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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1909
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- 1909-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1909
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206, 6. September 1909. Nichtamtlicher Teil. Biftscnvlatt f. d. Dt,chn. Buchhandel. 101 05 Nichtamtlicher Teil. Freundschafts-, Handels- und Schiffahrts vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Venezuela. Das Neichsgesetzblatt Nr. 51 (ausgegeben am 1. September 1909) veröffentlicht folgenden (Nr. 3661.) Freundschafts., Handels- und Schiffahrts- vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Venezuela. Vom 26. Januar 1909. Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, im Namen des Deutschen Reichs, und der geschäftsführende Präsi- dent der Vereinigten Staaten von Venezuela, in gleicher Weise von dem Wnnsche beseelt, die Entwickelung der Handels- beziehungen zwischen den beiden Ländern zu fördern und zu be- festigen, haben beschlossen, zu diesem Zwecke den gegenwärtigen Vertrag abzuschließen und zu Ihren beiderseitigen Bevollmächtigten Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister bei den Vereinigten Staaten von Venezuela Alfred Richard Edwin Freiherrn von Seckendorfs. D^r geschäftsfiU)rende Präsident der Vereinigten Herrn Doktor Francisco Gonzalez Guinan, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, welche nach Mitteilung ihrer in guter und gehöriger Form befundenen Voll machten folgendes vereinbart haben: Artikel I. Die beiden hohen vertragschließenden Teile sichern sich gegen- eitig hinsichtlich des Handels und der Schiffahrt sowohl für die Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr und im allgemeinen für alles, was die Zölle und Handelsoperationen betrifft, als auch bezüglich des Handelsbetriebs und der Ausübung von Industrien oder be züglich der Entrichtung der dabei in Betracht kommenden Ab- gaben, sowie in bezug auf den Schutz der Person und des Eigen tums das Recht der Meistbegünstigung zu. Artikel II. Der gegenwärtige Vertrag soll ratifiziert werden und der Austausch der Ratifikationsurkunden soll in Caracas sobald als möglich und spätestens am 1. September 1909 erfolgen. Er soll zehn Tage nach dem Austausche der Ratifikationsurkunden in Kraft treten und zehn Jahre in Geltung bleiben und dann bis zum Ablauf eines Jahres von dem Tage an, an welchem einer der beiden hohen vertragschließenden Teile denselben kündigt. Zu Urkund dessen haben die beiderseitigen Bevollmächtigten den gegenwärtigen Vertrag unterzeichnet und ihre Siegel bei gedrückt. So geschehen in doppelter Ausfertigung in Caracas am sechs- undzwanzigsten Januar eintausendneunhundertneun. (b.. 8.) Edwin Freiherr von Seckendorfs. (>0. 8.) F. Gonzalez Guinün. Der vorstehende Vertrag ist ratifiziert worden. Die Aus wechslung der Ratifikationsurkunden hat am 28. August 1909 stattgefunden. Raffael. Ein Verzeichnis von Reproduktionen nach Arbeiten des Meisters und Zusammenstellung tser wichtigsten Literatur über ihn von Bruno Iacobi. Raffael Santi ward am Karfreitag des Jahres 1483 in Urbino geboren, also wenig mehr als ein halbes Jahr vor Martin Luther. So wurden der Welt fast gleichzeitig zwei bedeutende Männer geschenkt, deren Lebensarbeit in seltsamer Weise auseinandergehen und doch auch wieder sich kreuzen sollte, ohne daß sie in persönliche Berührung gekommen, ja vielleicht ohne daß sie voneinander gewußt haben. Mäh- Böckcublatt stir den Dculsckrc» Buchhandel. 