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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1909
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- Deutsch
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10054 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 205, 4. September 1909. daß vor dem ordnungsmäßigen Ablauf des tariflichen Vertrags verhältnisses und infolge der nebenher bestehenden besonderen Verträge, die zwischen den Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Orga nisationen im Buchdruckgewerbe abgeschlossen sind, und die aus drücklich Massenkündigungen, Arbeitsniederlegungen und Aus sperrungen ausschließen, tiefgehende Störungen im deutschen Buch druckgewerbe eintreten können.« * Brand der Parlamentsbibliothek in Toronto. — Aus Toronto (Canada) wird vom 1. September gemeldet, daß im dortigen Parlamentsgebäude ein Brand ausgebrochen ist, der einen Schaden von I Million Dollars verursacht hat. Das Dach des Westflügels stürzte ein und fiel in die Bibliothek. * Handelsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Venezuela. — Die vom 1. September ab in Berlin zur Aus gabe gelangende Nummer 51 des Reichsgesetzblatts enthält unter Nr. 3661 den Freundschafts-, Handels- und Schiffahrts vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Venezuela, vom 26. Januar 1909. * Verein deutscher Reklame-Fachleute, Berlin. — Die erste Hauptversammlung des Vereins deutscher Reklame-Fachleute wird am 18. September d. I., abends 8^z Uhr, in dem Vereins lokal, Restaurant »Stadt Pilsen«, Berlin, Unter den Linden 13, stattfinden. Vorsitzender des Vereins ist Herr A. Heister, Berlin 8. 59, Freiligrathstraße 12. * Die Kunstsammlung Kann in Paris. — Der Londoner Kunsthändler Duv een erwarb, wie aus London gemeldet wird, den wertvollsten Teil der Sammlung Maurice Kann in Paris. Darunter sind vier Bilder Rembrandt : »Pilger im Gebet«, »Der Mann mit dem Vergrößerungsglas«, »Frau mit Nelke« und »Der Auktionator«, ferner Gemälde von Frans Hals, Jakob Ruysdael, Reynolds. Der Kaufpreis wird mit 10 Millionen Francs an gegeben. * Kunstausstellung in Santiago de Chile. Die Regierung von Chile wird die Künstler Europas und Amerikas zur Teilnahme an einer Kunstausstellung einladen, die aus Anlaß der Jahrhundertfeier der Unabhängigkeit Chiles im September 1910 in der Hauptstadt Santiago stattsinden soll. Die Aus stellung wird im neu errichteten dortigen Kunstpalast unter gebracht sein, dessen Einweihung mit ihrer Eröffnung erfolgt. * (Gesamtausgabe der Werke Leonhard Culers. — Zu der von der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft ge planten Gesamtausgabe der Werke des Mathematikers Leonhard Euler (1707—1783) hat der Verein Deutscher Ingenieure einen Beitrag von 5000 ^ bewilligt. * Kongres; deutscher Kunsthistoriker. Ausstellung. — Anläßlich des in diesem September in München stattfindenden Kongresses deutscher Kunsthistoriker veranstaltet der dortige Kunstverein in den Tagen vom 17. bis 30. September eine Ausstellung, die die Münchner Malerei des 18. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Zeit von 1750 bis 1800 in übersichtlicher, systematisch geordneter Form vorführen soll. Durch das bereitwillige Entgegenkommen fürstlicher Personen, staatlicher und kirchlicher Behörden, sowie zahlreicher Privater ist, wie die »Münchner Neuesten Nachrichten« mitteilen, eine Sammlung ganz hervorragender Werke zusammengekommen. * Neu - Erwerbungen der Königlichen Museen in Berlin. — Von den Neu-Erwerbungen der Königlichen Museen in Berlin, über die das Septemberheft der Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen berichtet, nehmen in erster Linie drei Nachbildungen von Werken japanischer Kalligraphie und Malerei, die vr. Kümmel vorführt, das Interesse in Anspruch. Sie machen den Beschauer und Leser der sie begleitenden Erläute rung mit einem sehr interessanten alten japanischen Künstler be- als das Edelste bezeichnet, was die japanische Kunst aus eigener