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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1909
- Sprache
- Deutsch
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13524 Börsenblatt k. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 260, 8. November 1800. Am IS. Oktober 1808 beging die Firma: Dümm- lersche Buchhandlung in Berlin ihr lOOjähriges Bestehen. Den Besitzern des Dümmlerschen Sortiments und des Dümmlerschen Verlags, den Herren Edmund Stein und Wilhelm Lange, sandten wir unsere herzlichen Glückwünsche. Am 28. Oktober 1808 beging der Vorsteher der Korporation, Herr Albert Goldschmidt, die Feier seines 70. Geburtstags, zu welcher eine große Zahl der Korporations- Genossen persönlich erschienen war. Der stellvertretende Vorsteher, Herr Georg Bath, sprach dem Jubilar in herzlichen Worten die Glückwünsche der Korporation aus. Unser verehrter Kollege, Herr Otto Liebmann, wurde im Dezember von der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt. Wir sandten ihm zu dieser seltenen öffentlichen Anerkennung die besten Glück wünsche der Korporation. — Herr I)r. Liebmann hat der Korporation seine Festschrift der Deutschen Juristen- Zeitung gesandt, die er zum 500 jährigen Jubiläum der Universität Leipzig herausgegeben hat. Wir haben diese Festschrift mit vielem Dank unserer Bibliothek einverleibt. Schmerzliche Verluste durch den Tod hatte unsere Korporation in dem vergangenen Jahre zu beklagen. Am 8. Oktober 1808 starb im 77. Lebensjahre unser hochgeschätzter Kollege Herr Wilhelm Lobeck. Er war am 25. Dezember 1831 zu Stralsund geboren. Sein Vater hatte infolge der Kontinentalsperre den größten Teil seines Vermögens verloren, so daß die Lebensverhältnisse, unter welchen er aufwuchs, nicht sonderlich günstig waren, und so entschloß er sich, nach Absolvierung des Stralsunder Gymnasiums, sofort einen praktischen Beruf zu ergreifen. Er hätte sonst wohl gern die Kllnstlerlaufbahn eingeschlagen, da bei ihm schon in früher Jugend große Anlagen zum Zeichnen und Malen hervortraten. Er wandte sich im Jahre 184« dem Buchhandel zu, dem schon sein älterer Bruder, unser allgemein verehrter, im Jahre 1872 verstorbener Kollege Franz Lobeck, seit 1838 angehörte. Seine buchhändlerische Lehrzeit bestand Wilhelm Lobeck 1846—51 in Kiel in der Akademischen Buchhandlung. Die Lehrzeit blieb ihm stets in lebhafter Erinnerung, da ja in diese Zeit die große schleswig-holsteinische Bewegung fiel. Dann trat er in die damals noch Unter den Linden befindliche Berliner Sorti mentsbuchhandlung von F. Schneider L Co. ein und war darauf tätig in der Akademischen Buchhandlung in Greifs wald. Vom Jahre 1854 ab wirkte er in einer leitenden Stellung in Friedrich Ehrlichs Buch- und Kunsthandlung in Prag. Im Jahre 1860 begründete er in Berlin seine Selbständigkeit durch die Erwerbung der A. Dunckerschen Sortimentsbuchhandlung. Am 1. Februar 1868 verkaufte er das Dunckersche Geschäft an Herrn Paul Scheller, unter dessen Namen es heute noch (seit 1885 im Besitz unseres Herrn G. Küstenmachei) uns allen bekannt ist. Im Jahre 1872 übernahm er zusammen mit Max Schirmer die Verlags- strma Barthol L Co., deren alleiniger Besitzer er 1873 wurde und bis zu seinem Tode verblieb. Der Korporation der Berliner Buchhändler hat Wilhelm Lobeck über 47 Jahre lang angehört, 6 Jahre war er in unserem Rechnungsausschuß tätig, 25 Jahre (!877—1802) hat er dem Vorstände des Berliner Verlegervereins zugehört, 8 Jahre als sein Vorsitzender. Leider wurde er die letzten Jahre