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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1909
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 214. 15 September 1909. Zustande auf eine Glasplatte gequetscht, oder man überzieht sie mit dünnen Gelatinehäutchen. Die Karten werden auf photo graphischem Wege hergestellt, sehen deshalb auch wie Photo graphien aus. Wer sich für dieses Verfahren interessiert, kann seine Studien an den im Handel erhältlichen Bromsilber-Ansichts postkarten machen. Die Herstellung dieser Karten ist so originell, wenn auch mühevoll, das; sie schon einer Beachtung wert er scheinen. b) Das Handkolorier verfahren. Früher, als der Farbendruck noch nicht auf der heutigen Höhe stand, wurden fast alle farbigen Druckarbeiten mit der Hand koloriert. Bilderbücher, Jugendschriften usw. wurden auf diese Weise farbig illustriert Natürlich kam es hier auf das »Passen« nicht so genau an, die Hauptsache war, daß bunte Bilder zu sehen waren. Die muten, daß derartige Karten fabrikmäßig hergestellt werden. Mit dem Haarpinsel werden die Farben nicht mehr aufgetragen, sondern es werden dazu Schablonen aus dünn gewalztem Blech oder Stanniol benutzt. Diese Schablonen werden nach der farbigen Vorlage angefertigt, über die schwarzen Vordrucke gelegt und mit einem starken Pinsel die Farbe aufgetragen. Gewöhnlich benutzt man dazu Aquarellfarben; deshalb sehen derartige Kärtchen wie Kleine Mitteilungen» * Ltzeschäftöjubiläunr. —Das Jubiläum hundertjährigen Bestehens begeht am heutigen 15. September die angesehene Buchhandlung I. Max L Comp, in Breslau. Wie ältere Buchhandels-Adreßbücher (bis einschließlich 1891) angeben, wurde die Buchhandlung Josef Max L Comp, in Bres lau 1809 schon im April eröffnet; erst die späteren Jahrgänge des Adreßbuchs nennen das Gründungsdatum: Mitte September 1809. Die Gründer waren, wie der erste Jahrgang des »Schulz« (1839) angibt, Josef Max und (ohne Angabe des Vornamens) Schmädicke; doch schon im Jahrgang 1840 fehlt die Nennung des letzteren als Mitbegründers. Josef Max (1787—1873) war ein Buchhändler, zu dessen Lobe in einem Nachruf an den Abgeschiedenen im Börsenblatt vom 27. Oktober 1873 gesagt wird, daß er sich um die deutsche Literatur unbestrittene Verdienste erworben habe. Mit außer ordentlich geringen Mitteln beginnend, habe er es verstanden, schon nach einem Jahrzehnt sein Verlagsgeschäft zu einem der bekanntesten Norddeutschlands zu erheben. — Weiter berichtet der erwähnte Nachruf aus seinem Leben und Wirken: Geboren am 30. Januar 1787 in Breslau, wo sein Vater als Kaufmann in sehr beschränkten Verhältnissen lebte, trat Josef Max nach kaum begonnenem Gymnasialunterricht mit 15 Jahren in der Buchhandlung seines Oheims Kühn in Posen seine Lehrzeit an. Hier wurde er, wie er oft hervorzuheben pflegte, in den ersten Jahren fast nur zu geringen Diensten verwandt und mit den gewöhnlichsten mechani schen Arbeiten beschäftigt; erst in dem letzten seiner fünf Lehrjahre bot sich ihm Gelegenheit, sich einige Kenntnis der Literatur zu eigen zu machen. Desto emsiger benutzte er jetzt die wenigen freien Stunden, um sich auch wissenschaftlich mehr auszubilden, und die Schriften eines Garve, Jung- Stilling, Zimmermann und Knigge haben für sein ganzes Leben entscheidend auf ihn eingewirkt Mit seinen; zwei undzwanzigsten Jahre, kurz nach beendeter Lehrzeit, be gab er sich nach Breslau, wo er mit einem Erbteile von 500 Thalern im Spätherbste des Jahres 1809 unter der Firma »Kunst- und Industrie-Comptoir«, die sich jedoch schon nach wenigen Jahren in »Josef Max L Comp.