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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19091008
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11796 Börsenblatt f. v. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 234. 8. Oktober 1909. Dvrrin L vis. iv ksris. Larrarm, l'InLpirss. 16". 3 kr. 60 o. klon-Nourrit L Ois. in karis. Abrbg.r<1, l'avv)' LlZsIsr. 16". 3 kr. 60 o. Niederländische Literatur. ^.drsud L 2oon in ^.mstsräam. 6Q tospLssivA. I. 8"' 6 6. 90 e. Vau Lsnttisui L duLLink in AliääslburA. Deibel, 1. 8., ds LnAsl8ebeu in Seeland in 1809. 8". 1 ü. volisn 2onsn in ^.rastsräam. Lne^elopnedie, Osillugtrsercie. Hed. k. 1. Lsteie. 1. 8". In 24 aü. s. 10 e. In e6n des! 2 ü. 40 o. ds-va. 8". 2 ü. 40 o. tag de volsure. 8". 3 ü. 60 o. van SoHLsma L ^arsudork in ^.mstsrdara. Droedslet, d. W., Doketad. 2 dln. 8". 3 ü. 90 o. L1^25 86 i . I. De ^elulclr^e kamibe. SslisItsQS L Silta^ in ^.mstsräLm. LiltlioS' in Iisiäsu. Ein künstlerisches Enteignungsverfahren gegen Schriftsteller und Verleger? Von Tony Kellen (Bredeney/Ruhr). In dem eben erschienenen 8. Heft der Sammlung «Wertung«, Schriften des Werdandibundes e. V.: Volk — Staat — Presse, Anregungen von Hans Schliepmann (Leipzig, Fritz Eckardt. 24 S, 8°. 50 H) wird ein die Interessen des Buchhandels berührender Vorschlag gemacht, der deshalb an dieser Stelle erwähnt zu werden verdient. Zuvor sei bemerkt, daß der Verfasser im wesentlichen die Bekämpfung der schlechten Literatur bezweckt. Im I, Teil seiner Broschüre macht er den Vorschlag, eine volkstümliche staatliche Zeitung herauszugcben, die die klatschsüchtige partei lose und die sozialdemokratische Presse verdrängen soll. In dem Fachblatt »Der Zeirungs-Verlag« (Hannnver, Nr. 37, 1S0S, Sp. K95—6S7 habe ich bereits nachgewiesen, daß dieser Plan, so gut gemeint er auch ist, völlig aussichtslos ist. Es handelt sich lediglich um eine Utopie, die den tat sächlichen Verhältnissen in keiner Weise Rechnung trägt und für die man in Fachkreisen nur ein mitleidiges Lächeln haben wird. Dieser Vorschlag ist zudem nicht neu, denn man kann in Oe. Salomons Geschichte des deutschen Zeitungs wesens (2. Band, S. 185 ff.) Nachlesen, daß schon vor genau hundert Jahren Adam Müller ein solches Regierungsblatt zu gründen versuchte. Übrigens hütete sich auch damals die Regierung, einen solchen Versuch anzustellcn. Im 2. Teil seiner Broschüre betont der Verfasser die Notwendigkeit, gute Bücher unter den Massen zu verbreiten, und er glaubt zu diesem Zwecke vorschlagen zu sollen, dem Staat ein Enteignungsrecht gegen Autoren und Verleger zu verleihen, damit er die Bücher, die er zur Massenverbreitung geeignet hält, in ganz billigen Ausgaben veröffentlichen kann. Sehen wir uns die Begründung dieses Vorschlages näher an. Der Verfasser schreibt: «Hier wird nicht allein die Zeitung helfen können. Es gilt weiter auszugreifen. Biel, unschätzbar viel ist von gemeinnützigen Vereinen und weitsichtigen Unternehmern da schon getan. Und was wir freudig als eine leise Auswärtsbewegung im Volk wahrnehmen können: es ist dieser Verbreitung guter Volks- schristen zum besten Teile zu verdanken. Aber all diese Tätig keit hinkt der Entwicklung um mindestens 30 Jahre nach, dank dem Urheberschutz. Aus dessen Schattenseite hat, soweit ich's zu überblicken vermag, einzig nur Avenarius wiederholt hin gewiesen: der Schutz der wirtschaftlichen Verhältnisse des Ver fassers hindert die Ausbreitung seiner Schriften in den breiten Massen, ja in den Kreisen der Gebildeten, denn alle modernen Bücher sind teuer, sehr teuer, zu teuer — schon weil die Rentabilitätsberechnung immer nur für geringen Absatz ge macht wird. Wie viele z. B. möchten zu Raabe kommen, oder zu Rosegger; wie vielen Kleinen Leuten' würden sie das Leben lebenswerter machen: wollten es die gütigen, die volkssreund- lichsten Dichter auch wohl selbst, die Verleger verschieben jede .Volksausgabe' bis kurz vor Ablauf der Schutzfrist. Denn ihnen ist auch die erziehlichste Kunst, die die nötigste Bolksnahrung sein sollte, nur Ware, die möglichst hohen Gewinn bringen soll, nichts sonst. Erst nach der Schutzfrist besinnen sie sich auf ihre Bolksfreundlichkeit und — siehe da! — sie und die plötzlich ebenso humane Konkurrenz noch dazu machen auch mit den Volksausgaben noch ein prächtiges Geschäft! Das Volk hat eben sehr wohl geistigen Hunger. Haben wir nun ein Recht, ihn zu übersehen, wenn bei ungestilltem geistigen Hunger eine Verkümmerung der Nation eintritt? Hat der Handel das Recht, geistige Werte nur vom Standpunkts des Geldherauspressens anzusehen? — Denn, machen wir uns doch nichts vor: den Nutzen der Schutzfrist hat nie so der Verfasser als der Verleger. Wo ihn der Autor hat, hat er schwerlich Zukunstswerte geschaffen. Das ist ja das wirtschaftliche ,Gesetz' gerade der genialen Schöpfung! Da sie der Zeit um ein Menschenalter vorausläuft, kann sie in der Gegen wart nicht als .Wert' anerkannt und — diskontiert werden. Mit dem Modeschriftsteller und -Musiker ist aber der Volkssehn sucht nicht gedient; den krächzen doch bald alle Phonographen. Das Genie wartet, vielleicht gerade von Verlegers wegen, auf deutsche Anerkennung, das heißt: Bewunderung nach dem Tode.« In den vorstehenden Ausführungen vermischt der Ver fasser Wahres mit Falschem. Es läßt sich nicht leugnen, daß zahlreiche gute Bücher in deutscher Sprache einen Laden preis haben, der eine Massenverbreitung unter dem Volk ausschließt. Die Gründe sind jedem Fachmann zur Genüge bekannt. Es ist weder die Profitwut des Autors noch die des Verlegers, die diesen zwingt, einen verhältnismäßig hohen Ladenpreis festzusetzen, sondern lediglich das Risiko, das er bei Herausgabe des Werkes übernimmt, ferner die hohen Her- stellnngs- und Propagandakosten, sowie die Tatsache, daß der Verleger den Gewinn, den er an einem Buche erzielt, zum Teil dazu verwenden muß, den Verlust, den er an anderen Verlagswerken erlitten hat, zu decken. Aus der Kritik Schlicpmanns könnte man schließen, es fehlte in Deutschland an guter, billiger Volksliteratur. Diese Annahme ist aber völlig irrig. Kein Land hat gerade in
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