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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 220, 22. September 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10917 danach die Raumbedürsnisse der großen Abteilungen. Sodann wurde »der Entwurf der Neuaufstellung genau durchgearbeitet, in Geschoßplänc eingetragen, mit Angabe der aus jedes Gestell entfallenden Formatkombination und ein Exemplar der Pläne der Firma W. Netter und Jacobi <Lipman> übergeben, die zur richtigen Einhängung der Bücherbretter verpflichtet war«. Es war nun die Aufgabe, den Umzug bei voller Aufrecht erhaltung der Ordnung und unter größter Schonung der Bücher so rasch als möglich durchzuführen. Zu diesem Zweck wurden drei Lastenaufzüge an das alte Gebäude angebaut und durch gedeckte Brücken mit den verschiedenen Geschossen verbunden. Im Neubau standen wiederum zwei Aufzugs anlagen zur Verfügung. Am I. März begann der eigentliche Umzug, bei dem 140 Arbeiter beschäftigt waren, in Kisten, die zur Erleichterung des Einsetzens und Herausnehmens vorn, bis auf eine niedrige Wand von 10 Zentimeter, ofsenstanden. Für die Großsolio- bände mußte ein besonderes Verfahren eingeschlagen werden, die kleineren wurden seitlich in Kisten gelegt, die großen in besonderen Parteien übergcführt. 210 Kisten waren zur Ver mittlung des Umzuges vorhanden. Im ganzen waren 4666 La dungen zu befördern, die 3ö 3S7 Reihen umfaßten; bei vierzehn vollen Arbeitstagen kamen somit auf den Tag durchschnittlich 333 Ladungen. Schon am Io. März war der Umzug im wesent lichen beendet, die Bücher ausgestellt, auch die Schausammlung bereits in guter Ordnung, so daß dem Besuch des Kaisers, der sich für den IS. März angekündigt hatte, mit Ruhe ent gegengesehen werden konnte. Bereits am 23. März konnte der Zeitschriftensaal für die Benutzung geöffnet werden, einige Tage später der Lesesaal. So befindet sich nunmehr die Königliche Bibliothek in neuen Räumen, wenn auch zum Teil in provisorischen. Der Lesesaal sowie die Beamtenzimmer, die jetzt der Königlichen Bibliothek zugewiesen sind, werden später den Zwecken der Universitätsbibliothek dienen, nachdem die Räume für die Königliche Bibliothek, die sich noch im Bau befinden, fertig- gestellt sein werden. Wie aus dem Aussatz des Herrn Geheimrat Schwenke zu ersehen, sind die Vorarbeiten zu dem Umzug derartig ge schickt angeordnet worden, daß sie sich nicht nur als durchaus zweckmäßig erwiesen, sondern auch ermöglicht haben, den Um zug in noch kürzerer Zeit, als geplant, zu vollziehen. Ich habe schon öster aus die I n st r u k t i o n e n f ü r die alphabetischen Kataloge der preußischen Bibliotheken aufmerksam gemacht und ihr Studium namentlich Antiquaren warm empfohlen. Ist auch das, was hier für die Bibliotheken vorgeschrieben ist, nicht ohne weiteres und besonders nicht in seinem ganzen Umfange für den Antiquar verwendbar, so wird die genaue Kenntnis dieser Anleitung sicher dazu beitragen, die antiquarischen Kataloge bibliographisch genauer und dadurch für die Wissenschaft brauchbarer zu ge stalten. Namentlich sind auch die Bemerkungen über anonyme Werke, Interpunktionen usw., hinsichtlich derer in Antiquar katalogen sich eine große Verschiedenheit geltend macht, äußerst beachtenswert. Die Benutzung wird durch ein ausführliches Sachregister erleichtert. Nachdem das Werk lange Zeit gefehlt hat, ist vor kurzem die zweite Ausgabe im Verlag von Behrend und Co.*> er schienen und nun wiederum allgemein zugänglich. * Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der Preu ßischen Bibliolheken vom 10. Mai 1899. Zweite Ausgabe in der Fassung vom 10. August 1908. Gr. 8°. Berlin, Behrend L Co. 1909. X, 179 Seiten. Br. 4 .« 80 H Lwd. S .« SO H. