Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1923

— DNtaN«»«rprei»: Die L«1le 125 W.^ S- äoooo ^ S. 20»00 S. loooo W. M«-1intkgN^>»r- Nr. »>8 ,R. 45). Leipzig, Mittwoch den 2i. März 1923. 90. Jahrgang. Redaktioneller Teil Bekanntmachung. Nach ß 3 5. der Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblattes war bisher bei erstmaligen Ankündigungen die Beigabe eines Bestellzettels Bedingung für di« Ans- nähme der Anzeigen, während bei wiederholten Ankündigungen die Beifügung des Bestellzettels schon jetzt in das Belieben des Verlegers gestellt war. Aus wiederholten Hinweisen ist zu entnehmen, daß von dem Bestellzettelbogen nicht der allgemeine Gebrauch gemacht wird, der bei den heutigen Papier- und Herstellungskosten allein noch seine Beibehaltung in bisherigem Umfange rechtfertigen könnte. Der Zwang zur Beigabe eines Bestellzettels bedeutet unter die sen Umständen auch eine nicht unbeträchtlich« Belastung der Anzeigenbesteller. Vorstand, Vereins- und Börsenblattausschuß haben deshalb zugestimmt, daß die erwähnte Pflicht zur Beifügung eines Bestellzettels von heute an aufgehoben wird. Die Beifügung eines Bestellzettels steht demnach künftig allgemein im Belieben des Verlegers und bedarf stets eines besonderen Auftrages an die Redaktion des Börsenblattes. Leipzig, den 10. März 1923. Geschäftsstelle des Börsenvcretns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Ackermann, Syndikus. Verein Leipziger Kommissionäre. Währungseiulösungsvcrkehr durch Kommissionär. Wir machen unsere ausländischen Herren Geschäftsfreunde erneut darauf aufmerlsam, daß alle Einzahlungen bei den in Be tracht kommenden Landesbanken mit dem ausdrücklichen Hinweis erfolgen müssen, daß die Einzahlung auf das Konto der Sächsischen Staatsbank, Leipzig, für den in Frage kommenden Kommissionär geschehen muß. Leipzig, den 19. März 1923. Verein Leipziger Kommissionäre. Internationale Statistik der Geistesarbeit im Jahre 1921. (Übersetzung aus »I.« vroit ä'Lntenr«, Bern, Nr. 12, vom 15. De zember 1922.) (Fortsetzung zu Bbl. Nr. 884 Deutfchla n d. Di« deutsch« literarische Produktion hat auch im Jahre 1921 ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Die Zahl der in den Ländern deutscher Zunge (Deutschland, Österreich, Schweiz) erschienenen Veröffentlichungen beträgt 34 252. Nur die Jahre 1912 und 1913 weisen noch eine stärkere Tätigkeit auf, wie man aus der nach stehenden zehnjährigen Übersicht erkennt: 1912: 34 801 1917: 14 910 1913: 35 078 1918: 14 743 1914: 29 308 1919: 26194 1915: 23 558 1920: 32 345 1916: 22 020 1921: 34 252 Diese Zahlen sind wie bisher dem »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel-- entnommen. Die auf halbjährlichen Ver zeichnissen neuer Bücher beruhende statistisch« Tabelle von 1921 kann mit derjenigen von 1920 in Beziehung gebracht werden; die Einteilung ist dieselbe, abgesehen von einigen geringfügigen Ver änderungen. Eine Zunahme zeigt sich in 13 Klassen, eine Ab nahme in 6. Die stärkste Vermehrung (->- 799) ist die in Klasse 17, Schöne Künste, Musik, Theater, Film; die stärkste Vermin derung (— 579) die in Klasse 15, Schöne Literatur. Auch die Ver minderung in Klasse 11, Kriegswissenschaft, ist bemerkenswert. 1. Allgemeine Bibliographie, Biblio- 1920 1921 theksivesen, Universität, Enzyklo pädien 572 1343 <-i- 771) 2. Theologie 2302 2572 (4- 27») 3. Rechts- u. Staatswissensch., Statistik 4411 4457 l-i- 46) 4. Medizin, Tierheilkunde 1489 1448 <— 41) 5. Naturwissenschaften, Mathematik 1345 1377 (4- 32) 6. Philosophie 950 »93 <— 257) 7. Erziehung und Unterricht 3149 3084 (— K5> 8- Philologie, Linguistik 1726 1534 <— 192) 9. Geschichte, Biographie 1303 1385 (4- 82) 10. Geographie, Karten, Neisewesen 913 1119- (4- 2»«) 11. Kriegswisscuschast 22» 181 (— 39) 12. Handel, Industrie, Verkehr 2075 2099 (4- 24) 18. Architektur, Jngenicurwcs, Bergbau 981 110« (4- 125) 14. Hans-, Land- und Forstwirtschaft 989 1134 <4- 442) 15. Schöne Literatur 6647 60V8 (— 579) 16. Iugendschriften, Bilderbücher 17. Schone Künste, Musik, Theater, 4451 1475 <4- 24) Film 851 1K5» (^ 799) 18. Sport, Spiel 199 582 ( 4- 383) 19. Verschiedenes 772 968 (4- 196) Insgesamt: 32345 34252 <4- 1997) Die Gesamtzahl der 34252 Veröffentlichungen zerfällt in 22 145 neue Werke (1919: 15876; 1920: 19078), 7140 Neuauflagen (1919: 6432; 1920: 8715) und 4967 Zeitschriften <1919 : 3886; 1920: 4552). Was besagt die Zahl der Zeitschriften eigentlich? Es ist schwer, hierauf zu.antworten. Wenn die deutschen Sta tistiker den neuen Werken und Neuauflagen ein« Summe von fast 5000 Zeitschriften anfügen, so suggerieren sie dem Leser den Ge danken, daß es sich nicht um alte, sondern um neue, im Laufe des Jahres aufgetaucht« handelt. Ein offenbar falscher Schluß, der ans Übertreibung') fußt, und ein Verfahren, das im Ausland bereits der Kritik unterzogen wurde. Andererseits gab es trotz der ungeheuren Steigerung des Papierpreises und der Löhn« im Jahve 1921 sicher Noch -mehr als 4967 Zeitschriften — Fachzeit schriften und ander« —, di« ln deutscher Sprach« erschienen. Noch weniger glauben wir, daß die genannte Zahl sich ans nur politische Zeitungen bezieht, die bei der Statistik Italiens in einer beson deren Rubrik aufgeführt werden. Es wäre sehr wün schenswert, daß die Zukunft einig« Klarheit in diese Angelegenheit brächte. — Nach einer Notiz in der »P ap i«rz e i tung«, die in der Nummer vom 30. Oktober 1922 des »Mourvsblnä rvor äsn Loeiibonäei-- wiedergegeben wurde, belief sich die Zahl der deut schen Zeitschriften im Jahre 1921 aikf etwa 6400. Seitdem dürfte sie in Verhältnissen abgenommen haben, die vielleicht nächstes Jahr bekannt werden. *> Siehe auch unsere Bemerkung bei dem folgende» Abschnitt Ungarn.