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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1923
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- Deutsch
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69, 22. März 1923. Redaktioneller Teil. augesetztcn Tage nicht stanz glücklich gewählt waren.— Eine größere Anzahl von Anmeldungen für die nächste Kantatemesse liegt bereits vor, an.!; soll eine Anzahl Firmen im Meßhaus »Stentzlers Hof- Plätze belegt haben. Die Ceschäftsleitung der Bugra-Messe (Adresse: Deutsches Buchgewerbehaus in Leipzig) bittet um sofortige Be nachrichtigung. Preioschilderzwanst auch in Preußen. (Vgl. Bbl. Nr. 02.) Wie ,!, Lachsen, so ist nun auch für Preußen eine »Verordnung über Preisschilder- erlassen worden. In dem angefügten Verzeichnis der Waren, die in Läden, Schaufenstern, Schaukästen, auf dem Wochcn- markte, in der Markthalle oder im Ctraßcnhandel mit Preisschilder» zu versehen sind-, werden ebenfalls -Schreib- und Papierwaren und Schulartilel aufgeführt, nicht a b e r B ii ch e r. Anstestclltcnversicherunst. Die Versicherungspflichtgrenze ist durch Verordnung de. Reichsarbeitsministers vonl 17. März mit Wirkung vom 1. März "an von 4,2 Millionen Mark auf 7,2 Mil lionen Mark erhöht worden. Eine Änderung der bisherigen Gehalts und Beitragstlassen ist nicht erfolgt. Es sind mithin bei einem monat lichen Verdienst von 60 000—600 000 Mark Beiträge in Klasse 13 mit monatlich -1840 Mark zu zahlen. Wer -die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, ohne seine»' Arbeitgeber oder seine Stellung zu wechseln, scheidet erst mit dem ersten Tage des vierten Monats nach Überschreiten der Versichernngsgrenze ans der Versicherungspflicht ans. Auswüchse des Mklwmewesens. - In letzter Zeit sin'd wiederholt Nachahmungen von Ncechsbankuoten (sogenannte Blüten) zu Neklame- zwccken verbreitet worden. Trotz'der vorhandenen Abweichungen zeigen diese Blüten, besonders wenn sie zußammengefallet sind, eine gewisse Ähnlichkeit mit den echten Noten, durch die es in einer ganzen Neihe von Fällen Betrügern gelungen ist, sic zu Zahlungen zu verwenden. Es erscheint angebracht, das Publikum, insbesondere die gewerblichen Kreise darauf hinzuweisen, daß nach 8 WO Ziff. 6 StrGB. die An fertigung und Verbreitung von Warenempfehlungskarten, Ankündi gungen oder anderen Drucksachen und Abbildungen, die in Form oder Verzierung dem Papiergeld ähnlich sind, strafbar ist. Das Neichsbank- Direktoriuln warnt daher vor Anfertigung, Verbreitung und gleich zeitig auch vor Annahme derartiger Blüten-. Blicherdiebstähle in der Leipziger medizinischen Klinik. Wie jetzt festgestellt wurde, ist seit August 1922 aus dem Archiv der Medi zinischen Klinik in Leipzig eine größere Anzahl, rund 200 Bände, Zeitschriften (geschlossene Serien) gestohlen worden. Es handelt sich dabei um die ersten 50 Bände »Neurologisches Zentralblatt« (ge bunden, Ledcrrnckcn, Goldtitel), die ersten Bände (etwa 20) »Archiv für klinische Medizin«, teilweise ungebunden, und um 90 Bände (vom Band 20 an) »Zeitschrift für klinische Medizin« in schwärzlichem Pappband mit grünem Schild, die letzten Bände ungebunden mit rot bräunlichem Umschlag. Außerdem fehlt eine ungefähr 50 Zentimeter lange Kassette. Wahrnehmungen über den Verbleib der wertvollen Bücher teile man sofort der Leipziger Kriminalpolizei mit. Keine Veränderung der Gold- und Silbcrankaufsprcise. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Neichsbank und die Post erfolgt bis auf weiteres unverändert zum Preise von 85 000 Mark für ein Zwanzigmarkstück, 42 500 Mark für ein Zehnmarkstück. Für aus ländische Silbernlünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der An kauf von Neichssilbermünzen durch die Neichsbank und die Post er folgt bis auf weiteres unverändert zum 1500fachen Betrage des Nennwertes. Der Post-Goldfranken. Der deutsche Gegenwert des Gold- frankcn bei der Gebührenerhebung im Ausland-Paket-, -Zeitungs-, -Telegramm- und -Fernsprechverkehr ist vom 19. März ab auf 4400 Mk. festgesetzt worden. Der Ncichspostmiiiister über die Ursachen des Defizits. Bei der Weiterberatung des Postetats im Ncichshaushaltausschuß des Reichs tags erklärte Neichspostminister Stingl, die allgemeinen Unkosten seien riesenhaft gestiegen. So kosteten jetzt die Briefkästen das Dreitausend- achthundert-sache des Preises von 1914, Rechenmaschinen das Zwei- tausendfache, Schreibmaschinen das Dreitausendfache, Briefbcutel das Dreitausendvierhundertfache, Packpapier, das i,n großen Mengen ge braucht werde, sogar das Clftausendfache, Koks das Ack ttausendfache, Kabel das Zchntausendfache, Kupferdraht das Neuntausenddrcihundert- sache und Eisendraht das Dreizehntausendfünfhundertfache. Bei einer solchen Steigerung der Materialkosten sei eine Bilanzierung des Post- rtats selbst bei weitestgehendem Personalabbau nicht möglich. Die Unterstützung der Bibliotheken- durch entsprechende