11668 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 231, 5. Oktober 1S09. Max ^teiv.edach, Luch- und Kunstverlag, München ^ Neuigkeiten vie Kunst und unser Leben von privatdo^ent vr. Lrtur Kutscher. 60 pfg. vfd., 45 pfg. netto und 11/10. vie husführungen vr. Kutschers bedeuten einen Kampf gegen die flnschauungen Prof. vr. Max non Srubers, wie dieser sie niedergelegt Hst in seiner vroschüre „vie Pflicht gesund ru sein", flnschauungen, die Kunst und Literatur für unser Volksleben als überflüssig, ja geraderu als gefährlich erklären, vr. Kutscher weist diese hnschsuung rurück als auf unrulänglicher Kunsterkenntnis beruhend und führt den Kampf für eine reinere, grössere, würdigere Kunstauffsssung. Mehr als mit dem Mederreißen beschäftigt sich vr. Kutscher mit dem hufbauen. gr reizt, wie die Kunst nur Zweck und 5inn und Notwendigkeit Hst im Zusammenhang mit dem Leben und daß die gedeutung der Kunst aus ihrer Nedeutung fürs Leben erhelle, vie Verirrung „Lart pour l'art" müsse endlich korrigiert werden in „l'art pour ln me", vaß das Wesen der Kunst so häufig miß- kannt werde, daß gefahren wie die von Sruber angedeutelen entstehen, liege an dem Mangel an einer ernst- runchmenden Kritik! vr. Kutscher folgert aus dem Wesen der Kunst den Lgpus des Kritikers und sieht in der Neform der Kritik die Möglichkeit einer Nesserung unserer unhaltbaren Zustande, „grundstein ru einer Kritik" nennt vr. Kutscher diese Zchrift im Untertitel. Weltanschauung und f^eiheit von Wilhelm Lseiherm von vechmann virektor der öagerischen Handelsbank. 90 pfg. vfd., 65 pfg. netto, 60 pfg. bap und 11>10. ln dem Kampf um die Weltanschauung. der die gegenwart durchwühlt, schall! kein Zchlachtruf lauter als der: „hier frei, dort unfrei!" frei fühlen, frei nennen sich alle, die sich von dem überlieferten glauben losgesagt haben: unfrei werden von ihnen die gläubigen gescholten, vemgegenüber wirft freiherr von Pechmann die frage auf, inwiefern es begründet oder berechtigt sei, die vekenner einer Weltanschauung als solche frei oder unfrei ru nennen, und rwar erstens in hnsehung des Wegs, auf dem sie ru ihrer Weltanschauung gelangt sind, Zweitens vermöge des ginflusses, den diese stnschsuung auf sie ausübt. vie rweite frage soll in einer späteren Zchrift behandelt werden, hier untersucht der Verfasser, wie es rugehl, daß man sich für die eine oder die andere Weltanschauung ent scheidet. Der Unspruch auf wissenschaftliche Seltung, den man für gewisse Weltanschauungen ru erheben pflegt, wird geprüft und verworfen: es wird gereizt, daß jede Weltanschauung auf glaubensurteilen und jedes glaudens- urteil im entscheidenden Punkte auf einem willensakke beruht, und schließlich wird das Zustandekommen des religiösen ölaudensurteils anslgsiert, womit sich der Vorwurf der Unfreiheit gegen die gläubigen als unhaltbar erweist. Ich bitte, ru verlangen, (verlangretkel liegt bei.) hochachtungsvoll Max Tlemedach. München, im Oktobev 1909.