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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 68, 21. März 1923, Die Buchhandlung Gustav Fock in Leipzig Hai uns wie bisher in liebenswürdiger Weise mit Angaben über die vom l. Olt. 1921 bis 30. September 1922 erschienenen Disserta- tionen und akademischen Abhandlungen versehen. Nachstehend geben wir die Tabelle wieder, die sie siir uns zusammengestellt hat, indem wir die Zahlen des vorhergehenden Jahresabschnitts beifügen. 1920,21 1921/22 1. Klassische Philologie und Altertumskunde 2 Neuere Philologie; Neuere Sprachen und 41 43 (4- 2) neuere Literatur 6. Oriental. Sprachen; Vergleichende Sprach 111 «3 (— 48) wissenschaft 8 1k <->- 8) 4. Theologie 32 1k <— 18) 5. Philosophie; Psychologie 34 48 (4- 14) 6. Pädagogik 36 15 21, 7. Geschichte und Hilfswissenschaften 8. Geographie; Neisebeschreibungen; Anthro 72 42 <— 30) pologie; Ethnographie 19 2 (- 17, 9. Rechtswissenschaft s 10. Staatswissenschaft und Volkswirtschaft l 570 242 <—328) 11. Medizin 1246 502 <—744) 12. Beschreibende Naturwissenschaften 89 7 t (— 181 13. Exakte Wissenschaften 169 85 (— 24> 14. Chemie 173 44 (—1291 15. Technische und Handelswissenschaflen 106 38 (— K8> 16. Land- und Forstwirtschaft; Viehzucht 19 8 (- 11, 17. Bildende Künste 9 13 <4- 41 18. Musik 6 K 10, Verschiedenes; Bibliothekswesen; Rhetorik 8 -<- 8, Insgesamt -"2688" 1251 l-1434. Nur 4 Kategorien (1, 3, 5 und 17) weisen eine schwache Zu nahme aus. Die Musik bleibt stationär. In allen übrigen ist eine Abnahme sestzustellen, di« bei der Medizin <— 744) und bei Rechts-, Staatswissenschaft und Volkswirtschaft besonders auf- fallt. Daher bleibt di« Gesamtzahl des Jahresabschnitts um über die Hälfte hinter der des vorhergehenden Jahres zurück. Immerhin darf man etwas nicht außer acht lassen: nur -die in ihrem vollen Umfange gedruckten Dissertationen sind in die Übersicht von 1921/22 ausgenommen worden. Die kurzen Auszüge von 2, 3 und 4 Seiten, die die Studenten jetzt an Stelle ihrer vollständigen Manuskript« veröffentlichen -dürfen, .finden sich nicht in der Statistik der Fockschen Buchhandlung. Die Zahl der akademischen Abhand lungen, die zwischen dem I. Oktober 1921 und -dem 30. September 1922 in Deutschland veröffentlicht wurden, ist also zweifellos wesentlich höher als 1294; nur bleiben viele von diesen Denk schriften mrd literarischen Versuchen unveröffentlicht. Wünschen wir — ohne -allzu sicher darauf zu barten —, daß darunter Meisterwerke sind, deren Wert die Zukunft enthüllt. Die Deutsch« Bücherei hat im Jahre 1921 ihre auf die perio dischen Veröffentlichungen bezüglichen bibliographischen For schungen fortgesetzt. Sie verzeichnete den Eingang von 2785 neuen Zeitschriften (gegen 2193 i. I. 1920), wovon 916 (860 i. I. 1920) zum ersten Male erschienen. Etwa 700 Zeitschriftennum mern lange» täglich in der Bücherei an und müssen noch an dem selben Tage in den Katalog eingetragen und nach Arten geordnet werden. Bei ihren Anstrengungen, die literarische Produktion Deutschlands immer besser kennen zu lernen, ist es der Deutschen Bücherei gelungen, 183 Zeitschriften ausfindig zu machen, die bis lang ihrer Aufmerksamkeit entgangen waren lind worunter meh rere ziemlich alte sind (eine zählt sogar 90 Jahre ihres Bestehens). Dagegen zählen 1025 neue Zeitschriften noch nicht zu den Erwer bungen der Bibliothek. Die Zahl der eingeschickten neuen Micher beträgt 18198. Die meisten wurden von den Verlagsanstalten zur Verfügung gestellt, 1542 von Privatleuten. Die amtlichen Druck sachen werden in Zukunft nach neuen Regeln gesammelt. Man will sich auf die Sammlung von Drucken beschränken, die von den politischen Zentralbehörden, Shnoben und großen Städten deich Länder deutscher Zunge ausgehen. Die im April 1921 gegründete, Bibliographische Abteilung der Bücherei veröffentlicht zwei Be-- richte, einen täglichen, der am 8. April 1921 zum ersten Male von ihr bearbeitet im Börsenblatt er schien, und einen wöchentlichen, dessen erste Nummer vom 28. April datiert. Zur Weihnachtszeit sind täglich 200 bis 300 Bücher in die Katalog« einzutragen, eine Zahl, die hinlänglich für die leb hafte Tätigkeit dieser neuen Abteilung spricht. Die Deutsche Bücherei besitzt schließlich — und darum werden sie andere Anstalten zweifellos beneiden — Freunde, die sich zusammengeta» haben, um sie moralisch und materiell zu unterstützen. Diese Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei zählte 1021 Mir gli-e-der am 31. Dezbr. 