Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1909

2534 Börsenblatt f. d Dtsclin. Bucbliandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 48, 27. Februar 1909. geboten, in denen die weiche, tiefe Tonigkeit den leisesten Regungen der Originale nachgeht. Endlich noch Geschmacks proben echt japanischen Kunstgewerbes: Vasen, Nippes, Bronzen usw. Bemerkenswert sind namentlich die Sathuna- Arbeiten, Steingut mit gerissener Glasur, auf die die haarfeinen Malereien mit Emaillefarben und Gold aufgesetzt werden, und die Cloisonne-Arbeiten, Silber mit aufgelöteten Metallfäden und Emaillefüllung, deren nachträglicher Schliff Mosaikmuster in wunderbarem Farbenglanze hervorbringt. An der treffenden Formenfprache japanischer Bronzen — erwähnt fei nur die Vogelgruppe — wird jeder Besucher seine Helle Freude haben. (Geraer Zeitung.) zrunsthistorisches Institut in Florenz. — Das Kunst historische Institut in Florenz, Viale Principessa Margherita 19, wird im Frühjahr Führungen durch Florenz veranstalten, die am 22. März beginnen und voraussichtlich am 17. April schließen sollen. Für jede Woche sind zwei Führungen und ein ergänzender Vortrag in Aussicht genommen. Ihre Mitwirkung schewski und vr. Georg Gronau in Florenz, vr. Wilhelm Waetzoldt aus Berlin, Privatdozent Di-. Hans Willich aus München und der Direktor des Instituts, Professor vr. Heinrich Brockhaus. Anmeldung zur Teilnahme ist an den letzteren, möglichst bis 8. März, zu richten. Den Teilnehmern werden Wochenkarten mit Angabe der einzelnen Führungen und Vorträge ausgestellt. Die Gebühr beträgt für Mitglieder des Vereins zur Erhaltung des Kunsthistorischen In stituts in Florenz und ihre Angehörigen 5 Francs pro Person und Woche; andere Teilnehmer 10 Francs pro Person und Woche; Studenten haben, soweit der Raum es gestattet, freien Zutritt. Wegen der Raumverhältnisse kann nur eine beschränkte Anzahl von Karten ausgegeben werden. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) * Nachricht für Verleger von Goethes Werten, Goethe- Schriften und Goethe-Bildwerken. Vom 3. März bis 7. April hält Herr Universitäts-Professor vr. Petsch aus Heidel berg eine Vortragsreihe im Saalbau in Neustadt a/Haardt. Das Programm lautet: 3. März: 1a. Das Trauerspiel bis auf Lessing. 1 b. Das Trauerspiel Lessings. 10. März: 2 a. Die tragischen Elemente in Goethes Charakter. 2 b. Im Sturm und Drang. 17. März: 3 a. Goethe und Frau von Stein. 3d. Iphigenie. 24. März: 4 a. Egmont. 4 b. Tasso. 31. März: 5 a. Faust. Entwicklung der Faustsage. 5 b. Der »Urfaust« 1775 und das »Fragment« 1790. 7. April: 6 a. Die Vollendung des ersten Teils des Faust nach neuem Plane. 6 b. Der zweite Teil des Faust. Der Kartenverkauf liegt in Händen der Sortiments buchhandlung W. Rocholl, Neustadt a/Haardt, die sich bereit erklärt hat, diejenigen Goethe-Ausgaben, Schriften über Goethe und Lessing, sowie Bildwerke, die in den Rahmen der Vorträge passen, den Vortragsbesuchern vorzuführen. (Bedingung: und Bilder.) — -— Richard Wagner-Denkmal. — Zum Besten des Fonds für das von Professor Max Klinger zu schaffende Richard Wagner- Denkmal in Leipzig sind für Ende April folgende Veran staltungen vorgesehen. Am Sonntag, den 25. April, soll im Neuen Theater in Leipzig eine festliche Aufführung der »Meistersinger von Nürnberg« stattfinden, und zwar unter Mitwirkung hervor ragender auswärtiger Bühnenkünstler und unter Leitung des Generalmusikdirektors Felix Mottl, artistischen Leiters der Münchner Hofoper wie der Wagner-Festspiele im dortigen Prinz- regenten-Theater, dessen hervorragende Leistungen als Bühnen- insbesondere Wagner-Dirigent kennen zu lernen sich in Leipzig bisher