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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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226, 29. Seprember 1909. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 11313 Aus Notwehr! Zu nebenstehenden Ausführungen Lcrrn Eugen Diederichs haben wir folgendes zu bemerken: Unsere Geschichte der Kunst in Bildern wurde zum ersten mal im Herbst 1808 im Börsenblatt mit einem ganzseitigen Inserat angezcigt, seitdem sind eine ganze Reihe Anzeigen im Börsenblatt gefolgt, besonders deren mehrere in den ersten Monaten dieses Jahres, Im Juni, wenn wir uns recht er innern, erschien dann die erste Anzeige des Verlages Eugen Diederichs. Der inzwischen herausgekommcne Prospekt tut dar, daß so viele merkwürdige Übereinstimmungen sogar bis auf den Titel, den wir zuerst unser», Werke gaben, vorhanden sind, daß es schwer ist, anzunehmen, cs wäre dies alles ohne Kenntnis unseres ünternehmens entstanden. Wir müssen nun mehr eine andere Affäre wieder ans Tageslicht bringen, die wir längst endgültig begraben wähnten. Vor zehn Jahren be reiteten wir ein großes Sammelwerk kulturgeschichtlicher Mono graphien vor. Nachdem unsere Vorarbeiten schon sehr weit gediehen waren, erfuhren wir durch Zufall, daß Herr Eugen Diederichs merkwürdigerweise auf genau denselben Gedanken gekommen war. Wir setzte» uns darauf mit ihm in Ver bindung, um gemeinsam zu beraten, wie es vielleicht möglich wäre, beide ünternehmungen so zu gestalten, daß sie nach Möglichkeit einander auswichen und sich ergänzten, statt sich direkt Konkurrenz zu machen. Die Folge dieser kollegialen, ver trauensvollen Anfrage war, daß wenige Tage danach im Börsen blatt eine große Anzeige des Dicderichsschcn Unternehmens erschien, womit uns der Rang abgclaufcn wurde. Wir gaben damals das Unternehmen Herr» Eugen Diederichs zuliebe auf, trotzdem es uns bereits bedeutende Kosten für Vorarbeiten ver ursacht hatte, Leute nach zehn Jahren der merkwürdig gleiche Fall mit demselben Verleger, Unsere Priorität ist durch die acht Monate früher erfolgte Anzeige unseres Unternehmens erwiesen. Die merkwürdige Übereinstimmung mit dem, was wir im Börsenblatt über unser Unternehmen bekannt gegeben hatten, und der eben erwähnte ältere Vorfall mußten Ver mutungen nahelegen, wie sie der in der Dicderichsschcn Anzeige abgcdruckte Brief ausspricht. Es ist bedauerlich, solche Aus einandersetzungen gerade mit einem Verleger öffentlich abhandcln zu müssen, den man sonst nach seinen Vcrlagserzcugniffen hochschätzt. Niemand wird aus unserem Briefe herauslcsen, daß wir die Autoren des Herrn Eugen Diederichs haben herabsetzen wollen. Es ist von uns lediglich darauf hingewiescn worden, daß die Mitarbeiter unseres Unternehmens sich eines Weltrufs erfreuen, und in der Tat sind ihre Namen jedem Gebildeten bekannt, was für den Buchhandel bei Einführung unserer Kunstgeschichte natürlich einen großen Vorteil bedeutet, während Herr Diederichs selbst nicht behaupte» wird, daß die Namen seiner Mitarbeiter, die er bisher genannt hat, sich beim Publikum eines gleich großen Rufes und Ruhmes erfreuen, Herr Diederichs empfindet dies ja auch selbst, und das Bedürfnis, wenigstens einen allgemeiner bekannten Namen mit seinem Unternehmen zu verbinden, veranlaßt ihn, dasselbe mit Dilthcys Namen zu verbrämen, während dieser Gelehrte in der Tat nur der Lehrer seiner Mitarbeiter ist. Es wäre ja scherzhaft, wenn Herr Diederichs damit Schule machte und demnächst historische Sammelwerke „von Schülern Lamprechts", solche philosophischen Inhalts „von Schülern Wundts", theologische „von Schülern Larnacks" usw. angezeigt würden. Die leitenden Ideen unseres Ünternehmens brauchen wir nicht erst bekannt zu geben, wie es Herr Diederichs wünscht, sie sind schon vor nahezu Jahresfrist bekannt gegeben worden, und Herr Diederichs hat sie ja im Börsenblatt gelesen. In wenigen Tagen erscheint die erste Lieferung unseres Werkes das Sortiment wird daraus feststcllen könne», daß der Verlag Fischer L Franke damit wieder einmal einen buchgewerblichen Rekord aufgestellt hat, der, was die Qualität des Druckes der Bilder angeht, nicht überboten werden kann, von Herrn Eugen Diederichs aber nach den von ihm vorgelcgten Proben jeden falls nicht erreicht ist. Das ist keine Herabsetzung, sondern eine Konstatierung von Tatsachen, Wir machen de» Wett lauf: „Das Billigste auf jeden Fall" nicht mit, sondern ziehen es vor, Qualitätsarbeit zu liefern, die jedem Urteil stand hält. Daß wir dabei immer noch billiger sind, als die älteren bekannten volkstümlichen Publikationen auf kunst geschichtlichem Gebiete, wird jeder fcststellc» können, der in wenigen Tagen nach Erscheinen der ersten Lieferung das von uns Erreichte vergleicht mit dem, womit man sich früher zu frieden gab; da bieten wir qualitativ und trotzdem auch quan titativ wesentlich mehr. Es ist nicht die erste Auseinandersetzung, die Herr Diederichs in dieser Weise mit einem Kollegen öffentlich herbeiführt. Er scheint Geschmack daran zu finden, auf solche Art öffentlich von sich reden zu machen. Nach unserem Geschmack ist das nicht, und wir bitten, es nicht so aufzufasscn, als wollten wir in dieser neuen Art für ein Verlagsunternehme» Reklame machen, wenn wir aus Notwehr nun auch öffentlich begründen mußten, auf welchen Wahrnehmungen unsere Äußerungen über diesen Fall beruhen. Wir mußten uns dabei noch Be schränkungen aufcrlegen, um nicht Dritte in die unerquickliche An gelegenheit zu verwickeln,was aufjeden Fallvermiedenwerden muß Berlin, am 20. September 1909 Fischer öc Franke, G. m. b. H.
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