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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
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^ ISS, 25. August 1S0S. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9663 Der Präsident, Herr A. Huber, eröffnet die 6!. ordent liche Generalversammlung, indem er deren satzungsgemäße Einberufung konstatiert und die Anwesenden will kommen heißt. Als Stimmenzähler werden bezeichnet die Herren Baumgart-Bern und Lutta-Herisau. I. Jahresbericht. Als erstes Traktandum erfolgt sodann die Berlesung des nachstehenden Jahresberichts durch den Herxn Präsidenten: Geehrte Herren Kollegen! Das abgelaufene Vereinsjahr war wiederum ein arbeitsreiches. Die Fülle der Geschäfte hat den Vorstand veranlaßt, zwei außerordentliche Sitzungen abzuhalten, eine halbtägige und eine ganztägige. Wir haben das Jahr angetreten mit einer Mitglieder zahl von 144, von denen II nicht dem Börsenverein an gehörten. Heute ist der Bestand 148, worunter 14 Nicht mitglieder des Börsenoereins Ausgeschieden sind seit dem Juni 1908: Herr Ernst Kuhn, Vater, in Biel, wegen Rücktritts vom Geschäft, „ Friedrich Pfister in Vevey, „ Erhard Richter in Zürich, „ Richard Walther, Geschäftsführer der Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft in St. Gallen, wegen Wegzuges ins Ausland. Neu eingetreten sind: Herr H. Baatard in Uberdon, „ Charles Delauchaux in Uverdon, „ Ernst Kuhn, Sohn, in Biel, „ C. Lüthy in La Chaux-de-Fonds, „ Fr. Schröter in Zürich und Basel, Fräul. Bertha Witzig in St. Immer. Firmenänderung: Fast L Beer in Zürich firmieren jetzt: Beer L Co. in Zürich. Schon hatten wir gehofft, einmal einen Jahresbericht ohne Nekrologe herausgeden zu können; da hat im letzten Monat der unerbittliche Tod zwei Veteranen unseres Berufes weggerafft. Am 20. Mai 1S0S, gerade an seinem 71. Geburts tag, starb nach kurzem Leiden Herr Caspar Stolz in St. Gallen. Caspar Stolz war, wie in einem warmen Nachruf das »Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel« sagt, noch einer von der »alten Schule«. Seine Lehre absolvierte er in der Detloffschen Buchhandlung in Basel. Durch seine Lieblingslektüre, das Lesen des »Heidenboten«, den er schon als junger Schüler eifrig studierte, reifte in ihm der Wunsch, einmal Missionar zu werden. Im Jahre 1858 trat er als Gehilfe in die Missionsbuchhandlung in Basel ein. Dort wurde er durch das Leben und Treiben in dem großen Hause innerlich in die Missionssache hineingezogen. Im Jahre 1863 konnte er mit 1l Missionsgeschwistern nach Indien ausziehen, aber nicht als Missionar, sondern als Leiter der Missions-Buchdruckerei und -Buchhandlung in Mangalur in Vorderindien. Durch sein Sprachtalent lernte er sehr bald nicht nur fließend Englisch, sondern auch die Sprachen der Eingeborenen, wie Kanaresisch und Tulu. Durch seine eiserne Kraft und seinen eisernen Willen wurde die Buchdruckerei auf eine ganz neue Basis gestellt. Auch gründete er eine Zeitung, die er lange selbst redigierte. In der Polemik führte er eine prägnante und scharfe Feder. Leider konnte er an diesem Platze nur zehn Jahre wirken. Ein Leberleiden, dem so viele Europäer in den Tropen zum Opfer fallen, verursachte seine Heimreise im Jahre 1874. Nach längerem Erholungsurlaub glaubte er, seine heiß geliebte Tätigkeit in Indien wieder aufnehmen können, doch rieten die Ärzte von einer abermaligen Aussendung ernstlich ab. So über nahm er denn im Jahre 1876 die Leitung der Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft in St. Gallen, die er auf eine be trächtliche Höhe bringen konnte, über dreißig Jahre hat er in treuer und aufopfernder Arbeit dieser Buchhandlung vorgestanden. Auch in St. Gallen hat er