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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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Augenbrauen: dunkel; Nase: ziemlich groß und gebogen; Bart: starker, schwarzer Schnurrbart; Zähne: vollständig; Gesicht: läng lichrund, gesundfarbig; besondere Kennzeichen: gewandtes Auf treten; Kleidung: grauer, gekästelter Jacketanzug, weißes Vor hemd mit Stehkragen, langer rötlicher Schlips, harter, niedriger schwarzer Filzhut und schwarze Schnürschuhe. Es wird ersucht, auf den Betrüger zu fahnden und beim Auftreten um seine Festnahme und Mitteilung an die Kriminal polizei gebeten. Dresden. Königliche Polizeidirektion, Abteilung 6. Zur Bibliographie der Quartausgaben Lhakespeares.— George Watson Cole, der Herausgeber des Katalogs der von uns an dieser Stelle bereits gewürdigten Sammlung Church, hat in diesem Juni, wie die New Aorker »Elution« mitteilt, bei der Ver sammlung der »LiblioArapbioal Looietz» ok ^weriea« in Bretton Woods eine interessante Statistik über das Vorkommen der ersten Quartausgaben Shakespeare'scher Werke in und außerhalb Amerikas mitgeteilt. Damals konnte er schon 166 Stück dieser Drucke feststellen, wovon die geringste Stückzahl (17) die »Lustigen Weiber von Windsor« aufwiesen. Inzwischen hat er aber auch einige weitere in Sammlungen oder bei Buchhändlern festgestellt, die seine Gesamtzahl auf 222 Stück mit einer Mindestzahl von 19 für das einzelne Stück brachten; da aber auch dabei nicht alle vor handenen Stücke berücksichtigt sind (es fehlt z. B. die Sammlung des Bischofs Gott, die alle Stücke mit Ausnahme des »King Lear« enthält), so darf man wohl annehmen, daß im ganzen etwa 250 Stück dieser Quartausgaben bis auf den heutigen Tag erhalten get lieben sind, worunter sich nicht weniger als 22 vollständige Sammlungen befinden. Darin kann man wohl einen starken Beweis der unlängst von Walter Greg aufgestellten Vermutung erblicken, daß die Stücke, abgesehen von einigen früheren Einzel drucken, zusammen und in einem Band herausgegeben wurden — nämlich von Thomas Pavier im Jahre 1619 —, und daß die Stücke so bis in verhältnismäßig späte Zeit vereinigt blieben. Allerdings ist von dieser Ausgabe nur ein Exemplar unversehrt erhalten, nämlich das Gwyn'sche Exemplar, im Besitz von Mr. Perry. Ein anderes Exemplar, das Hussey'sche, wurde aufge brochen und die Bücher einzeln bei Sotheby im Juni 1906 ver steigert; ein drittes, das etwa 100 Jahre in der Bibliothek der Uni versität von Virginien gewesen war, wurde im Jahre 1895 durch Feuer vernichtet. Ein weiteres Exemplar, das Capellsche in der Bibliothek von ^rinit,^ Oolls^o, ist in zwei Bände gebunden; da aber die einzelnen Stücke völlig gleichen Umfang haben, so darf man wohl annehmen, daß sie früher zu einem Bande vereinigt waren. Das Gleiche gilt von der Garrick'schen Reihe, die sich jetzt in besonderem Band für jedes Stück im Britischen Museum befindet. Alle anderen Gesamtausgaben sind vermutlich aufge brochen und die einzelnen Stücke in alle Winde zerstreut worden. Greg nimmt an, daß Pavier, der schon früher das Druckrecht für fünf der Stücke besaß, die anderen heimlich nachdruckte, um einen Band herausgeben zu können, der der damals in Druck befind lichen, wenn auch erst 1623 veröffentlichten Folio-Ausgabe zuvor käme. Ein Gewährsmann der Zeitschrift hatte unlängst Gelegen heit, in der Sammlung W. A. White die Stücke in Augenschein zu nehmen und dabei eine außerordentliche Gleichartigkeit in Größe und Typen festzustellen, was natürlich die Vermutung Gregs zu bestätigen scheint. (nach: »Mrs Nation«.) Der allgemeine AnSstand und das Buchgewerbe in Schweden. — Während man sonst im September im Buch gewerbe in Schweden unter Hochdruck zu arbeiten pflegt im Hin blick auf das Weihnachtsgeschäft, ist es diesmal schlecht darum bestellt. Nach dem vier Wochen langen Ausstand begannen die Typographen am 6. September wieder zu arbeiten, die Buch binderarbeiter aber zögerten noch länger*) und verlangten erst Gewähr dafür, daß alle wieder angestellt würden. Die Verleger haben jedoch, eben mit Rücksicht auf die Arbeiterbewegung, die Anzahl ihrer neuen Verlagsartikel eingeschränkt. Hat doch im Buchgewerbe binnen 14 Monaten nicht weniger als 6 Monate Streik geherrscht! — Die Frauen-Wochenschrift »Jdun«, Stockholm, *) Vgl. Börsenblatt Nr. 225, Seite 11225. Red. Börsenblatt Mr