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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1909
- Sprache
- Deutsch
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13320 Börsenblatt f. v. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 257, 4. November 1909. Fischer die verschiedenen Systeme christlicher Kolportage und zeigte an der Hand praktischer Beispiele — z. B. der Hannoverschen Jnspektionskolportage usw. —, wie ein gemeinsames Vorgehen möglich ist. Seine bezüglichen Ausführungen gipfelten in der Forderung: »Angesichts der bei getrennter, ja gegensätzlicher Arbeit des Buchhandels und der Inneren Mission erfahrungsgemäß oft erfolgarmen und verlustreichen Tätigkeit erscheint es dringend wünschenswert, daß Innere Mission, Geistliches Amt und christlicher Buchhandel auch in dieser Sache Hand in Hand arbeiten. Der christliche Buchhändler ist der gewiesene Expedient und Geschäftsführer der Bezirkskolportage, der Geistliche der Berater und Vermittler, der Landes- und Provinzial verein rc. das beide verbindende Organ, das in der Lage ist, die im Falle erforderlichen Zuschüsse zu beschaffen und die Ein heitlichkeit der Arbeit zu gewährleisten.« Besondere Aufmerksamkeit widmete der Vortragende sodann der Frage der Gewinnung geeigneter Kräfte und richtete die Bitte an Brüderhausvorsteher und Vereinsleiter, möglichst tüchtige Kräfte für diesen zwar schweren, aber segensreichen Beruf zu gewinnen, denen dann aber auch eine gute Entlohnung zugesichert werden müsse. Ein Überblick über die zu verbreitende Literatur beschloß den Bericht. Ihm folgte eine lebhafte Aussprache, an der sich hervor ragende Vertreter der Inneren Mission beteiligten. * Amerikanische Gast-Professoren in Berlin. — Am 30. Oktober mittags hielten in der Aula der Universität Berlin die beiden derzeitigen amerikanischen Gastprofessoren ihre An trittsvorlesungen in Gegenwart Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin mit Gefolge, des Ministers der geistlichen usw. Angelegenheiten von Trott zu Solz, des Lehrkörpers der Uni versität, der Studentenschaft und geladener Gäste, unter ihnen der Staatsminister vi. von Studt. Der Rektor, Geheimer Re gierungsrat Professor vr. Erich Schmidt, dankte den Majestäten für ihr Erscheinen, bedauerte, daß der amerikanische Botschafter Hill derzeit von Berlin abwesend sei, und bewillkommnete die beiden amerikanischen Gäste. Hierauf sprach der Inhaber der Rooseveltprofessur, Professor !)>-. Wheeler, Präsident der Uni versität Berkeley, California, über »die Macht der öffentlichen Meinung in Amerika«. Der Vortragende, der sich der deutschen Sprache bediente, schloß mit dem Ausdruck besonderer Freude darüber, daß er nach 25 Jahren wieder an einer deutschen Universität weile. Durch Nachahmen werde kein Volk groß, aber gegenseitiges Verstehen der Kulturvölker fei für die Weltgeschichte von höchstem Wert. Es ergriff dann der Professor vr. George F. Moore von der Harvard-Universität in Cambridge das Wort, der ebenfalls deutsch, über »die Aufgaben der Neligionsgeschichte« sprach. Der Rektor schloß hierauf mit einem dreifachen Hoch auf die Majestäten den Festakt. Deutsch-schwedischer Handelsvertrag. — Mit Ausgang 1910 wird der deutsch-schwedische Handelsvertrag von 1906 außer Kraft treten. Für den zu erhoffenden Fall, daß zwischen den beiden Negierungen Verhandlungen über einen neuen Vertrag stattfinden, ist es zweckmäßig, daß die bestehenden Wünsche bald gesammelt und den zuständigen Stellen zur Kenntnis gebracht werden. Die Handelskammer zu Berlin hatte schon im April d. I. beteiligte Firmen zu entsprechenden Äußerungen aufgefordert. Inzwischen ist am 3. Mai d. I. der Entwurf eines neuen und völlig um gestalteten schwedischen Zolltarifs nebst Einführungsgesetz von einer Kommission im Austrage der schwedischen Regierung fertiggestellt worden und wird demnächst der Beschlußfassung der gesetzgebenden Faktoren Schwedens zugeführt werden. In der dadurch erhaltenen Gestalt wird er die Grundlage der Vertragsverhandlungen bilden. Da