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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1909
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- Deutsch
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10850 BSrs-iM-tt 1 d. Dpchn. Buch--nd-1 Nichtamtlicher Teil. .8 219. 21. September ISOS Kollektion mir vorlag: Ein zwar kleiner, aber sehr klarer Druck, ein praktisches Format, eine geschmackvolle Ausstattung und ein Papier, das sich viele Verleger von teuren 3 Frc. SV Ctz.-Bänden ruhig als Muster nehmen können. Dies alles für 65 Frcs. oder für SS Cts. pro Band! Dem Fachmann, der schließlich von Bücherpreisen und -Herstellung auch etwas versteht, drängt sich hier unwillkürlich die Frage auf: Wie macht der Verleger das? Wie kann er. wenn, wie in diesem Falle, alle Werke extra für diese Ausgabe hergestellt werden, cs sich also keineswegs um Ramschware handelt, bei diesem Preise noch etwas daran verdienen? Wenn es sich um die Werke moderner, viel gelesener Schriftsteller handeln würde, so ließe sich selbst wenn die ganze Sammlung nur ungeteilt abgegeben würde, die Sache vielleicht machen. — aber wer wird sich heute eine Bibliothek von IVO Bänden anschaffen. die zwar alle Klassiker enthält, dafür aber auch eine ganze Reihe von Werken, von denen zahlreiche Subskribenten nie etwas ge hört haben und die heute selbst einzeln fast nie mehr ver langt werden! Diejenigen Leute, die einen Bücherschrank ihr eigen nennen, besitzen das Hauptzugstück. die Klassiker, schon, und die übrigen werde» sich, nur der Klassiker wegen, nicht noch so und so viel unnützen Ballast zulegen, den sic nie lesen würden. Dieses verlcgerische Rätsel scheint um so unverständlicher, als sehr hohe Spesen auf dem Unternehmen lasten. Zunächst einmal die Zeitungs- reklame. deren Kosten bei der Anzahl der benutzten Zeitungen und deren Jnsertionspreisen sich eher auf eine fünf- als aus eine vierstellige Zahl belaufen dürften. Ferner erhalten diejenigen Abnehmer, die keinen Kredit beanspruchen, sondern die 65. resp. seit 1. Februar 75 Frcs. auf einmal im voraus zahlen, eine Prämie in Gestalt eines extra für diese Sammlung hergcstellten Bücherregals in Eichenholz. Endlich, und das ist der Haupttrumpf, wird unter den lOOOOO »ersten- Abnehmern ein Preisausschreiben mit Preisen von IVO OVO Frcs. in bar veranstaltet. Der Verleger rechnet also mit einer Sicherheit von wenigstens 1VOVOV Ab nehmern. Allerdings, wenn er seinen Kalkulationen diese Absatzzisser zugrunde gelegt hat. dann kommen wir der Lösung dieses geschäftlichen Rätsels wesentlich näher, denn bei einem Bruttoumsatz von S^/z Millionen kann schließlich auch bei diesem Preise ein angemessener Verdienst für den Verleger übrig bleiben; es handelt sich also für diesen, damit seine Rechnung stimmt, jetzt »nur» noch darum, die 1VOOOO Subskribenten zu finden . . . Ich wünsche dem Verleger, der übrigens nirgends mit seinem Namen hervortritt. von Herzen den Erfolg, den er erwartet, denn seine Kollektion verdient ihn, — aber trotz dem bis jetzt nichts Ungünstiges über dieses Unternehmen bekannt geworden ist. will mich ein leiser Zweifel am Erfolg doch nicht ganz verlassen. In Paris rüstet man sich zu einer Victor Hugo-Feier, die in der Woche vom 2g. September bis 8. Oktober statt finden soll, und zwar zur Erinnerung an die gerade vor 50 Jahren erschienene »I-özenäe äos Lideies». Das Pro gramm scheint in seinen Umrissen fertig vorzuliegen: außer mehreren Festvorstellungen im TkÄtrs prsn^sis von Werken Victor Hugos soll am 3V. September im Garten des U»I»is Uoz--»I ein von Auguste Rodin geschaffenes Denkmal des Dichters enthüllt werden. Es handelt sich hier jedenfalls nur um eine Büste oder Plaquette. denn bekanntlich ist schon im Jahre 1902. bei Gelegenheit der hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages. Victor Hugo ein Denkmal errichtet worden, und zwar eins der schönsten, die Paris