keine Gelegenheit geboten hat. Am Montag, den 26. April wird im Neuen Gewandhaus ein von dem Denkmals-Komitee und der Direktion der Gewaudhauskonzerte gemeinsam veranstaltetes Richard Wagner-Konzert stattfinden, dessen Ausführung das städtische Orchester (Gewandhaus-Orchester), der Riedelverein und der Leipziger Lehrer-Gesangverein unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Hagel übernommen haben. Auch für dieses Konzert haben hervorragende Gesangssolisten ihre Mitwirkung zugesagt. (Nach: »Musikhandel und Musikpflege«.) Preisausschreiben. — Einen Preis Humberts I. im Betrage von 3500 Lire setzt der Provinzialrat von Bologna für das beste Werk oder die beste Erfindung auf orthopädischem Gebiet aus. Zur Preisbewerbung, welche dem Präses des Jstituto Nizzoli in Bologna anzuzeigen ist und am 31. Dezember d. I. geschlossen wird, sind italienische und ausländische Arzte ohne Unterschied zugelassen. (Beilage der Münchener Neuesten Nachrichten.) * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. 15—47 d. Bl.) — Weiter gemeldete Postscheckkonten: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: (Liebermann L- Cie.) Karlsruhe 1343 Eugen Diederichs Verlag (Jena) Leipzig 3658 A. Freyschmidt s Buchhandlung (N. Friedrich Junghenn) (Cassel) Frankfurt (Main) 1639 H. Greiser (Rastatt) Karlsruhe 711 R. L. Prager Berlin 3881 Personalnachrichten. * "Auszeichnung. — Seine Majestät der König von Württem berg hat dem Verlagsbuchhändler Herrn Max Schreiber in Eßlingen, in Firma Paul Ness Verlag, den Titel und Rang eines Hofrats verliehen. Sprechsaal. Kommiisiousgut ans einem Konkurse. Rechtsfrage. Wie alle Sortimenter erhielt auch die Vereinigte Prange- Weber'sche Buchhandlung in Stargard i/Pom. im Januar 1908 einen Auszug über Rechnung 1907. Dieser wurde von der Schul buchhandlung Max Mallin dort zurückgeschrieben: »Wir schulden Ihnen nichts, melden Sie Ihre Forderung dem Konkursverwalter an.« Jetzt, am 4. d. M., sendet mir die Schulbuchhandlung Max Mallin genau die Bücher zurück, über die ich seinerzeit den Rechnungsauszug gesandt hatte und den sie mir mit obiger Bemerkung zurücksandte, und bittet, diese Bücher gegen andere Verlagsartikel umzutauschen. Ich erwiderte ihr darauf, daß ich dies ablehnen müßte, da dies die Bücher seien, über die ich ihr s. Z. Rechnungsauszug gesandt habe. Hierauf antwortete sie nun unterm 23. d. M.: »Die Ihnen am 4. Februar 1909 remittierten Werke wurden von mir bei Übernahme der Bestände der früheren Buchhand lungen Prange-Weber als festes Lager angekauft. Leider sind die Sachen nicht gut verkäuflich, weshalb ich zurücksandte mit der höflichen Bitte um Umtausch gegen ein größeres Werk von leichterer Verkäuflichkeit.« Bin ich nun berechtigt, diese Bücher ohne weiteres als mein Eigentum zu behalten, oder muß ich sie, wenn ich sie nicht Um tausche, der Firma zurücksenden? Leipzig. Benno Konegen Verlag. Bemerkung der Redaktion. — Wir sind der Ansicht, daß die obengenannten Werke nicht mehr Eigentum des Anfragenden sind, nachdem dieser, wie es scheint, sein Recht auf Allssonderung seines Kommissionsgutes aus der Konkursmasse und Rückgabe nicht rechtzeitig geltend gemacht hat. - Aussprache erbeten. Red. Remittendeiifaklur-Boi drucke O.-M. löull Von einem Sortimenter in Hannover, der (wie auch mehrere andere Sortimenter dieser Stadt) Anfang Februar mit der Remission begonnen hat, empfingen wir mit der Klage über Verspätung der Remittendenfaktur-Vordrucke vieler Verlagsfirmen die Aufforderung, die Säumigen zu bitten, ihre Fakturenvordrucke nunmehr schleunigst einzusenden, und zwar möglichst direkt mit Post. Wir kommen dieser Aufforderung gern nach. Red.