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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19091018
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12348 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 242, 18. Oktober 1909. Während nach Keilers Statistik im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und in der Schweiz 1890 191 katholische Zeit schriften erschienen, beträgt deren Zahl gegenwärtig 447. Davon sind 7 Akademische Blätter; 9 Allgemeines, Revuen; 56 Theologie, Pastoralblätter, Anzeiger für die Geistlichkeit usw.; 161 Unterhaltungs blätter, religiös-populäre Zeitschriften, Askese; 23 Missionsblätter, Länder- und Völkerkunde; 43 Staats- und Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft, Arbeiterblätter; 8 Landwirtschaftliche Organe; 3 Naturwissenschaften; 2 Philosophie; 44 Pädagogik; 14 Geschichte; 8 Kunst und Kunstgeschichte; 13 Kirchliche Musik; 22 Literatur blätter, Anzeiger usw.; 27 Kinder- und Jugendblätter; 2 Vereins organe; 7 Verschiedenes. Die Zahl der katholischen Zeitschriften hat sich seit 1890 mehr als verdoppelt. Auch die Zahl der katholischen Kalender hat sehr bedeutend zugenommen; sie ist von 78 im Jahre 1890 auf 182 im Jahre 1909 gestiegen. In Nordamerika erscheinen 51 katholische Zeitungen und Zeit schriften in deutscher Sprache. Außerdem erscheinen daselbst 210 katholische Zeitungen und Zeitschriften in englischer, 18 in französischer, 12 in polnischer, 8 in tschechischer, 2 in italienischer, 2 in spanischer, 2 in ungarischer, 2 in slovenischer, 1 in kroatischer, I in holländischer Sprache, 1 in einer Jndianersprache, im ganzen also 310 Blätter. In Canada erscheinen außer 2 Blättern in deutscher Sprache 17 in englischer, 68 in französischer, 1 in italienischer und 1 in der Crissprache (Indianer), zusammen also 89 katholische Zeitungen. über die Verbreitung der katholischen Presse bringt Keilers Handbuch interessante Zahlenangaben. Die Hälfte der deutschen Verleger hat für ihre Blätter die Höhe der Auflagen angegeben. Danach haben 338 politische katholische Blätter im Deutschen Reiche 1 938 434 Abonnenten, durchschnittlich 5735 Abonnenten für jedes Blatt. Dazu kommen 254 Blätter, deren Auflage nicht angegeben wurde. In der Erwägung, daß sich unter diesen 254 Blättern solche mit verhältnismäßig hoher Auflage, aber auch solche befinden, die nur bei mindestens 600—800 Abonnenten be- stehen können, schätzt Keiters Handbuch die Durchschnittsauflage dieser kleineren Blätter auf 1600, so daß für 264 Blätter 381000 Abonnenten herauskämen, im ganzen also 2 319 434 Exem plare bei etwa 20^ Millionen Katholiken in Deutschland. Für die 260 katholischen Zeitschriften Deutschlands, deren Auflage für Keiters Handbuch angegeben wurde, beträgt die Ge samtauflage 4 656 660 Exemplare, für jede Zeitschrift also durch schnittlich 17 910 Exemplare. Dazu kommen 70 Blätter deren Auflage nicht angegeben und auf 5000 geschätzt wurde, also 350 000 Abnehmer, so daß die katholischen Zeitschriften 1909 also eine Auflage von 5 006 660 Exemplaren haben würden; mit der politischen Presse hätte demnach die gesamte katholische Presse 7 326 094 Bezieher. Für Österreich-Ungarn verzeichnet Keiters Handbuch 89 katho- lische Zeitungen in deutscher Sprache mit 509 715 Abonnenten, wozu noch 22 tschechische, 16 polnische, 3 ruthenische, 8 slowenische, II kroatische, 28 ungarische, 3 slovakische, 7 italienische kommen. Rechnet man auf diese 96 fremdsprachlichen Zeitungen je 3000 Abonnenten, so dürften sich für Österreich - Ungarn insgesamt 794 716 Abonnenten auf katholische Zeitungen ergeben. Die Abonnentenzahl der 105 österreichisch-ungarischen Zeitschriften dürfte 1 738 300 betragen. Die Schweiz hat bei 1380 000 Katholiken 68 katholische Blätter (einschließlich der fremdsprachlichen) mit etwa 198 310 Ge samtauflage, ferner 21 Zeitschriften mit 42000 Beziehern. Luxemburg dürfte etwa 16 000 Abonnenten auf politische Blätter und 43 250 Abonnenten auf Zeitschriften haben. Im ganzen kommen auf die katholische Presse: a. Zeitungen: Auflage: Deutsches Reich 2 319 434 Österreich-Ungarn 794 715 Schweiz 340630 Luxemburg 16 000 b. Zeitschriften der angegebenen Länder . 6930530 10 401 309 Von katholischen Kalendern verzeichnet das Keitersche Hand buch der katholischen Presse für 1909 182, die in einer Auflage von mindestens 900 und höchstens 200 000 erscheinen. Kupfcrftichsammlttng Wilhelm Nuhnen. - Vom9. bis13. November d.J. wird von der Firma C. G. B oerner in Leipzig die reiche Kupferstichsammlung des in Brüssel verstorbenen Herrn Wilhelm Kuhnen versteigert, die in ihrer ersten Abteilung reiche Werke der alten Meister des 15.