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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1909
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- Deutsch
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»3960 BorjcnblaU f. d. Ltschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 266, 15. November 1909. Ausbildung gaben ihm für das Sortiment die Matth. Riegersche Unioersitätsbuchhandlung in München, für den Berlag die Artistische Anstalt von Malte in Stuttgart, in denen beiden er nach der Lehrzeit tätig war. Am 15. No vember 18SS begann er die Selbständigkeit im Beruf, die ihn im Lause der bis heute vergangenen fünfzig Jahre von Erfolg zu Erfolg, zu Ehren und zu dankbarer Anerkennung in weiten Kreisen, nicht zum wenigsten auch der Berufs kollegen geführt hat. An jenem Tage übernahm Adolf Kröner die K. Hof- und Canzleibuchdruckerei Gebrüder Mäntler in Stuttgart und gliederte ihr eine Verlagsbuchhandlung an. die er, zunächst unter der Firma Gebrüder Mäntler (A. Kröner), seit 1862 A. Kröner. führte. Im Jahrs 1887 erfolgte eine beträchtliche Ver größerung dieses Verlages durch Übernahme des Ad. Becher'schen Verlages inStuttgart, den er (unter Abtretung ungeeigneter Rich tungen an andere Firmen) mit dem eigenen Verlage verschmolz. In der Druckerei war ihm im Jahre 1867 der jüngere Bruder Paul Kröner als Teilhaber zur Seite getreten. Er hat sich als tüchtiger Buchdrucker verständnisvoll des technischen Betriebes angenommen und diesen zu höchster Vollkommenheit entwickelt. Lange Jahre, bis zu seinem am 25. Februar 1980 erfolgten vorzeitigen Ableben, hat Paul Kröner dem Bruder als Gesellschafter auch im Verlag in treuer, tatkräftig fördernder Arbeit zur Seite gestanden. Am I. Juli 1868 war beiden auch ihr Bruder Carl Kröner zur Seite getreten; er blieb bis 1. Juli 1883 Ge sellschafter der Firma. Im Jahre 1870 erfolgte eine weitere Bereicherung des aufgeblühten Verlages durch Ankauf des großen Verlages von Adolph Krabbe in Stuttgart, der (nach anfänglich gesonderter Weiterführung) 1873 mit dem Verlage A. Kröner verschmolzen. 1877 aber zum Teil, soweit er die Schriften F. W. Hackländers enthielt, vom Sohne Adolph Krabbes, Carl Krabbe, zurllckerworbcn wurde. Infolge Vereini gung des Verlags- und des Buchdruckerechetricbs wurden am 1. Januar 1877 die beiden bisher selbständig nebeneinander bestandenen Firmen >A. Kröner. Verlagsbuchhandlung» und »Gebrüder Kröner, Buchdruckerei- zu der einen Firma: -Gebrüder Kröner, Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei» verschmolzen. Hatte schon in frühen Jahren der aufstrebende Verlag wertvolle neue Werke wissenschaftlichen, schönwissenschaftlichen und künstlerischen Gepräges auf den Büchermarkt gebracht, so trat sein Wirken und seine Bedeutung um so lebhafter hervor, als gegen Ende der siebziger Jahre die Gebrüder Kröner zunächst pachtweise, bald darauf aber zu dauerndem Besitz die umfängliche Cotta'sche Buchdruckerei in Betrieb ge nommen und durch umfassende Erneuerungen zeitgemäß ein gerichtet hatten. Dem bedeutenden Jugendschriftenverlage, unter deren Autoren Ottilie Wildermuth, Friedrich Lossow. Emma Laddeg, Julie Düngern. Victor Blüthgen, Fedor Flinzer hervorleuchten, gesellten sich prächtige Holzschnittwerke von Aufsehen »rächender Vollendung technischer Herstellung, die den Reichtum deutscher Lande an fesselnder Naturschön heit im Beschauer lebendig werden lassen. Auch Autoren aus dem Gebiete strenger Wissenschaft schlossen sich dem Verlage an; Heinrich Ewald, L. Dukes, A. F. Gsrörer, A. Holtzmann, G. C. Carus, Gustav Jäger, G. W. von Langsdorf, E. H. Kausler, Th. W. E. Martins, Wolf gang Menzel, H. Zoepfl seien hier genannt. Am be deutendsten aber treten beliebte und hochgeachtete Erzähler im damaligen Krönerschen Verlage hervor; Melchior Meyr, Otto Müller. Hermann Kurz. Theodor Mundt, Edmund Hoefer, Hans Wachenhusen. Hans Hopfen. Wilhelm