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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1909
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 261. 9. November 1909. Dritter im Bunde zu den zwei Vätern berühmter Söhne: dem Danziger Kaufherrn Heinrich Floris Schopenhauer und dem Frankfurter Rat Johann Kaspar Goethe, als deren gemeinsame Charakterzüge ein Schriftsteller nennt: Fleiß, Ehrenhaftigkeit, Stolz, Härte, Hartnäckigkeit, Pedanterie. Um das Bild Wenzel Grillparzers zu vervollständigen, müßte man noch hinzufügen: leidenschaftlich der Jurisprudenz ergeben, damit im Zusammenhang eine starke Abneigung gegen die Dichtkunst und darum den dichterischen Regungen seines Sohnes sehr abhold. In der Selbst biographie kommt der Sohn mehrmals auf die »beinahe fabel hafte Rechtschaffenheit« seines Vaters, für den Schuldenmacher und Dieb gleichbedeutende Worte waren, zu sprechen. Der unglückliche Krieg hatte die wirtschaftlichen Verhältnisse der Wiener arg ver schlechtert, und am meisten mußte darunter ein pedantisch redlicher Advokat leiden. Das Testament vr. Wenzel Grillparzers vom 22. Oktober 1809 beginnt mit den Worten: »Ein Advokat, der bloß, ohne sich in Nebengeschäfte einzulassen, von seinem Verdienste lebte, kann sich unmöglich Vermögen sammeln. Der Fall war bei mir, und ich werde daher wohl schwerlich etwas als Erbschaft hinterlassen«. Die Witwe blieb mit vier Kinoern in bedrängtester Lage zurück. Franz, der Dichter, erwies sich bald als die einzige Stütze seiner Mutter. Wollte man fragen, ob des Vaters Ge dächtnis in den Dramen des Sohnes fortlebt, so könnte man etwa an den Pflichtenfanatiker Bankban denken, vielleicht auch an den Wahrheitsfanatiker, den Bischof in »Weh dem, der lügt«. * Anton Larisch -j-. (Vgl. Nr. 253 d. Bl.) — Der Österreichisch- Ungarischen Buchhändler-Correspondenz entnehmen wir folgende Traueranzeige: Am 24. v. M. verschied infolge eines Unfalles in den von ihm heißgeliebten Bergen mein langjähriger Gehilfe Herr Anton Larisch. Er war ein pflichttreuer, unermüdlicher und überaus verläßlicher Mitarbeiter, dessen selbstloses, bescheidenes Wesen sowohl in kollegialen wie touristischen Kreisen volle An erkennung gefunden hat. Ich werde ihm für immer ein dankbares Wien, 2. November 1909. (gez.) Franz Deuticke. Sprechsaal. v,-. Kausens »Allgemeine Rundschau«. Einer meiner Kunden (Kastellan eines Vereins), der seit Jahren auf die »Allgemeine Rundschau« bei mir abonniert ist, bestellte diese bei mir ab mit dem Bemerken, daß er sie vom Verlage zu 1 ^ (statt 2 ^ 40 -H) pro Quartal erhalten könne. Auf meine Bitte legte er mir nachstehenden Brief vor, den ich auch der Redaktion des Börsenblattes vorlegte: München, 4. Juni 1909. »Sehr geehrter Herr! »Von einem Ihrer Gäste, der zugleich ein eifriger Freund unseres Blattes ist, werden wir ersucht, Ihnen einige Probe nummern zukommen zu lassen, da unsere »Allgemeine Rund schau«, die heute unbestritten die angesehenste, beachtetste und verbreitetste vornehme Wochenschrift der Katholiken Deutschlands ist, bisher in Ihrem geschätzten Hause nicht aufliege. »Den Besitzern von Hotels, Restaurants und Cafes liefern wir unsere Wochenschrift zum ermäßigten Quartalspreis von 1 (statt ord. 2^/i40H); außerdem werden sämtliche Etablissements, in welchen unser Blatt aufliegt, in kurzen Zwischenräumen in der »Allgemeinen Rundschau« (Hotelliste) veröffentlicht. »Bei dem starken Corpsgeist, der den gebildeten Katholiken nachgesagt wird, und der immer lebhafter einsetzenden Agitation, nur dort einzukebren, wo auch dem Lesebedürfnis der gebildeten Katholiken Rechnung getragen wird, dürfte sich die minimale »Wir fügen zu Ihrer Bequemlichkeit einen Bestellschein gleich bei und zeichnen mit vorzüglicher Hochachtung (gez. Geschäftsstelle der Allgemeinen Rundschau München, Galeriestr. 