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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1923
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- 1923-03-21
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- 21.03.1923
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^ 68. 21. März 1923. Redaktioneller Teil. Für Auslandliefernngen. — Der Reich kkommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung hat nachstehende Umrechnungskurse nach dein Stande vom 19. März 1923, gültig für dir Zeit vom 21. 27. März 1923, seslgesctzt, d>ie von Len Außcuhantelsnebenstcllen bei der Um rechnung von Fakturen in ausländischer Währung z u r E r m i t t l n » g der Gebühren (nur zu diesem Zwecke) benutzt werden: Ägypten 810.— Japan MM.- Amerika 16700.- Jugoslavten 170.— Argentinien G. l4»M.— Lettland 60. — P. 6200.— Luxemburg 920.— Belgien 920.- Mexiko 9600.- Brasilien 1900.— Norwegen 3100.- Bulgarien 110. Österreich —.25 Chile G. 4200. - Polen —.40 — P. 2200.— Portugal 710.- Dänemark 3300.- Rumänien 80.- England 3915.- Schweden 4500.- Estland 44.— Schweiz 3100.— Finnland 460.— Spanien 2600.- Frankreich IlliO — Tschechoslowakei 500.— Griechenland 190.— Ungarn 4.20 Holland 6600.— tttnanay 14100.— Italien 810.— * Die Gcschästslage in der Papierverarbeitnng »ni> im Druckgrwcrbe im Februar 1923. — Die Geschäftslage der Papier verarbeitenden Ge werbe steht, wie der Bund deutscher Vereine des Druckgewerdes, Ver lages und der Papierverarbeitung ans Grund der bei ihm seitens der angeschlossenen Verbände eingegangenen Berichte meldet, im Zeichen einer allgemeinen Depression, die hervvrgerufen wird durch die ange sichts der Nnhrbesetznng geschaffene unsichere politische Lase. Es ist augenblicklich unmöglich, Dispositionen ans längere Sicht zu treffen. Mit großem Interesse verfolgt die Papicrverarbeitung die Vorgänge ans dem Valutamarkt, die ebenfalls vollkommen undurchsichtig sind. Der Tevisensturz des vergangenen Monats ließ vielfach die Hoffnung ans billigere Preise erwachen. Doch diese Hoffnung muß sich als trüge risch erweisen, und zwar weil erstens die Papierverarbeitnng bei ihren Preisfestsetzungen aus Rücksicht ans die oft sehr kapitalschwachen Ab nehmer nie der Valuta folgen konnte, also immer mir den Preisen nach hinkte, und weil Zweitens ein Plus bei der Nohstoffbeschaffung anfge- zehrt wird durch die enorm anwachscnden Kosten für Löhne, Porti, Frachten, Rollgelder und sonstigen Geschäftsunkosten. Gerade die star ken Gebührenerhöhnngen der Post und Eisenbahn sind außerordentlich drückend, und das Reich sollte sich bei der Festsetzung mehr von volks wirtschaftlichen als von fiskalischen Motiven leiten lassen. j Uber die einzelnen Zweige der Papierverarbeitung wird u. a. be richtet: Die Geschäftslage in der B n n t p a p i e r i n d u st r i e kenn zeichnet sich durch einen weiteren infolge der steigenden Teuerung ein getretenen Rückgang des Umsatzes. Gegenüber dem Januardnrchschnitt mußten infolge der Papierpreis-, Frachten- und Kohlenpreissteigerun gen und Erhöhung der Löhne, sowie sämtlicher Unkosten die Preise um ea. 160?,- erhöht werden. Die Löhne wurden gegenüber dem Jannar- dnrchschnitt um ca. 140"/> erhöht. — In der Kartonnage n-F abri - kation ließ sich, nachdem trotz der wesentlichen Besserung der Mark die Pappcnpreise im Laufe des Februar um mehr als 50?L im Durch schnitt erhöht worden sind, nachdem ferner die. Gehälter der Ange stellten, sowie die Löhne der Arbeiter im Durchschnitt um etwa 100 ?