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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1885
- Strukturtyp
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- Band
- 1885-06-03
- Erscheinungsdatum
- 03.06.1885
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- Deutsch
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2624 Nichtamtlicher Teil. 125, 3. Juni. reichen will; allein wenn sich auch sofort schon aus dem Titel und Motto erkennen läßt, daß die »Deutsche Buchhändler-Akademie« dazu bestimmt ist, der Fortbildung unserer Standesgenossen zu dienen, so ist doch diese Fortbildung eine so vielseitige und mannigfaltige, daß wir bei derselben noch etwas verweilen müssen, um ihre und der Zeitschrift Zwecke klarzustellen. Der Herausgeber sagt in seinem Programm folgendes: „Der Jünger der Wissenschaft hat die vom Staate unterhaltenen Universitäten, auf denen er die Interessen seines Standes kennen und vertreten lernt; der Maler, der Bildhauer hat die akademischen Schulen, die ihn für seinen Beruf vorbereiten, er hat ferner die unvergleichlichen Ideale aller Länder und Völker in den Museen, die er auf seinen Studienreisen berührt; der Tonkünstler wendet sich an die Hochschule für Musik, der Ingenieur an die technische Hochschule und Gewerbe-Akademie, der Landwirt au die land wirtschaftliche Hochschule, der Bergmann an die Berg-Akademie, der Tierarzt an die Tierarzneischule; selbst der — Schneider besitzt bereits eine Schneider-Akademie, und mehr als ein ein faches Gewerbe unterstützt seine Jünger durch Fortbildungs schulen, Lehrkurse, Unterrichtsanstalten, Korporationseinrichtungen und vereintes Vorgehen. Der deutsche Buchhändler da gegen hat noch keine Centralstelle, an welche er sich behufs Ausbildung seiner Standeskenntnisse wenden müßte; weder der Staat, noch die Gemeinde, weder das große Publikum, noch sein spezieller Kundenkreis gewähren ihm eine besondere Einrichtung zur Vervollkommnung seiner Spezialbildung." Nachdem hierauf auseinandergesetzt worden, was eigentlich auf einer Buchhändler-Akademie gelehrt werden sollte, um den jungen Buchhändler, der mehr als der Angehörige fast jedes Standes einer umfassenden und vielseitigen Ausbildung bedarf, in den Stand zu setzen, den zahlreichen Anforderungen seines Berufs zu genügen, heißt es weiter: „Je weniger der deutsche Buchhandel Aussicht hat, daß der Staat seine Interessen durch die Begründung und Unterhaltung einer deutschen Buchhändler-Akademie unterstützen wird, um so mehr wird er es als zeitgemäß und notwendig betrachten, daß diese seine Spezialinteressen durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift, welche den Titel »Deutsche Buchhändler-Akademie« führt, wirksam gefördert werden. In diesem Sinne — so fährt der Herausgeber fort — habe ich die Ideen zur Gründung einer Deutschen Buchhändler-Akademie, welche von geachteten Männern unseres Standes vor einigen Jahrzehnten gegeben worden sind, aufzufassen gesucht und habe bereits seit einigen Jahren Vor kehrungen zur Ausführung derselben getroffen." Wir sind nun zwar der Ansicht, daß die Errichtung einer wirklichen Akademie für junge Buchhändler keineswegs in eine so ferne Zukunft gerückt ist, wie es nach dem Ausspruch des Herrn Herausgebers scheinen muß, da der neu gestiftete »Central verein für das gesamte Buchgewerbe in Leipzig« nach Ausweis der von ihm ausgegebenen Denkschrift: »Die Zukunft des Buch gewerbes in Leipzig«, 1884, nicht allein die Errichtung eines Museums (durch Ankauf der berühmten Klemmschen Sammlung), sondern auch einer Akademie für das Buchgewerbe fest ins Auge gefaßt hat. Es werden jedoch bis zur gänzlichen Durchführung solcher Pläne wohl noch mehrere Jahre vergehen müssen, und wir werden daher das Erscheinen der Weißbachschen »Buch händler-Akademie« nur erst als eine theoretische Abschlagszahlung auf die zu