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. Das neueste Doppelheft <8/Sj des Jahrgangs 1909 des Zentralblatts für Bibliothekswesen ent hält sine Anzahl auch für den Buchhändler sehr beachtens werter Aussätze. Zuerst sei des Berichts über die zehnte Ver sammlung Deutscher Bibliothekare in Münster i. W. am 3. und 4. Juni dieses Jahres gedacht und namentlich seien die Referate von Schwenke: »Die Berliner Zetteldrucke«, von^K. Geiger: »Bibliothekschenkungsn«, E. Jaeschke: »Vorbildung und Ausbildung weiblicher Hilfskräfte im Bibliotheksdienste«, end lich des Referats von Krüger: »Bücherbsstcllungen mit ab gekürztem Titel« hervorgehoben. Am meisten interessieren werden die Referate von Geiger und Krüger. Das erstere über Bibliotheksschenknngen fordert neben den regelmäßigen Zu- Wendungen, die der Staat den Bibliotheken macht, auch außer ordentliche von seiten der Privaten, da es dem Staate kaum möglich sein wird, die Bedürfnisse der Bibliotheken in aus reichender Form zu befriedigen. Wenn man nun auch aus dem Standpunkt stehen mag, daß es durchaus Aufgabe des Staates sei, für die Bedürfnisse der Bibliotheken zu sorgen, so wird sich doch praktisch mit dieser Forderung so lange nichts ansangen lassen, als die Finanzen im Deutschen Reiche und in den Einzelstaaten eine ausreichende Berücksichtigung dieser Kultur interessen nicht zulassen, und es erscheint ebenso wünschens wert im Interesse der Bibliotheken wie des Buchhandels, daß die amerikanische Gepflogenheit, Bücherschenkungcn in größerem Umfange zu machen, in Deutschland mehr als bisher Eingang findet, wenn auch an Summen, wie sie Carnegie und andere. Multimillionäre gespendet haben, nicht zu denken ist. Bisher ist ja schon manches in dieser Beziehung geschehen, und sind namentlich für die Königliche Bibliothek in Berlin mehrfach bedeutende Summen von Gönnern flüssig gemacht worden. Aber eine liebe Gewohnheit unserer reichen Leute ist dies bisher noch nicht geworden. Es wird aber häufig dem Buch händler möglich sein, Kunden auf diese Gelegenheit, der Wissen schaft und dem Buchhandel zu nützen und sich damit ein Denk mal zu setzen, hinzuweisen, und der Zweck dieser Zeilen ist den einzelnen Buchhändler darauf aufmerksam zu machen. Wie groß das Mißverhältnis zwischen den für den Bücher kauf jährlich erforderlichen und den den Bibliotheken zur Ver fügung stehenden Beträgen ist, ist von Roquette, ferner von Milkau und anderen unwiderleglich nachgewiesen worden, und Beispiele braucht man hierfür nicht anzuführen. Während Erman 4S 000 Mark als den unbedingt notwendigen Mindcstbetrag eines Anschafsnngsfonds für die Bedürfnisse einer Bibliothek betrachtet und für die preußischen Universitäts bibliotheken eine abgestuste jährliche Dotierung von 4S 000 bis 60 000 Mark vorschlägt, hat der größte Teil der preußischen Universitätsbibliotheken noch nicht die Hälfte dieses Betrages zur Verfügung. Daß bei einem solchen Zustande von Aus füllung von Lücken nicht die Rede sein kan», ist ohne weiteres klar, und hier ist die Stelle, wo Privatschcnkungen einzusetzen hätten. Das Referat von Jaeschke über die Vorbildung weiblicher Hilfskräfte im Bibliotheksdienste mag namentlich den Anti quaren zum Nachdenken empfohlen werden. Bei dem so spär lichen Nachwuchs männlicher Antiquare wird man nach und nach dazu übergehen müssen, mehr und mehr Damen auch im Antiquariat zu beschäftigen. Selbstverständlich würden solche, die im Bibliotheksdienste ausgebildet sind oder Bibliotheka rinnenschulen besucht haben, vorgezogen werden. Aus diesem Grunde sei den Leitern von Bibliothekarinnenschulen auch an dieser Stelle nahcgclegt, bei der Ausbildung ihrer Schülerinnen so viel als möglich auch aus die Arbeiten des Antiquariats Rücksicht zu nehmen. (Schluß folgt.) 1419
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