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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1909-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1909
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- Deutsch
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11222 Börsenblatt I-d-Dtschn-Luchhond«!- Nichtamllicher Teil. 225, 28. September 1909 von den 18 Eröffnungen zwei Drittel, also 12, die zwei schon erwähnten gemischten Betriebe eingerechnet. Von den verbleibenden 10 Firmen sind 3 zu den Zwergbetrieben zu rechnen, sie find nicht im »Offiziellen Adreßbuch, verzeichnet; 2 weitere betrieben reines Musikalien-Sorliment und 5 waren regelrechte, mit dem Buchhandel in Verkehr stehende Sorti- mentsfirmen, die allgemeines Buch- und Musikalien-Sortiment betrieben haben. Während also der Verlagsbuchhandel im 2. Vierteljahr bei den Konkursen nur mit einer reinen Verlagsbuchhandlung beteiligt war, hatte der regelrechte Sortimentsbuchhandel 5 Fallissements auszuweisen. Die 10 Konkurs-Eröffnungen des Kleinhandels erfolgten in folgenden Orten: Bautzen — Chemnitz — Goslar — Königshittte, Ober-Schles. — Mainz — Neustadt a/H. — Preuß. Friedland — Wiirzburg — Ziirich — Zwickau. Im gleichen Zeitraum fanden 9 Konkursverfahren ihr Ende, und zwar wurden -») 3 aufgehoben »ach Annahme und gerichtlicher Be stätigung des Zwangsvergleiches und b) 6 beendigt nach Abhaltung des Schlußtermins. Die Konkursverfahren, die durch Zwangsvergleich ihr Ende fanden (»), betrafen 2 mittlere Verlagsbuchhandlungen und eine regelrechte Sortimenlsbuchhaudlung. Über den Ausgang des Vergleichs der beiden erstgenannten Hand lungen war trotz vielfacher Bemühungen nichts in Erfahrung zu bringen. Bei der Sortimentsbuchhandlung standen einer Aktivmasse von ^ 7818.03 gegenüber: bevorrechtigte Forderungen -O 711.75 nicht „ „ „ 39127.87 Nach Deckung der Kosten des Verfahrens: ^ 377.10 —, der Massekoften: 868 33, — der Masseschulden: ^-2028.48 — und des Honorars des Verwalters: ^ 600.— kam ein Vergleich zustande, bei dem 12 Prozent an die Gläubiger gezahlt wurden. Die 6 nach Abhaltung des Schlußtermins beendigten Konkursverfahren <l>) betrafen 2 Nachlässe verstorbener Buchhändler, 2 kleinere Betriebe, 1 Musikalien- und Buchsortimcnt, 1 kleineren Kunstverlag. Bei den beiden Nachlässen sind je etwa 16 Prozent zur Ausschüttung gelangt. Das eine Konkursverfahren betras den Nachlaß eines Buchhändlers in einer Großstadt, der bis zu seinem Tode die vor etwa 7 Jahren erworbene Sorti mentsbuchhandlung in kleinerem Umfange betrieben hatte. Die Zahlen der Schlußabrechnung sind folgende: Einer Teilungsmasse von 4 384.17 standen gegenüber bevorrechtigte Forderungen 1 219.57, nicht bevorrechtigte Forderungen ^ 10 733.40. Nach Deckung der Massekosten in Höhe von 893 ^ 37 H (darunter Kosten des Konkursverfahrens von 758 34 H). der Masseschulden: 5l3 72 H und der bevorrechtigten Forderungen: 1219 ^ 57 H entfiel aus die nicht bevor rechtigten Forderungen eine Quote von 16,37 Prozent. Bei den zwei Kleinbetrieben betrugen die gezahlten Dividenden 20,01 und 12,24 Prozent. Die einzelnen Schlußzahlcn waren folgende: Nicht ^ 2157.91 .