11320 Börsenblatt 1 d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^>5 226. 29. September 1909. L kcht met! Irrt! eui lscke 6es schichten. Demnächst neu: klisabetk Mrechi: Dat Familientaschendank und andere mecklenburgische Geschichten. Titelzeichnung von Professor F. Greve. M. 2.—, fein gebunden M. 3.—. In diesen Geschichten — unter ihnen auch eine preisgekrönte — weht ein Hauch echter Heimatkunst, denn Vers, besitzt in ganz seltener Weise die Gabe, uns schlichte Naturen aus dem Volke nahe zu bringen, ihr Fürchten und Hoffen, das, in engen Kreis gebannt, doch in alle Tiefen und Höhen des Menschenherzens führt. Neben sonnigem Humor fehlen nicht die Laute erschütternder Tragik, aber es ist keine Schönfärberei, sondern innere Notwendigkeit, wenn das Gute erstarkt und siegt. Künstlerisch auf gleicher Höhe stehen die ganz schlichten Geschichten, in denen mit einfachen Worten ein Menschenbild entsteht, das in jeder Faser lebendig ist, Kinder des Volks, aus deren einfacher Stärke, ihnen selbst unbewußt. Lebenskraft quillt. — Das hier und da von der Erzählerin angewendete Platt umwebt die Geschichten mit einem ganz besonderen Zauber von Treuherzigkeit und gibt ihnen einen so persönlichen Ton, daß jedem Leser das Buch sofort zu einem Freund wird. Die Ausstattung mit dem stimmungsvollen Titelbild von Professor Greve in Berlin und den Kopf- und Schlußvignetten ist dem Charakter des Buches fein angepaßt. k. von verheil geb. von Qalitien: Pottins Ältester. Erzählung. Mit Titelbild M. -.90, geb. M. 1.—. Die stille ergebene Tapferkeit des kleinen Mannes, das ehrliche Ringen des richtig Vornehmen um Erfüllung der neuen Pflicht und das Dringen zu der Erkenntnis, daß das Stilleben auf dem Lande voller, abwechslungsreicher und inhaltsschwerer ist als das Leben in der Garnison, das Erwachen des Wirtschaftshofes, wenn der junge Tag die Glieder reckt, die Poesie des Pflügens. die Liebe des Jungen zu den Pferden, die Freude an den neuen langen Knechtsstiefeln, die schlichte Totenklage, die aus den kürzesten Worten eine Fülle von Gemütstiefe herausstrahlen läßt, und dabei der unfreiwillige Humor der redseligen, unzufriedenen und doch allezeit hilfsbereiten Groß mutter — das alles und noch so viel anderes Blutvolles und Lebensfrisches recht ungefärbt mit kräftigem natürlichem Farbenton, der nie aufdringlich oder schreiend wirkt, — man muß dazu wirklich nur sagen: „Das ist schön", und weiter nichts. andere Hinterpommersche 6. u. 7. Auflage. M. 2.—, Entenrike und Geschichten geb. M. 3.—. Meine Kuh und andere Hinterpommersche Geschichten. M. 2.— geb. M. Z Die ollen dielen Jungs und andere Hinter pommersche Geschichten. 3. Auflage. Geh. M. 2.50, eleg geb. M. 3.50. Der Ttrandbancrnhof. Erzählung auSPommern. 2. Auflage. M. 1.20, geb. M. 1.80. Es sind einfache Geschichten vom Lande, aber meisterhaft erzählt und von einer Anschaulichkeit, daß man die Personen in ihrer strotzenden Lebensfnlle leibhaftig vor sich sieht. In erster Reihe werden ja natürlich die Pommern, überhaupt die Niederdeutschen Genuß daran finden, aber die prächtige lebensvolle Darstellung und das tiefe Gemüt empfehlen die Bücher auch denen, die mit niederdeutschem siud voller Humor; Verf. hat ein Auge für die liebenswürdige Komik des Lebens und läßt ihre Leser keinen Augenblick ermüden, sondern wie sie lebendig erzählt, so zwingt sie den Leser, mit Teilnahme zuzuhören. Sie weiß den ärgsten Melancholiker aufzuheilcrn. Wer sich eine erquickliche Stunde verschaffen will, lese diese prächtigen Bücher, er wird sie nicht ohne ein Gefühl herzlicher Befriedigung und ver gnügter Behaglichkeit aus der Hand legen und gern wieder in die Hand nehmen. Ssr-Ilad-»: 40'. und IW. L'S Die bereits berühmten hinterpommersche» Geschichten erhalten eine prächtige Er gänzung in den mecklenburgischen Geschichten; ich bitte für die humorvollen Bände nm Ihre lebhafte Verwendung. Schwerin i. M., September 1909 Hofbtlchhändler Ft. Bahll.