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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1909
- Strukturtyp
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- Band
- 1909-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1909
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- Deutsch
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^ 210. 10 September 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10327 dustrie eingehen, zum Gebrauche für Interessenten drucken lassen. Die Bemerkungen der Konsulate, die für den Exporthandel wich tige Angaben der verschiedensten Art enthalten, z. B. über Porto, Beförderungswege für Briefe und Frachtgüter, Anknüpfung von Geschäftsbeziehungen, Kreditauskünfte, Vertreter, Zahlungsweise, Einziehung von Forderungen und Prozeßführung, Kataloge, Zoll wesen usw., werden seit einiger Zeit als Beilagen zu den »Nach richten für Handel und Industrie« unter dem Titel »Winke für den Verkehr Deutscher Interessenten des Handels und der Industrie mit den Kaiserlichen Konsulaten im Aus land« veröffentlicht. Als Beilage zu Nr. 95 der »Nachrichten« vom 28. August d. I. ist eine weitere (dritte) Fortsetzung dieser Veröffentlichung erschienen; sie enthält Ratschläge der Kaiserlichen Konsulate in folgenden Plätzen: Buenos Aires, Rio de Janeiro, Curitiba, Canton, Tientsin, Paris, Algier, Hongkong, Montreal, Mailand, Palermo, Söul, Tanger, Mexiko, Budapest, Lemberg, Prag, Asuncion, Teheran, Galatz, Moskau, Belgrad, Barcelona, Madrid, Konstantinopel, Jaffa, Jerusalem und Kairo. Die Ein sichtnahme der »Winke« wird in vielen Fällen dazu beitragen, zeitraubende und kostspielige Anfragen und Erkundigungen zu vermeiden. Die Zusendung der dritten Fortsetzung sowie der früher er schienenen Zusammenstellungen erfolgt ebenso wie die Zuweisung der »Nachrichten für Handel und Industrie« auf Antrag an das Reichsamt des Innern, Berlin 64, Wilhelmstraße 74, kosten frei an jeden im Inland wohnenden Deutschen, der ein dauerndes Interesse an dem Inhalt der Veröffentlichungen dartut. (Deutscher Reichsanzeiger.) Amerikanische Buchhändlererfolge vor 5V Jahren. — In unserer Zeit der großen Leistungen und noch mehr der großen zahlenmäßigen Erfolge auf allen Gebieten hat man sich einiger maßen daran gewöhnt, frühere Zeiten in dieser Beziehung etwas geringschätzig zu betrachten und namentlich auch die Erschließung sehr großer Absätze für Bücher als eine Errungenschaft einer ganz jungen Vergangenheit und geistigen Entwicklung anzusehen. In dessen trifft diese Meinung keineswegs zu, im Gegenteil haben gerade früher einzelne Bücher unter Umständen einen größeren Absatz gefunden als heute, wo die Schärfe des Wettbewerbs und der Kampf der ablenkenden Interessen der Verbreitung des Buches sich im allgemeinen nicht förderlich erwiesen hat. Von den Ländern alter literarischer Kultur, wie Frankreich und England man denke dabei an die Erfolge Scottscher oder Hugoscher Romane —, ist dies längst bekannt; daß es aber auch für das früher oft als unliterarisch angesehene Amerika gilt, dürfte manchen Lesern neu sein. Ein 1853 in Philadelphia erschienenes Buch von Henry C. Carey: »Ht-ters on Intsrnaliougl Oox^ri^dl« teilt über den Zustand und die Aufnahmefähigkeit des damaligen Nordamerika als Büchermarkt einige Zahlen mit, die in der Tat unerwartet große Absätze als eine keineswegs seltene Erscheinung erkennen lassen. Beispielsweise wurden von der Oktav-Ausgabe des »Nodern Uriti8Ü K88a^i8t« in fünf Jahren nicht weniger als 80 000 Exem plare verkauft. Von Macaulays »Ni8esUani68«, 3 Bände Duodez, erreichte der Absatz 60 000 Stück, von den Schriften der Miß Aguilar in zwei Jahren 100 000 Bände. Von Murrays »Lno^- elopeäia ok OeoZrapb^« wurden mehr als 60 000, von McCullocks großem »Oowrasreial viet-ionar^« 10 000 Stück verkauft. Der Absatz der Romane Thackerays war in Amerika etwa viermal so groß wie in England, und gar die Dickensschen Romane wurden in den Vereinigten Staaten in Millionen von Bänden abgesetzt. Von Bulwers letztem Roman sollen mehr als 35 000, von Thiers' Geschichte der französischen Revolution und des Konsulats 32 000 Stück abgesetzt worden sein. Von den amerikanischen Schriftstellern hatte damals, abgesehen natürlich von den Verfassern von Schulbüchern, Washington Irving bei weitem die größte Verbreitung. Eine um diese Zeit von Putnam veranstaltete Ausgabe, die um 1 Dollar 25 Cents der Band verkauft wurde, hatte in jenem Jahre eine Verbreitung von 144 000 Stück zu verzeichnen, obwohl auch seine früheren Bücher in Hunderttausenden von Exemplaren ins Volk gedrungen waren. Von »Onkel Toms Hütte« waren damals 295 000 Exemplare, zum Teil in einem, zum Teil in zwei Bänden verkauft; und ähnlich große, ja noch größere Zahlen waren mehrfach zu ver zeichnen. So verzeichnete damals (1853) die »Lnezwlopaedia ^merieana» (14 Bände) 280 000 Stück; Griswolds »?06t8 and kro8s nriter8 ok ^msriea.