<L 1030.25 44.50 ^ 5253.68 20,01 L b ^ 1191 39 -6 380.70 j .6 63.76 ^ 6040.70 12,24^ Ein ganz klägliches Ergebnis hatte das Konkursverfahren über das Musikalien- und Buch-Sortiment, bei dem an die Gläubiger 0,66 Prozent zur Verteilung kamen. Wie der Konkurs über den kleineren Kunstverlag ausging, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Die hier mitgeteilten Verteilungs-Dividenden be trugen also: 12 — IS — 16,37 — 20,01 — 12,24 und 0,68 Prozent. Die zum Abschluß gebrachten 9 Konkursverfahren waren über 2 Nachlässe und 7 natürliche Personen verhängt. Die Firmenorte, die bei den beendigten Konkursver fahren in Betracht kommen, sind: Breslau — Darmstadt — Dessau (2) — Dortmund — Frankfurt (Main) — Leipzig — München-Gladbach — Pilchowitz. —i. Die Zweihundertjahrfeier Samuel Johnsons. Lichfield, wo am 18. September 1709 Samuel Johnson das Licht der Welt erblickt hatte, hatte zu Ehren ihres großen Sohnes eine würdige Feier veranstaltet. Am 15. September begann die Feier mit einer bemerkenswerten Rede Lord Roseberys in der St. James Hall. Er nannte Johnson den größten Literaten im weiteren Sinne des Wortes, der allein schon durch seine beiden ausgezeichneten Gedichte »I^onckon« und »Vunit^ ot' Hunurn V/isbss«, die »Leben der Dichter« und sein Wörterbuch der englischen Sprache einen hervorragenden Platz in der Geschichte des eng lischen Geisteslebens einnehmen würde; doch beruhe sein größter Ruhm auf der Stellung, die er unter seinen Zeitgenossen eingenommen habe, auf der Achtung und Bewunderung, die ihm seinerzeit jedermann zollte, und nicht zum wenigsten trage die aus gezeichnete Biographie Boswells, seines Freundes und Ver trauten, viel zu seiner Volkstümlichkeit bei. Lord Rosebery er wähnte auch, daß in Zeiten der Krankheit und Genesung ihm selbst keine Lektüre so angenehm gewesen wäre wie Boswells »Inte ok Lamaol ckollnson«. In dem »Leben Der Dichter« zeige sich Johnsons großes kritisches Talent, wenn er auch nicht immer als vor urteilsfrei anzuschen sei. Sein Stil, seine Gelehrsamkeit und Belesen heit, wie auch sein ausgezeichnetes Gedächtnis und nicht zuletzt sein gesunder Menschenverstand würden ihn zum Journalisten ersten Ranges gemacht haben, wenn er danach getrachtet hätte. Als letztes hob Lord Rosebery Johnsons starkes religiöses Gefühl hervor. Sei erzwar in jüngeren Jahren nicht immer ein guter Christ gewesen, so habe er doch in seinen reiferen Jahren ganz auf der Seite der Kirche gestanden. Männer wie Samuel Johnson und William Ewart Gladstone seien Helden ihres Glaubens gewesen und als solche schwer zu ersetzen, so schloß die begeistert aufgenommene Rede. — Darauf wurde Lord Rosebery der Ehrenbürgerbrief der Stadt Lichfield überreicht. Ein Festessen schloß die Feier dieses Tages. Während weder 1809 noch 1859 besondere Erinnerungs feiern stattfanden, auch 1884 eine Jahrhundert-Gedächtnis feier des Todestages Samuel Johnsons nicht zustande kam, wurde diesmal die Zweihundertjahrfeier um so großartiger ge staltet. Am 16. September hielt Mr. Sargeaunt in der Ol-niumar Sebool eine Rede, und Goldsmiths »8b6 8toop8 to Oonguor«, ein Lieblingsstück Samuel Johnsons, wurde aufgeführt. Am Freitag den 17. sprach der bekannte Shakespearekenner Mr. Sidney Lee in der Guildhall über Johnson, Garrick und Shakespeare, und am Sonnabend war eine Vürgerversammlung auf dem Marktplatz, daran anschließend Festlichkeit beim Bürgermeister und das übliche Johnson-Souper in »Oeoi^s llo8taurant«, wobei weder die altertüm lichen langen Tonpfeifen noch das Lieblingsgetränk (loa) Johnsons fehlten. Der Sonntag brachte zwei Festpredigten, eine in 8t. Nnr/s Obureb, wo Johnson getauft worden war, vom Rev. v. Macleane vom ?6lr»d,o1r6 OolleAg in Oxford, die andere in der Kathedrale von Rev. Canon Beeching, einem großen Johnson-Verehrer. Johnsons Lebensgang war kurz folgender: Am 18. Sep tember 1709 in Liechfield geboren, wo sein Vater Michael sich als ehrbarer Buchhändler und Papierhändler schlecht und recht durchs Leben schlug, war seine Erziehung ziemlich planlos, doch hatte er im Laden seines Vaters die beste Gelegenheit, alles mögliche zu lesen, und diese Art des Lesens setzte er auch während
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