seines Lebens hindurch von einem anhaltenden Nervenleiden heimgesucht, das ihn veranlaßte, sehr zurück gezogen zu leben. So konnte er auch nicht den seltenen Tag des 60jährigen Berussjubiläums am 27. April 1806 festlich begehen, wenn ihn auch die Ehrungen seiner Freunde und Kollegen, die Glückwünsche der Berufsvereine an diesem Tage außerordentlich erfreut haben. Am Sonntag, den 11. Oktober 1808 mittags haben wir den lieben Kollegen auf dem neuen Luisenkirchhof zu Grabe geleitet. Er hat viele aufrichtige Freunde und Verehrer zurückgelaffen. Wir alle werden sein Andenken in Ehren halten. Am 28. Dezember 1808 starb ganz unerwartet am Herzschlag im 58. Lebensjahre Herr Emil Apolant, Inhaber der Sortimentsbuchhandlung Walther L Apolant (E. Apolant). Er ist in Belgard am 20. Juni 1851 ge boren. Im 18. Lebensjahre verließ er mit dem Zeugnis der Reife das Stettiner Gymnasium. Er widmete sich mehrere Jahre dem Studium der Rechte und trat im Jahre 1873 in die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin ein. Am 1. September 1873 gründete er mit dem inzwischen auch verstorbenen Hermann Walther die Buchhandlung Walther L Apolant, deren alleiniger Inhaber er am 1. Januar 1881 wurde. Er hat es verstanden durch rastlosen Fleiß seine Firma zu einer bekannten und hochgeschätzten Buchhandlung Berlins zu erheben. Am 4. April 1808, im fünfundachtzigsten Lebensjahre starb Herr Waldemar Weber. Er wurde am 20. Juli 1824 in Bromberg geboren. Seiner zarten Gesundheit wegen ergriff er den Beruf des Land wirts. Infolge der geringen Aussicht, sich damals als solcher selbständig zu machen, entschloß er sich jedoch 1842 zum Buchhandel überzugehen, den er 1842—46 in der Mittlerschen Buchhandlung in Bromberg erlernte. Danach ging er als Gehilfe in das Posencr Geschäft derselben Firma. Im nächsten Jahre siedelte er nach Berlin über und trat eine Stellung bei der Firma Ed. Bote L G. Bock an, die er bis 1850 innehatte. 1850—52 war er Gehilfe bei Leon Saunier in Stettin. Nachdem er dort die Frllhstunden vor der Ladenöffnung zur Erlernung der italienischen Sprache benutzt hatte, machte er eine dreimonatige Reise nach Italien von den Ersparnissen seines Gehilfengehalts. Nach seiner Rückkehr war er bei der Firma Julius Springer tätig. Oktober 1855 begründete er daun in Berlin, der Franzö sischen Kirche gegenüber, ein eigenes Geschäft unter der Firma W. Weber. Er vermochte sein Geschäft besonders in wissenschaftlichen Kreisen bald zu gutem Ansehen zu bringen. Im Jahre 1866 fügte er seinem Geschäft den F. Schneider schen und den G. Bethgeschen Verlag hinzu, die er beide unter seiner Firma fortführte. Am 13. Juni 1886 übergab er sein Geschäft seinem Sohne Adolf, der es bereits einige Zeit als Prokurist geführt hatte. Woldemar Weber hat seine nicht unbedeutenden Er folge nur durch eiserne Energie, durch umsichtige, unermüd liche Berufsarbeit bei seinem von Jugend an zarten Körper erringen können. Leider war sein Lebensabend dadurch ge trübt, daß er einen Schenkelhalsbruch erlitt, welch letzterer llnglücksfall ihn die letzten drei Jahre an das Bett fesselte und ihm neue Beschwerden zu den alten hinzufügte. Am 4. April dieses Jahres machte ein Gehirnschlag seinem Leben ein Ende. Am 11. September verschied nach längerem Leiden Herr Hugo Steinitz im 58. Lebensjahre. Er war in Gleiwitz geboren und trat zu seiner buchhändlerischen Vorbildung in die Trautweinsche Buch- und Musikalienhandlung in Berlin und dann in Georg
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