222, 24. September ISOS Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11059 Nachstehend ein Stück aus der Einleitung des Buches: Die Kriegsgeschichte Deutschlands im 19. Jahrhundert ist lehrreich nicht nur für das eigene Volk, sondern für alle Völker, die ihren Platz an der Sonne behaupten wollen. Am die Mitte des 18. Jahrhunderts konnten das preußische und das österreichische Leer für die besten Europas gelten. Wenn sie auch jahre lang einander feindlich gegenllberstanden und das Deutsche Reich, dem beide zum Teil angehörten, nur ein Schattendasein fristete, so ist es doch keine Frage, daß sie vereint damals die deutsche Welt inmitten Europas gegen jeden Angriff von Ost oder West siegreich hätten schützen können. . . . Der Gedanke an die Möglichkeit freiheitlicher und friedfertiger Entwickelung, bei der die Völker dauernd ohne Kamps und Streit nebeneinander leben könnten, erfüllte die Menschheit und ließ die Bedeutung einer starken, kriegerischen Rüstung zur Zeit der großen französischen Revolution in den Nachbarländern verkennen. . . . So ward die preußische Armee überflügelt, ohne es zu merken, und das neue, das l 9. Jahrhundert, begann für sie mit einer Niederlage unerhörter Art. Auch Österreich war nicht imstande, den Stürmen erfolgreich zu trotzen, welche von Frankreich aus über Europa hinwegzogen, seit ein großer Feldherr die französischen Leere führte. . . . Aber unter dem harten Druck einer sechsjährigen Fremdherrschaft, während deren Preußen sogar dem Sieger kriegerische Gefolgschaft leisten mußte, erwachten die Geister aus einem traumhaften Genußleben und stärkten sich die erschlafften Charaktere wie in einem Skahlbade. Die Einsicht, daß mannhafte Tugend, Waffentüchtigkeit und bewußte Entschlossenheit den Völkern allein Sicherheit und den Anspruch auf Anerkennung ihrer Rechte gewähren, durchdrang das deutsche Volk. So kam es früher, als selbst die kühnsten Erwartungen es ursprünglich für möglich hatten erscheinen lassen, zu dem großen Aufschwungs in den Befreiungskriegen. Die Errungenschaften Preußens während dieser Kriege haben ein für allemal vorbildlich gezeigt, was ein Volk vermag, das gewillt ist, seine Selbständigkeit und seine Größe zu behaupten oder nach vorübergehendem Verlust wieder zu gewinnen. And das besonders Lehr reiche dabei war, daß nicht ein großes, gottbegnadetes Genie, wie die Geschichte sie in Jahrhunderten nur einmal hervorzubringen Pflegt, die Befreiung vom fremden Joche bewirkte, sondern daß dies durch den Ernst, die Pflichttreue, den Mut und die Anverzagtheit einfacher deutscher Männer geschah Blüchers Beispiel lehrte, daß auch solche Männer durch die Wahrheit und Nachhaltigkeit ihres Strebens zu wirk licher historischer Größe emporzusteigen vermögen. Der Wille, Großes zu leisten, vermag viel. . . . Außer den Käufern der früheren Bände meines „19. Jahrhunderts" sind besonders Offiziere, Politiker und Historiker, im allgemeinen jedoch alle Gebildeten Interessenten. Da der zweite, abschließende Teil voraussichtlich binnen Jahresfrist erscheinen wird, bitte ich, Kontinuationsliste anzulegen. Die Abnahme des I. Teils verpflichtet zwar nicht zum Bezüge des ganzen Werkes, doch werden jedenfalls alle Käufer des I. Teils auch den II. Teil beziehen. Ich liefere broschierte Exemplare ü cond., berücksichtige jedoch von den Kommissionsbestellungen in erster Linie solche mit gleichzeitiger Barbestellung. Gebundene Exemplare kann ich ausnahmslos nur bar abgeben, dagegen liefere ich, um den Bezug zu erleichtern: Ein Probe-Exemplar qebunden, Halbfr. od. Leinw, mit 40°/o. fEinb. no.) wenn auf beiliegendem Zettel vor Erscheinen bestellt. Vierseitige Oktav-Prospekte und Subskriptions listen (insbesondere zur Zirkulation in Offizier-Kasinos) stehen unberechnet zur Verfügung. Direkte Sendungen kann ich erst 2 — Z Tage nach Erscheinen machen. Berlin Vff., den 22. September 1909