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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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10004 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 204, 3. September 1909 das Deutsche gelehrt, mit der Begründung, daß für das Fach studium die Lektüre der deutschen wissenschaftlichen Werke von hoher Bedeutung sei. Ein hohes Ansehen genießt auch die deutsche Presse Argentiniens; es erscheinen zwei Tageszeitungen: die La Plata- Zeitung und das Argentinische Tageblatt; ferner die Wochen schriften: Buenos-Aires--Handelszeitung, La Plata-Post, das Argentinische Wochenblatt, sowie das Evangelische Gemeindeblatt für die La Plata-Staaten. Die größte Bedeutung für das deutsche Volkstum in Süd- Amerika hat Brasilien. Wenn irgendwo in der Welt, so hat sich der Deutsche hier durch seine Arbeit, seinen Fleiß und seine Achtung vor dem Gesetz als wahrer Kulturträger erwiesen; außerdem zeigt uns Brasilien recht deutlich, welche hohe Be deutung die völkischen Siedelungen für unser Reich haben, denn nur den deutschen Ansiedlern ist es zu danken, wenn der dortige Handel fast ganz den Engländern entrissen und in deutsche Hände übergegangen ist und so dem Mutterlande zu gute kommt. Die Besiedelung Brasiliens durch Deutsche ist erst jüngeren Datums; erst als das Land sich von Portugal losgerissen und sich zum selbständigen Kaiserreich erhoben hatte, lassen sich Deutsche in größerer Anzahl hier nieder. Gegenwärtig werden über 500 000 deutschsprechende Bewohner gezählt; zahlreich finden sie sich besonders in den beiden südlichen Staaten Rio Grande do Sul (von 600 000 Bewohnern 150 000 Deutsche) und Santa Catarina (von 200 000 Bewohnern 80 000 Deutsche). Gebiete, an Größe dem Königreich Württemberg gleich, sind hier aus schließlich von Deutschen bewohnt, und ein Brasilianer, der in diesen Gebieten der deutschen Sprache nicht mächtig ist, kann sich nicht verständigen. Schon in der vierten Generation hat sich in Brasilien das Deutschtum rein erhalten. Unverfälscht hört man die verschiedenen deutschen Dialekte, das pommersche Platt, die Pfälzer und schwäbische Mundart, mit nur wenigen aus dem Portugiesischen übernommenen Brocken. Während in früheren Jahrzehnten das deutsche Bauern element das Hauptkontingent an Einwohnern stellte, kommt jetzt die Hauptmasse aus unseren Großstädten. Aber überall in Bra silien, sei es auf dem Lande, sei es in den Städten, finden wir unsere Landsleute in gesicherten Stellungen, stets bestrebt, ihr deutsches Volkstum treu zu bewahren. Eine gedrängte Übersicht der deutschen Siedlungen mag hier am Platze sein: In der Provinz Rio Grande do Sul wurzelt das Deutschtum in der Stadt und im Munizip Porto Alegre (ca. 27 000 Deutsche); sämtliche größeren industriellen Unternehmungen sind in deutschen Händen; drei deutsche Zeitungen sind eifrige Vorkämpfer des Deutschtums. Vorwiegend deutsch sind Arrerio Secco, Lageado, die Kolonie Teutonia, Neu-Hamburg und Rio Pardo. In Santa Catarina bietet Joinville mit 6000 deutschen Einwohnern in seinem Leben und Treiben das Bild einer nord deutschen Kleinstadt; in seiner Umgebung haben sich nahezu 15 000 Deutsche niedergelassen. In dieser Provinz liegt die auch bei uns am meisten bekannte Kolonie Blumenau wo jetzt 45 000 Deutsche gezählt werden. Timbo Palho?a, ein wichtiger Knoten punkt zwischen den deutschen Siedelungen und der Hauptstadt der Provinz, ist ebenfalls nur deutsch. In der Provinz Parana mit 27 000 deutschen Ansiedlern ist Curityba Hauptsitz des Deutschtums (ca. 8000); die Provinz Säo Paulo zählt unter seinen 70 000 Bewohnern 25 000 deutsche, von denen 7000 in der gleichnamigen Hauptstadt wohnen; die Orte Castro, Campinas und Rio Claro sind überwiegend deutsch. In den Provinzen Rio de Janeiro und Espiritu Santo zählen wir ebenfalls je 20 000 deutsche