zwischen der gesetzgeberischen Erledigung des Entwurfs und der Eröffnung der Vertragsverhandlungen voraussichtlich keine ge nügende Zeit mehr zur Verfügung stehen wird, so wird es not wendig sein, die vermutlich zu vertretenden deutschen Anträge schon auf Grund des Entwurfs vorläufig zu formulieren. Die Handelskammer zu Berlin richtet daher auf Anregung des preußischen Handelsministers an die beteiligten Firmen ihres Be zirkes die Aufforderung, so bald wie möglich an der Hand des Tarifentwurfs die früher schon ihr mitgeteilten Wünsche nachzu prüfen und die etwa neu hervorgerufenen ihr bekannt zu geben. (Leipziger Ztg.) Hierzu gibt die Handelskammer Leipzig folgendes bekannt: Der neue schwedische Zolltarifentwurf vom 3. Mai 1909, der jetzt im Druck vorliegt, sieht eine Reihe sehr wesentlicher Ände rungen gegenüber dem alten Zolltarif vor. Die am Exportgeschäft nach Schweden beteiligten Firmen können den Entwurf auf der Geschäftsstelle der Handelskammer (Neue Börse, Tröndlinring 2, Treppe L I) einsehen und daselbst auch weitere Aufklärungen entgegennehmen. Etwaige Wünsche in bezug auf Abänderungen der im Ent wurf vorgesehenen Tarifsätze usw. sind der Handelskammer mit möglichster Beschleunigung mitzuteilen, damit sie noch rechtzeitig geprüft und den zuständigen Stellen übermittelt werden können. Leipzig, am 2. November 1909. Die Handelskammer. (gez.) Zweiniger, (gez.) vr. jur. Wendtland, Vorsitzender. Syndikus. * Stuttgarter Buchhandlurrgöqehilscnverein. — Der Stuttgarter Buchhandlungsgehilfenverein wird seinen diesjährigen Herbstausflug am Sonntag den 7. November unternehmen und sich in Uhlbach im Gasthof »Zum Lamm« zu froher Geselligkeit und Tanzunterhaltung vereinigen. PersonaLnachrichten. * OrdensanSzeichnung. — Dem k. Hofbuchhändler Herrn Theodor Ackermann in München wurde nach zweiunddreißig- jähriger Tätigkeit als Mitglied des Bezirksausschusses der Reichs bankhauptstelle in München bei feinem wegen hohen Alters er folgten Ausscheiden aus diesem Ehrenamt der Preußische Rote- Adler-Orden 4. Klasse verliehen. Achtzigster Geburtstag. (Vgl. Nr.249 d. Bl.) Berichtigung. — In Nr. 249 des Börsenblattes ist eine Notiz über die Voll endung meines achtzigsten Lebensjahres, die nicht zutreffend ist; ich bin vielmehr durch die zwei Schlaganfälle an der ganzen rechten Körperseite derartig gelähmt, daß ich mit der rechten Hand gar nichts zu tun vermag, weil ich der Muskulatur am Arm und Bein beraubt bin. Köslin, den 1. November 1909. David Hendeß, i/Fa. C. G. Hendeß — Verlag. * Paul Niekammer -f. (Vgl. Nr. 263 d. Bl.) — Über den am 25. Oktober d. I. verstorbenen Buchhändler Herrn Paul Niekammer, Stettin, wird uns geschrieben: Paul Niekammer erlernte den Buchhandel bei C. Brünslow in Neubrandenburg, aus dessen Schule so mancher tüchtige Fach genosse hervorgegangen ist, kam dann zu Borstell L Reimarus, Berlin, und später zu H. Dannenberg, Stettin. Im Januar 1879 erwarb er die Firma Friedr. Nagel in Stettin, die er bald zu großer Ausdehnung brachte. Schon nach wenigen Jahren war er in der Lage, in bester Gegend der Stadt sich ein eigenes Ge schäftshaus nach seinen Angaben erbauen zu lassen, das allen An forderungen der Neuzeit entsprach. Hierin hat er noch eine Reihe von Jahren eine regeWirksamkeit entwickelt, bis er imJahre 1904 sein Sortiment verkaufte und unter seinem Namen eine Verlagsbuch handlung gründete, aus der besonders eine große Anzahl Güter- adreßbücher der verschiedenen Provinzen hervorging. Vor Jahren machte sich bei ihm das Zeichen der Zuckerkrank heit bemerkbar, von der er leider keine Heilung mehr finden sollte. Am Sonntag, den 24. Oktober, stellte sich unerwartet ein Schlaganfall ein, der ihn am nächsten Tage von seinem Leiden erlöste. Mit Paul Niekammer ist ein guter Mensch aus dem Leben gegangen, der für alle eine offene Hand hatte. Für junge Kollegen ist er oft eingetreten, wußten sie doch, daß er einen An klopfenden nie zurückweisen konnte. Ein dankbares Andenken ist ihm gesichert.
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