35a G.-H.« Bestellzettel. An den Verlag der »Allgemeinen Rundschau« (vr. Armin Kausen) in München, Galeriestr. 35 a GH. Unterzeichneter verpflichtet sich bis auf Widerruf zur porto freien Zahlung von ^ 1.— pro Vierteljahr und zur regel mäßigen Auslegung der »Allgemeinen Rundschau« in seinem Gastlokal, wogegen der Verlag die Verbindlichkeit übernimmt, die »Allgemeine Rundschau« bei der Post frei einzuweisen und den Namen unseres unten verzeichneten Hauses in das regel- Verzeichnis der empfehlenswerten Hotels, Restaurants und Cafes, in welchen die »Allgemeine Rundschau« aufliegt, auf zunehmen. Name des Ortes: Name des Hauses und Besitzers: Die erste Angabe des Briefes dürfte wohl kaum auf Tat sache beruhen und das Angebot systematisch, unter Schädigung des Buchhandels, verschickt sein; oder kann der Verlag hier die Mitteilung des betreffenden Gastes veröffentlichen? In diesem Falle handelt es sich nicht einmal um ein öffentliches Gasthaus, sondern um ein Vereinshaus, wo nur Mitglieder Zutritt haben und die »Allgemeine Rundschau« schon seit Jahren aufliegt. Meines Wissens hat der Verlag in seinen Inseraten, wo er besonders den katholischen Buchhandel zur Unterstützung seines Unternehmens aufforderte, nie von einem zweiten billigen Preise gesprochen. Paderborn. I. Esser vorm. Schöningh'sche Buch- und Kunsthandlung. Abhanden gekommene Handschrift. Abhanden gekommen ist mir ein Manuskript in klein-8"., teils auf Pergament, teils auf Papier geschrieben, frühes 15. Jahr hundert. Inhalt: Niraeula Vir^inis Narias. Das Manuskript enthält 6 Bordüren, von denen 2 figural und 4 ornamental sind. Die letzte Bordüre weist unten das venetianische Wappen (Marcus löwe) auf. Der Einband in Pergament bestand aus einem Hand schriftenfragment des 8./9. Jahrhunderts. Vor Ankauf wird gewarnt. Bei eventuellem Angebot bitte ich die Handschrift zu beschlagnahmen und den Verkäufer namhaft München, 6. November 1909. Emil Hirsch, Karlstr. 6. Kontrollkassen. (Vgl. Nr. 97, 154, 204 d. Bl.) In der Absicht eine Kontrollkasse anzuschaffen, erlaube ich mir an die Herren Kollegen die höfliche Anfrage zu richten, welche Erfahrungen sie mit solchen Kassen gemacht haben. Halten Sie die von der Dorn'schen Buchhandlung im Börsenblatt April d. I. empfohlene Kasse (Firma Schubert L Salzer, Maschinenfabrik, Chemnitz) für gut, oder sind diese verbesserungsbedürftig? Glauben Sie, daß die in der Nr. 243 (Umschlag) des Börsenblatts von der National-Registrier-Kassen-Gesellschaft, Berlin, für den Buchhandel besonders angefertigten Kassen besser sind? Auch möchte ich besonders die Herren Kollegen aus dem Antiquariat fragen, ob sich solche Kassen für ihren praktischen Gebrauch bewähren. Da derxAntiquar tagsüber nicht nur Ein nahmen macht, sondern auch Ausgaben, die durch diese Kasse gehen, so fürchte ich, daß leicht Fehler gemacht werden könnten, indem der Angestellte eine unrichtige Taste drückt (statt Ein nahme Ausgabe). Für eine freundliche Beantwortung meiner Bitte, wie Aus sprache wäre ich sehr dankbar. Hochachtend Brünn. Fr. Karafiat Buchhandlungsreisender. Für Angabe der derzeitigen Adresse des Buchhandlungs reisenden A. I. Maier, welcher im Mai und Juni für die Fa. Ullstein L Co. reiste und von mir einen größeren Vorschuß er hielt, wäre ich dankbar. Portounkosten vergüte ich gern. Bayreuth. Carl Gießel, Hofbuchhandlung. Bemerkung der Redaktion. — Gegen den Reisenden A. F. (nicht A. I.) Maier hat die Firma Ullstein L Co., Berlin, in Nr. 223 d. Bl. vom 25. September d. I. zur Vorsicht ge mahnt.
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