269, 19. November 1909. Gesuchte Bücher. — Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14239 *— sä. RrlsälLnäsr. *Lo6vsbro«6b, 14 Jesuit. *Lsr^, Q6U6 L88L^s>. 1901. V^ullsvktsiu. *^Viut6r, 30Mbr. (»us »Ooe^su«). "Livvers-Labu, ^.krikir». "Lwitli, Vo1k8^vobIst»uä. veutsod von Lötvsvtüal. *0rs.6t2, LIs^triritLt. *Lväin, ^beutsusr 1u 1'ibst. *öL6ä«1r6r, Rouäou. (Ovutseü.) "I^pjsuus - Virieblvt, VorlkZunAvu ü6sr ^abl^utbsori«. ^14.— I^äpr.) 6». 30 I^t^u. Xplt. Löter, L^uäd. cl.Ri86ülrr»v^b. 2. 1906. 8ire1iu8, 8^6rrÜ8otrvi6i b. ä, üuu. VöHreru 1906. ^Vslter, ^ibebviei. (0. ^.) Leelrer, Leeügobsrsi Xoi^6A6v6. 1901. Oer Lauw6i8ter. VII. 1908. 1881. ' Lüuau, X»^86r- u. keieb^^toris. 1743 OellariuF, List. uuiv. krsv. »6 per8p. exxo8. Leuitl«, Luiv. ä. bi8 1400. kuteuäort, 6« rebu3 Aesti8 kriä.^Vilb. 1695. 6. Lpislrno^sr's LaoLl. m OödtinAtzo: *3»bre8b6r. ä Asrw.küilol. Lislstrt.lOLäö. Mittel, RulLovtolo^is. L6Ut8eb VOU I)0UAlL8. ^laximilläu Rür8t v. V^isä, Rsi86 ä. Lorä- amsrilcs,. 1832—34. Nüller, Rom, kömsr, Römeriuusu. Rlix, örisks »U8 Rom. ^u^ustim 0out688iovum libr.XIII, v. Luöll. ^ertifle Bücher ferner: Ein zweiter Frauenlob ist in der Person des Deutsch-Ungarn Otto Krause auf dem Plan erschienen, der unter seinem wahren Namen bisher wohl noch nicht hervorgetrcten ist, wiewohl er bereits im Jahre I89Z durch ein unter dem Pseudonym „Nemo" veröffentlichtes Schau- spiel „Rabbi Jesua" Aufsehen erregte. Dies Jahr bietet er uns in der Gedichtsammlung „Das Hohe Lied des Weibes" eine lyrische Gabe. Entgegen dem Ing unserer Zeit, das Weib als solches höchst gering einzuschätzen, tritt er als begeisterter Lobrcdncr weiblicher Eigenart, weiblicher Tugend, Liebe und Aufopferungsfähigkeit auf. Ausgehend von der Schöpfung des Weibes als deren Krone führt er uns einmal das Weib in Mythe und Geschichte vor Augen, anhcbend mit Maja, Freya und den Nornen, fortfahrend mit Scheheresade, Sulamith, Helena, Cornelia, Maria, Magdalena und Thusnelda, bis hin zu Beatrice, der Königin Luise und — Gretchen, und schildert zum andern den Lebensgang des Weibes von der Wiege bis zum Grabe, vom ersten Knospen der Liebe und vom ersten Kusse an zum Hochzeitsmorgen und zum Mysterium der Mutterschaft, durch Wandlungen und Erlebnisse hin bis zum goldenen Hochzeitstage und zum sanften Tod als märchcnerzählcndes Grvßmütterlein. Der Dichter ist kein Himmelsstürmer und Dränger — die Modernen werden ihn wohl kaum als „Neutöner" bezeichnen , aber das will er ja auch gar nicht sein. And ist dies denn unbedingte ,.eo»<Utio, 8in« gua non" für den Dichter? Kann im 20. Jahrhundert überhaupt noch nicht „Dagewesenes" im strengsten Sinne des Rabbi den Akiba ans dem Gebiete der Literatur geleistet werden? Wohl kaum. Nun mag es ja freilich ein immerhin keckes Unterfangen sein, nach Heine und Goethe „Lorelei" und „Erlkönigs Töchter" zu besingen und nach Schillers ,,Würde der Frauen" und Chamiffos heute ja als hypersentimental verschrieenem Zyklus „Frauen Liebe und Leben" über das alte Thema neue Variationen zu schreiben, aber die vorliegende Gedichtsammlung ist doch und trotz alledem mit Freuden zu beglichen als ein von der Einheitlichkeit eines Einzelnen durchdrungener Lobes hymnus aus das weibliche Geschlecht und besonders als zwar vereinzelte, aber doch weithin tönende Stimme aus dem Lager der an Zahl immer mehr zusammenschrumpfenden Gegner der Frauenemanzipation, die auf dem Haupte des Weibes lieber den „Blumenkranz" sehen, als den „schönsten Doktorhut". Von besonders glühender Begeisterung ge tragen werden außer dem genannten Gedichte „das moderne Weib", „des Genius Gaben" und „das deutsche Weib"; tiefsten Gehaltes voll ist das nachhaltigen Eindruck hinterlaffende mit „Sphinx" betitelte Gedicht <S. 15). Luginsland. 1909. Heft 12. Das vorstehend ausführlich besprochene Buch: Das Hohe Lied des Weibes S> Gedichte von Otto Krause Preis: elegant kartoniert M. 2.— ord., M. 1.40 no., M. 1.20 bar. gebunden M. 3.— ord., M. 2.10 no., M. 2.- bar ist als ein vorzügliches Geschenkwerk für jede Frau und Jung frau zu empfehlen und bitte ich, es bei Nachfrage nach einem solchen stets vorzulegen. Ich versende nur auf Verlangen. Weißer Bestellzettel anbei. Dresden, den 16. November 1909. Rudolf Kraut.