« (3 Bände) 300 000 Stück; Sparks ^merieau Zio^rapdv (26 Bände) 100 000 Stück; Headleys andere Werke ähnlicher Art 200 000 Stück; Leslie's Koch- und Rezeptbücher 96 000 Stück; die Romane von Mrs. Hentz in drei Jahren 93 000 Stück; Stephens »1rav6l3 in Lx^pt and Oreees« 80 000 Stück. Ähnliche Erfolge wurden auch bei anderen Büchern in nicht seltenen Fällen verzeichnet. Dementsprechend waren denn auch die Einkünfte beliebter Schriftsteller keineswegs gering. An der Spitze stand auch hier wohl Irving, doch liegen über seine Einnahmen keine beglaubigten Angaben vor. Wenn die Schriftsteller ihre Romane in Zeit schriften veröffentlichten, so waren die Honorare wohl geringer, doch behielten sie sich dann vielfach das Recht zur Buchausgabe vor; so erhielt Cooper einmal in solchem Falle 1800 Dollars, der ältere James 1200 Dollars für einen Roman. Abgesehen von den Erzeugnissen der schöngeistigen Literatur brachten auch fach- wissenschaftliche Werke ihren Verfassern erhebliche Einnahmen. Ein juristischer Kommentar von Kent in vier Bänden brachte dem Verfasser und seinen Erben damals schon mehr als 120 000 Dollars, und wenn man für den Rest der Zeit nur die Hälfte dieses Be trags rechnet, 180 000 Dollars, was sicher bei einem Werk dieser Art nur wenige Beispiele in der Geschichte des Buchverlags hat. Websters bekanntes Wörterbuch in Oktav mußte bei einem Absatz von 250 000 Stück schon damals 125 000 Dollars gebracht, und mit dem Ertrag für die Quart-Ausgabe dürften seine Ein nahmen aus diesen Büchern 180 000 Dollars schon im Jahre 1863 überstiegen haben. Ein kleines populärmedizinisches Buch brachte seinem Verfasser über 60 000 Dollars, der Historiker Bancroft soll für jeden Band seiner zahlreichen Werke 15 000 Dollars erhalten haben. Auch Artikel hervorragender Schriftsteller in amerikanischen Zeitschriften wurden schon damals gut bezahlt, wenngleich diese Summe mit den heutigen Reklame-Honoraren noch nicht ver glichen werden können; immerhin pflegte ein bestimmter Verleger damals Männern wie Longfellow, Willis, Bryant u. a. ein Honorar von 60 Dollars für jeden poetischen Beitrag, ob kurz oder lang, zu zahlen, und diese waren natürlich im allgemeinen keineswegs lang, in einem Falle sogar nicht länger als 14 Zeilen (Nach: »kubli8Ü6r8 zVsskI^«.) Protest Conan DoyleS gegen unechte »Sherlock-Holmes - Geschichten. — Durch Reichsgerichtsanwalt Ulf Hansen in Kopen hagen hat der bekannte englische Verfasser von Kriminalromanen Arthur Conan Doyle an die dänische Presse ein Schreiben ge richtet, in dem er bittet, bekannt zu machen, daß er nichts zu tun habe mit den billigen illustrierten Geschichten über Sherlock- Holmes, die in Dänemark und andern Ländern erscheinen. Er überlasse es den Lesern der Zeitung, zu entscheiden, ob es recht sei, so wie geschehen, ohne weiteres den Namen einer Roman figur sich anzueignen. G. Bargum. * Zur Bekämpfung der Krebskrankheit. — Die Nachlaß verwalter des kürzlich verstorbenen südafrikanischen Millionärs Harry Barnato, der letztwillig die Summe von 5 Millionen Mark zur Verwendung für humanitäre Zwecke bestimmt hatte, haben beschlossen, dieses reiche Vermächtnis zur Bekämfung der Krebskrankheit zu verwenden. Im Middlesex-Hospital in London soll eine Abteilung für Krebskranke geschaffen und in Verbindung damit ein entsprechend ausgestattetes großes Laboratorium für Krebsforscher errichtet werden. Das Institut soll den Namen des Stifters tragen. Durch Ausschreibung von Preisen soll weiter der wissenschaftlichen Erforschung dieses Leidens und seiner Heilung gedient werden. * Noch ein Menzelfund. (Vgl. Nr. 113 d. Bl.) — In Nr. 39 des »Kunstmarkt« (Zeitschrift für bildende Kunst) be schreibt Ernst Schulz-Besser, der bereits im Mai d. I. einen unbekannten Menzel (»Das Ahnenkreuz«, Berlin 1838, George Gropius) entdeckt hat (vgl. Börsenblatt Nr. 113 vom 18. Mai), noch ein zweites völlig unbekanntes graphisches Jugendwerk des Meisters: den figurenreichen, lithographierten Titel einer frommen Kinderschrift »Die Pfarre zu Buchensee«, ebenfalls 1838 bei 1343*
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