—17. Jahrhunderts, in ihrer zweiten kostbare englische und französische Blätter des 18. Jahrhunderts in der Hauptsache umfaßt. Eine so umfang reiche, geschlossene, systematische Kupferstichsammlung wie die Kuhnensche darf man heutzutage auf dem Kupferstichmarkte schon als eine Seltenheit bezeichnen. Mehr und mehr bildet sich auch unter den Sammlern ein Spezialistentum aus. Es reizt kaufkräftige Liebhaber, möglichst schnell das vollständige Werk eines einzelnen Meisters zusammenzustellen. Die Liebe zum Kupferstich als solchem, zu den graphischen Werken aller Zeiten ist trotz des Steigens aller Werte im Sinken begriffen. Wilhelm Kuhnen sammelte noch nach altem Stile Er hatte die Neigung und das künstlerische Ver ständnis wohl von seinem Vater, dem Maler Pierre Louis Kuhnen geerbt, dessen Sammlungen 1881 versteigert wurden, und Kennt nisse schon im Elternhause gesammelt. Auf zurückbehaltenen Stücken der väterlichen Sammlung baute er in 25 Jahren von 1881 bis zu seinem Tode 1906 die jetzt zur Versteigerung kommende Sammlung auf, geleitet nur von seinem eigenen künstlerisch gebildeten Auge. Kuhnen wählte seine Blätter hauptsächlich auf Auktionen in Paris, London und Amster dam. Der größte Teil der Sammlung stammt aus Paris. Es waren besonders anfänglich Jahre, in denen noch sehr viel Material auf den Markt kam, wo es einem eifrigen Sammler gelang, auch ohne Aufwendung höchster Preise vieles Erstklassige aufzuspüren und zu erwerben. Auch auf deutschen Auktionen war Kuhnen kein Fremder, obgleich ihm hier der Vorteil persönlichen Ein laufens entging. Alle Zeit, die ihm sein Beruf als Ingenieur und Architekt ließ, verwandte Kuhnen auf seine Sammlungen, die außer Kupferstichen auch Zeichnungen und Gemälde umfaßten. Auf dem Gebiete des Kupferstiches war es wohl ursprünglich Kuhnens Absicht, die Schulen aller Länder und Zeiten muster gültig vertreten zu sehen, was ihm in fünfundzwanzigjähriger Sammeltätigkeit auch beinahe lückenlos gelungen ist. Daß dabei doch die französische Schule des achtzehnten Jahrhunderts, wie sie in der zweiten Abteilung des Katalogs beschrieben ist, den hauptsächlichen Wert der Sammluug ausmacht, ist auf die günstige Ankaufsgelegenheit in dem Brüssel so nahen Paris zurückzuführen. Hier hat Kuhnen in seinen schwarzen und farbigen Stichen reiche Werke der Hauptmeister zusammengebracht. Mit Boucher, Chardin, Lancret, Paterre, Watteau ist die alte Schule ver treten. Nach jedem dieser galanten Meister finden wir eine Reihe der besten Stiche der Zeit in erstklassigen Exemplaren. 22 Stiche nach Chardin z. B. dürfte man nicht häufig bei sammen finden. Die Arbeiten von Baudouin, Moreau, Huet, Freudeberg, Fragonard stehen ihnen nicht nach. Die Farbstiche von Bonnet, Demarteau, Huet sind in den besten Blättern in prächtigen Exemplaren vorhanden. Andere Farbendrucke von Janinet, Debucourt, Descourtis vervollständigen das Bild der französischen Kunst um 1800. Eine besonders gesuchte Spezialität, die in Kreidemanier ausgeführten Notdrucke von Bonnet und Demarteau nach verschiedenen Meistern, wurde reichhaltig ge sammelt. Überall betätigte Kuhnen ein lebhaftes Interesse für kulturgeschichtliche Darstellungen, Moden und Karikaturen, das seiner ganzen Sammlung einen besonderen Reiz gibt. Die schöne Serie der Stiche von Abraham Bosse und die kleine Unterab teilung von historischen Blättern sprechen davon. Die Qualität dieser ganzen Abteilung ist in der Auswahl der Blätter und Exemplare eine ungewöhnlich feine und hochstehende mit vielen Früh- und Probedrucken. Angegliedert wurden hier auch die englischen Blätter des achtzehnten Jahrhunderts; nicht viele, aber einzelne sehr gute punktierte und geschabte Stiche der Hauptmeister, worunter auch einige schöne Damenporträts sind. Ferner fanden in dieser zweiten Abteilung des Katalogs ihren Platz die französischen Porträts des siebzehnten Jahrhunderts: Mellan, Morin, Masson, Drevet, Edelinck und Nanteuil. Zum Teil umfangreiche Werke, viele davon in frühen Plattenzuständen. Endlich wurden hier die zwei Unterabteilungen: Lithographien und Radierungen des neunzehnten Jahrhunderts gebildet, die meist französische Blätter enthalten. Hauptwerke der Litho-
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