Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1909

202, 1. September 1909. Amtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn. Buchhandel. 9915 Julius Springer in Berlin. !. u.E^s'kl^ (8^^165 ^)^ ' ^8»/'12.^— Verzeichnis von Neuigkeiten, die in dieser Nummer zum erstenmal angekündigt sind. (Zusammengestellt von der Redaktion des Börsenblatts). * — künftig erscheinend. 17 — Umschlag. Otto Banmgärtel in Berlin. 9930 F. W. v. Biedermann in Leipzig. 9936 Buchhandlung u. Druckerei vorm. E. F. Brill, Leiden. 9933,42 86lvit.ie 8tuck^ Leiies. Ko. XI. 2 ^ 50 — cko. Ko. XII. 4 Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. 9937 lecker 20 A. Hartleben'S Verlag in Wien. 9938/39 ^Andes: Kopal-, Terpentinöl- und Spirituslacke. 3. Ausl. 5 40 geb. 6 ^ 20 'Haenig: Der Graphit. 4 geb. 4 80 'Hasterlik: Der Tafelsenf. 3 geb. 3 80 ^Lehner: Kitte und Klebemittel. 7. Aufl. 1 80 geb. 2 ^ 60 -z. Miller: Die Glasätzerei 4 Aufl. I 80 -H; geb. 2 60 H. Richter: Zink, Zinn und Blei. 2. Aufl. 3 25 geb. 4 .-T 5 H. Beyse: Katechismus der Kellerwirtschaft. 5. Aufl. 1 ^ 80 3 A6b. 4 'Deutsche Rundschau für Geographie. 31. Jahrg. Geb. 15--/ 50^. do. 2. Hälfte. 6 75 -Z. 'Der Stein der Weisen. 22. Jahrg. 1909. 3. Quartalbd. 3 E. S. Mittler u. Sohn in Berlin. 9935 Moosevelt: Im Reiche der Hinterwäldler. 2. Aufl. 4 L. Oehmigtc S Verlag (R. Appelius) in Berlin. 9941 bürg. 2. Aufl. 50 kart. 65 H. Gebrüder Paetel in Berlin. 9934 §anx. Uekt 1. 2 50 ; p °o 1 3 7 ^ 60^ Hockender^. ckaür^an^ 1909—1910. 8ekt 1. 1 50 pro 1/6 7 50 H. Georg Reimer in Berlin. 9940 5. ä.uü. 23 §eb. 26 ^ 50 H. ^ ^ ^aroMie. Max Seyfert, Verlagsbuchhandlung in Dresden. 9933 ^turmkele: Krank am ^Veide. 6. ^.uü. 1 ^ 50 xsb. 2 50 Julius Springer in Berlin. 9942 Wilhelm Süsserott in Berlin. 17 1 ^8baeklston: 24 Neilen vom Lückpol. 18 ; ^ed. 20 Georg Thieme in Leipzig. 9926 T. Fisher Unwin in Leipzig. 9933 Luller: Out okk krom tbo >Vorlck. 1 ^ 50 e^. Verlag „Sport-Humor" (vr. EHSler L Co.) G. m. b. H. 9929 in Berlin. Lport-Humor. Kr. 18. 20 IV. tzvartal. 1909. 1 25 «). Westdeutsche Verlagsgesellschaft in Wiesbaden. 9941/42 *8pinckler: „Ki^ner 8erä is Ooläee 'ivertkraktieeke Karuilien- käueer. 1 H 50 Kart. 2 Nichtamtlicher Teil. -Our Oerman Oou8in8.- (Unsre deutschen Vettern.) (Vgl. Nr. 199 d. Bl. Im Anschluß an die bezügliche kleine Mitteilung in Nr. 199 d. Bl. sei mit Erlaubnis des Verfassers hier ein »Londoner Brief« nach getragen, den die »Straßburger Post« am 25. August d. I. zum Abdruck gebracht hat: Red. Our Oerinan 0ou8in8. London, 22. August. »Ein Reinfall der ,vai1^ Llaill«, so bezeichnet das viel gelesene Blatt selber in großen Lettern und an leitender Stelle den Mißerfolg, den es dieser Tage erlitten hat. Schaut man näher zu, so findet man, daß es sich um ein Buch handelt, das die Zei tung vor einigen Wochen herausgegeben und von dem es sich eine gewaltige Verbreitung versprochen hatte. Die Besitzer des Morgen blattes mit seiner Millionenauflage sind allerdings verwöhnt; werden doch von den Romanen, die sie zum Preise von fünfzig Pfennigen auf den Markt bringen, binnen kurzem hunderttausend und oft selbst eine Million Exemplare abgesetzt. In diesem Fall aber handelt es sich nicht um das gewöhnliche Lesefutter, sondern um ein Buch, das zu belehren und aufzuklären bestimmt ist. Die Geschichte, wie es entstanden ist, ist nicht jedermann bekannt und doch interessant genug, um erzählt zu werden. Im Frühling dieses Jahres hatte sich nämlich Lord North- cliffe, der frühere Alfred Harmsworth, der Gründer der »vail^ Nail« und ohne Zweifel gegenwärtig der einfluß reichste Mann in der britischen Presse, nach Deutschland begeben. Die Reise führte ihn zum erstenmal nach Berlin, und alles, was er daselbst sah, machte einen großen Eindruck auf ihn. Wie anders erschien ihm alles, als seine Redakteure in ihrer blinden Abneigung gegen Deutschland es ihm vorgestellt hatten! Statt zu kritisieren und zu tadeln, fand er nur Gelegenheit zu bewundern: er gab sich dem Studium der Stadtverwaltung und manchem anderen, in dem ihm die deutsche Neichshauptstadt mustergültig dünkte, mit der ihm eigenen Tatkraft hin, und wie er an die Themse zurückkehrte, war er, was seine Begriffe von deutschem Wesen und deutscher Gesinnungsart anbetrifft, »ein traurigerer und, ein weiserer« Mann. Mit einem Schlag änderte er die politische Richtung seines Blattes, und statt in jedem deutschen Michel einen Erzfeind des Königreichs und heimlichen Spion zu schnüffeln, fing die »Vaii^ Nail« an, der deutschen Politik mit freundlicheren Augen zu folgen. In einer Mainummer des »Lokalanzeigers« hat seinerzeit Lord Northcliffe seine Eindrücke geschildert und alsdann einen deutschen Journalisten eingeladen, seinerseits nach England zu kommen und ganz nach Gutdünken den Lesern der »vail^ Llai!« in deren Spalten zu erzählen, wie ihm England und die Engländer im Vergleich mit deutschen Zu ständen gefallen. Diese Feuilletons, die durchaus nicht immer englische Eigenart durch eine rosige Brille sahen, erregten bei ihrem Erscheinen allgemeines Aufsehen. Daran nicht genug, plante Northcliffe die Herausgabe eines Buches, das bestimmt war, dem Deutschland von heute Gerechtig keit zu tun, und für das er selbst den Titel: »Our Oerinan Oou8in8« gefunden hatte. Zum Spottpreise von sieben Pence (55 ch) wurde das Buch mit seinen zwanzig Kapiteln, die etwa acht Druckbogen umfassen und überdies mit Illustrationen ge schmückt sind, veröffentlicht. Lord Northcliffe versprach sich in der Begeisterung für die gute Sache einen glänzenden Erfolg davon, 1288*