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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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.tz 213, 14 September ISDN. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 10477 Nichtamtlicher Teil. Die Zeitschriften des jungen Deutschland. In den Literaturgeschichten wird der Zeitschriften des jungen Deutschland zumeist nur recht kurz gedacht, weil ihre Bedeutung unterschätzt wird und weil es schwierig ist, in die selten gewordenen Bände dieser Blätter Einsicht zu nehmen Diese Zeitschristen enthalten aber ein sehr umfangreiches Material, das für die Literaturgeschichte wie für die Kultur geschichte beachtenswert ist: Gedichte, Erzählungen, kritische Studien, unterhaltende und belehrende Artikel der ver schiedensten Art, Zum ersten Mal gewinnen wir jetzt einen tieferen Einblick in diese Journalliteratur durch eine sehr verdienstvolle Publikation, die soeben durch den 2. Teil ab geschlossen worden ist, nachdem der erste Teil bereits vor drei Jahren ausgegeben wurde: Or. Usiurieb Hubert Hauben, llerliu 1906 unä 1909, L. Lebrs Verlag. 2 LÄlläs, gebuuäeu. VII 8., 460 Lpslteu unä 14 8.; VIll 8., 766 8pulteu. I-0X.-8". 32 unä 35 kür Uitglisäer äsr vsutsobsn Libliograpbiseben desellsebutt 20 unä 25 Schon bei einer flüchtigen Durchsicht dieser beiden inhaltreichen Bände mutz man den ungeheuren Fleiß des Herausgebers bewundern; noch größer aber wird unsere Anerkennung, wenn wir bet einer näheren Prüfung sehen, mit welcher außerordentlichen Genauigkeit vr. Houben den Inhalt dieser Zeitschriften verarbeitet und selbst aus den entlegensten Quellen Erläuterungen dazu beigetragen hat. Es ist eine Arbeit, wie man sie sich eigentlich nur in einer stillen Klosterzelle vorstellen kann, wo ein Mönch, ab geschlossen von aller Welt, sich ganz seiner Beschäftigung widmet und jahrelang Exzerpte macht, aus reiner Be geisterung für die Wissenschaft, ohne sich um einen klingen den Lohn zu kümmern, vr. Houben aber hat diese Arbeit zum größten Teil in öffentlichen Bibliotheken geleistet, und mit welchen Schwierigkeiten er dabei zu kämpfen hatte, kann man aus seinem Vorwort ersehen, in dem er neben mancher Anerkennung auch recht bittere Worte niedergeschrieben hat, die uns wohl begreiflich erscheinen. Bei der Auswahl der Zeitschriften war lediglich ihre literarische Bedeutung oder die ihrer Herausgeber maßgebend. Es wäre ja auch gar nicht möglich, alle in der Zeit des jungen Deutschland erschienenen Journale bibliographisch zu verarbeiten Nur eine Auswahl der wichtigsten und charakteristischsten Blätter konnte für die vorliegende Arbeit in Betracht kommen. Die in den beiden Bänden behandelten Zeitschriften sind folgende: 1. Aurora. Eine literarische Zeitschrift. Redakteur: Heinrich Laube. Verlag: Joseph Max L Comp, in Breslau. Juli—Dezember 1829. 25 Nummern und 1 Probe-Nummer. Der junge Laube hatte diese Zeitschrift im Berein mit Breslauer Studenten begründet, und er trug noch jahrelang an den Schulden ab, da er für die Kosten auskommen mußte. Max L Comp, hatten lediglich den Debit; sie wollten das Blatt nur in Verlag nehmen, wenn sich eine gehörige Abonnentenzahl fände. Die Verbreitung blieb aber auf Breslau und Umgebung beschränkt. 