viel Segen gestiftet Schriftstellerisch ist er auch hier wieder hervorgetreten. Er redigierte lange Zeit die »Evangelischen Blätter«, ein Organ der Evangelischen Ge sellschaft, gab die schweizerischen Predigten »Aus vieler Zeugen Mund« heraus und redigierte die »Mitteilungen der ostschweize- rischen geographisch-kommerziellen Gesellschaft«. Politisch war er ebenfalls sehr tätig, und auch hier konnte man wieder den geist vollen Polemiker erkennen. Viele Ehrenämter wurden ihm über tragen, so auch von der ostschweizerischen geographisch-kommerziellen Gesellschaft und von vielen religiösen Unternehmungen. Im Juli I!>07 trat er in den Ruhestand. Der schweizerische Buch handel, dem er stets auf der Züricher Messe eine liebe gern gesehene Erscheinung war, hat an ihm eines seiner geachtetsten und beliebtesten Mitglieder verloren. Sein ehrenvolles Wirken wird in seiner Heimat und weit darüber hinaus auch nach feinem Tode in dankbarem Gedächtnis bleiben. Eveujuü« nach kurzer, schwerer Krankheit und ebenfalls im 71. Altersjahr starb am 30. Mai 1909 Herr E. Mllller- Baumann in Zürich. Wie bei Herrn Stolz, so haben wir auch bei Herrn Mllller-Baumann namens des Schweizerischen Buchhändlervereins der Familie herzliche Teilnahme aus- gedrückt. Die Daten zu einem Nachruf haben wir leider nicht erhalten können. Lassen Sie uns, geehrte Herren Kollegen, zum Zeichen der Ehrerbietung vor den zwei Heimgegangenen Berufsgenofsen von unfern Sitzen erheben! Wir kommen zu den erfreulichen Gedenktagen, deren wir ebenfalls zu verzeichnen haben. Am 13. September 1908 beging Herr Hermann Fäsi in Zürich die Feier feiner fünfzigjährigen Berufstätigkeit im gleichen Hause. Herr Ebell überbrachte ihm die herzlichen Glückwünsche unseres Vereins in Form einer künstlerisch ge druckten Adresse, und wir freuen uns, an dieser Stelle zu notieren, daß Herr Fäsi auch nach seinem inzwischen erfolgten Rücktritt von der aktiven Geschäftstätigkeit unser Mitglied geblieben ist. Möge ihm noch ein recht langer ungetrübter Ruhestand beschicken sein! Am 1. Januar 1909 wurde ein Jahrhundert voll, seitdem die Firma Huber L Co. in Frauenfeld mit ihrem ersten und heute noch größten Verlagsunternehmen, der »Thurgauer Zeitung«, hervortrat. Der Schweizerische Buch händleroerein hat es sich nicht nehmen lassen, der Firma zu diesem Tage durch Übersendung einer ehrenden Adresse und einer von Künstlerhand ausgeführten Medaille, deren Wieder gabe Sie im gedruckten Jahresbericht finden werden, zu gra- lulieren. Die Firma ihrerseits hat Ihren Vorstand gebeten, anläßlich dieses ihres Gedenktages dem Buchhändleroerein den Betrag von 1000 Fr. zu freier Verwendung zur Verfügung stellen zu dürfen. Was die eigentliche Vereinstätigkeit betrifft, so stand das abgelaufene Vereinsjahr im Zeichen der Enqueten, deren zwei durchgeführt wurden, die eine über die wirtschaftliche Stellung unserer Gehilfen und die andere zur Reinigung des Buch händler-Adreßbuchs. Es ist dem Vorstand eine an genehme Pflicht, den Vereinsmitgliedern seinen Dank aus zusprechen für den Eifer, mit dem sie mit verschwindenden Ausnahmen sich an diesen Enqueten beteiligt haben. Die Enquete über die wirtschaftliche Stellung unserer Gehilfen stützte sich auf Ihren in der letzten Generalversammlung vom 1. Juni 1908 durch einstimmigen Beschluß dem Vorstand erteilten Auftrag. Der Vorstand hat sich verpflichtet, über die Namen derer, welche die erbetenen Auskünfte erteilen würden, gewissenhaftestes Stillschweigen zu bewahren, und er wird sein Wort halten. Anderseits hat der Verein ein Recht darauf, vom Ergebnis der Umstage etwas zu erfahren, und der Vorstand ist überzeugt, seinem 1255»
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