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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090927
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11156 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 224, 27. September 1909. Soviel über das Außere des Geschäfts. Ich will nicht vergessen, bei den Äußerlichkeiten zuguterletzt auf die Boten und die Transportmittel hinzuweisen. Saubere, freundliche Boten und die Geschäftswagen reinlick und in guter Ordnung bilden auch ein Merkzeichen für den Betrieb einer Firma. Auch hier ist Aufmerksamkeit, daß selbst nach außen hin das Geschäft den besten Eindruck macht, wohl am Platze. Betrachten wir nach den äußeren Einrichtungen auch einmal einige Neuerungen im inneren Betriebe, zuerst wieder im Laden. Durch die Arbeitsteilung begründet, hat der Verkäufer seine Tätig keit nur im Laden. Er verkauft und hält sein Lager instand. Um nicht durch Buchungen im Bestellbuch und Belastungen des Kreditverkauften zu sehr aufgehalten zu sein, erhält er drei Durch schreibebücher. Das erste und bereits vielerseits eingeführte dient als Kassablock nach Schema: I. 1. Betrag Titel: I Frenssen, Jörn Uhl. S.— 5.75 l Engelhorn XXI. s. —.7S 5.76 Datum: 31. VIII. 08. Datum: 31. VIII. 08. Das Duplikat bekommt der Kunde, das Original die Kasse. Um für den Gewinnanteil des Verkäufers noch eine Kontrolle zu haben, bleibt auf dem fortlaufend numerierten Block eine Notiz mit der Höhe des Verkaufes zurück. — Für Kreditverkäufe dient der Kreditblock: 1. 1. Käufer: Karl Schultze, R^oUstr. S. Ex. 1 Ompteda, Herzeloide. Baedeker, Schweiz. Datum: 2. IV. 08. Gebucht. 7 — ^ 1 8 — 15 — Auch hier erhält der Kunde das Duplikat, die Originale wandern täglich in die Buchführung. Durch die Numerierung ist die Kontrolle über den Verlust eines Scheines geschaffen. Als dritten Block führe ich das Schema für die Bestellzettel an, die meist nicht sofort erledigt werden können: Tag§ Besteller ü c. fest ! Titel geb. Verlag Bemerkungen "" Ein Duplikat ist hierbei nicht nötig, der Verkäufer sammelt seine Bestellscheine und gibt sie an einem bestimmten Orte zur Erledigung. Im Kontor vereinigen sich die Fäden des ganzen Geschäfts; hier wird eine Teilung in Expedition, Propagandaabteilung und Buchführung mit Registratur am Platze sein. Die Expedition erledigt meist den Wareneingang, sie zeichnet die im Packraum ausgepackten Waren aus, verteilt sie auch an den Laden und das Lager, expediert dann weiter das Bestellte. Hierbei werden die Fakturen auf der Schreibmaschine doppelt geschrieben; um Ver luste der Durchschläge zu vermeiden, wird nicht auf ein einzelnes Blatt durchgeschrieben, die Kopien kommen auf ein langes Papierband, das mechanisch in der Maschine weiterläuft. — Da auch die schriftlichen Bestellungen der Expedition überwiesen werden und nicht alles Bestellte auf Lager ist, hat diese Abteilung gleichfalls Bestellzettelblocks. — Die nicht erledigten Bestellungen werden bis zur vollständigen Erledigung als »Unerledigtes« ab gelegt. Nur Bestellungen, die bis zu einem bestimmten Termin expediert sein müssen, werden in einem Kalender notiert. -- An- sichts- und Festsendungen werden gleich behandelt, die ganzen Durchschläge eines Tages werden für spätere Prüfungen addiert und wandern in die Sammelstelle aller Durchschläge, in die Buch- baltung. Je nach dem Orte wird die Hauptexpedition am Vor mittage oder nachmittags stattfinden, der freibleibende, meist kürzere Teil des Tages dient dann den Benachrichtigungen an Kunden über nicht rechtzeitig zu Lieferndes und der Korrespon denz, die in der Expedition zur Beschäftigung der sonst leer stehenden Schreibmaschine dient. Die Jahresremittenden werden zu den Arbeiten der Expedition gehören, auch sie werden genau wie ausgehende Ware behandelt. Über die Führung des Portobuches, das auch zu den Obliegen heiten dieser Abteilung gehört, ist nichts zu sagen, da die Liniatur- muster der Geschäftsbücherlieferanten bereits den weitesten An sprüchen genügen. Hauptprinzip ist hier eben Trennung des vom Kunden zu ersetzenden Portos und der als Unkosten zu ver rechnenden Ausgaben. Die Propagandaarbeiten wird meist der Chef selbst leiten, und nach seinen Angaben kann in der Expedition die Ausführung geschehen. Das Kapitel der modernen Propaganda in unserem Berufe kann ich an dieser Stelle nicht ausführen, denn das Ge biet ist zu groß, und bei der modernen Reklame ist mit einem halben Hinweise nichts getan. Ich beschränke mich, darauf hinzu weisen, daß eine Teilung des zu bearbeitenden Feldes eine Grundbedingung ist. Der Ort selbst wird andere Reklame brauchen als die Umgebung, will der Chef noch weiter in die Ferne schweifen, so fordert seine Provinz, sein Land eine andere Propaganda als das Ausland, Inserate können im Lokalblatte Erfolg haben, in dem großen Blatte nicht, umgekehrt kann es Prospekten und Rundschreiben, eigens gefertigten Briefen und selbst Katalogen gehen. Manches Lehrgeld mag gezahlt werden, wenn nur aus allen Versuchen das Fazit gezogen wird, wenn statistisch festgelegt wird, das Inserat brachte bei den Kosten den Erfolg, auf den Versand von so und soviel tausend Prospekten, die mir das und das kosteten, kamen diese Bestellungen. Die Statistik, die trotz scheinbarer Schwierigkeit bald zu erlangen ist, liefert dann die Wegweiser für neue Bahnen, und aus den er folgten Bestellungen, Anfragen usw. schaffen wir uns Kunden- und Jnteressentenlisten nach folgendem Muster: Kundenliste. Jnteressenten- liste. Name: Berus: Stadt: Wohnung: Kauf 19 . I. Halbjahr H Bemerkgn. „ 19 . 11. Halbjahr I usw. usw. Geschichtliche Literatur, j - Lcitzettel fttr das Ordnen. Name: Beruf: Stadt: Wohnung: Adresse erfahren durch .... Dat. Gesandte Offerte Angefragt Auftrag Das wichtigste Kapitel im modernen Geschäfte ist immer noch eine praktische Buchführung, die nicht nur zeigt, wieviel Geld ver dient wird, nein, die vor allen Dingen die Entstehung des Ge winns einzeln nachweist. Die einfache Buchführung kann das nicht, das amerikanische System oder sein Vorgänger, die ita lienische Buchführung, bürgern sich immer mehr ein. Die Frage, welche Art der beiden letzten Buchführungen vorzuziehen ist, wird der Fachmann, also derjenige, der beide probiert, zugunsten der amerikanischen Buchhaltung entscheiden. Ihre Übersichtlichkeit ist von der italienischen nicht zu erreichen, und das unhandliche Format des Journals ist doch kein zu großes Hindernis. Zum Anfang und Ende einer jeden Buchführung gehört die Inventur. Die Aufnahme des Lagers und damit der Beginn des Buchführungsjahrs ist im Sortiment am besten auf den I. Juli festzusetzen. Das ist die ruhigste Zeit, und die Ostermesse hat dann schon manche Arbeit erledigt. Für die Inventur nehmen wir jeden Artikel, jedes Buch und auch das Mobiliar
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