2. Forum der Journal-Literatur. Eine anti kritische Quartalschrift (später Wochenschrift). Redakteur: Karl Gutzkow. Verleger: Wilhelm Logier in Berlin. 1831. 2 Quartalshefte und 13 Wochennummern. Auch Gutzkow war noch Student, als er diese Zeitschrift begründete. 1833 sprach er selbst sich in einem Brief an Georg von Cotta wie folgt darüber aus: »Ich stürmte, ein Zwerg mit Helm und Lanze, gegen eins halbe Welt an. Dreiviertel Jahr fand sich ein Buchhändler bereit, Druck und Papier zu meiner titanenhaften Opposition herzugeben. Mit dem 1. Oktober 1831 kroch ich wie ein gefesselter Kettenhund die Zähne knirschend in die Hütte zurück.- Von keinem Heft wurde» mehr als 70 Exemplare verkauft. Der Verleger halt? sich nur versuchsweise zu einem Vorschuß der Herstellungskosten verstanden. Unterm 15. März 1831 war zwischen ihm und Gutzkow ein Vertrag abgeschlossen worden, der bestimmte, daß der Herausgeber zur quartalweisen Ab zahlung der Kosten mir 10 Reichstalern verpflichtet sei, unter Vorbehalt späterer Ausgleichung je nach dem Verkauf der Exemplare. Die erste Zahlung mußte schon am 1. April erfolgen, nachdem das erste Heft im Januar erschienen war. Gutzkow beabsichtigte, bei seiner Anwesenheit in Berlin im April 1840 den Rest der Auflage des Forums an sich zu nehmen, wie aus einem Briese des Verlegers Logier vom 25. März 1842 hervorgeht. In diesem Briefe heißt es: »Vom l. und 3. Heft sind die fehlenden zu Makulatur verwandt.« Diesem Briefe liegt eine Abrechnung des Verlegers bei, laut der Gutzkow in diesem Jahre noch mit einer Restschuld von 107 Fl. 19 Sg im Rückstände war. Aus dieser Abrechnung geht hervor, daß das 1. Heft in einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckt worden ist. Abgesetzt wurden vom 1. Heft 70 Exemplare, vom 2. Heft und von den folgenden Nummern 50 Exemplare. Am 3. und 18. April und 6. Juli 1831 hatte Gutzkow je 5 Fl. abgezahlt. Im Januar 1842 sandte Logier 388 Exemplare vom 1. Heft, 436 vom 2. Heft und 250 vom 3. Quartal an Gutzkow zurück. Im Jahre 1831 erhielt Gutzkow 25 Exemplare vom 1. Heft und 14 Exemplare vom 2. und 3. Quartal. Makuliert wurden 17 Exemplare vom 1. Heft und 168 Exemplare vom 3. Quartal. Um die Restforderung mahnte der Verleger nochmals am 9. Mai 1849. Ein Artikel Gutzkows »Preßzwang«, der bereits für das Forum gesetzt war, der aber vom Zensor gestrichen wurde und den auch Wolfgang Menzel in seinem Literaturblatt nicht aufnehmen wollte, hat sich in einem Korrekturabzug erhalten, vr. Houben druckt ihn deshalb vollständig ab. 3. Schriften in bunter Reihe, zur Anregung und Unterhaltung. Herausgegeben von Dr. Theodor Mundt. Verleger: Gebrüder Reichenbach in Leipzig. Nur ein Heft erschien im Oktober 1834. Die Fortsetzung war der Litera rische Zodiacus. 4. Literarischer Zodiacus. Journal für Zeit und Leben, Wissenschaft und Kunst. Redakteur: vr. Th. Mundt. Verleger: Gebrüder Reichenbach in Leipzig. Erschien monat lich vom Januar 1835 bis Januar 1836; die Zeitschrift wurde am 18. Dezember 1835 von der Zensur verboten. Sie hatte anscheinend einen ziemlich starken Absatz gefunden, denn Mundt schrieb am 12. September 1835 an Varnhagen: -Hier in Hamburg ist das Blatt fast ebenso stark verbreitet wie in Berlin; die Buchhandlung Perthes und Besser braucht allein SO Exemplare, wovon auch einige nach London gehen. I38L
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