1920 und 2634 am 31. Dezbr. 1921. Der Zuwachs beträgt also 1613 Mitglieder. Der Verein unterstützt die Bibliothek sehr reichlich und gibt insonderheit Geld zum Ankauf von Büchern, die nicht unentgeltlich geliefert werde». Die zu diesem Zwecke ansgeworfenen Hilssg-elder beliefen sich im Jahre 1921 auf 120 000 Mk., eine Summe, die trotz der Entwertung des deutschen Geldes im Innern-des Reichs immernoch etwas vorstellt. Die deutsche Presse hat schon im Jahr« 1921 eine schwere Krisis durchgemacht, die sich jedoch im Jahre 1922 noch verschärfte. Di« Herstellungskosten der Zeitungen haben sich beständig erhöht. Am 1. Mai j922 war das Papier 80mal teurer als vor dem Kriege. Und dabei ist die Preissteigerung nicht stehen geblieben. Infolge dessen haben zahlreiche Zeitungen ihr Erscheinen einstellen müs sen. Das Bbl, Nr. 108 vom 10. Mai 1922 erwähnt z. B., daß allein vom 25. März bis 25. April 1922 in diesem harten Kampf imrs Dasein 160 periodische Veröffentlichungen, nämlich 43 Tages zeitungen und 117 Fachblätter, unterlagen. Die Not der deutschen Zeitungen ist ein Thema, das ständig auf der Tagesordnung steht. Herr vr. Gottlieb, Verfasser eines Buches über -Die Rückwirkungen des Krieges auf die Presse-, hat ausgerechnet, daß 502 Zeitungen von 1914 bis 1918 eingegangen sind, nämlich weniger als während der ersten acht Monate des Jahres 1922. Deutschland war ohne Zweisel vor dem Kriege buchstäblich mit Periodischen Veröffentlichungen überschwemmt, und wenn die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der gegenwärtigen Stunde von dieser Vollblütigkeit etwas abzapften, so könnte es nichts schaden. Aber es werden auch alte, einflußreiche Zeitungen von der Krise betroffen, und wenn sie sterben müssen, so geht mit ihnen ein Kulturfaktor, eine Überlieferung zugrunde. So melde! inan das Verschwinden der Breslauer Morgenzeitung«, di« noch während des Krieges eine Auflage von über 100 000 Exemplaren hatte und deren Ursprung 76 Jahre zurückreicht. Solch« Sym ptome sollten -diejenigen zum Nachdenken veranlassen, -die zur be- ständigen Erhöhung der Papi-erpr-eilse -drängen und -dadurch Arbeitslosigkeit un-d Armut bei Buchdruckern rmd Schriftstellern herbeiführen. Eine Lösung, die bisher nicht viel Anhänger gefunden hat, besteht in der Verschmelzung zweier oder mehrerer Zeitungen. Dieses Zusa-mmenwerfen der Hilfsmittel zur wirksameren Bekämp fung der Gefahr ist vielleicht nicht ideal, aber -auf alle Fälle dem zu ungleichen Kampfe vorzuziehen, den jede Zeitung allein aus fechten muß und der gar -häufig mit der Niederlage en-dci. Diese Betrachtungen beziehen sich allerdings ans Ereignisse von 1922 und nicht von I92l, aber wir können nicht umhin, schon heute z» erwähnen, wie -schwer in Deutschland die sogenannte »vierte Macht« bedroht ist. Nach dem Adreßbuch des Deutsche» Buchhandels gab es 13 049 Buchhändlerfirmen im Jahre 1920 und 12 412 im Jahre >912 — bemerkenswerte Fortschritte, Zum Schluss« wird mau gewiß mil Interesse erfahren, daß Deutschland 3750 Kinos lm Jahre l92l besaß (3721 i, I, 1920), nämlich eins ans 10 000 Einwohner, Die Zahl der deutschen Filmfabrikanten betrug 456 im Jahre 1921, Mit Ein- und Aus fuhr von Filmen beschäftigten sich 428 Firmen (Bbl. vom 5. De zember 1921). Estland. Nach dein NuNstin cls l'Lstlionis (Paris 1922, 1, Heft) erschie nen in dieser Republik 22 Zeitungen -und 65 andere periodische ^ Veröffentlichungen, in Reval 10, in Dorpat 3, Hiervon werden 2 in deutscher, 1 in russischer Sprach« herausgegeben. Das Statistische Amt in Reval teilt noch mit, daß sich die Zahl von -einigermaßen nennenswerten Bibliotheken aus 72, die der Voiksbi'bliothekeu auf 433 -beläuft.
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