Posttarifermäßt- gungcn sei zum Leidwesen des Ministers bei der finanziellen Not der Post »nicht möglich«. Derartige Kulturaufgabcn müßten durch be sondere Mittel unterstützt werden, aber die Post, die selbst schwer zu kämpfen habe, könne leine weiteren Lasten, die nicht in ihr eignes Ressort fallen, übernehmen. Postnachnahmcn. - Die vielen Nachnahmepakete, die eine lebhafte Sortimcntsbucl Handlung jetzt täglich einlösen soll, müssen den Sorti menter besonders verdrießen, wenn auf dem Abschnitt -der Pakctadresse nicht vermerkt wird, was das oder die Pakete enthalten. Wie uns ein Königsberger Buchhändler schreibt, iäme das unter 100 Nach- uahmepatecen höchstens einmal vor, während es doch eigentlich die Regel sein sollte, daß -der Empfänger sofort auf der Paketadresse sehen kann, wofür die hohen Beträge verlangt werden. — Pakete mit hohen Nach- nahmebeträgc», z. B. über 50 000 Mark, sollten überhaupt nicht ohne eine gleichzeitige direkte Benachrichtigung abgesandt werden, damit der Empfänger stets das nötige Geld zur Hand hat und- nicht durch wieder holtes Vorlegen der Nachnahme die Kosten noch erhöht werden. Auch bei Nachnahmckreuzbändern ist es angebracht, den Inhalt kurz auf der Adresse zu vermerken. Es sind das wirklich keine übertriebenen Forde rungen des Sortiments, die seitens der Verlagsexpedilionen doch endlich Berücksichtigung finden sollten. Die unerschwinglichen Papierpreise. Der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Neichswirtschaftsrates beschäftigte sich mit dem Antrag der Verbünde der Papierverarbeitung und des B ö r s e n v e r e t n s der Deuts ch eu Buchhändler auf Aufhebung des Goldzall zu s ch l a g s fiir Zellstoff, Papier und Pappe ausländischen Ursprungs. Die durch diese Erleichterung erstrebte Einfuhr soll nicht des Mangels wegen erfolgen, da der Bedarf in Deutschland zurzeit zu decken ist, solider» soll eine Preissenkung erzielen. Aus den Äuße rungen der geladenen Vertreter aller beteiligten Industrien ergab sich, daß die Weltmarktpreise eif deutscher Hafen für Zellstoff etwa 8 bis 10 Prozent, bei gewissen Papiersorten bis zu 50 Prozent und dem entsprechend auch für Pappe unter den deutschen Preisen liegen. Die papierverarbeitende Industrie befindet sich infolge der da mit verbundenen Absatzstockung, besonders des Wegfalls der Ausfuhr, in einer schweren Krisis, die bereits zu Betriebseinschränkungen und Arbeitslosigkeit geführt hat. Von einer Verbilligung des Grundstoffes wird eine Erleichterung der Lage erwartet. Der Vertreter der Zell stoffindustrie legte dar, daß die Zellstofserzcugung vom Weltmarkt und damit auch der Tevisenentwicklung abhängt. 9 0 Prozent und mehr des notwendigen Holzes werden aus dem Auslande be zogen. Auch alle anderen Produktionsmittel, Kohle, Samen, Kupfer, Wolle u. a. werden vom Weltmarkt bezogen oder haben zum mindesten Weltmarktpreise. Dazu kommen die hohen Frachten. Daraus ergibt sich schon, daß die ausländischen Industrien, die in unmittelbarer Nähe von Wäldern liegen, unter günstigeren Bedingungen arbeiten als die deutsche Industrie und daher auch billigersein k ö n u e n. - Nach kurzer Besprechung stellte sich der Ausschuß auf den Standpunkt daß zur Unterstützung der augenblicklich verfolgten Wirtschaftspolitik auf dem Devisen- und Warenmarkt eine Preissenkung auch des Zellstoffs und verwandter Erzeugnisse sehr zu begrüßen wäre. Er nahm daher ein stimmig folgende Entschließung an: Die Neichsregierung wird ersucht, zu prüfen, ob angesichts der Ausdehnung der Besetzung deutschen Gebietes und der daraus folgenden Bedrohung der Versorgung des deutschen Marktes der Einfuhrzoll für Zellstoff, Papier und Pappe auf die Hälfte der autonomen Zollsätze vorübergehend herabgesetzt wer den kann.« Papierfabrik Neisholz, A.-G. in Düsseldorf. In der außer ordentlichen Generalversammlung wurde beschlossen, unter Aufhebung der wegen eines Formfehlers angefochtenen Beschlüsse der außerordent lichen Generalversammlung vom 29. Dezember 1922 das Aktien kapital um 10. Mill. Mark Stamm- und 15 Mill. Mk. Vorzugs aktien auf insgesamt 75 Mill. Mk. zu erhöhen. (Bezugsrecht 4: 1 zu 300 Prozent). Die neuen Aktien sind vom 1. Juli 1922 ab divi- dendcnberechtigt. Ferner wird das Aktienkapital um 15 Mill. Mk. neue, den alten Vorzugsaktien gleichgestellte Vorzugsaktien mit Divi- dendenberechtigung ab 1. Januar 1923 erhöht. Die Verwaltung teilte mit, daß der wegen Papierschiebungen verurteilte frühere Direktor Teipcl (vgl. Bbl. Nr. 63) bereits seit Anfang Juli von seiner ge schäftlichen Tätigkeit bei der Gesellschaft entbunden worden und an» 31. Dezember vollständig aus der Gesellschaft ansgeschieden sei. Weder Aufsichtsrat noch Vorstand hätten mit der Angelegenheit etwas zu tun gehabt, und eine finanzielle Schädigung der Gesellschaft durch die Machenschaften ihres früheren Direktors komme nicht in Betracht. 365
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