den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. brachte während des Typographenausstands eine reich illustrierte, wenn auch etwas dünnere Nummer heraus, die von Anfang bis zu Ende von Direktor G. W. Wilhelmsson, aus dessen Buch druckerei - A. - G. das Blatt hervorgeht, selbst gesetzt und gedruckt war; sie beschäftigte sich ausschließlich mit dem Generalausstand und seinen Wirkungen, (nach: »Svenen DnZblacket«, Stockholm.) Eine Weltunion der geographischen Gesellschaften. — Auf dem internationalen Geographenkongreß in Genf 1908 legte der Forschungsreisende Leutnant Professor Oluf Olufsen im Namen der kgl. dänischen geographischen Gesellschaft, deren Se kretär er ist, einen Plan vor, eine Weltunion geographischer Ge sellschaften zu bilden, wodurch man ein Zusammenarbeiten der selben erzielen will. Nach einigen Verhandlungen ist Professor Olufsens Plan im einzelnen jetzt an diese Gesellschaften versandt worden, zugleich mit Einladung von der dänischen geografischen Gesellschaft zu einer Versammlung in Kopenhagen im Früh sommer 1910. — Diese, in der ja vr. F. Cook, der Eroberer des Nordpols, seinen ersten Vortrag hielt, hat übrigens dieser Tage eigene feste Vereinsräume bezogen in Kopenhagen, Ostergade 1, die aus Konversationszimmer (zugleich Erfrischungs- und Aus stellungsraum), Lesezimmer (mit geographischen Zeitschriften aus allen Ländern, Atlanten, Handbüchern, Wörterbüchern, selbstauf- rollenden Landkarten usw.) und Bibliothek, deren Mitte ein riesiger Globus einnimmt, sowie Kontor für den Sekretär (zu gleich Aufbewahrungsstelle für Meßinstrumente u. dgl.) bestehen. (nach: »Politiken«, Kopenhagen.) Ltudierende Frauen an deutschen Universitäten. — Ins gesamt sind zurzeit an reichsdeutschen Universitäten 1441 Frauen immatrikuliert, gegen 375 im Sommer vorigen Jahres, zu welcher Zeit die Immatrikulation den Frauen an den preußischen Univer sitäten und an der Universität Straßburg noch nicht offen stand, während jetzt nur die Universität Rostock Frauen zur Immatri kulation noch nicht zuläßt. Von 1441 immatrikulierten Frauen studieren 713 Philosophie, 368 Medizin, 228 Mathematik oder Naturwissenschaften, 50 studieren Staatswissenschaften, 50 Zahn heilkunde, 25 Jurisprudenz, 4 evangelische Theologie und 3 Pharmazie. Die größte Anzahl der immatrikulierten Frauen weist die Universität Berlin auf, nämlich 423. München 148, Bonn 144, Heidelberg 138, Göttingen 110, Freiburg 90, Breslau 64, Leipzig 56, Greifswald 38, Marburg 33, Königsberg 30, Gießen 30, Münster 25, Straßburg 24, Halle 24, Kiel 16, Erlangen 15, Jena 15, Würzburg 9, endlich Tübingen ebenfalls 9. Außer den immatrikulierten Frauen sind an reichsdeutschen Universitäten noch 1104 Damen als Hospitantinnen eingeschrieben, so daß also die Zahl der an den deutschen Universitäten studierenden Frauen zurzeit 2645 beträgt. (Nationalztg.) Nacktlogen. — Der Gründer der viel besprochenen und viel bekämpften »Nacktlogen«, der sich »Professor« G. Herman nennt, wird sich am 1. Oktober wegen unbefugter Führung eines Titels vor dem Amtsgericht Berlin-Schöneberg zu verantworten haben. Herr Herman hatte eine Rechtfertigungsschrift unter dem Titel »Nackte Wahrheit« herausgegeben, in der das Verhältnis zwischen »Schönheitsabenden« und »Nacktlogen« dargestellt wird. Bei der Interpellation Roeren im Preußischen Abgeordneten hause und der daran sich anknüpfenden Besprechung hatte Minister von Moltke diese Schrift als Beweisstück auf den Tisch des Hauses niedergelegt und erklärt, daß ein Antrag der Staatsanwaltschaft auf Beschlagnahme der Schrift vom Amtsgericht Schöneberg abgelehnt sei. Auf eine dann von einem Potsdamer Schriftsteller aus Sittlichkeitsgründen erstattete Straf anzeige ist die »Nackte Wahrheit« vom Gericht wiederum frei gegeben worden. Nunmehr erfolgte eine Strafanzeige gegen den Autor wegen unbefugter Führung des Professortitels, und H. Herman erhielt ein polizeiliches Strafmandat in Höhe von 10 Mk. Hiergegen ist richterliche Entscheidung beantragt worden. Herr Herman macht in formeller Beziehung die Tatsache geltend, daß er den Titel »Professor« nicht im bürgerlichen Leben führe, sondern nur als Pseudonym, wobei er »einem vielfach ge übten Brauche im Buchhandel« folge. In materieller Beziehung bestreitet er, sich strafbar gemacht zu haben, da das Oberver- waltnngsgericht die Bezeichnung »Professor« nicht als einen ge- 1467
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