Kraft, nicht von der alten chinesischen Kunst ab hängig, geschaffen hat. Koetsu, so erklärt Ol-. Kümmel, war der eigentliche schöpferische Geist der japanischen Maler schule, als deren Begründer dessen Großneffe Korin gewöhnlich bezeichnet und gepriesen wird. Die vorgeführten Bilder ge hören den künstlerischen Arbeiten an, die jetzt in zwei Albums vereinigt sind, ursprünglich aber der Schmuck von zwei jener papiernen Faltschirme waren, die das Hauptmöbel des japanischen 36 Nummern — von diesen Schirmen abgelöst und in die jetzige Form gebracht. Auf Papier gemalt, trägt jedes Blatt ein »Kurz gedicht« (Uta) aus einer auf Befehl des Kaisers Gotoba im Jahre 1205 zusammengestellten Liedersammlung, »von der wunderbar kühnen Hand« des Koetsu auf der Folie einer Landschaft oder eines Blumenstücks in Gold und (heute fast schwarz gewordenem) Silber gemalt. Das eine Album steht unter dem Zeichen der Sonne; sein Liederkreis führt durch die Sonnenzeit, von der beschneiten Umcblüte des Vorfrühlings bis zu den Rosen des Sommers. Nacht und Dämmerung ist die Stimmung des zweiten Bandes, den der Halbmond beherrscht und dessen Bilder durch klare Herbstnächte und düstere Schneemorgen geleiten. Koetsu war ein viel zu großer Künstler, um die Lyrik der Lieder mit seinen Bildern »illustrieren« zu wollen; er gibt in diesen nur eine freie bildnerische Para phrase der Grundstimmung des Gedi chts. Keins der Bilder trägt eine Signatur; aber sie verraten ihren Meister, der allein, wie vr. Kümmel sagt, über die Fülle dekorativer Phantasie, den un erschöpflichen Reichtum künstlerischer Erfindung, die Kraft und Ge schmeidigkeit des Pinsels, die Schönheit der Farbe gebot, die sie aufweisen. meisten von ihnen sind bisher Unika, so die dem achten, spätestens dem neunten Jahrhundert ungehörigen manichäischen Miniaturen und die Wandbilder, die die Rundgänge eines buddhistischen Klosters schmückten. Auch ein plastisches Werk, der aus Lehm ge formte Kopf eines Bodhisattva, wird abgebildet. Das in den Ruinen eines Tempels in einer Schlucht gefundene buddhistische Werk wird dadurch besonders interessant, daß es noch eine unver kennbare Ähnlichkeit mit den Typen der Gandharakunst aufweist. Gleichfalls aus dem alten Asien berichtet vr. Messerschmidt, indem er den Leser mit einem assyrischen Basaltkopf, der auf das neunte Jahrhundert v. Ehr. zu fetzen ist und wohl aus Nordmeso potamien stammt, bekannt macht. Derartige assyrische Rund skulpturen sind noch immer verhältnismäßig selten. Der Kopf ist schon ursprünglich vom Körper getrennt gewesen, wie das in der Unterfläche vorhandene Dübelloch erkennen läßt. Ob er aber einer vollständigen Nundskulptur oder als solche einer im übrigen als Relief ausgeführten Darstellung angehörte, läßt sich nicht entscheiden. Daß es sich um Darstellung eines Gottes handelt, beweisen die zwei Hörner, die die ihn deckende runde Kappe schmücken. Or. Schubart reproduziert aus der ägyptischen Papyrus sammlung eine Reihe von Miniaturen, die zweifellos Vorlagen für Webe- und Wirkarbeiten bildeten. Einen andern Zweck muß wohl die Darstellung von blau ausgeführten Kinderköpfen gehabt haben, die sich anderen Zeichnungen anschließt, welche vielleicht ins 7. Jahrhundert zu setzen sind. Direktor Friedländer bespricht zwei Zeichnungen von Hans Sebald Beham, die früher in englischem Besitz waren. Sie scheinen bald nach 1520 als Entwürfe zu Glasscheiben entstanden zu fein und gehören zu einer Folge von Passionsszenen, aus der zwei andere Stücke sich in Oxford befinden. Für das Studium der Entwicklung des Meisters sind feine Zeichnungen ebenso zweck dienlich wie seine Holzschnitte. Direktor Friedländer meint, daß es lohnend sein müßte, nach den vorhandenen Zeichnungen Behams die Glasbilder festzustellen, an denen dieser Anteil habe. Allein im Berliner Kunstgewerbemuseum habe er in mehreren, vortrefflichen Arbeiten den Stil Hans Sebalds erkannt. (Norddeutsche Allg. Ztg.).
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