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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 231, 5. Oktober 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. 11615 gebucht. So hat man stets eine genaue Übersicht über das Vor handene, sowohl mit Rücksicht auf die Vorräte wie auch auf die Texte. Für Zettel — und Formulare sind meist nichts anderes — aber wieder Zettel anzulegen, ist doch eine zwecklose Arbeits vermehrung und durchaus keine Vereinfachung. Wien, 30. September 1909. Franz Unger. 150 Jahre der Kgl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Münchener Akademie der Wissenschaften hat aus Anlaß ihres 150jährigen Bestehens soeben einen: ^Imanaob der Xöni§Iiob La^erigeben ^lradsrnis cksr V^iEa» kebaktsn /.um 150. 8tiktuu^8ke8t 1909. 4". (XXX VIII, 403 8.) In Xommi88ion Ü68 6. IHanEben Verlage (d. Uotb). 6 ^ mit folgendem Inhalt herausgegeben: Die Münchener Akademie von 1759—1909. Festrede gehalten von K. Th. von Heigel am 10. März 1909. — Organische Verordnungen und Satzungen. Satzungen und Stiftungen. — Bewilligungen aus den Stiftungen. — Satzungen der Kommissionen — Personalstand der Akademie. — Verzeichnis sämtlicher Mitglieder der Akademie seit dem Jahre 1759. — Verzeichnis sämtlicher Schriften der jetzigen ordentlichen und außerordentlichen Mitglieder. — Verzeichnis der Institute und Gesellschaften, die akademische Schriften in Tausch oder als Geschenk erhalten. Die Kgl. bayerische Akademie der Wissenschaften, an deren Namen sich rühmliche Friedenstaten und unverlierbare Errungen schaften knüpfen, ging aus recht einfachen Anfängen hervor. Nach Heigel, dem diese ganze Darstellung folgt, traten am 12. Oktober 1758 fünf bayerische Beamte und Lehrer, nämlich Oberbergrat v. Linprun, die Professoren Lori, Stubenrauch, Stigler und Bene- fiziat Wagenegger zum erstenmal im Hause Linpruns zusammen und vereinigten sich zu einer »Bairischen Gesellschaft«, die »alle die Sachen, mit Ausnahme der Glaubenssachen und politischen Streitigkeiten, so immer mit dem Lande eine politische und natür liche Verbindung haben, in zwei Abteilungen, einer historischen und einer philosophischen, zu Gegenständen der Untersuchung nehmen sollte. Zu diesen ersten Genossen gesellten sich bald mehrere Prälaten und Chorherren, so daß die Mitgliederliste von 1769, abgesehen von 11 dem hohen Adel angehörigen Ehrenmitgliedern, nur 4 weltliche Mitglieder, dagegen 26 Klosterbrüder und Weltgeistliche aufwies. Am 28. März 1759 Unterzeichnete Kurfürst Max Joseph von Bayern die Stiftungsurkunde der Akademie mit den von Lori entworfenen Satzungen. Am 21. November 1769 fand die erste ordentliche Sitzung der Akademie statt. Bald begann die Hetze gegen diese Pflanzstätte ernster Wissenschaft als »Werkstätte des höllischen Feindes«. Ein im Namen des angeblich bedrohten Kirchentums aufgereizter Pöbelhaufe drang in die akademische Druckerei ein und zertrümmerte die Druckpresse. Die Ursache der Aufregung erblickt Westenrieder (Gesch. d. Akad. d. Miss.) in der Furcht vor Gefährdung des Unterrichtsmonopols der Jesuiten und vor Durchbrechung der Schranken der geistigen Absperrung Bayerns überhaupt. Bei den Angriffen auf die neue Akademie war auch die Eifersucht der Jngolstädter Hochschule ein treibender Faktor. Auch im Kreise der Akademiker entstanden bald Meinungsver schiedenheiten, so daß Kurfürst Max Joseph die Mahnung erließ, die Akademiker möchten »ihr Privatressentiment nicht der Liebe für das gemeine Beste vorziehen«. Wegen unbedeutender Mängel und Schwächen darf aber die nützliche und vielseitige Wirksamkeit der ersten Akademiker nicht gering geschätzt werden. So machte sich der Benediktiner H. Braun um die Verbesserung des deutschen Sprachunterrichts in den bayerischen Volksschulen verdient; Prälat Amort suchte die scho lastische Methode aus Klöstern und Schulen zu verdrängen; den Denkmälern aus römischer Zeit und aus dem Mittelalter wurde Aufmerksamkeit und Fürsorge gewidmet. Die Bedeutung der Urkunde als der Grundlage der Geschichtschreibung wurde richtig gewürdigt. Von Lori, Kennedy, Pfeffel u. a. wurde systematisch nach Urkunden gesucht und 1763 als Frucht ihres Sammelfleißes Urkundensammlung, die trotz aller Mängel für ihre Zeit von epochemachender Bedeutung war. Für Hebung der Landwirtschaft, des Obstbaus, der Bienenzucht, des Berg- und Hüttenwesens, der Leder- und