ä gcgenüber dem Vormonat aufgebessert wurden, eine Erhöhung der Ver kaufspreise nicht vermeiden. Trotzdem diese Preiserhöhung in engstem Maße vorgenommen wurde, hatte sie doch zur Folge, daß -die Abnehmer noch mehr als in den letzten Monaten mit ihren Aufträgen znrückhielten. Unter diesen Umständen ist die Beschäftigung in jeder Weise unbefrie digend und Kurzarbeit muß in immer stärkerem Umfange eingeführt werden. — Nach den Meldungen des Vereins Deutscher Ge- f ch ä f t s b ü ch e r - F a b r i k a n t e n ist die Beschäftigung und der Ab satz auch im Berichts-Monat zurückgegangen. Ter Dollarstnrz veran laßt die Verbraucher, darauf zu warten, daß sich die Preise senken, weil die Rohstoffe nun billiger sind. Jedoch sind für das spezielle Gebiet der Geschäftsbücher imr die Preise für Textilstoffe, die sich nach dem Franken oder bei Leder nach dem Pfunde richten, entsprechend der Mark- bessernng zurückgegangen, während alle übrigen Materialien, Pappe nsw., gestiegen sind. Die Ausfuhr-Aufträge sind in den letzten Tagen und Wochen erheblich zurückgegangen. - - Für Schreibhefte und Z e i ch e n l e r n m i t t e l hat sich die Lage gegenüber dem Vormonat nicht zum Vorteil verändert, teilweise ist sogar eine erhebliche Ver schlechterung festzustellen gewesen. Seitdem die Gemeindeverwaltungen dazu übergegangen sind, selbst den Ein- und Verkauf für die Schulen zu übernehmen, sind die Händler nunmehr ganz ansgeschaltet worden und sehen sich gezwungen, entweder ihre Läden anszngeben oder sich nmzu- stellcn. Tie Stadtverwaltungen schädigen durch ihre Einkansspolitik nicht nur die Steuerzahler in ganz erheblichem Maße,*und zwar nicht wrr den engeren Kreis der Papierhändler, sondern auch die Gesamt heit. Die Stadtverwaltungen verkaufen die Artikel zu Einkaufspreisen ohne jeden Nutzen und ohne jede Berücksichtigung der Entwer tung der Mark und der steigenden Unkosten durch Löhne, Gehälter, Frachten, Rollgelder nsw. Tie Finanzmisere der Gemeinden wird da durch noch wesentlich verstärkt. Leider machen die Beschwerden ans die Verwaltungen keinen Eindruck. Im übrigen hat die Lieferung an Schüler zu den billigen Preisen noch den Nachteil, daß die Schüler jetzt bereits einen spekulativen Handel mit Lernmitteln treiben (!). — Im Papier- und S ch r e i b w a r e n g r o ß h a n d e l hat sich die Be schästignng infolge von mangelnder Kaufkraft des Kunden verschlechtert; außerdem herrscht Zurückhaltung wegen der allgemeinen politischen ^ag>-. Das Ausfuhrgeschäft kommt kaum noch in Frage, da das Ausland zu den jetzigen Preisen nicht mehr kauft. — Im Z e i t u n g s g e w e r b e ist die Beschäftigung etwa die gleiche geblieben. Infolge der Rnhrbe- setznng herrschte in geringem Umfange eine verstärkte Nachfrage nach Zeitungen. — Im S t e i n d r u ck g e w e r b e hat sich die Beschäftigung mangels ausreichenden Auftragseingangs weiter verschlechtert. Klei nere und mittlere Firmen beginnen ihre Betriebe stillzulegen. Die Rohstoffversorgung war leidlich, jedoch liegen bereits die Nohstofspreise meist über dem Weltmarktpreise. Die Ausfuhr ging zurück, da die Rohstoffe, wie oben erwähnt, zum großen Teil über dem Weltmarkt preis liegen und die Löhne sich immer mehr dem Weltlohnstand nähern. Eine Ausfuhr ist nur noch möglich in Qucrlitäts-erzeugnissen. Im Be richtsmonat sind zwei Lohnbewegungen zu verzeichnen gewesen, die Löhne wurden durch freie Verhandlungen der