden Verlegern größeren Kredit zu gewähren, als es seitens der Negierung und der großen Banken bisher der Fall war. Uber den weiteren Inhalt dieses interessanten Artikels kann hier Raummangels wegen nicht berichtet werden. — Die Moskauer Buchhändler und Verleger wollen, um Nestauflagen und Ladenhüter schneller los zu werden und dadurch das Geschäft zu beleben, alljährliche Auktionen und Jahrmärkte abhalten. Von der Hauptpreßverwaltung wurde ein »Alphabetisches Verzeichnis der Bücher und Broschüren, die von den Gerichten seit dem 17. Oktober 1905 bis zum 1. Januar 1909 konfisziert worden sind«, herausgegeben. Es enthält 800 Drucksachen in russischer, 35 in polnischer, 63 in lettischer, 9 in grusinischer, 7 in estnischer, 6 in tatarischer und je 2 in weißrussischer und in Börsenblatt flir den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. hebräischer Sprache. Die Zahl der nachträglich freigegebenen Drucksachen ist eine weit größere. Von den durch diese Beschlag nahmen betroffenen Verfassern ist L. N. Tolstoj am stärksten beteiligt, nach ihm folgen P. Kropotkin, R. Kautski, N. Lenin, G. Plechanow, M. Bakunin, L. Marlow, A. Bebel, F. Dahn, Ta/ K. Balmont, P. Lafargue, N. Trotzkij und andere. Es wurden auch 382 Zeitungen und Zeitschriften und II Notenhefte beschlag nahmt. Ein Supplement zu diesem Verzeichnis soll gleichfalls erscheinen. Der Verlag von Glasunow in St. Petersburg hat als Inhaber des Verlagsrechts der Turgenjewschen Werke eine Haussuchung in St. Petersburger Buchhandlungen veranstalten lassen, wobei gegen 1000 Exemplare von Nachdrucken Turgenjewscher Werke konfisziert wurden. Der Herausgeber derselben wird strafrechtlich verfolgt. Die Verlagsfirma »Bolksnutzen« ist unter administrative Verwaltung gestellt. Die Aktiva betragen 275 197 Rubel, die Passiva werden mit 151 765 Rubel angegeben. Die Zahlungs stockung wurde durch die Zurückziehung einer behördlichen Be stellung im Betrage von 200 000 Rubel herbeigeführt, auch durch die veränderte Geschmacksrichtung infolge der politischen Ereig nisse, die den Absatz des Verlags bedeutend verringert hat. — Die Konkursverwaltung über das Vermögen des Schriftstellers Potapenko verlangte von Frau Lydia Wssewoloshskij, verwitwete von Marcks, daß der Vertrag der Firma A. F. Marcks mit Potapenko annulliert werden solle. Es wurde jedoch bewiesen, daß die Firma A. F. Marcks schon 1907 an eine Gesellschaft über gegangen und die Witwe des Herrn von Marcks nur Teilhaberin dieser Gesellschaft sei. Das St. Petersburger Kreisgericht wies die Forderung der Konkursverwaltung zurück. — Die Buchhand lung von F. Mitjurnikow in St. Petersburg wurde administrativ geschlossen. Der Verlagsbuchhändler Ehrenbürger N. Ogloblin erhielt den Titel Kommerzienrat. — W. Helms, der Leiter von M. O. Wolffs Moskauer Filiale, wurde für seine vieljährige nütz liche Tätigkeit vom Minister für Handel und Industrie zum erb lichen Ehrenbürger ernannt; die St. Petersburger Gehilfen des selben Geschäfts I. Koptjew und I. Ljubtschenko wurden persön liche Ehrenbürger. — Die Verlagsfirma »Posrednik« feiert in diesem Jahre ihr fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Ihr neuester Verlagskatalog enthält ca. 1500 Titel von Büchern und Broschüren, die hauptsächlich fürs Volk bestimmt sind. — Am 25. April (8. Mai) fand in Moskau die Feier der fünfunddreißigjährigen buchhändlerischen Tätigkeit des Vorsitzenden des Moskauer Buchhändlervereins I. Golubew statt. Seit elf Jahren ist er Mitglied der Gesellschaft zur Verbreitung der Heiligen Schrift; er hat viermal die Reise um die Welt gemacht, war fünfmal in Sibirien, ferner in der Türkei, Ägypten, Indien, China, Japan, Amerika, Kamtschatka usw., beteiligte sich an der Gründung eines Museums der kaiserlichen Geographischen Gesellschaft im Amurgebiet und in Tobolsk, ist Mitglied des transbaikalischen statistischen Komitees und anderer gelehrter Gesellschaften. Seine Buchhandlung in Moskau gründete er 1902. — Ein neues Verzeichnis der Buchhand lungen, Verlagsgeschäfte, Musikalienhandlungen, Leihbliotheken und Bücherlager in St. Petersburg und Umgebung enthält 228 Firmen. — In der Buchhandlung von N. G. Martynow in St. Petersburg fanden Ausstellungen zum hundertsten Geburtstage von Gogol und zum fünfzigsten Todestage von A. Aksakow statt. Sie enthielten Gegenstände und Werke, die sich auf diese Schriftsteller und auf die Söhne des letzteren, Konstantin und Iwan, beziehen. — W. Devrient und M. Lemke wollen einen Kalender herausgeben, der außer dem üb lichen Inhalt auch nützliche und praktische Mitteilungen für Buch- Händler und Verleger enthalten soll. — Die Firma M. O. Wolfs beabsichtigt eine speziell für Buchhändler, Bibliotheken, Bücher agenten und Bücherkäufer bestimmte Zeitschrift herauszugeben, die auch kurze objektive Angaben über den Inhalt der neuen Verlagsartikel dieser Firma enthalten soll. — Die Helsing- forser Buchhändler haben beschlossen, keine Detektivromane mehr zu verkaufen. — Im vergangenen Jahre erschienen in Rußland 2028 Zeitungen und Zeitschriften. — In Zentral- asien wurde eine Handschrift des Evangeliums auf purpur farbigem Seidenstoff mit silbernen altgriechischen Buchstaben 1250
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