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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 261, 9. November 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13589 und Klarheit und sie haben deshalb auch wirklichen praktischen Wert für Lehrzwecke, was bei den oft nur auf Äußerlichkeiten berechneten Katalogklischees nicht immer der Fall ist. Beide Lehrbücher darf man zu dem Besten zählen, was die graphische Fachliteratur von Derartigem besitzt; sie sind allen, die mit dem Druckgewerbe zu tun haben, zur Erweiterung ihrer Fachkenntnisse angelegentlich zu empfehlen. Ein fünftes Werk trägt den Titel: Unterricht in ornamentaler Schrift, von Rud. v. Larisch. Zweite veränderte Auflage. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. 1909. Letzterer gehört, wenn ich nicht irre, der Verfasser an. Herr v. Larisch hat schon wiederholt die Schriftreform bzw. Ver besserung der Schrift in den Kreis seiner Betrachtungen gezogen und darauf bezügliche Druckwerke veröffentlicht, ohne damit begeisterte Nachfolger unter den Schriftgießern und bei anderen graphischen Leuten gefunden zu haben. Ein prüfender Blick in diese seine neueste Schöpfung wird ungesucht den Grund hierfür erkennen lassen; denn erstere, schwer bedrängt durch die Gieß- und Setz- und die Setz- und Gießmaschinen, haben allen Grund, sich in erster Linie nur praktischen Schöpfungen zuzuwenden und doktrinäre Kunst und Wissenschaft unbeachtet zu lassen. Das Buch des Herrn v. Larisch aber hat mit gesunder Praxis kaum etwas gemein. Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. Private Bestellung von Briefsendnngen. — Die Eilboten gesellschaft »Blitz« in Kiel hatte auftragsgemäß 800 Wahlaufrufe in Telegrammform an säumige Wähler ausgetragen, desgleichen 30 000 Reklamebriefe ohne Adresse und 80 Briefe mit Adresse (Rechnungen als Inhalt). Hierin erblickte die Post Portohinter ziehung und Vergehen gegen das Postgesetz und verhängte außer gegen Angestellte der »Blitz«-Gesellschaft auch gegen die Auftrag geber hohe Geldbußen, wogegen sämtliche Beteiligte auf richter liche Entscheidung angetragen hatten. Das Gericht erkannte auf Freisprechung und hob die Strafen auf. Nach § 2 des Post gesetzes sei die Beförderung von Briefen durch expresse Boten gestattet, wenn, wie hier, der Bote nur immer für einen einzelnen Absender tätig sei und unterwegs weitere Bestellungen nicht annehme. (Zeitschrift f. Deutschlands Buchdrucker.) Kein norwegischer Zoll auf Hefte und Broschüren. — Der »Verein der illustrierten Presse« in Norwegen versuchte im Jahre 1908 die Bewegung, welche sich gegen die Einfuhr der »Nick Carter«-Literatur (besonders aus Dänemark) richtete, zu benutzen, um einen Zoll auf ausländische Konkurrenzunter nehmen in norwegischer (dänischer) Sprache durchzusetzen. Der norwegische Buchhändlerverein wurde von der Zollkammer um seine Meinung befragt und machte in seiner Antwort — »llorstc ÜOAdanälsrtiäsncks« zufolge — Nachstehendes geltend: Er halte die internationale Zollfreiheit auf literarischem Ge biet für ein so großes Gut, daß er entschieden abraten und gegen eine Einschränkung hierin Einspruch erheben müsse. Auch sei es unbillig, Dänemark ungünstiger zu stellen als andere Länder. Ebenso unrecht wäre es, wenn man alle in Dänemark erscheinende Literatur von unter 3 Bogen Umfang (also Lieferungswerke und Broschüren) mit Zoll belegen wollte, wie vorgeschlagen; denn im großen und ganzen handle es sich dabei doch um gute Literatur. Dänische Lieferungs werke von 2 Bogen seien nicht selten, z. B. wären aus den letzten Jahren so hervorragende Werke zu nennen wie H. C. Andersens »I§v6nt)'r«, Lübkes »Luustüiickorie«, Jensen und Borgbjergs »Loeial- äornoklatiets ^arbunärscks«, Fr. Weis' »luvst ästs Uovs«. Ein Bücherkäufer, der ein Werk in Lieferungen beziehe, müßte, wenn Zoll eingeführt werde, dann weit mehr bezahlen als die wenigen, die größere Werke auf einmal vollständig kaufen. Nichts sei falscher, als den innern Wert von Büchern nach ihrer Größe zu beurteilen. Wie in andern Ländern gehe auch in Dänemark das Bestreben dahin, populärwissenschaftliche billige Serien, die jeder kaufen könne, zu veranstalten; erinnert sei nur an die von: dänischen Universitätsausschuß herausgegebene Serie »Orunäriä» vsä koUrslix Dnivsr8itst,8uuck6rvi8niuA« (Grundrisse bei Volks hochschul - Unterricht, Heftchen s. 20 Öre), deren sämtliche Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. 