223()dvrsknblatt f. d. Ltschn. vttchhander. Fertige Bücher. 63. l5. März 1923. IieSiMemuHoheNM »» aß Max Dreyer zweifellos zuden besten norddeutschen Erzählern gehört, ^ W beweist er durch den eben genannten Roman aufs neue, ja noch mehr, er beweist erneut, daß er ein Dichter ist. Es ist ein Siedlungsroman, in dem er schildert, wie einige durch den Zusammenbruch Deutschlands aus ihrem Kriegerberuf herausgeriffene Offiziere und Soldaten sich ein Stück Land erwerben und mit Treue und zäher Krast Aufbauarbeit treiben, alte für einen, einer für alle, immer in dem tragenden Bewußtsein: Wir wollen Vorbild sein! Sie stehen im Kampf gegen Mißverständnisse aller Art, besonders gegen Hemmungen politischer Natur; aber diese Kämpfe sind durchaus nicht einseitig dargestellt, nicht im hnrrapatriotischem Sinne ausgeschlachtet, im Gegenteil, und so berührt diese gerechte Verteilung von Licht und Schatten außerordentlich angenehm und, was noch mehr sagen will, künstlerisch wohltuend. Nicht Maschinengewehre und große Reden bringen uns vorwärts, sondern der Gedanke und das Gefühl, daß wir Deutsche sind und als Kinder einer Mutter zu sammenstehen und vor allen Dingen wirken sollen - das ist es, was der Führer dieser Siedler immer wieder predigt und vorlebt, und dieser unerschütterliche deutsche Glaube wird in dem glänzend geschriebenen Schlußkapitel zum Siege geführt, dem Ka pitel, in dem der Dichter schildert, wie die Siedler und ihre fpartakistischen Gegner sich in dem gemeinsamen Zorn gegen unsere westlichen Feinde zusammenfinden. - Ein forscher, hinreißender Zug geht durch das Buch, Menschen von Fleisch und Blut leben, lieben u.kämpfen darin mit erfrifchenderMannentreue, über alles hin klingt ein Helles Lied der Treue gegen unser armes Land, und durch den ganzen Ernst des Geschehens leuchtet ein lach en der Humor, der trotz Not und Tod nicht umzubringen ist. So urteilt Wilhelm Lobsien (Kiel) im „Liierarischen Echo." N ^ Max Dreyers Buch des Zornes und der Zuversicht sollte in den Besitz eines jeden Deutschen übergehen! 306 Seiten in Halbleinen gebunden Grundzahl 5.— L. Staackmann « Vertag, Leipzig