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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 69, 22, März 1S2Z, buch zu führen. Aber daß deren Filiale in Burnus Aires ebenfalls mit im Ortsverzeichnis unter den deutschen Buchhandlun gen in Buenos Aires figuriert, ist doch wohl zu viel. Die Buenos Aires-Filiale jenes Hanfes importiert nur italienische Bücher nach Argentinien. Und wenn sie auch gelegentlich mal ein deutsches Buch nach Argentinien besorgen sollte, so ist sie deshalb noch lange tzine deutsche Buchhandlung, ebensowenig wie sich ein deutsches Sor timent englische oder französische Buchhandlung nennen wird, ivenn es mal gelegentlich siir einen Kunden ein englisches oder französisches Buch besorgt. Ich bin bezüglich dieser Zustande bereits persönlich bei der Schristleitung vorstellig geworden. Ob nun ans Grund meiner Vorstellungen diese Firmen im neue» Jahrgang wcggelassen worden sind, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich jetzt, wo ich diesen Artikel schreibe, keine Gelegenheit besitze, in das Adreßbuch Einblick zu nehmen. Durch die allzu weitherzige Bereitwilligkeit, welche die Schrist- lciinng des Adreßbuches de» Aufnahuicgcsuche» ausländischer Firmen und Personen i» das Adreßbuch entgcgcngcbracht hat, sind die Ver- legerangcbote, die nur siir das Sortiment bestimmt sind, auch Leuten zur Kenntnis gelangt, die absolut kein Recht zu solcher Kenntnis be sitzen. Deutschen Kirnten und -Ncngründungcn gegenüber bringt sic mit Recht einen sehr strengen Maßstab zur Anwendung, damit keine unerwünschten Elemente in das Adreßbuch hincinlommcn. Die selbe Strenge sollte unbedingt auch ausländischen Nntcrnchmungc» gegenüber a» den Tag gelegt werden. Die Tatsache, daß eine Firma im Auslande wohnt und mit einem Grossisten oder Kommissionär in Geschäftsverbindung steht, darf kein Freibrief zur Aufnahme in das Adreßbuch sein. Wenn der Redaktion des Adreßbuches sonst keine Unterlage» zugänglich sein sollten, so würden die rechtmäßigen und anerkannten deutsche» Sortimcntssirmen bzw. deren berufliche Orga nisationen gern mit Auskünften diene», wenn sic um solche angegangen werden"). ' Wir Sortimenter in Argentinien leiden unter den geschilderten Verhältnissen ganz ungeheuer, haben sie doch eine stetig zunehmende Kundenslucht ans unseren Geschäfte», eine Abwanderung an die deut schen Jnlaudcxportbuchhandlungcn und au die Büchcrschieber zur Folge gehabt. Es geht nun schon seit Jahren so, d. h. solange die Mark im unaufhaltsamen Abstieg begriffen ist, wenn es auch in den ersten zwei Jahren nicht so kratz gewesen ist, wie es in den letzte» 8—8 Monaten der Fall war, als die Mark ihre tollsten und selbst vom ärgsten Pessi misten nicht geahnten Sprünge gemacht hat. Durch nnscrn Kampf für die Aufrcchtcrhaltung des finanziellen Wertes des deutschen Buches im Ausland und damit auch seines An sehens sind wir in den unverdienten schlechte» Ruf der übermäßigen Verteuerung des Buches gekommen. Dabei haben wir aber weiter nichts getan, als uns bemüht, ungefähr die Büchcrpreisc ausrecht- zncrhaltcn, die wir schon vor dem Kriege von unseren Kunden ge fordert und auch stets widerspruchslos bekomme» haben. Jeder Aus- landdcutsch« war sich klar darüber und sand dabei gar nichts Un rechtes, wenn er im Ausland mehr für ein deutsches Buch bezahlte als im deutschen Inland; mußte er doch auch ebenso für jedes Glas Bier, siir Kleider und Nahrung, für Theater und sonstige Vergnügungen weit höhere Preise bezahlen, als sie in Deutschland gefordert wurden. Erst die Spekulationssucht infolge des Niedergangs der deutschen Mark, die Uuierbietnng unserer alteingefllhrteu lind ortsüblichen Preise seitens deutscher Jnlandbnchhandlungcn und Büchcrschieber haben diesen un liebsame» Wandel in den Anschauungen hcrvorgernfen. Heute glauben viele AnSlandbcntsch« geradezu ein Recht darauf zu haben, baß ihnen die deutsche» Bücher nicht nur zur Hälfte, nein, zu dreiviertcl geschenkt werden. Sonst ganz nette Leute, z. B. deutsch« Professoren an argen tinischen Hochschulen, die selbst sin Mark umgerechnet) Riesensummen verdienen, werfen dem deutschen Sortimenter in Argentinien Wucher- vcrdienfte vor und boykottieren ihn, weil er sich die Freiheit nimmt, dasselbe verdienen zu wollen, was der Herr Professor verdient. Als ich Ende des Jahres 1821 einige Reisen in die wichtigsten argentinischen Provinzstädte unternahm, wo Deutsche in größerer An zahl beisammen wohnen,, „m die Stimmung dieser Kreise direkt in persönlicher Anssprache kennen zu lernen und zu untersuchen, ob sich die Organisation des Reisebnchhandels in Argentinien ermöglichen lassen würde, habe ich mancherlei anhören