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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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13962 Börs-lMaU I. d. Dtschn. BuchlMNdil. Mchtamtlicher Teil. 266, 15. November 1909. tische Versuch unternommen wurde, den wachsenden Übel ständen abzuhelfen. Noch weit länger dauerte es, bis weitere Kreise des Buchhandels erkannten, daß und innerhalb weicher Grenzen er zur Selbsthilfe berechtigt und verpflichtet sei. »In diesem Widerstreit der Meinungen war es vor allem ein Mann, der mit klarem Blick das rechte Ziel erkannte und es mit kühnem Mut, unbeugsamer Kraft und zähestem Willen zu erreichen strebte, der aber in weiser Mäßigung sich auf das Erreichbare beschränkte und mit kluger Politik schließlich jeden Widerstand zu über winden wußte- Adolf Kröner. Wenn auch viele einsichts volle und tatkräftige Männer neben und nach ihm ge wirkt haben, so war er es doch, der das erreichbare Ziel gesteckt und die Wege zu ihm gewiesen hat: Schutz des Ladenpreises durch freiwilliges Zusammenwirken des deutschen Verlagsbuchhandels und Erweiterung der Or ganisation des Börsenvereins durch Eingliederung der Orts- und Kreisvereine als dessen Organe.» In die Zeit der Vorsteherschaft Adolf Kröners im Börsenverein fiel noch eine andere, nicht minder wichtige, sorgen- und arbeitsvolle, aber höchst ehrenvoll gelöste Aufgabe: die Erbauung des »Deutschen Buchhändlerhauses« in Leipzig. Nicht gern, aber durch baupolizeilich geforderte umfangreiche Umbauten vor eine Notwendigkeit gestellt, hat man die alte »Deutsche Buchhändlerbörse» in der Ritterstraße, die seit 1838 ihrem Zwecke gedient hatte, ausgegeben. Nach langen Vor beratungen und erfolgreichen Verhandlungen mit dem Rate der Stadt Leipzig und nach Zustimmung der Stadt verordneten genehmigte die Kaniate-Hauptversammlung des Börsenoereins 1885 mit großer Mebrheit die Annahme des Schenkungsvertrags mit dem Stadtrat über ein mit außer ordentlich dankenswerter Freigebigkeit gewährtes wertvolles Grundstück an der Hospitalstraße und die Bewilligung eines aufzubringenden Baukapitals von 9ÜÜ0Ü0 für die Errichtung eines neuen Hauses. Am Kantatesonntag 1888 tat Adolf Kröner im Namen des Börsenvereins die ersten Hammerschläge auf den Grundstein zu diesem Bau. Den dritten begleitete sein Wunsch: »Gott segne den deutschen Buchhandel in seiner Ehren arbeit für des deutschen Volles Gesittung, Wissenschaft und Kunst I < Rasch wuchs der schöne Bau empor. Am Sonntag Kantate !888, 29. April, dem Tage des Inkrafttretens der neuen Satzungen des Börsenvereins, erfolgte in hochehrender Gegenwart Seiner Majestät König Alberts von Sachsen die feierliche Weihe des neuen Hauses. In ausführlicher Rede warf Adolf Kröner einen Rückblick auf das Werden, Wachsen und Wirken des Börsenvereins, auf die Erweiterung seiner Aufgaben, wie die letztvergangenen Jahre sie feftgelegt hatten, und er durste sich dabei der beifälligen Zustimmung des wohlunterrichteten Königs erfreuen. Als er geendet, trat, geführt vom Oberbürgermeister vr. Georgi, eine Deputation des Rates der Stadt und der städtischen Kollegien auf ihn zu. Im Namen der Stadtbehörden überreichte ihm mit freundlicher Ansprache, die seinen großen Verdiensten um den in Leipzig geeinten deutschen Buchhandel hohe Anerkennung zollte, der Oberbürgermeister die Urkunde, die Adolf Kröner die Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Leipzig lundgab. Noch einmal, von 1889 bis zur Ostermesse 1892, hat Adolf Kröner als I. Vorsteher die Geschicke des Börsen vereins geleitet, mit sicherer und glücklicher Hand, in weniger sturmbewcgtem, gesichertem, aber keineswegs ganz unge fährdetem Fahrwasser. Wir haben im Verlauf dieser Schilderung gesehen, wie große Ausgaben seine eigenen umfassenden Geschäfte an Adolf Kröner gestellt haben, und wir begreifen, daß er dem aufreibenden Wirken in der