Jensen, Franz Keller-Leuzinger, Graf Ulrich Baudissin und andre. Von Dichtern seien hier Wilhelm Hertz und Emanucl Geibsl genannt, welch letzterer in seinem -Münchner Dichterbuch» namhafte Genossen des Münchener Dichlerkreises mit erlesenen Gaben versammelte. In diesem froh-geselligen Kreise hatte sich, durch seinen Schulfreund Wilhelm Hertz eingefllhrt, Adolf Kröner in jungen Jahren gern bewegt und manchen Frcundesbund fürs Leben geschlossen. Wie der Verlag, so hatte sich inzwischen auch die Druckerei auf eine hohe Stufe technischer Vollkommenheit gestellt. Schon Ende 1876 lagen nicht weniger als zwölf große Jllustrationswerke (darunter auch Zeitschriften) vor, Prachtwerke ersten Ranges, die der Osfizin der Gebrüder Kröner entstammen und ihr zur Ehre gereichen. Aus dem eigenen Verlage waren es: »Aus deutschen Bergen«, -Rhein fahrt-, »Hugdietrichs Brautfahrt», »Jäger, Deutschlands Tierwelt«; — aus anderen Verlagen; -Italien», »Schweizer land- und »Gewerbehalle» (I. Engelhorn), — »Germania» und »Das Kunsthandwerk» (W. Spemann), — »Lossow, Deutsche Lieder» (Fr. Bruckmann), — »Roth, Anatomischer Atlas« (Ebner L Seubert), — »Liezen-Mayers Faust» (Stroefer L Kirchner). Für uamhaste Verlage Deutschlands und auch des Auslands besorgten Gebrüder Kröner den Druck wissenschaftlicher und belletristischer Werke. In er höhtem Maße wuchsen die Leistungen nach Vereinigung des eigenen Druckbetriebes mit dem der Cottaschen Buch druckerei. Am 1. Januar 1884 trat eine neue große Aufgabe an den unternehmenden Verleger heran; der Erwerb des von dem verstorbenen Ernst Keil in Leipzig hinterlassenen großen Verlages mit dessen Hauptwerk, der über die ganze Welt verbreiteten, von Hunderttausenden gelesenen »Gartenlaube». Adolf Kröner übernahm außer dem Verlage zugleich iue schwierige und arbeitsvolle Redaktion dieses großen Familien blatts und übersiedelte für die Übergangszeit nach Leipzig, bis er die Redaktion nach Stuttgart verlegte. Der Keilsche Verlag wurde unter der Firma Ernst Keil's Nachfolger ge sondert weitergeführt und verblieb in Leipzig. Im Mai 1898 ging diese Firma an eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung über, als deren »delegierter» Gesellschafter Adolf Kröner tätig war. 1903 zwang ihn jedoch das Übermaß der Arbeitslast, von dieser Aufgabe zurückzutretsn; die »Gartenlaube» mit dem »Gartenlaube-Kalender» ging an die Verlagsgesellschaft August Scherl über, der gesamte Buchverlag an die »Union Deutsche Verlagsgesellschaft- in Stuttgart, in deren Auf sichtsrat Adolf Kröner den Vorsitz führte. Auf diese werden wir sogleich zu sprechen kommen. Allen diesen großen Unternehmungen hatten die Brüder Adolf und Paul Kröner am 1. Mai 1888 eine weitere sehr bedeutende Verlagsunternehmung hinzugefllgt durch Ankauf des Verlages Hermann Schönlein in Stuttgart mit dessen in größten Auflagen erscheinenden Familienzeitschriften -Buch für Alle» und »Chronik der Zeit» und der gleichfalls sehr verbreiteten -Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens». Dieses Verlagsgeschäft wurde von den Gebrüdern Kröner unter der Firma »Hermann SchönleinS Nachfolger» zunächst geson dert weite: geführt. Und schon 1890 trat auch die große, von ihrem regsamen Begründer ungemein lebhaft und erfolgreich betriebene Verlagsbuchhandlung W. Spemann einem Bunde hinzu, zu dem sich die drei großen Stuttgarter Verlags firmen (Gebrüder Kröner, Hermann Schönleins Nachfolger. W. Spemann) am 1. Januar 1890 in Form einer Aktien gesellschaft unter der Firma »Union Deutsche Verlagsgesell schaft« in Stuttgart vereinigten. Es ist im Buchhandel bestens bekannt, welche bedeutenden und schönen Werke aus diesem großen Verlage alljährlich hervorgehen. Lange Jahre war Adolf Kröner in ihm die leitende Hand als Vorsitzender im Aufsichtsrat, bis er die persönliche Leitung wohleingearbeitetcn jüngeren Kräften überließ.
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