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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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1556 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 29. 5. Februar 1909. mit ihnen beabsichtigt hatten. Bor einigen Jahren ist man sein müssen, bevor Restauflagen öffentlich verkauft werden dürfen. Bald wird man Maßnahmen treffen müssen, die jeden, der nicht einem Buchhändlerverein angehört, hindern, sich mit dem Verkauf von Büchern und Zeitschriften zu befassen. Eine gute Organisation bringt es mit sich, daß nur ihre Mitglieder die Vor teile genießen können, die sie verschafft. In Holland gibt es keine Klasse von Händlern, die sich aus schließlich mit dem Vertrieb von Lieferungswerken und Journalen abgeben. Jeder Händler empfängt sie direkt vom Verleger. Nur die großen Zeitungen haben in den großen Städten ihre Agenten, bei denen die Händler der betreffenden Stadt ihre Exemplare beziehen. Die Buchhändler empfangen von den Verlegern, von einigen Ausnahmen abgesehen, eine gewisse Anzahl Exemplare ihrer Neuigkeiten L cond., von denen sie die nicht verkauften Exemplare vor dem 1. April des dem Rechnungsjahre folgenden Jahres zurücksenden. Nach dem 1. April verfügt der Verleger durch Quittung oder Tratte über den Betrag der Jahreslieferungen, d. h. also der in feste Rechnung gelieferten und der von den Kommissionssendungen verkauften Bücher. Gewöhnlich bewilligt der Verleger auf diese Rechnung einen Abzug von 20 Prozent. Für die zu besonderen Bedingungen, d. h. mit höherem Rabatt gelieferten Sendungen hat die Zahlung nach drei Monaten zu erfolgen, oder der Verleger zieht den Betrag dafür am 1. Februar des nächsten Jahres durch Quittung oder Tratte ein. Abonnements auf Zeitschriften, Zeitungen usw. müssen all gemein vierteljährlich oder halbjährlich bezahlt werden. Die Ver leger bewilligen den Sortimentern auf die Monatsschriften, nicht aber auf die Zeitungen, denselben Rabatt wie auf die Bücher, was z. B. in Frankreich nicht der Fall ist. Vorausbezahlung der Abonnements oder Barzahlung bei Lieferung der Exemplare findet im holländischen Buchhandel nicht statt. In dieser Beziehung gibt es in Holland nicht, wie es in Deutschland und in anderen Ländern der Fall ist, eine feststehende Ordnung. Leihbibliotheken. In fast jedem größeren Orte in Holland gibt es Buchhändler, die eine Leihbibliothek betreiben. Diese Leihbibliotheken sind besonders in großen Städten sehr um fangreich und enthalten holländische, französische, englische, deutsche, auch italienische Werke, die meist literarischen Charakters sind. Diese Leihbibliotheken verleihen Bücher für eine gewisse Zeit zu einer meist sehr niedrigen Leihgebühr und haben eine sehr große Lesekundschaft. Sehr viele Personen decken in den Leihbibliotheken ihre literarischen Bedürfnisse, kaufen aber niemals Bücher. Die Einrichtung derartiger Leihbibliotheken ist in Holland schon alt und bereits in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts zu finden. Die Leihbibliothekare betreiben meist auch einen Lesezirkel und vermitteln ihren Lesezirkel-Abonnenten in Mappen die hauptsächlichsten Zeitschriften Hollands und des Auslandes gegen entsprechendes Entgelt für die Dauer einiger Tage. Lesevereinigungen. Hier muß auch der Lesevereinigungen gedacht werden. Verschiedene Personen verabreden sich und bilden einen Leseklub. Die Mitglieder desselben übermitteln einander die Mappen mit den Zeitschriften und Romanen. Diese Lesevereinigungen sind in Holland außerordentlich zahlreich. Es gibt keine Stadt, kein Städtchen, keinen Ort, der nicht eine solche hätte, keine noch so wenig bemittelte Familie, die nicht wöchent lich einmal oder zweimal ihre Lesemappe mit holländischen und ausländischen Zeitschriften und Büchern erhält. Die Lesevereinigungen, die ihre Mitglieder mit belletristischem oder literarischem Lesestoff versorgen,sind bei weitem die zahlreichsten; es gibt aber auch Lesevereinigungen mit wissenschaftlichen Be strebungen, die ihren Mitgliedern historische, theologische, juristische medizinische, pharmazeutische, technische usw. Bücher und Zeit schriften in