Bewohner. In der Bundes hauptstadt Rio de Janeiro verschwinden die 000 Deutschen unter den übrigen 700 000 Einwohnern. Haben die Deutsch-Brasilianer auch ihre Reichsangehörigkeit verloren, so sorgt die deutsche Schule doch dafür, daß die künftigen Geschlechter dem Volkstum ihrer Väter erhalten bleiben. An nähernd 1000 Schulen, meist einklassige Volksschulen, sorgen für Erhaltung deutscher Sprache, Kultur und Sitte; zahlreiche Volks bibliotheken, die seit einigen Jahren im Entstehen begriffen sind, unterstützen diese Bestrebungen. Mögen die deutschen Bewohner der Städte kulturell auch etwas höher stehen als die Ansiedler des Landes, die auf un geheure Entfernungen verteilt sind, so erhält sich die Rasse doch durchaus rein und lebensfähig. Das Vereinswesen steht überall in hoher Blüte; zahllose deutsche Gesang-, Turn- und Schützen vereine, in größeren Verbänden vereinigt, sorgen, daß auch im fernen Lande deutsche Geselligkeit und deutscher Sinn gewahrt bleiben. Einsichtige heimische Verleger haben rechtzeitig die Bedeutung nicht nur der brasilianischen, sondern auch der argentinischen und chilenischen Siedelungen für die Absatzfähigkeit deutscher Geistes erzeugnisse erkannt und haben mit gutem Erfolge diese Gebiete Erfolg an die Lehrer wenden, die sich einen derartigen Neben verdienst gern gefallen lassen. In Brasilien erscheinen 37 deutsche Zeitungen, zum Teil auch gleichzeitig in portugiesischer Sprache; zwölf dieser Blätter dürften in einer Auflage von mehr als 1000 Exemplaren erscheinen, über 3000 hat sicher keine von ihnen; die meisten leiden unter dem Mangel an Verbindung mit der Heimat, und Neuigkeiten aus dem Deutschen Reiche wird man wenig in ihnen finden. Erwähnt seien hier noch die Deutschen in Uruguay, die in Montevideo in einer Anzahl von 3000 wohnen und ihre eigene Schule besitzen, sowie in Paraguay, in der Hauptstadt Asuncion (ca. 2700); dort vertritt auch eine deutsche Zeitung die deutschen Interessen. Charlottenburg. Costa Franco. Kleine Mitteilungen. F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H. in Berlin. — Handelsregistereintrag: Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte Abteilung H.. Am 26. August 1909 ist im Handelsregister Abteilung ^ ein getragen: Nr. 6853. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, Gesell schaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Der Betrieb einer Verlags buchhandlung, insbesondere der Fortbetrieb der zu Berlin, Schöne berger Ufer 13, unter der Firma F. A. Herbig bestehenden Ver lagsbuchhandlung. Das Stammkapital beträgt 1000 000 Geschäftsführer ist Kaufmann Karl Althoff in Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 6. Juli 1909 festgestellt. Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: Die Gesellschafter: 1. Frau Jane Herbig, 2. Frau Olga von Frankenberg, 3. Frau Martha von Wartenberg, 4. Frau Emmy Herbig, geb. Geiseler, 5. Herr Otto Herbig, 6. Frau Hedwig von Reuß, 7. Herr Paul Herbig, 8. Frau Else Tuthill, geb. Herbig, bringen in die Gesellschaft ein ihre Anteile an der bisherigen und jetzt zur Auflösung gelangten Kommanditgesellschaft F. A. Herbig zum festgesetzten Gesamtwert von 1000 000 unter Anrechnung auf ihre Stammeinlagen, und zwar bei 1 — 500 000 bei 2 -- 71 600 ^it, bei 3 -- 71 400 ^l, bei 4 --- 71400 bei 5 -- 71 400 bei 6 --- 71 400 bei 7 -- 71 400 bei 8 --- 71 400 Öffentliche Bekanntmachungen erfolgen im Deutschen Reichs anzeiger. Berlin, den 26. August 1909. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 205 vom 31. August 1909.) Neue Photographische Gesellschaft, Aktiengesellschaft, Berlin-Steglitz. — Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden auf Mittwoch, den 29. September, vormittags 11 Uhr, zu der nach Bestimmung des Aufsichtsrats zu Steglitz in den Räumen
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