erweckende Praktische Schöpfung zu betrachten haben. Ist diese Aussicht nicht gerade tröstlich, weil in etwas weiter Ferne stehend, so kann uns die Betrachtung selbst dagegen nur mit Freude erfüllen; denn eine genaue Prüfung des uns vorliegenden vollständigen ersten Bandes oder Jahrgangs beweist uns, daß der Inhalt desselben ebenso mannigfaltig wie gediegen ist. Natürlich sind die einzelnen Beiträge der verschiedenen Mit arbeiter nicht von gleicher Bedeutung; allein wir geben der Wahr heit nur die Ehre, wenn wir offen aussprechen, daß wir nicht einen einzigen Aufsatz darin gefunden haben, der uns nach Inhalt oder Form nicht irgendwie nützlich oder angenehm erschienen wäre, während einzelne Abhandlungen geradezu Hervorragendes bringen. Nachstehend geben wir eine kurze Übersicht des Gebo tenen. Die buchhändlcrische Bildung nimmt mit Recht einen hervorragenden Platz ein; sie wird in folgenden Beiträgen be handelt: »Über Wesen und Umfang bnchhändlerischcr Bildung« von Peter Hobbing. — »Ersparnisse im Buchhandel« (l. Ver einssortimente. 2. Mancherlei Vorschläge). — »Allerlei aus der Buchführung.« — »Die litterarische Bildung des deutschen Buch händlers, ein Beitrag zu dem was not thut« von Gustav Moldenhauer. — »Deutsche Bücherkollektionen in ihrer Be deutung für Litteratur und Buchhandel« vom demselben. — »Das Aktien-Kapital im deutschen Buchhandel.« — »Über Vereinssorti mente.« — »Deutsche Buchhändler.« (Biographieen.) I. S. Hirzel von Eduard Zernin. II. I. I. Weber von K. Fr. Pfau. — »Die Anwendung der doppelten Buchführung im Verlagsbuchhandel« von Montag. — »Die Entwicklung des deutschen Geistes und der Einfluß des Buchhandels auf dieselbe« von Bernhard Meves. — »Über buchhändlerisches Vereins wesen von Max Merseburger. — »Zum Kapitel der Bücher ausstattung.« — »Ein 150jähriges Geschäfts-Jubiläum« (Gebauer- Schwetschkesche Handlung in Halle) von Eduard Zernin. — »vr. Friedrich Kapp und seine Geschichte des Buchhandels.« — »Unsere Kollektionen.« Erneute Betrachtupg von Gustav Molden hauer. — »Einige Gedanken über Bücherausstattung« von W. Grimm. Auf dem Gebiete der Geschichte des Buchdrucks sind fol gende Aufsätze bemerkenswert: »Die Geschichte der Schriftwerke.« Vortrag von Franz Thimm. — »Die Buchdruckerkunst in Wien von 1482—1682« von Eduard Zernin. — »Ein Beitrag zur Geschichte der Einführung der Buchdruckerkunst in Amerika« von vr E. Kelchner. — »Die Einführung der Buchdruckerkunst in Nürnberg« von I. Braun. — »Verlagskataloge deutscher Buchdrucker vor 1500« von vr. Ernst Kelchner. Aus der Litteraturgeschichte nennen wir folgende Beiträge: »Ludwig Holberg« von I. L.— »Der Realismus in der fran zösischen Litteratur« von Hans Barth. — »Lessings Nathan der Weise« von Guido Rens. — »Alexander Jung.« Nekrologische Skizze von Gustav Moldenhauer. — »Alexander Jung über Litteratur.« Auch aus der Bibliothekwissenschaft finden wir einzelne und zwar gute Abhandlungen, nämlich: »Die Reform unseres Biblio thekwesens« von vr. Ernst Kelchner. — »Einleitung in die bibliographischen Systeme« von Albert Erlecke. Noch heben wir einige Aufsätze hervor, welche die Technik behandeln, nämlich »Die heliographischen Verfahren als die Stell vertreter des Holzschnitts, deren Entwickelung und Bedeutung für die Gegenwart« von Hermann Schnauß (mit 29 Illustra tionen). — »Buchhändler-Wappen und Abzeichen verwandter Ge werbe des Buchhandels« von Max Merseburger (mit 7 Ab bildungen). Auf dem Gebiete der dem Buchhandel verwandten Gewerbe führen wir noch folgende Beiträge an: »Ein Stiefkind des Buch handels ldie Leihbibliothek)« von G. C. Temps. — »Zur Leih bibliotheksfrage" von einem Unbeteiligten. Endlich wären noch einige Aufsätze anzuführen, welche man als zur Rubrik »Verschiedenes« gehörend bezeichnen kann, dann j ein paar Besprechungen rc.
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