76 Jahrgang. rend Raffael auf der Höhe seines Lebens in der Tätigkeit für die Verherrlichung der Kirche und des Papsttums aufging, setzte Luthers öffentliches Wirken mit dem Kampf gegen den Ablaßhandel ein, der — wenn auch nicht so unmittelbar, wie es die landläufige Meinung war') — die Mittel zum Neubau der Peterskirche und zur Verwirklichung der künstlerischen Pläne des Vatikans zuführen sollte, — ein Kampf, in dem das Papsttum schweren Schaden nahm. Raffaels Vater, Giovanni Santi, selbst Maler, nahm nach der Sitte der Zeit schon den achtjährigen Sohn in die Lehre, aber er starb bereits im Jahre 1494 hinweg. Der Knabe scheint seine Studien bei Timoteo della Vite fortgesetzt zu haben. Sicher ist, daß er 1499 in die Werkstatt Peruginos, des Hauptes der umbrischen Schule, welcher damals in Urbino arbeitete, eintrat und schnell zum Gehilfen aufrückte, der seinen Meister zu neuem Schaffen fortriß, ihn aber bald überholte. Schon von seinem achtzehnten Jahre ab flössen dem jungen Künstler bedeutende Bestellungen auf Altarbilder zu. Das Hauptwerk der Perugiuer Periode, die Darstellung der Vermählung Marias mit Joseph, das »Sposalizio« (jetzt in Mailand), trägt die Jahreszahl 1604 als Datum der Vollendung durch den Einundzwanzigjährigen. Perugino war im Jahre 1502 nach Florenz zurückgekehrt, und Raffael folgte ihm im Herbst 1504 zu seiner weiteren Ausbildung in die Zentrale des damaligen Kunstlebens, die gerade von dem Wettstreit Lionardos mit Michelangelo erfüllt war. Hier bildete sich Raffael zum Meister, zum epochemachenden Madonnenmaler. Von der Madonna del granduca über die Madonna im Grünen zur »Schönen Gärtnerin« fortschreitend — um nur einige besonders populär gewordene Bilder zu nennen —, rückte er das Thema in die Sphäre rein menschlicher Empfindungen, indem er die Mutter zum Sinnbilde höchsten Mutter glücks gestaltete und den Knaben mit kindlicher Zärtlichkeit und Freude am Spiel ausstattete. »Durch eine Fülle von Nachbildungen, wie sie keinem andern Künstler der Welt zuteil geworden«?), sind uns diese und einige Madonnen der späteren Zeit »von Jugend auf vertraut«. Im Herbst 1508 erscheint der Fünfundzwanzigjährige in Rom, wo sich ihm bald ein Feld der Tätigkeit eröffnen sollte, wie nie einem Künstler vor ihm. Seine Berufung ist vermutlich durch den päpstlichen Baumeister Bramante, einem Landsmann, angeregt und durch die urbinatischen Verwandten des päpstlichen Bauherrn gefördert worden. schreite das gewöhnliche Maß, seine Leidenschaft wie seine Entwürfe. . . nichts Kleines, nichts Selbstsüchtiges war an ihm zu bemerken. .. Und wie er darauf bedacht war, die zerrütteten Fundamente der alten welt lichen Macht der Päpste neu und sicher zu bauen, so sollte Rom als Sitz dieser Macht an Glanz und Größe über alle Welt hinstrahlen.«Z Julius II. ist der Erneuerer des päpstlichen Mäzenats, sein Haupt seinesgleichen nichts) Freilich kam ihm die Gunst der Umstände in einziger Weise zustatten und führte ihm eine Reihe der größten künstle rischen Genies seiner Zeit ungesucht zu. Aber es ist sein Verdienst, daß er diesen mit feinem Verständnis begegnete und ihre Kräfte zur vollen Entfaltung brachte, indem er ihnen Aufgaben stellte, wie sie der Großartigkeit seines Wesens entsprachen. Der Mittelpunkt der italienischen Kunst ward von Florenz nach Rom verlegt; Architektur, Plastik und Malerei erreichten eine wunderbare Blüte. »Rom ward durch ihn die klassische Stadt der Welt, der form- und tonangebende Mittelpunkt des europäischen Kulturlebens, das Papsttum der Führer der Zivilisation.« Julius II. nahm die durch den frühen Tod Nikolaus V. abgebrochenen großen Unternehmungen, den Umbau des Vatikanischen Palastes und die Errichtung der neuen Peterskirche, mit kühner Energie wieder auf. Sein Hauptberater in künstlerischen Dingen war der Florentiner Archi tekt San Gallo, der ihm als Kardinal schon nahe gestanden hatte. Auf dessen Veranlassung wurden im Frühjahr 1505 die beiden glänzendsten *) Siehe Pastor IV, 1: Der Ablaßstreit. ') Wölfflin, S. 81. o) Michelangelos Moses gilt als ideale Verkörperung der gewaltigen Persönlichkeit. ^) Mackowsky, Michelangelo, Berlin 1908, S. 59 ff. °) Vgl. Pastor HI, 757 ff. 1314
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