Öffentlichkeit des Berufs nicht ungern entsagt hat, zumal seine damals bedrohte Gesundheit ihm größte Schonung zur Pflicht machte. Er durfte sich mit dem beruhigenden Bewußtsein zurückziehen, daß tüchtige, ein sichtige und arbeitsfreudige Männer sein Werk weitersühren würden in seinem Sinne und seiner starken Willenssestigkeit. Dieser Wille, der ihn beseelt, geleitet und gefestigt hat in seinem Kampf, dem damals, lähmend und hemmend, überreichlich Bedenken entgegengestellt wurden, — jetzt ist er längst der Wille der Gesamtheit im deutschen Buchhandel, nachdem man die Richtigkeit seiner Ziele und seiner Wege wohl überall erkannt und den Segen von Gesetz und Ordnung schätzen gelernt hat. In der Kantate-Hauptversammlung am 9. Mai 1909 hat der jetzige I Vorsteher des Börsenvereins, Herr vr. Bollert, der Dankesschuld des deutschen Buchhandels warmberedten und willkommenen Ausdruck gegeben. Der Antrag des Vor stands, Adolf Kröner die Ehrenmitgliedschaft des Börsenvereins anzutragen, fand unter dem stürmischen Beifall der Ver sammlung einstimmige freudige Genehmigung. Gewichtig sind die Auszeichnungen, in denen von hoher Stelle die Anerkennung des beruflichen Wirkens Adolf Kröners zum Ausdruck kam. Der Ernennung zum Königlichen Kommerzienrat durch den Landesherrn folgte die Erhebung zum Geheimen Kommerzienrat, und am I. Januar 1905 gab der Gedenktag fünfzigjähriger Berufstätigkeit seinem wohlgeneigten König den Anlaß, dem Jubilar den persön lichen Adel zu verleihen, zugleich ihn mit dem Ehrenkreuz des Ordens der Württembergischen Krone auszuzeichncn. Auch der König von Sachsen, der König von Rumänien, der Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha und jüngst auch der Kaiser, König von Preußen ehrten ihn durch hohe Ordenszeichnungen. Im Begriff, der Zeichnung dieses Berufsganges den Abschluß zu geben, kommt uns die Meldung von einer Ehrung zu, mit der die Wissenschaft dem Jubilar den Zoll ihrer Hochachtung entrichtet. Die philosophische Fakultät der Universität Tübingen hat Herrn Geheimen Kommerzienrat Adolf von Kröner mit der Würde eines Ehrendoktors bekleidet. Die wohlverdiente hohe Anerkennung wird überall im deutschen Buchhandel innig teilnehmendem Empfinden begegnen. Wir freuen uns aufrichtig, unsere Lebensschilderung durch diese Mitteilung vervollständigen zu dürfen. Mit Genugtuung erfüllt es die Kollegen im gesamten deutschen Buchhandel, insbesondere die vielen persönlichen Freunde des Jubilars, daß er den großen zweifachen Gedenktag — feiner Firma und seiner beruflichen Selbständig keit — in guter Gesundheit und der vollen Spannkraft und Frische, die sein Lebenswerk erkennen läßt, begehen darf. Die hohe, achtungsvolle Anerkennung, die Adolf Kröners großzügiges verlegerisches Wirken verdient, wird heute, am Schluffe eines halben Jahrhunderts, das er mit dem Segen seiner beruflichen Tatkraft erfüllt hat? ihm allgemein gezollt werden. Aus Wissenschaft, Literatur, Kunst, Buchhandel und graphischen Gewerben vereinigen sich hochachtbare Zeugen zu freudiger, ehrender Bekundung gleichen, sie alle beherrschenden Empfindens. Mit ganz besonderer Wärme aber sei ihm in diesem buchhändlerischen Fachblatt, das so lange Jahre seiner leitenden Aufsicht und Obhut unterstellt war, aufrichtiger Dank gesagt für seine treue Sorge um die Wohlfahrt des deutschen Buchhandels, für die unendliche Mühe und Geduld, die er in zermürbenden Kämpfen darauf verwendet hat, den Buchhandel aus bedrohlich genäherter Gefahr der Anarchie mit starker und glücklicher Hand hinauszufllhren auf den festen Boden einer neu geschaffenen starken Organisation. Und innig sei ihm und seinem berühmten Hause an diesem heutigen Ehrentage Glückwunsch ausgesprochen für lange weitere Jahre persönlichen Wohlergehens, für geseg netes, neue weite Zeiträume überspannendes ferneres Wirken
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