108 Nummern der beantragte Zoll treffen würde. Die Durch führung einer solchen Zollbestimmung stoße zudem auf große zolltechnische Schwierigkeiten, z. B. müßten alle Kreuzband- sendungen, namentlich aus Dänemark, zollbehandelt werden! — Die Ausbreitung der »Nick Carter«-Literatur habe sicher nur epidemischen Charakter und sei schon in Abnahme. Würde ihre Einfuhr aber durch sehr scharfe Bestimmungen gänzlich gehindert, dann würde man jedenfalls bald im Jnlande Ausgaben gleichen Kalibers bekommen. In ähnlicher Weise spricht sich die Zollkammer selbst aus in einer Kritik, die sie an dem Vorschlag des Vereins der illustrierten Presse übt. Es würden von dem Zoll betroffen werden: 1. Kleine Bücher und Hefte, die zu dem Arbeitsfelde der allgemeinen Literatur und des Buchhandels gehören. Ein Grund dafür, diese mit Zoll zu belasten, läßt sich nicht angeben, aber der Presseverein war gezwungen, sie mitzurechnen, um das zu treffen, was der Zollvorschlag bezweckt. 2. Kleine Bücher und Hefte vom »Nick Carter«-Typus sowie schlüpfrige Witzblätter, die in der Regel von wirklichen Buch händlern nicht verkauft werden. Die Einfuhr dieser letzteren Gattung ist ohne Bedeutung, sie beträgt nur etwa 300 Exemplare wöchentlich. Die Einfuhr von Büchern und Heften vom Nick Carter-Typus belief sich nach den Untersuchungen der Zollkammer auf rund 20—25 000 Exemplare wöchentlich und befand sich schon im Rückgänge, vielleicht weil sie von der ähnlichen norwegischen Publikation »l^3 OK Lk^^o«, von der binnen sehr kurzer Zeit 22 Nummern erschienen sind, teilweise verdrängt wurde. Die in ländische Erzeugung solcher Schriften scheint also, so meint die Zolltammer, Entwicklungsmöglichkeiten zu haben, selbst ohne den Zollschutz, den die Annahme des Vorschlages — sicher sehr gegen den Willen der Antragsteller — ihr bieten würde, vorausgesetzt, daß der vorgeschlagene Zoll überhaupt irgend welchen hemmenden Ein fluß auf den Absatz haben würde, was sehr zweifelhaft sei. Nach Ansicht der Zollbehörde sollte der Kampf gegen die Verbreitung schlechter Literatur, soweit diese nicht schon unter die Strafgesetz gebung fällt, nicht durch Zwang und Verbote, sondern auf dem Wege der Überzeugung und Freiwilligkeit geführt werden, wie das zurzeit in Schweden schon geschieht. 3. Endlich würden auch die Erzeugnisse der illustrierten Presse von dem Zollvorschlag betroffen werden, und das dürfte dem Verein den eigentlichen Anlaß zu seinem Vorschlag gegeben haben. In seinen Eingaben vom 11. September 1908 und 12. Januar 1909 an das Kultusministerium erklärte der Verein nämlich, die Masseneinfuhr illustrierter dänischer Blätter habe vermöge ihrer großen Anzahl und teilweise besseren ökonomischen Lage einen geradezu vernichtenden Wettbewerb gegen die norwegische illustrierte Presse (und die in ihrem Dienste tätigen graphischen Gewerbe) eröffnet, so daß es mit der Zeit für diese unmöglich sein werde, sich zu halten. Eine sachliche Begründung dieser starken Behauptungen habe der Verein aber nicht geliefert, so erklärt die Zollbehörde, und darum habe diese sich selbst die nötigen Aufschlüsse verschafft. Hiernach sind die einzigen dänischen illustrierten Zeitschriften, welche in bedeutender Anzahl ins Land kommen: 1. »Lri§ 1'rsä« (a, 6 Ore; Carl Alters Etablissement, Kopenhagen); 2. »I^anck I'olk«; 3. »Dit o§ Oat« (ä 10 Ore), wovon wöchentlich rund 11500 bzw. 10 000 und 2000 Exemplare, sowie 4. »I§oräi6lr iüöo8tsr- ticksuäs (Schnitt- und Stickmuster-Zeitung, ä. 10 Ore; Carl Aller's Etabl.), wovon alle zwei Wochen 20 000 Exemplare ein geführt werden. Die norwegische Ausgabe von »Allers 1l1u8t.rslst t'alnilis-^ourual« (ä 10 Ore; wöchentlich) wird in Kristiania her gestellt, nur mit Ausnahme von einigen farbigen Bildern zu 6—7 Nummern jährlich, die aus Kopenhagen eingeführt werden; von einem »Hemmschuh« für die in den letzten Jahren so auf blühende lithographische Industrie Norwegens könne also keine Rede sein. — Einer Aufforderung, ein Verzeichnis der in Norwegen erscheinenden illustrierten Blätter nebst Auflageziffern einzureichen, sei der Verein nicht nachgekommen. Es gäbe indes darunter Unternehmungen mit für norwegische Verhältnisse sehr bedeutender Auflage, so die norwegische Ausgabe von Allers IIlustrsrsL t'ainilisjournal« (60 000 Expl. wöchentlich) und »UIu8trsrst k'ainitis- blaä« (l 10 Ore), das in Horten in einer Auflage von 62 000 Exemplaren jede Woche erscheine. Bezeichnend sei auch, daß letztgenanntes norwegisches Blatt eine in Dänemark erscheinende 1763
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