Tuchbereitung usw. wurden mannigfache Versuche angestellt; die Kartoffel wurde als billige Volksnahrung empfohlen Zu Hopfenbau, Stallfütterung, Aufhebung der Brach wurde An leitung gegeben. Unter Aufsicht der Akademie wurden die öffent lichen Gebäude mit den ersten von M. v. Jmhof verbesserten Blitzableitern versehen. Für die Blatternimpfung wurde Propa ganda gemacht, 1761 wurde mit meteorologischen Beobachtungen begonnen. Nach dem Erdbeben, das 1783 Messina und die Hälfte der Provinz Kalabrien verwüstete, wurde eifrig nach den natür lichen Ursachen dieser Erscheinung geforscht. Bald nach der ersten Luftfahrt Montgolfiers in Paris ließ der Benediktiner Ulrich Schiegg einen Ballon aufsteigen und beschäftigte sich später mit der Herstellung eines lenkbaren Luftschiffs. Der ?. Kennedy, seit 1761 Sekretär der Akademie, fertigte zum Gebrauch bei den naturwissenschaftlichen Vorträgen der Akademiker Maschinen und Apparate an, die heute zu den Inkunabeln des deutschen Museums in München zählen. Lambert machte folgewichtige Messungen der Lichtintensität usw. Zu der historischen und philosophischen Klasse der Akademie kam 1777 noch eine dritte, die bellettrische, die jedoch 1785 auf Antrag der Akademie selbst wieder aufgelöst wurde, da »ihr Plan in sich selbst so unbestimmt, als ihr Name«. Das Jahr 1779 brachte für die Akademie Satzungsänderungen, das Jahr 1786 den Reformplan des Grafen Rumford. Unter der Negierung Karl Theodors wurde die Akademie in ihrem Kampfe gegen Vorurteil und Unduldsamkeit nicht mehr unterstützt wie zur Zeit Max Josephs III. So wurde z. B. dem Akademiker Hofkriegsrats sekretär Zaupser, der in seinen Mußestunden dem Gott Apoll opferte und Streitschriften gegen die Jesuiten schrieb, als er 1779 mit einer Ode gegen die Inquisition wetterte, durch kurfürst lichen Erlaß jede Schriftstellerei verboten, da er »weder den Beruf, noch aus Mangel der erforderlichen Wissenschaft und Prudenz die gringste Anlage dafür habe«. Außerdem wurde dem Direktorium des Hofkriegsrats befohlen, Zaupser »mit der Kanzleiarbeit so weit zu beschäftigen, damit ihm zu theologischen und anderen ausschweifenden Schreibereien keine Zeit übrig verbleibe«. 1794 wurden sogar die Schriften der Akademie durch ein kurfürstliches Reskript der Zensur des Bücherzensurkollegiums unterworfen, gegen welche Kränkung sich die Akademie jedoch verwahrte. Es ließ sich indes nicht leugnen, daß die Akademie auf einen toten Punkt geraten war. Das akademische Leben machte, wie der Botaniker Schrank spottete, den Eindruck eines Wagens, den die Pferde, man weiß nicht, wohin? ziehen, weil Kutscher und Passagiere von süßem Schlaf umfangen sind. »Domherren der Wissenschaft« nannte eine Spott schrift die Akademiker und auch der wohlmeinende Akademiker K. E. v. Moll äußerte, die Münchener Gelehrsamkeit habe in die Halme getrieben, ohne mehr Früchte zu tragen. Nach dem Regierungsantritte Max Josephs IV. wurde im Kreise der Akademie eine Änderung ihrer Satzungen beraten. Die Verhandlungen führten jedoch zu keinem Ziel. Von der Regierung wurde der geheime Referendar Zentner mit den Arbeiten zu einer zweckmäßigeren Einrichtung der Akademie beauftragt. Sein Entwurf datiert vom 31. März 1800, gefiel aber dem Minister Hompesch durchaus nicht, der sich seinem Kollegen Montgelas gegenüber ablehnend aussprach und an den schlimmen Einfluß der französischen Enzyklopädisten und Belletristen erinnerte. Montgelas glaubte aber an der Akademie eine Bundesgenossin zur Durchführung seiner Grundsätze in der bayerischen Staats verwaltung zu finden. Die Akademie sollte zur Ausbreitung der Aufklärung benutzt werden, wobei ihr allerdings merkwürdige Dinge zugemutet wurden. Da der größere Teil des Klerus, so verfügte eine Entschließung vom 30. März 1802, zurzeit höchstens zum Messelesen und Brevierbeten tauge, in keiner Weise aber zum Unterricht der Jugend, soll der Tischtitel künftig nur an Leute gegeben werden, »wenn sie einen Befähigungs nachweis der Akademie pravvio exawine vorzuweisen haben«. Ein passenderes Arbeitsfeld fand die Akademie, als durch die Aufhebung der Klöster und durch die Auflösung der Mannheimer Akademie reiche Bücher- und Kunstschätze Natnraliensammlungcn und technische Apparate mit den Samm lungen des Staates und der Akademie vereinigt wurden. Die 1609*
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