überhaupt hat. Die Hauptanziehnngskrast der Festlichkeiten dürste der Dienstag (28. September) ausüben, für den eine Darstellung verschiedener Szenen aus Victor Hugos berühmtem Roman »Uotrs vams (io Paris,, halb als Theater, halb als historischer Umzug oder Kirmeß geplant ist. und zwar auf dem Platze vor der Kirche Nvlre Dame, also gerade in der Umgebung, in der sich die Handlung des Romans zum größten Teil abgespielt hat. Diese Veranstaltung dürfte sehr dazu angetan sein. NM den Absatz Victor Hugoscher Werke, der in letzter Zeit etwas nachgelassen hat. wieder zu beleben. Ernst Walkman». Aus dem Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig. Ausstellung der Kunstverlags-Anstalt Meißner L Buch in Leipzig. In den Räumen der permanenten Ausstellung des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig hat die rühmlichst bekannte Kunstverlags-Anstalt Meißner L- Buch in Leipzig eine Reihe von Kunstblättern ausgestellt, die aus Reproduktionen nach Aquarellen und Ölgemälden bestehen und unter Anwendung eines besonderen Faksimile-Verfahrens hergestellt sind. Schon öfter haben wir an dieser Stelle Gelegenheit gehabt, darauf Hinweisen zu können, in welcher aufsteigenden Linie sich die Entwicklung der photomechanischen Verfahren bewegt, wie die Firmen dieses modernsten Teiles graphischer Betätigung wett eifern, ihre technischen Hilfsmittel immer mehr zu vervollkommnen und ihre Leistungen auf eine immer höhere Stufe der Voll endung zu führen. Dieses Bestreben, das nachzubildende Original so treu wie möglich wiederzugeben, lassen auch die von Meißner L Buch ausgeführten Blätter erkennen. Bewunderns wert ist an diesen in der Technik des farbigen Lichtdrucks her gestellten Bildern nicht allein die täuschende Wiedergabe der verschiedenartigen Malweisen, wie sie sich in den Unterschieden zwischen Aquarell- und Ölgemälde kenntlich machen, sondern das; in ihnen auch der vollwertige Stimmungsgehalt der Originale zu vollem Ausdruck kommt und alle Tonfeinheiten wieder gegeben sind. Von den nach Schöpfungen neuerer Meister wiedergegebenen Blättern seien aus der reichen Zahl schöner Bilder hervorgehoben der mit eigenartigen Farbenreizen aus gestattete »Eisbruch« von F. Thaulow, die ernsten, von schwermütiger Naturpoesie erfüllten Landschaften »Märkischer See« und »Grunewaldsee« von Walter Leistikow, die taufrischen und malerisch so ungemein wirksamen Naturschilderungen von Müller-Kurzwelly, darunter das stimmungsvolle Dünenbild »Meeresglanz«, »Am Wasser« (Motiv auf Rügen), »Am Dorf- Wirkung ausgezeichneten farbenprächtigen Landschaften von Her mann Rüdisühli »Tempel am Meer«, »Der Flurweg«, »Birkeu am Bache«, »Vor dem Gewitter«, »Moorlandschaft« und »Wiesen bächlein«. Ferner sei hingewiesen auf die malerischen und koloristisch Orotois Lmbouebure cks la. Lowws«, »LanKLts bei Calais« und »Vills I'ranebe bei Nizza«, auf das interessante holländische Motiv von Herman Grebe, den »Strand auf Rügen« von Max Fritz, auf die prächtigen nordischen Gebirgslandschaften, den »Sognefjord bei Dydal in Norwegen« und das »Motiv aus dem Nordfjord« von A. Rasmussen, auf die anziehenden Bilder von Hans am Ende, Müller vom Siel, George Hitchcock, Max Hünten, Guido von Maffei und Alexander Koester. Unter den Architekturbildern steht die Wiedergabe vom »Hauptaltar der Peterskirche in Salz burg« vou Adolf von Menzel, einem Werke von unvergleichlicher Schönheit, obenan. Dem schließen sich an der »Severusbogen in Rom« und »Tivoli« von Carl Weichardt, das Innere vom »Dom zu Würzburg« von N. Huthsteiner, »Treppe des Vargello zu Florenz« von Ernesto Bensa, »Haus des Sallustius in Pompeji« und »Vestibül des »Hauses der Vettino« von Luigi Bazzani, »8arcka. Nu-rin. Novella in Florenz« von Antonio Aspettati und der Kreuzgang im »Dominikanerkloster 8-intn, Naiia NoveUa in Florenz« von Nicolo Barduzzi. Ernst Kiesling.
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