Spitzenverbände ent sprechend heraufgesetzt. —"Im L i ch t d r u ck g ew e r b e ist der Be schäftigungsgrad im allgemeinen ein schlechter. Nur wenige Firmen sind r>oll ansgenützl. Papier ist in beliebiger Menge zu schneller Lie serzeit zu erhalten. Die Intervention der Reichsbank auf dem Devisen markt hat zum mindesten den Vorteil gehabt, daß eine Weitersteigerung der Nohstofspreise nicht mehr eintritt. Man bekommt jetzt aus zweiter Hand Gelegenheitsposten von Papier angeboren, die unter den Fabrik preisen liegen. Diese Tatsache allein genügt jedoch nicht, um den Export, welcher zurzeit für den Lichtdruck fast das einzige Geschäft ist, lohnend zu gestalten. Papierpreise und Löhne werden nicht durch den Export gedeckt. Wenn also die Lichtdruck-Industrie nicht in ein oder zwei Mo naten zum Erliegen kommen soll, so müssen die Papierpreise entweder ans die Hälfte herabgesetzt werden, die Löhne dürfen nicht weiter stei gen oder die Mark muß wieder ihre Reise nach unten antreten. Da an genommen wer-dcn muß, daß die Senkung der Papierpreise zwar um einen Teii, ieöoch nicht um die Hälfte möglich ist, so w'rd eine Geschäfts belebung nur durch eine Senkung der Mark zu erreichen sein. Tritt diese nicht ein, so ist in kurzer Zeit mit einer großen Arbeitslosigkeit zu rechnen. Es ist eine Tatsache, daß in Arbeiterkrcisen immer nur damit gerechnet wird, daß der Untenwhmer von der Entwertung der Mark profitiert, daß die Beschäftigung der Arbeiter jedoch nur durch die Entwertung der Mark möglich wird, wird von dieser Seite nicht einge sehen. - Bei den Betrieben, des B u n d e s d e r ch e m t g r a p h I s ch e n Anstalten und K u p f e r dr u ck e r e t e n Deutschlands ist ebenfalls eine weitere Verschlechterung der Beschäftigung eingetreten, da die Abnehmer nicht in der Lage sind, die inzwischen weiter gestiege nen Preise zu bezahlen. Die Rohstoffversorgung war befriedigend, jedoch mußte infolge der hohen Preise der Einkauf von Rohmaterialien oft unterbleiben. Die Ausfuhr hielt sich in den Grenzen des Vor monats. — Im M usikalie n-V erlag ist der Absatz so stark znrück- gcgangen, daß die Gefahr einer außerordentlich starken Absatzdrosselnng besteht, die sich in einem weitgehenden Verzicht ans Nenherstellnng ans wirkt. Der Grund für diese Erscheinung ist in den wesentlichen Preis steigerungen zu suchen, welche wiederum durch die erheblichen Steigerun gen der Herstellungskosten veranlaßt waren. Dem Musik-Verlag sind jedoch Grenzen gesetzt, die es ihm nicht ermöglichen, mit seinen Preisen in derselben Weise fortznschreiten, wie die Herstellungskosten steigen. ES würde für ihn die Gefahr bestehen, daß die Absatzfähigkeit seiner Verlagswerke vollständig unmöglich gemacht wird. Im Interesse der deutschen Musikkultur ist diese Entwickelung der Verhältnisse natür lich lebhaft zu bedauern, und namentlich die ernste Musik, die Deutsch lands Weltruf ans musikalischem Gebiete begründet hat, muß hierunter am stärksten leiden. PersüiialMrWeii. Sbjährigcs Jubiläum. — In erfreulicher körperlicher und geistiger Frische konnte Herr Buchhändler FriedrichKicherer in Stutt gart am lg. März das Fest seiner ununterbrochenen Lllsährigen Tätig keit in der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart begehen. Die Geschäftsleitung beglückwünschte den Jubilar an seinem festlich ge schmückten Arbeitsplatz mit einer seine verdienstvolle Arbeit anerken- ZkiS
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