« änderte, eine Buchhandlung eröfsnete. Seine rastlose, angestrengte Tätig- , keit, seine Umsicht und geschickte Benutzung der Verhält nisse — wobei ihm die Übersiedelung der Frankfurter Universität nach Breslau außerordentlich zu statten kam — gewannen ihm bald Gönner und Freunde, von welchen wir aus den ersten Jahren nur Manso, Passow, Steffens, v. d. Hagen, Dom herrn Krüger, v. Richthofen, v. Lüttwitz und vr. Gratte- nauer anführen. Mit den meisten dieser Autoren unterhielt Max lange Zeit einen lebhaften persönlichen und brieflichen Ver kehr. Die äußerst anregende Geselligkeit in seinem Hause, her vorgerufen durch die damals in der ästhetischen Welt beliebten »Theeabende — wir erinnern nur an Steffens —, war allgemein bekannt. Daß sich der Briefwechsel mit seinen Autoren keineswegs bloß auf geschäftliche Angelegenheiten beschränkte, beweisen die an ihn gerichteten Briefe von Jean Paul, Steffens, Ludwig Tieck, C. Th. Amadeus Hoffmann, Frau v. Paalzow u. a. Von bedeutenderen Verlagsunternehmen erwähnen wir hier nur die Werke eines Braniß, Gaupp, v. d. Hagen, Steffens, Stenzel, Wuttke, Middeldorpf, Tieck, der Brüder Karl Ottfried, Julius und Eduard Müller, der Frau Majorin v. Paalzow, von Adam Oehlenschläger, Caballero und die von Habicht und Schall aus dem Arabischen übersetzten Erzählungen »Tausend und eine Nacht«. Zu einzelnen derselben ging von Max selbst die erste Anregung aus. Fast sämtliche Verlagsartikel zeichneten sich durch saubere Ausstattung aus, ein Moment, das zur weiteren Verbreitung derselben und zu neuen glücklichen Erfolgen wesentlich beitrug. — Wie lange der erwähnte Gesellschafter Schmädicke Josef Max als solcher zur Seite gestanden hat, entzieht sich unserer Kenntnis; am 1. April 1822 zeigte Josef Max als damaliger alleiniger Inhaber der Gesellschaftsfirma den Geschäftsfreunden an, daß er Karl Ruthardt, seinen Mitarbeiter seit drei Jahren, als Teilnehmer der Handlung ausgenommen habe. Fast siebenundvierzig Jahre, in segensvoller gemeinsamer Arbeit hat das Gesellschaftsverhältnis mit Karl Nuthardt bestanden. Erst im November 1868 schied letzterer aus. (Erwähnt sei hier, daß Karl Ruthardt der Vater Theodor Ruthardts war, der mit Hermann Amsler am 1. November 1800 die bedeutende Berliner Kunsthandlung Amsler L Ruthardt ins Leben gerufen hat.) Josef Max führte danach als alleiniger Inhaber das Geschäft bis zu seinem Tode fort. Er starb hochbetagt am 20. Oktober 1873, nachdem er vierundsechzig Jahre an der Spitze des von ihm geschaffenen und mit bewunderns wertem Erfolge geförderten großen Geschäfts gestanden hatte. Am 1. Januar 1874 übernahmen der langjährige Prokurist der Firma August Herrmann und der mehrjährige Mitarbeiter Max Tietzen die Handlung. Elfterer vereinigte seinen unter der Firma A. Herrmanns Verlag in Leipzig geführten Verlag mit der Firma I. Max L Comp. Doch schon am 30. April 1874 starb er. Er hinterließ das Geschäft seinem Gesellschafter Max Tietzen als alleinigem Inhaber. Dieser führte es als solcher vom 1. Juni 1874 bis zum 1. April 1894, an welchem Tage er die Geschäftszweige trennte und das bedeutende Sortiment an die Herren Ewald Wellmann und Martin Wellmann aus Stettin übergab. Ein großer Teil des Verlages kam an Albert Heitz in Stuttgart, der andere Teil wurde von Max Tietzen weitergeführt, später in Gesellschaft mit A. Seefeldt, seit 1901 von letzterem allein. Der hundertjährige Gedenktag erneuert das Andenken an den entschlafenen Gründer und genialen Leiter des großen Geschäfts, der in unermüdlich ausdauernder Arbeit ein langes Leben dem gedeihlichen Fortgang seiner Schöpfung gewidmet hat. Seiner sei heute in Ehren gedacht. Den gegenwärtigen Inhabern der ehr würdigen Handlung zum festlichen Tage unsere innigen Glück wünsche aussprechen zu dürfen, ist uns Bedürfnis und gereicht uns zu aufrichtiger Freude. Red. * Eechzigjährige Firma. — Ihr sechzigjähriges Bestehen begeht am heutigen 15. September die bekaniue Firma I. B. Lange, Verlagsbuchhandlung und Buchdruckertzi in Gnesen. Im Jahre 1840 von Ernst Günther aus Lissa gegründet, trat am 15. September 1849 die heutige Firma an Stelle der alten. Der Begründer Johann Bernhard Lange, de^en hauptsächlichste
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