müssen, was für di« dortigen Sortimente nicht erfreulich ist. lim nur ein Beispiel von vielen anzu- sllhrcn, sei folgendes erwähnt: Ein Herr sagte mir ganz unverblümt, daß er die Bücher aus Deutschland ganz bedeutend billiger haben könne; erst kürzlich habe er wieder eine größere Sendung erhalten, und er müsse sich direkt schämen, wenn er mir die Preise nennen würde, die er für wertvolle Prachtwerke bezahlt habe. Er sehe sehr wohl ein, daß die deutschen Buchhändler in Buenos Aires nicht billiger liefern könnten, da sic ja ihre bedeutenden Geschäftsunkosten mit Pesos bezahlen und selbst auch von Pesos leben müßten, aber man könne es auch dem Publikum nicht verdenken, wenn es die Konjunktur der schlechten deut- . scheu Mark ausmitzc. ES sragt sich nun, was angesichts dieser Verhältnisse geschehen kann und wie diese aus die Dauer unhaltbaren Zustände beseitigt werden sollen. Soll das deutsche Sortiment in Argentinien, das Un- > endliches für die Ausbreitung des deutschen Buches getan hat und , immer ein Pionier für die deutschen Geistesprodukte gewesen ist, auch , weiterhin lebensfähig erhalten werden? Von der Lösung dieser Frage i wird sehr wesentlich mit der Erfolg abhäugen, de» die Bestrebungen ! zur Förderung (besser Wiederherstellung) des Ansehens des deutschen Buches im Ausland haben werden. Ich glaube, daß die Verhältnisse in anderen überseeischen Ländern, besonders in Ehile, Brasilien, Mexiko und Nordamerika, ähnlich liegen, wie ich sic hier in bezug aus Argen tinien geschildert habe, daß die dortigen Sortimenter unter denselben Mißständen zu leiden haben. Die Beantwortung der obigen Frage wird deshalb für weitere Kreise Interesse und Bedeutung habe» als nur für die argentinischen deutschen Sortimenter. Hans Fändrich ans Buenos Aires, zurzeit in Döbeln i. Sa. "> Tic von Herrn Fändrich angeführten Fälle können sich nur ans Ausnahmen ln früheren Jahren beziehe». In den letzten Jahren wurde die Prüfung zwecks Aufnahme neuer Firmen, namentlich ausländischer, erheblich strenger vorgenommen. Red. d. Adreßbuchs. 3S2 Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammcngestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: A — Mitglied des B.-V. n. eines anerkannten Vereins. —- " — Mitglied nur d. B.-V. — »-»- — Fernsprecher. — TA.: — Tele grammadresse. — V — Bankkonto. — — Postscheckkonto. — — 's — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Bör senblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 12.—17. März 1923. Vorhergehende Liste 1923, Nr. 83. TA rct, M., Fil. Poscn. Leipziger Komm, jetzt: Wagner. >B. 82.s KA uerbach' K Nächst, Mich., K. Krüger, Berit n. Der Inh. KKarl Krüger ist 18./III. i923 im 37. Lebensj. verstorben. sB. 83.s BBaedekcrschc Buch-, Kun st- u. 8chrm t tte lhan d l »n g, G. m. b. H., Elberfeld. Leipziger Komm, jetzt: Grosso- n. Kommissionshans. sB. L9.s B ay e rl a n d - B c rl a g G. m. b. H., München, hat den Verkehr über Leipzig anfgegeben. sDir.s B a z a r - A c t i c n - G c s e l l s ch a s t, Berlin. Wilhelm Seidel wurde MN leitenden Direktor n. Friedrich Auer zum ordentlichen Vorstandsmitglied bestellt. sDir.s TB enz L Ge n., Buchhandlung u. Verlag, Überlingen, hat den Verkehr über Leipzig u. Stuttgart ansgegcben. sDir.s B ii ch c rv c r s a n d M. Botner, Leipzig, ging an den bisher. Geschäfts!. Paul Botner über. sH. 28./II. 1928.s Buchhandlung --Nodina- G. m. b. H., C h a r l o t t e n b n r g. Hermann Lifschiitz ist nicht mehr Geschäfts?. sH. 28./II. 1923.s KB uddcnbrook-BuchHandlung G. m. b. H., Lübeck, glie derte dem Geschäft eine Antiguariats-Abt. an. sB. 63.s Bühne und Film V c r l a g s g c s e l l s ch a f t m. b. H., Berlin, erloschen. sDir.s GCasack, H. W., Fröndenberg (Wests.), ivurde im Adreßbuch gestrichen. sDir.s Decker's Verlag, N. v., G. Schcnck, König!. Hofbuch- hänbler, Berlin. Die Prokura des Alodoard von Bieder mann ist erloschen. Dem Hubert Baur wurde Gcs.-Proknra erteilt. sH. 19./II. 1923.s D c n t s ch c G c se l l s cha f I sür A n s l a n d s b n ch h a u d c l E. V., Leipzig. Adresse jetzt: Gerichtsweg 28. sDir.s KD cvricnt, A. F., V e r l a g s g e s e l l s ch a f t m. b. H., Bcrli n. THaus Stclnbcck ist nicht mehr Geschäfts?., an seine. Stelle trat Hermann Werner. Tic Prokura des Gerhard Glitsch ist erloschen, dem Alexander Curbt wurde Prokura erteilt. sH. 17./II. 1923.1 D r o g i st c n - Z e i t u n g M c i ß n e r L C o., L e I p z I g. Dem Hein rich Gricßhammcr wurde Prokura erteilt. sH. 23./N. 1923 s E n g e l h a rd - N e y h c r s ch e Hosbuchdr., Verl h., Goth a , hat den Verkehr über Leipzig anfgegeben. sDir.s
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