verschiedenen Sprachen und in großer Anzahl liefern. Derartige Lesevereinigungen, deren Mitglieder die Bücher einander nach Maßgabe ihrer Lektüre übermittelten, gab es in Holland schon um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts. Auch in Niederländisch-Jndien gibt es solche Veranstaltungen in großer Anzahl. Die Europäer eines Bezirks oder mehrerer benachbarten Bezirke treten zusammen und bilden einen Leseklub. Die Sendungen erfolgen in kleinen Blechkästen, welche die Mit glieder einander in bestimmter Reihenfolge zusenden. Diese Klubs lassen unter ihren Mitgliedern gewöhnlich eine Anzahl der ver breitetesten holländischen, französischen, englischen, deutschen, auch italienischen Zeitschriften, sowie literarische Werke umlaufen, so daß die auf Java und in den anderen auswärtigen Besitzungen nieder gelassenen Holländer bezüglich der ganzen literarischen Produktion Europas auf dem laufenden bleiben. Die Bücherausfuhr von Holland nach Indien ist sehr bedeutend. Antiquariat. Der Handel mit alten Büchern besteht in Holland schon seit langer Zeit. Im Laufe des neunzehnten Jahr hunderts bis heute hat dieser Zweig des Buchhandels große Fort schritte gemacht und sich bedeutend entwickelt. Das Absatzgebiet des Antiquariats erstreckt sich über die ganze Welt, kein anderer Handelszweig verdient deshalb mehr die Bezeichnung »inter national« als das Antiquariat. Durch seine ausgebreiteten Kennt nisse, die der Antiquar auf allen Gebieten der Wissenschaft und Literatur aller Zeiten haben muß, durch die außergewöhnlichen Eigenschaften, die der Antiquar in diesem Zweige erweisen muß, stellt er sich in die erste Reihe der Buchhändler. Niemand ist besser imstande, ein Werk nach seinem richtigen Werte abzuschätzen, als der Antiquar. Kein anderer Buchhändler kann einen solchen großen und weiten Überblick haben wie der Antiquar. Viele Antiquare führen auch Kunstantiquariat. Die alte holländische Schule bietet ihnen in dieser Beziehung eine aus gezeichnete Quelle. Nirgends sind auch Bücher und Kunstauktionen so alt wie in Holland. Schon zur Zeit der Republik wurden darüber von der Regierung besondere Bestimmungen erlassen. Auch heute noch bietet eine Bücher- und Kunstauktion eine der besten Ge legenheiten für Interessenten, sich hervorragende Werke unter Bedingungen zu verschaffen, wie sie sonst nicht geboten werden. Kreise getragen; dieses Verbreitungsmittel darf als eine der be merkenswertesten Besonderheiten des Buchhandels betrachtet werden. Viele Antiquare verkaufen auch neue Bücher und sind auch Verleger. Nur eine sehr kleine Anzahl von Firmen beschäftigt sich mit der Auktion von Verlagsresten. Auch über diesen Geschäftszweig ließe sich ein sehr interessanter Überblick geben. Das Publikum dieser Auktionen ist ein ganz besonderes, das von dem Ver anstalter der Auktion eingeladen wird. Ein gedruckter Katalog bietet dem möglichen Käufer die nötigen Auskünfte über die zu versteigernden Verlagsreste. Die Ergebnisse jeder Auktion werden mit dem Kaufpreise Buchhändlerzeitung (Mwu w-Mn-ck voo>- ckon Uoklcbarickol«) veröffent licht, wobei die Titel der in andere Hände übergangenen Bücher angegeben werden. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. ''Gesuchte Raubmörder. Erpresser. — Die Königliche Staats anwaltschaft in Leipzig hat eine Belohnung von 5000^? auf die Er Mittelung und Ergreifung eines Raubmörders gesetzt, den sie nach längerem vergeblichen Forschen jetzt in Kreisen sucht, die zum Buch gewerbe Beziehungen haben und darin sich einigermaßen auskennen. Am Morgen des 2. November wurden in Leipzig im Hause Wind mühlenstraße 21 zwei alte, ehrbare Leute, das Schriftsetzer- Ehepaar Friedrich, ermordet. Die Untersuchung hat die Wahrscheinlichkeit ergeben, daß zwei Täter in Betracht zu kommen haben, von denen einer bei den Friedrich- schen Eheleuten in Aftermiete gewohnt hat. Diesen glaubt man in einem durch Berliner Kriminalbeamte verfolgten und in Magdeburg ergriffenen Mann gefunden zu haben; doch fehlen über den Fortgang dieser Untersuchung weitere Nach richten. Dagegen werden jetzt folgende auffallende Vorkommnisse
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